Dann erkenn ich Sie, lieber glauer, sicher, wenn Sie mit 'ner Rassel in der Hand in der Ecke sitzen. Mich können Sie gar nicht übersehen: BMI von locker 2,3 dauraden.
Wir können uns ja am Taubertraubensaftstand treffen, der gelegentlich mit Butterblumen geschmückt ist.
Gruß von (und aus dem) schlaraffenland
Am 09.05.10 ist auch ein Termin, die Landtagswahl in NRW. Was hat das mit Essen zu tun ? Das war mir auch nicht ganz klar, bis ich am Wochenende irgendwo zwischen Hoeness und Heynckes Folgendes entdeckte :eek (leider etwas unscharf):
Eine wie ich finde durchaus witzige Idee, auch wenn ich mir über die kulinarischen Vorlieben dieser Politiker lieber kein Urteil erlauben möchte :hungry: Witzig wäre allerdings ein Wahlergebnis, das so ausginge, wie die Abstimmung über die Speisen.
auch diesmal mit viel Programm für Kinder.
Gruß s.
Das Kinderprogramm in der Tat stark. Es gab viele Wuerste zu probieren, und auch jede Menge suessen Kram.
Insgesamt war ich etwas ueberrascht von der Ausstellung. Es gab durchaus genug interessantes, aber es gab auch genug "Scheiss", um es mal in Klink'scher Deutlichkeit auszudruecken. Was Baeckereiketten (wenn auch vielleicht die der besseren Haelfte) auf einer Slow Food Messe verloren haben ist mir schleierhaft. Selbiges gilt auch fuer diverse Plastikkaese. Ich hatte vor allem viel mehr klassische Regionalprodukte erwartet. Statt dessen misslungene schwaebische Kopien des mediterranen Lebensstils und Modeerscheinungen wie Schokolade mit 25 verschiedenen Pfefferarten. Wobei die Idee des Albbueffelmozarellas noch als eine der besseren erschien - bis man ihn probiert hatte. Waere von mir im Blindtest eindeutig als ueberlagerte Aldiware identifiziert worden (obwohl erst in der Nacht gemacht), texturell zwischen Michelin und Pirelli.
Jetzt aber mal zum positiven, dass mich dann doch erfreut hat. Wurst gab es sehr gute, vor allem aus Hessen (Ahle Worscht etc), aber auch aus anderen Gegenden. Die Monschauer Senfmuehle gehoert auch aus gutem Grund dazu. Ein paar schoene (Ziegen)kaese. Dann doch sehr gutes Brot. Alblinsen und -schnecken. etc etc
Positiv auch die praesentierten Weine. An einem Stand "Barriqueforum" gab es 38 Weine der besseren Kategorie fast aller deutschen Topwinzer zum beliebigen probieren. Eigentlich ist Barrique fuer D meist nicht so mein Ding, aber man muss zugestehen dass die Fortschritte im Umgang mit neuem Holz ueberzeugend sind. Sehr nett und gut auch die 5 von "Junges Schwaben", das freut mich fuer meine Heimat. Besonders interessant diverse Weingueter aus der 2. und 3. Reihe, die ich sonst nie besucht haette. ZB Weingut Karl-Heinz Schneider und Sohn von der Nahe. Erstaunlich feine Weine fuer faires Geld. Aehnlich das Weingut St. Annagarten. Der Junior war bei guten Adressen in der Ausbildung und probiert jetzt einiges aus, das meiste gelingt.
Mein Resumee: Ich wuerde wieder hingehen, auch unbedingt wieder am fruehen morgen, ab Mittag war der Spass vorbei, das Gedraenge war zu gross. Haette ich die Wahl wuerde ich lieber eine kleinere, aber hochwertigere Messe sehen. Nicht mehr als ein gutes Viertel der Aussteller erfuellten den Anspruch, den ich mit Slow Food verbinde.
Nicht mehr als ein gutes Viertel der Aussteller erfuellten den Anspruch, den ich mit Slow Food verbinde.
Werter Glauer,
welchen Anspruch verbinden Sie denn mit Produkten und Ausstellern die Ihrem Anspruch an Slowfood entsprechen?
Ich habe für mich keinen allgemein gültigen gefunden, kann mich aber mit den Kriterien die für die Produktzulassung auf der Messe galten (u.a.keine "falschen" Aromen, um ein Kriterium aufzuführen) gut anfreunden. Mit hochwertiger kann ich dagegen nicht so recht was anfangen.
Werter Glauer,
welchen Anspruch verbinden Sie denn mit Produkten und Ausstellern die Ihrem Anspruch an Slowfood entsprechen?
Ich habe für mich keinen allgemein gültigen gefunden, kann mich aber mit den Kriterien die für die Produktzulassung auf der Messe galten (u.a.keine "falschen" Aromen, um ein Kriterium aufzuführen) gut anfreunden. Mit hochwertiger kann ich dagegen nicht so recht was anfangen.
Schnecke
Werte Schnecke,
es ist nicht meine Aufgabe, irgendwelche Kriterien zu ersinnen, das muessen die Organisatoren tun. Wie sagte schon der Altkanzler: "Entscheidend ist, was hinten rauskommt". Und das hat mich zumindest nur begrenzt befriedigt, bzw ich haette eben eine kleinere Messe ohne unsere lokalen Backfabriken und modischen Schokoschnickschnack etc etc besser gefunden. Es reicht nicht, nur ein paar gute Produkte zu machen und die dann zu Slow Food zu schleppen. Da gehoeren fuer mich Produzenten hin, die zu 100% Qualitaet abliefern, mit handwerklicher Tradition und eigentlich auch einer gewissen regionalen Typizitaet.
Neues von der Schneckenpost:
13. - 15. August
CittaSlowFestival in Nördlingen
u.a. mit Peter Peter (Kulturgeschichte der deutschen Küche), Prof.Vilgis ( der deutschen Antwort auf H.Thies), Martina Meuth (ohne D.); dazu Musik von Zerlett (ohne Harald), P.Bebelaar (mit Vincent und seiner Basstrompete).
Das Blog der Köche, Gastronomen und Gourmets. Christian Mittermeier, Jürgen Koch und Karl-Josef Fuchs verraten ihre Tipps auf ZEIT ONLINE.
Dieses Jeunes-Restaurateur Menü war sehr schön; neben der inzwischen in Ehren ergrauten Riege Koch/Kaiser/Rottner und Pattis (weniger grau) präsentierte sich die jüngere Generation Philipp/Stüttgen und Strauss in selbstbewußtem kulinarischen Tatendrang.
Es galt, über achzig Gäste zu bewirten; aber allein dadurch, dass für jeden Gang jeweils ein andere Koch zuständig war, gestaltete sich der Abend nie langweilig. Und dass diese Köche immer wieder mitservierten war schon "sympa".
Gruß s.
PS: bei dem im J.Koch's Text vorkommenden Christian handelt es sich um Herrn Mittermeier
PPS: das Essen war animierend genug, dass wir eine Woche später in der Terrine eingekehrt sind, ein kurzer Bericht wird nachgereicht.
PPPS: Interessenkonflikt: bin Slowfood Mitglied und mit Kaiser befreundet
PPPPS: und wer ist eigentlich Mittermeier?
In Weißenburg gab's vor dreißig Jahren tatsächlich mal ein Sternelokal. In den letzten Jahren zeigten sich die Weißenburger eher auf sympathische Weise überaus umtriebig, was die Genußtage betrifft.
Das Programm und die Aussteller kann eingesehen werden unter:
Ich behaupte mal keck, daß, um Herrn glauer zu zitieren, deutlich mehr (eigentlich alle) Aussteller dem Slow-Food -, die natürlich mit von der Partie sind, Anspruch gerecht werden, als es auf der Messe in Echterdingen zu erleben ist.
Gruß
s.
PS: sogar ein veritabler Paprikabaron soll vor Ort sein
Ich behaupte mal keck, daß, um Herrn glauer zu zitieren, deutlich mehr (eigentlich alle) Aussteller dem Slow-Food -, die natürlich mit von der Partie sind, Anspruch gerecht werden
Worauf man bei einer laut Carlo Petrini (Slow Food gründer) Anarchischen Bewegung schon die Frage stellen darf wer den Anspruch überhaupt definieren kann. Die guten in weniger gute und besonders gute einzuteilen hilft eigentlich den in allen Fällen handwerklich arbeitenden Produzenten wohl nicht weiter.
Wenn Sie die Ausstellerliste der Fränkischen Genußtage durchgehen, sollten Sie doch erahnen können, worauf ich hinaus will. Gerne formuliere ich es aber auch etwas grober: auf Holzhütten von enormer Größe mit schwarzwäldischem Jodelcharme, in denen Dirndldamen mit Triple X Push Ups (Mamma mia) mit riesigen Mengen Schwarzwälder Schinken hantieren - so gesehen auf der Stuttgarter Slow-Food-Messe - kann ich gerne verzichten.
Ich verstehe Sie schon und finde die fränkische Initiative phantatisch, nur diesen dämlichen Seitenhieb hätten Sie sich sparen können. Auf so einen Schwarzwälder Trachten Schickimicki kann eigentlich jeder verzichten ist doch unbestritten.
Worauf man bei einer laut Carlo Petrini (Slow Food gründer) Anarchischen Bewegung schon die Frage stellen darf wer den Anspruch überhaupt definieren kann. Die guten in weniger gute und besonders gute einzuteilen hilft eigentlich den in allen Fällen handwerklich arbeitenden Produzenten wohl nicht weiter.
Zitat von schnecke
Auf so einen Schwarzwälder Trachten Schickimicki kann eigentlich jeder verzichten ist doch unbestritten.
Mir ist es völlig egal wie anarchisch die angeblich sind, den Anspruch definiere ich schon selber. Und da lässt bei slow food, bei allen Verdiensten, auch das eine oder andere zu wünschen übrig. Bei der Logik der obigen Aussagen übrigens auch.
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