Und noch einen Bericht aus Australien möchte ich aus dem Mai 2019 nachholen und zwar das Firedoor in Sydney auf welches ich ebenfalls über Troisetoiles aufmerksam geworden war, welches mir aber zeitgleich auch australische Arbeitskollegen aus unserem Büro in Sydney stark geraten hatten.
Das Firedoor rühmt sich auch mit zahlreichen lokalen Auszeichnungen (den Guide Michelin gibt es ja in Australien nicht) und Chefkoch Lennox Hastie war letztes Jahr dann in der Serie Chef’s Table auf Netflix zu sehen. Hastie hat mehrere Jahre im besternten Grill-Restaurant Asador Etxebarri in Spanien gearbeitet welches dafür bekannt ist alle Gerichte auf einem Grill zuzubereiten, selbst das Dessert. Diese Zeit hat Hastie anscheinend so beeindruckt, dass er das Firedoor zum einzigen gehobenen Restaurant in Australien ausgerichtet hat welches ausschließlich mit Holzfeuer und ohne Strom und Gas arbeitet. Beeindruckend ist im sehr modern eingerichteten und gemütlichen Restaurant – welches sich im Sousterrain befindet – der große Holzgrill im hinteren Bereich der Küche.
Serviert wird aktuell ein 5-Gänge-Menü zu 140 Australischen Dollar (circa 90 Euro) welches täglich variiert, je nach tagesaktueller Verfügbarkeit und Qualität der Produkte. Ich meine es gab auch eine à la Carte-Auswahl aber online finde ich dazu nichts mehr, vielleicht hat sich das seitdem geändert.
Ein ungefragtes Glas Champagner zum Start wurde uns im Gegensatz zu Troisetoiles nicht eingeschenkt. Ich kann es mir auch nicht so richtig vorstellen, dass ein australisches Restaurant so etwas jeden Tag macht. Einerseits gibt es sehr gute australische Weine und Schaumweine quasi vor der Tür und andererseits ist eine Flasche Champagner, naturgemäß aus Frankreich, in Australien durch die Transportkosten auch etwas teurer als bei uns.
Da der Besuch schon fast 2 Jahre her ist, verzichte ich auf einzelne Gerichtbeschreibungen aber beim Anblick der Fotos ist mir noch viel präsent. In Summe ist das Menü recht puristisch (was ich persönlich nicht schlecht finde) also gemüselastig und recht kohlehydratarm.
Für ein feuerlastiges Restaurant war uns eine Vorspeise mit (sehr kurz) gegrillten Rentier oder Hirsch (es war Wild) mit Joghurt auf einem Naan-ähnlichen Brot dann eine etwas zu rohe Erfahrung. Sehr gut war unter anderem ein gutes Stück auf der Haut gebratener Murray Cod zu dem eine Art Mayonnaise namens „pil pil“ serviert wird welche aus Olivenöl, Knoblauch und den Säften des Fisches besteht – eine Spezialität aus dem Baskenland die Hastie mit nach Sydney gebracht hat. Sehr interessant. Gefreut habe ich mich auch das Dessert Baked Alaska kennenzulernen welches ich vorher noch nie probiert hatte – standesgemäß natürlich auch mit Feuer bearbeitet. Leider war das Dessert mit Grapefruit zubereitet von der ich einfach kein Fan bin da die „Eiskugel“ zum Dessert dann mit den Brandspuren und der Grapefruit überwiegend bitter geschmeckt hat.
In Summe ist es ein sehr schönes Restaurant mit schöner Gastronomie und professionellem Service und man kann dort als Paar einen entspannten Abend verbringen, es ist ein klassisches „Date Night“-Restaurant, aber bei uns sind die Produkthighlights ausgeblieben. Und wenn man sich als Restaurant rein auf eine Feuerzubereitung verlässt (von dem das ein oder andere Gericht ein kleines bisschen hat vermissen lassen) dann müssen die Produkte exzeptionell sein, um weiterhin ein einzigartiges Erlebnis zu bieten. Ich erinnere mich auch noch, dass wir das Restaurant mit ein bisschen Resthunger verlassen haben (der Fisch wurde z.B. für uns zwei serviert). In unseren Breitengraden würde ich eine Empfehlung des Guide Michelins dranheften, einen Stern noch nicht. Aber man muss auch im Kopf behalten, dass sich das Menü regelmäßig ändert und wir somit mit unserem Menü ggf. auch einfach Pech gehabt haben. Trotzdem sollte man (ggf. geblendet durch Netflix) nicht mit zu hohen Erwartungen hingehen – es ist ein Restaurant mit guter Küche und Handschrift, schießt aber auch nicht die Lichter aus.
Für zwei inklusive Service und 1-2 Gläsern Wein pro Person habe ich circa €186 gezahlt was ich für das Gebotene eher auf der günstigen Seite empfunden habe.
Wenn man Grill sucht können wir übrigens im Zentrum von Sydney das koreanische Barbecue-Restaurant „Madang“ empfehlen. Wenn man koreanisches Barbecue kennt ist das Erlebnis vielleicht nicht mehr ganz so speziell aber ich kenne in Deutschland nur sehr wenige Orte die koreanisches Barbecue bieten und deswegen waren wir über das Madang sehr froh und innerhalb von 5 Tagen auch zwei Mal da. Interessanterweise tut man sich hier im Service mit Englisch ziemlich schwer aber es hat trotzdem funktioniert.
Und wenn ich noch eine Meta-Anmerkung machen darf für alle die vielleicht eine Australienreise planen: In Summe fand ich die Gastronomie und Restaurants in Melbourne deutlich interessanter als in Sydney und darin stimmen mir auch meine australischen Freunde (aus Perth, also somit unbefangen) zu.
Anbei die Eindrücke aus dem Firedoor:








Das Firedoor rühmt sich auch mit zahlreichen lokalen Auszeichnungen (den Guide Michelin gibt es ja in Australien nicht) und Chefkoch Lennox Hastie war letztes Jahr dann in der Serie Chef’s Table auf Netflix zu sehen. Hastie hat mehrere Jahre im besternten Grill-Restaurant Asador Etxebarri in Spanien gearbeitet welches dafür bekannt ist alle Gerichte auf einem Grill zuzubereiten, selbst das Dessert. Diese Zeit hat Hastie anscheinend so beeindruckt, dass er das Firedoor zum einzigen gehobenen Restaurant in Australien ausgerichtet hat welches ausschließlich mit Holzfeuer und ohne Strom und Gas arbeitet. Beeindruckend ist im sehr modern eingerichteten und gemütlichen Restaurant – welches sich im Sousterrain befindet – der große Holzgrill im hinteren Bereich der Küche.
Serviert wird aktuell ein 5-Gänge-Menü zu 140 Australischen Dollar (circa 90 Euro) welches täglich variiert, je nach tagesaktueller Verfügbarkeit und Qualität der Produkte. Ich meine es gab auch eine à la Carte-Auswahl aber online finde ich dazu nichts mehr, vielleicht hat sich das seitdem geändert.
Ein ungefragtes Glas Champagner zum Start wurde uns im Gegensatz zu Troisetoiles nicht eingeschenkt. Ich kann es mir auch nicht so richtig vorstellen, dass ein australisches Restaurant so etwas jeden Tag macht. Einerseits gibt es sehr gute australische Weine und Schaumweine quasi vor der Tür und andererseits ist eine Flasche Champagner, naturgemäß aus Frankreich, in Australien durch die Transportkosten auch etwas teurer als bei uns.
Da der Besuch schon fast 2 Jahre her ist, verzichte ich auf einzelne Gerichtbeschreibungen aber beim Anblick der Fotos ist mir noch viel präsent. In Summe ist das Menü recht puristisch (was ich persönlich nicht schlecht finde) also gemüselastig und recht kohlehydratarm.
Für ein feuerlastiges Restaurant war uns eine Vorspeise mit (sehr kurz) gegrillten Rentier oder Hirsch (es war Wild) mit Joghurt auf einem Naan-ähnlichen Brot dann eine etwas zu rohe Erfahrung. Sehr gut war unter anderem ein gutes Stück auf der Haut gebratener Murray Cod zu dem eine Art Mayonnaise namens „pil pil“ serviert wird welche aus Olivenöl, Knoblauch und den Säften des Fisches besteht – eine Spezialität aus dem Baskenland die Hastie mit nach Sydney gebracht hat. Sehr interessant. Gefreut habe ich mich auch das Dessert Baked Alaska kennenzulernen welches ich vorher noch nie probiert hatte – standesgemäß natürlich auch mit Feuer bearbeitet. Leider war das Dessert mit Grapefruit zubereitet von der ich einfach kein Fan bin da die „Eiskugel“ zum Dessert dann mit den Brandspuren und der Grapefruit überwiegend bitter geschmeckt hat.
In Summe ist es ein sehr schönes Restaurant mit schöner Gastronomie und professionellem Service und man kann dort als Paar einen entspannten Abend verbringen, es ist ein klassisches „Date Night“-Restaurant, aber bei uns sind die Produkthighlights ausgeblieben. Und wenn man sich als Restaurant rein auf eine Feuerzubereitung verlässt (von dem das ein oder andere Gericht ein kleines bisschen hat vermissen lassen) dann müssen die Produkte exzeptionell sein, um weiterhin ein einzigartiges Erlebnis zu bieten. Ich erinnere mich auch noch, dass wir das Restaurant mit ein bisschen Resthunger verlassen haben (der Fisch wurde z.B. für uns zwei serviert). In unseren Breitengraden würde ich eine Empfehlung des Guide Michelins dranheften, einen Stern noch nicht. Aber man muss auch im Kopf behalten, dass sich das Menü regelmäßig ändert und wir somit mit unserem Menü ggf. auch einfach Pech gehabt haben. Trotzdem sollte man (ggf. geblendet durch Netflix) nicht mit zu hohen Erwartungen hingehen – es ist ein Restaurant mit guter Küche und Handschrift, schießt aber auch nicht die Lichter aus.
Für zwei inklusive Service und 1-2 Gläsern Wein pro Person habe ich circa €186 gezahlt was ich für das Gebotene eher auf der günstigen Seite empfunden habe.
Wenn man Grill sucht können wir übrigens im Zentrum von Sydney das koreanische Barbecue-Restaurant „Madang“ empfehlen. Wenn man koreanisches Barbecue kennt ist das Erlebnis vielleicht nicht mehr ganz so speziell aber ich kenne in Deutschland nur sehr wenige Orte die koreanisches Barbecue bieten und deswegen waren wir über das Madang sehr froh und innerhalb von 5 Tagen auch zwei Mal da. Interessanterweise tut man sich hier im Service mit Englisch ziemlich schwer aber es hat trotzdem funktioniert.
Und wenn ich noch eine Meta-Anmerkung machen darf für alle die vielleicht eine Australienreise planen: In Summe fand ich die Gastronomie und Restaurants in Melbourne deutlich interessanter als in Sydney und darin stimmen mir auch meine australischen Freunde (aus Perth, also somit unbefangen) zu.
Anbei die Eindrücke aus dem Firedoor:








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