Ich darf an dieser Stelle auf ein Interview mit Prof. Dr. Thomas Vilgis verweisen, das heute auf NDR Info gesendet wurde. Nachzuhören ist hier http://www.ndr.de/info/vilgis109.html
Bei J.D. beschleicht mich immer mehr das Gefühl, als gebe es es für das, was er als kulinarisches Problem erkannt hat, genau eine Lösung, über deren Richtigkeit genau Einer wacht, der EßInquisitor, dem ich seine von ihm postulierte Genussfreude nicht richtig abnehmen kann. Bei Himmel und Erde sei, wenn ich ihn richtig verstanden habe, das endgültige ( richtige?) Ergebnis noch gar nicht definiert; als ob es schließlich genau eine Apfel- und genau eine Kartoffelsorte sein müssten, um das perfekte Ergebnis zu erzielen.
Ähnliches hatte er ja schon einmal über irgendeine keltische Sandmöhre geschrieben; da sei der perfekte Gargrad noch nicht wissenschaftlich (dollaesk?) ermittelt worden. Aber der Gargrad von Gemüsen unterliegt halt auch dem Zeitgeist, die sogenannt knackig-gegarten Wurzeln der Nouvelle Cuisine waren bockelhart, ich mochte das Zeugs damals nicht. Rohkost ja, steinharte Artischockenböden, non merci. (gibt es bei Röcken eigentlich auch diediedie perfekte Länge? zwei Zentimeter unter der Kniescheibe? oder, mein Favorit, der etwas breit geratene Gürtel)
Aber zurück zu D. Das Spiegelei sei eine Wissenschaft für sich ( was uns Hervé This schon vor zwanzig Jahren beigebracht hat), in keinem Falle dürfe es jedoch irgendwelche gerösteten Anteile geben. Aber da sei Witzigmann ganz anderer ... weiter kam der arme Reporter nicht, und D. hatte auch keinerlei Lust, auf so einen Quatsch überhaupt zu reagieren. Wenn der wüsste, dass ich so etwa zwei/dreimal im Jahr zentimeterhoch Olivenöl in einer Pfanne heisswerden lasse, dann das Ei rein, dass er nur so zischt und spotzt, etwa zwei Minuten wird es schwimmend 'rausgebacken, o wie schön ist Panama.
Und dass es auf der ganzen Welt genau eine richtige Art gibt, wie man Salz einsetzt, tja, was wäre der kulinarische Kosmos ohne IHN. Lieber Vinzent Klink, schmeißen Sie Ihre Schürze weg, weil, so Dollase, kochen, also das können Sie wirklich nicht
Bei Himmel und Erde sei, wenn ich ihn richtig verstanden habe, das endgültige ( richtige?) Ergebnis noch gar nicht definiert; als ob es schließlich genau eine Apfel- und genau eine Kartoffelsorte sein müssten, um das perfekte Ergebnis zu erzielen.
Ähnliches hatte er ja schon einmal über irgendeine keltische Sandmöhre geschrieben; da sei der perfekte Gargrad noch nicht wissenschaftlich (dollaesk?) ermittelt worden. Aber der Gargrad von Gemüsen unterliegt halt auch dem Zeitgeist
Erstaunlich, dass so viele verdienstvolle (Ess-)Kulturvermittler den simplen Fehler begehen, ihre subjektiven Vorlieben als der Weisheit letzten Schluss auszugeben. Bei Siebeck (um Gottes Willen Panade?! etc.) ist das ja ähnlich. Aber Geschmacksbildung richtet sich nun mal nicht nach (pseudo-)wissenschaftlichen Ergebnissen.
Beim Spiegelei darf übrigens das Eigelb keinesfalls gar nicht gesalzen werden! Wer hatte noch gleich dieses wissenschaftlich verbrämte Dogma verkündet?
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