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Subventionen für die Spitzengastronomie?

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  • Subventionen für die Spitzengastronomie?

    In einem aktuellen Interview mit der "Wirtschaftswoche" fordert kein geringerer als Eckart Witzigmann, dass (nach skandinavischem Vorbild?) Subventionen für die "Spitzengastronomie" gewährt werden sollen.

    Diese Thematik wurde ja bereits vor geraumer Zeit von Jürgen Dollase angesprochen, die mediale Resonanz war meines Wissen jedoch kaum vorhanden. JD regte vor allem an, dass mit Subventionen (ähnlich wie bei anderen Künsten) die Hochküche als Kulturgut einem möglichst breitem Publikum zugänglich gemacht werden sollte. Meinem Verständnis nach geht es Witzigmann eher um den Erhalt der Gastronomie selber...
    Abgesehen von der "wirtschaftlichen Gesamtsituation" in wir uns gerade befinden... wie sehen die Forumianer diese Thematik?

    Sollen Restaurants mit öffentlichen Geldern gefördert werden?
    Wenn ja, unter welchen (Rahmen)Bedinungen?


    Ich freue mich auf Ihre Meinungen
    :koch:
    bon appetit...
    twitter.com/cisfotografie

  • #2
    Zitat von Wolfgang Schäuble
    "Ich rate uns allen, keine Debatten zu führen, die große Erwartungen wecken und hinterher zu großen Enttäuschungen führen"
    Noch Fragen?

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    • #3
      Subventionen für die Spitzengastronomie sind völlig unmöglich. Da muss man sich keine Illusionen machen. Allein wettbewerbsrechtlich vermute ich da bereits hohe Hürden. Denn welche Betriebe darf der Staat wofür bezuschussen, während die Konkurrenz leer ausgeht?

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      • #4
        Zitat von Mohnkalb
        Subventionen für die Spitzengastronomie sind völlig unmöglich. Da muss man sich keine Illusionen machen. Allein wettbewerbsrechtlich vermute ich da bereits hohe Hürden. Denn welche Betriebe darf der Staat wofür bezuschussen, während die Konkurrenz leer ausgeht?
        Sehe ich genauso. Wo die Grenze ziehen?

        Außerdem sind Subventionen eigentlich generell abzulehnen. Gewinner gibt es ganz wenige, Verlierer ganz viele.


        Gruß!

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        • #5
          Direkte Subventionen halte ich nicht nur für absolut unrealistisch, sondern auch für totalen Quatsch. Es soll ja die wohl die Gastronimie und nicht der Gast gefördert werden. Denn Letzerer wäre es ja, der eigentlich von direkten Subventionen profitieren würde.
          Allerdings ist ja auch ein indirekte Förderung denkbar und für die Entwicklung wahrscheinlich sinnvoller. Etwa eine Unterstützung von Veranstaltungen, wie der Chefsache, oder etwa Stipendien für junge Kräfte, Unterstützung von Kochwettbewerben etc. Auch die Berücksichtigung gastronomischer Konzepte bei Existenzförderprogrammen wäre eine Möglichkeit.
          Die beste Möglichkeit wäre es aber, die Bildung in den Schulen und Kindergärten, sowie der Eltern zum Thema Ernährung im Allgemeinen zu verbessern. Das ist nicht nur gesundheitspolitisch sinnvoll, sondern verbreitert (sehr) langfristig betrachtet, vielleicht auch den Kundenstamm für handwerklich gute und auch die Spitzenküche.

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          • #6
            Zitat von QWERTZ
            Die beste Möglichkeit wäre es aber, die Bildung in den Schulen und Kindergärten, sowie der Eltern zum Thema Ernährung im Allgemeinen zu verbessern. Das ist nicht nur gesundheitspolitisch sinnvoll, sondern verbreitert (sehr) langfristig betrachtet, vielleicht auch den Kundenstamm für handwerklich gute und auch die Spitzenküche.
            Ein sehr guter Ansatz.
            Darauf wäre ich in diesem Zusammenhang nicht gekommen. Aber sie haben 100% Recht lieber Qwertz.
            Dem kann man sich, gerade als Vater, nur anschließen.


            Gruß!

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            • #7
              zu diesem thema ein alter vergleich von siebeck
              eher geht ein elefant durchs nadelöhr als daß aus dem deutschen volk ein land von gourmets wird.
              kg knurrhahn

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              • #8
                Zu diesen Thena ein noch älterer Bericht:
                SZ vom 13.07.2010
                Fünf Sterne, vier Millionen Miese
                Das Luxushotel auf dem Obersalzberg rutscht immer tiefer in die roten Zahlen - die Verluste trägt der Steuerzahler
                Das Interconti-Hotel auf dem Obersalzberg, das von einer Tochtergesellschaft der Bayerischen Landesbank betrieben wird, ist im Geschäftsjahr 2009 noch tiefer in die Verlustzone geraten. Aus der jetzt veröffentlichten Jahresbilanz der Berchtesgaden International Resorts Betriebs GmbH geht hervor, dass die Verluste des Fünf-Sterne-Hotels von 2,97 Millionen Euro im Jahr 2008 auf 3,91 Millionen Euro im Jahr 2009 anstiegen. Die Belegungsrate der 126 Doppelzimmer und zwölf Suiten sank im gleichen Zeitraum von 53,4 auf 48,1 Prozent. Die Verluste der Betriebsgesellschaft müssen von der Bayerischen Landesbank und damit letztlich vom Steuerzahler getragen werden.
                Als Grund für das schlechte Betriebsergebnis werden in der Bilanz in erster Linie weggefallene Firmentagungen genannt, deren Zahl als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise sank. Diese Verluste konnten auch durch intensive Werbung um Individualgäste nicht ausgeglichen werden.
                Für 2010 ist Manager Claus Geißelmann allerdings vorsichtig optimistisch. Die Firmenbuchungen hätten im ersten Quartal wieder angezogen, sagt er. Kostensenkungen seien dagegen im Fünf-Sterne-Bereich nicht realistisch: "Da muss man gewisse Dienstleistungen anbieten, das sind Fixkosten." Das Interconti auf dem Obersalzberg bietet unter anderem ein Gourmetrestaurant, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde, und einen Wellness-Bereich, der sich mit dem Titel "Germany's leading Spa" schmücken darf.
                Das Luxushotel auf dem Obersalzberg war schon vor einem Jahr Gegenstand einer heftigen politischen Diskussion, nachdem die SZ zum ersten Mal über die hohen Verluste berichtet hatte, die sich seit der Hoteleröffnung im Jahr 2005 auf etwa 15 Millionen Euro summiert hatten.
                Gleichzeitig war bekannt geworden, dass das Hotel nicht, wie bis dahin allgemein angenommen, von der Hotelgesellschaft Intercontinental betrieben wird, sondern dass sämtliche Angestellte mit Ausnahme des von Intercontinental gestellten Managers auf der Gehaltsliste der Bayerischen Landesbank stehen, die auch für die Verluste geradestehen muss.
                Die Oppositionsparteien im Landtag, aber auch die FDP, hatten die Staatsregierung daraufhin aufgefordert, aus dem Hotelbetrieb auszusteigen. Auch Finanzminister Georg Fahrenschon hatte es im Landtag als eine "Herausforderung" bezeichnet, "dass sich der Staat mittelfristig aus diesem Projekt zurückzieht". Dagegen hatte Fahrenschons Amtsvorgänger Kurt Faltlhauser das sogenannte "Zwei-Säulen-Modell", auf dem Obersalzberg neben einer Dokumentationsstelle für die Geschichte des Nationalsozialismus auch ein Luxushotel zu errichten, als eine "brillante Entscheidung der Regierung Stoiber" bezeichnet.
                Die Verluste im Hotelgeschäft bezeichnete Faltlhauser damals als einen "bewussten Preis für eine politische Idee". Als Argument dafür, dass auf dem Obersalzberg kein privater Investor zum Zuge kommen dürfe, nannte die Staatsregierung stets die Befürchtung, der Obersalzberg als ehemaliger Wohnort Adolf Hitlers könne zu einem "Wallfahrtsort" für alte und neue Nazis werden.

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                • #9
                  Interessanter Sonderfall. Allerdings wird das besagte Hotel/Restaurant ja nicht mit der Absicht öffentlich finanziert, die Spitzengastronomie zu fördern. Denn wollte man die direkt subventionieren, müsste man sich an ein brauchbares Bewertungssystem (Michelin etc.) hängen, also z.B. alle **- und ***-Häuser fördern. Aber wie schon gesagt, wäre das Unsinn.

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                  • #10
                    Wie, wenn nicht als Substitution, ist denn die Möglichkeit Restaurantrechnungen als Betriebsausgaben abzusetzen zu sehen?

                    Kommentar


                    • #11
                      Zitat von cynara
                      Wie, wenn nicht als Substitution, ist denn die Möglichkeit Restaurantrechnungen als Betriebsausgaben abzusetzen zu sehen?
                      Das verstehe ich jetzt ehrlich gesagt nicht.


                      Gruß!

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                      • #12
                        Lieber Fragolini,

                        die Anerkennung von Bewirtungskosten stellt eine Steuerbegünstigung dar und ist damit eine (indirekte) Substitution. Ohne diesen Umstand würde, das glaube ich zumindest, ein nennenswerter Teil der Geschäftsessen, gerade in der Spitzengastronomie, nicht stattfinden. LG Cynara.

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                        • #13
                          Zitat von fragolini
                          Das verstehe ich jetzt ehrlich gesagt nicht.

                          Zitat von cynara
                          Lieber Fragolini,

                          die Anerkennung von Bewirtungskosten stellt eine Steuerbegünstigung dar und ist damit eine (indirekte) Substitution. Ohne diesen Umstand würde, das glaube ich zumindest, ein nennenswerter Teil der Geschäftsessen, gerade in der Spitzengastronomie, nicht stattfinden. LG Cynara.
                          Kann es sein, werte cynara, dass Sie doch eher "Subvention" statt "Substitution" meinen?

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                          • #14
                            Auch Subvention verstehe ich nicht.
                            Ich muss das Geld immer verdienen, eine Subvention kann ich da nur erkennen, wenn ich jede Investition als Subvention betrachte.


                            Gruß!

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                            • #15
                              Zitat von merlan
                              Kann es sein, werte cynara, dass Sie doch eher "Subvention" statt "Substitution" meinen?
                              Natürlich, Sie haben recht. Danke für den Hinweis. Wenigstens war ich konsequent. Grüße Cynara

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