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  • Guides 2010

    Hallo,

    würde gerne der Diskussion zu den Guides beitreten, da ich das nicht im "alten Forum" hinkriege und überdies denke, dass zu dem Thema noch nicht alles gesagt ist, eröffne ich den Thread hier neu. Ich setze dazu auf dem letzten Posting von Zeitblom auf - sorry für die nicht "standesgemäße" technische Ausführung.

    Zeitblom schrieb

    Ich bin sicher, dass die Dreisternerestaurants z.B. in Tokyo auch lange vor dem Erscheinen des ersten besternten roten Buchs dort Gäste hatten. Dasselbe lässt sich sicher über andere Städte sagen, in denen Tester erst jetzt/noch nicht unterwegs sind.

    Man muss Restaurantführer nicht wichtiger machen als sie sind.

    Zeitblom

    [Dieser Beitrag wurde 1mal bearbeitet, zuletzt am 23.11.2009 um 08:32.]


    Hierzu können wir aus persönlicher Erfahrung zu Tokyo (ausführlicher Bericht kommt über Weihnachten) berichten. In der Tat ist man dort ohne Guide Michelin als Europäer völlig "aufgeschmissen" bzw. gibt es kein vergleichbares "Tool", das es in kürzester Zeit ermöglicht, sehr gute Sternerestaurants zu besuchen. Insofern sind die Guides aus unserer Sicht das einzige "Tool" für international Reisende. Nichtsdestotrotz denken auch wir, dass sich der Gault Millau sowohl im überschwenglichen als auch im fast schon beleidigenden im Ton vergreift.

    KG
    Chess

  • #2
    Zitat von chess

    Hierzu können wir aus persönlicher Erfahrung zu Tokyo (ausführlicher Bericht kommt über Weihnachten) berichten. In der Tat ist man dort ohne Guide Michelin als Europäer völlig "aufgeschmissen" bzw. gibt es kein vergleichbares "Tool", das es in kürzester Zeit ermöglicht, sehr gute Sternerestaurants zu besuchen. Insofern sind die Guides aus unserer Sicht das einzige "Tool" für international Reisende.
    KG
    Chess
    Um Missverständnisse zu vermeiden: ich schätze Restaurantführer durchaus. Dass man in Tokjo ohne den Michelin keine Spitzenlokale finden könnte, halte ich aber für ein Gerücht. Die mit drei Sternen ausgestattete Sushibar war z.B. schon lang vor der Sterneverleihung in der deutschen Presse zu finden. Die grossen Namen der französischen Kúche, die in Tokjo Ableger eröffnet haben, würde man sicher auch ohne Restaurantführer finden - z.B. im Internet. Die Fehlerquote bei Besuchen wäre allerdings sicher höher.

    Zeitblom

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    • #3
      Im alten Forum war ein Artikel aus dem "New Yorker" verlinkt, in dem der Autor über die Arbeit einer Michelin-Inspektorin berichtete. Offenbar war es das erste Mal, dass Michelin es einem Journalisten gestattete, einen "Inspektor" bei der Arbeit zu begleiten.
      Die Testerin wirkt zwar ziemlich prätentiös und bisweilen sogar peinlich/lächerlich, aber der Artikel ist durchaus interessant - nicht zuletzt, weil es darin heisst, dass jedes Restaurant nach Erscheinen des Guides auf Anfrage eine detailierte schriftliche Bewertung zugeschickt bekommt.

      Insofern sind die Wertungen offenbar durchaus nachvollziehbar – nur sind sie im Detail eben nicht der Öffentlichkeit zugänglich, sondern lediglich den Betroffenen.

      Finde ich erhellend und gut zu wissen. Der Mythos der "Willkür" und "Undurchschaubarkeit" ist damit wohl passé.

      Was denkt Ihr?

      Grüße
      b.
      Zuletzt geändert von brigante; 29.11.2009, 11:59.

      Kommentar


      • #4
        Werter brigante,

        nun weiß ich nicht, wie umfangreich diese "Erläuterungen" sind, aber ich finde sie auf jeden Fall gut. Gerade bei einem Führer, der so gut wie gar nicht sagt, warum er von einem Stern zu nächsten aufsteigen lässt. Das wird natürlich nicht das Gemoser derjenigen stoppen, die sich ungerecht behandelt fühlen.

        Kommentar


        • #5
          Soweit ich verstanden habe, handelt es sich um die exakten Beurteilungen der Tester - vermutlich zusammengefasst.
          War übrigens auch interessant zu erfahren, dass die Damen und Herren sehr genaue und strenge Vorgaben haben, wie so eine Beurteilung auszusehen und was alles drinzustehen hat. Klang nicht nach einem "easy job"...

          Was mich nur wundert: wieso wurde so ein Bericht noch von einem betroffenen Restaurateur veröffentlicht? Bzw. wieso wusste man das vorher nicht? (Stimmen muss es wohl, ist der New Yorker doch legendär für sein 150%iges "fact checking" department)

          Kommentar


          • #6
            Ein aktueller Beitrag eines Members und (fast) Michelintesters.

            pantagruel
            Dabei seit: 02.02.2007
            Beiträge: 22 asche über mein haupt, dass ich mich genau bei diesem doch schon oft durchgekauten thema wieder zu wort melde,aber ich war lange nicht mehr hier im forum und gelobe besserung in form regelmäßigerer berichte über wirklich interessante dinge wie restaurantbesuche.

            da ich vor zwei jahren ein bewerbungsverfahren bei michelin durchlaufen habe, hatte ich die möglichkeit einblicke in die tätigkeit der inspektoren zu bekommen.
            ich habe mich letztendlich aus privaten gründen gegen die stelle entschieden, aber auch weil mir das pensum eines inspektors für mich persönlich zu groß erschien um auf dauer die freude am guten essen zu behalten. denn die inspektoren gehen 9 monate im jahr an fünf tagen die woche mittags und abends essen und müssen dazwischen protag 4-5 hotels inspizieren.
            die 9 inspektoren sind tatsächlich alle erfahrene köche, re- oder hofas mit weitergehenden abschlüssen, fest angestellt und bekommen ein sehr ordentliches gehalt.ein dienstwagen sowie eine kreditkarte , über die sämtliche ausgaben laufen wird gestellt, und als neuer inspektor wird man mehrere monate geschult und ausgebildet. die bewertungen werden nach festgelegten kriterien durchgeführt und gemeinsam besprochen.
            einen guten, reellen einblick in die arbeit der inspektoren gibt das interview mit einem inspektor:



            auch wenn man also auch im michelin einige entscheidungen kritisieren oder anders sehen kann, wird man bei keinem anderen restaurantführer eine vergleichbar seriöse arbeitsweise finden.
            und für mich stellt sich die frage gar nicht, ob andere führer wie der gaultmillau vergleichbar seriös sind. wenn ein restaurantführer im vorwort schreibt, die tester treten anonym auf, obwohl jeder koch weiss, dass
            das schwachsinn ist und wenn sich tester gleichzeitig ganz offiziel als berater für restaurants oder hotels
            anheuernlassen, dann entsteht ein interessenskonflikt.
            und dieser zustand ist in meinen augen wirklich skandalös.
            dann ist es mir auch egal, dass sich viele bewertungen, zb. im gm, mit meinen erfahrungen decken.

            kg
            pantagruel

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            • #7
              Nachdem alle Führer nun schon ihre Bewertungen abgegeben haben, konnte man in der heutigen FAZ die persönlichen Bewertungen von Herrn Pigott und Herrn Dollase nachlesen. Hier die Urteile für den Essensbereich:

              Restaurant des Jahres (Inland): Überfahrt, Rottach, Christian Jürgens
              Restaurant des Jahres (Ausland): Hubertus, Filzmoss, Johanna Maier
              Serviceteam des Jahres: Le Moissionner, Köln,Liliane + Vincent Mossionner
              Sommelier des Jahres: La Vie, Osnabrück, Sven Oetzel
              PL-Verhältnis des Jahres: Mittagskarte des Fischers Fritz, Berlin, Christian Lohse
              Systemgastronomie des Jahres: Café del Sol
              Reinfall des Jahre (Inland): Bullerei, Hamburg, Tim Mälzer
              Reinfall des Jahre (Ausland): L'Apèrge, Paris, Alain Passard

              Ich möchte das erst einmal nicht näher kommentieren. Was Mälzer angeht gab es im Übrigen in der FAZ bereits einen üblen Verriss in bester GM-Tradition mit dem Credo, dass er eher nicht kochen könne.

              Kommentar


              • #8
                Zitat von Max.Vanderveer
                Ich möchte das erst einmal nicht näher kommentieren.
                Darf man aber ruhig!
                Ich kann jedenfalls die von Dollase und Pigott erkorenen "Lieblinge des Jahres" gut nachvollziehen!

                Beste Grüße, Merlan

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