Speed Dining“ - im jüngsten Drei-Sterne-Restaurant von Chicago habe vor kurzem abends das volle Menü gespeist und war in rekordverdächtigen 78 Minuten abgefertigt und wieder ins Taxi gesetzt.
Hat es wenigstens geschmeckt? Nun, so richtig hat das Essen nicht meinen Erwartungen entsprochen. Der Bericht mit allen Bildern am Blog: http://kuechenreise.com/2015/09/23/m...ce-chicago-us/
Der Kurzbericht zu unserem Dinner
Nach einigen kleinen Grüssen wird in einem Joghurtglas geräucherte Forelle, Zitronencreme, Lauchzwiebel und Osetra-Kaviar serviert. Optisch kunstvoll aufbereitet, doch die Zitronencreme ist dominant - zu dominant für den Kaviar.
Auch die Alaskan King Crab wird kunstvoll inszeniert: In einem Glas befindet sich King Crab und Beiwerk, darauf eine dünne, durchsichtige Zuckerstücke mit einigen weiteren Elementen. „Einfach mit dem Löffel zerschlagen“ - das ganze könnte grossartig sein, wenn nicht immer wieder klebrige Zuckerstücke den Genuss stören würden.
Durchaus ansprechend dann die Gelbschwanzmakrele mit Zucchini und Cannellini-Bohnen wie auch die fene junge Taube mit Sonnenblumen-Keimen - sauber gekocht und ohne zu viel optischen Schnick-Schnack umgesetzt.
Der „Pig Tail“ setzt dann wieder auf Optik: Grossartig die Kugel mit butterzartem, intensivem geschmorten Fleisch vom Schwanz des Schweines. Zu viel und überflüssig der aus „aufgeblasener“ Schwarte hergestellte „falsche“ Schweineschwanz.
Im zweiten Fleischgang zeigt sich leider, dass auch wunderbar stark marmoriertes japanisches Miyazaki-Fleisch für meinen Geschmack zu zäh zubereitet werden kann - schade darum!
Und auch beim Erdbeer-Dessert muss ich mich zuerst durch die Optik kämpfen: eine mit Stickstoff gefrostete Erdbeergelee-Sphäre lässt sich gar nicht so leicht mit dem Löffel aufschlagen. Der Inhalt ist dafür dann vorzüglich! Auch ansprechend mit grünen/floralen Aromen das zweite Dessert mit Schokolade, Oliven und Matcha.
Mein Resümee:
Zur Küche von Curtis Duffy habe ich keinen so rechten Zugang gefunden. Der Funke ist beim Speed Dining nicht übergesprungen.
Was hier im Hochgeschwindigkeitstempo abgespult wurde, hätte mich in einem Ein-Sterne-Restaurant nicht unzufrieden nach Hause gehen lassen, doch bei drei Guide Michelin Sternen waren meine Erwartungen doch deutlich höher.
So war die Ausgewogenheit der Komponenten nicht immer gegeben, manch optischer „Gag“ ging auf Kosten des kulinarischen Genusses. Und so verdient das Restaurant sicher besondere Beachtung, doch ist für mich nicht eine Reise wert.
Die Weinbegleitung war gut ausgewählt; die ausgeschenkten Weine eher im günstigeren Bereich Weine, jedoch perfekt mit den Speisen harmonierend.
Der Service im Restaurant war zuvorkommend und freundlich. Die Atmosphäre ist von moderner Eleganz geprägt, im Hintergrund sieht der Gast in die offene Küche.
Das Restaurant gehört zu den teuersten der Stadt. Auch im Alinea kann man (je nach Tag/Zeit der Buchung) günstiger das Menü ordern. Das Preis-Leistungsverhältnis war so für mich nicht nachvollziehbar. Und bei einer Aufenthaltszeit von stolzen 78 Minuten ergibt das einen skurrilen Minutenpreis von über USD 6 für eine Person.
Mein Menü:
- Gruss aus der Küche
- Osetra Caviar - barnadade, lemon, SCALLION
- Alaskan King Crab - sudachi, cucumber, LEMON MINT
- Hiramasa - cannellini bean, zucchini, DAYLILY
- Squab - beet, sunflower seed, MÂCHE
- Pig Tail - endive, cauliflower, OXALIS
- Miyazaki Beef - romaine, peanut, VIETNAMESE HERBS
- Peach or Mango
- Chocolate - green olive, matcha, TANGERINE LACE
- Petit Four
Hat es wenigstens geschmeckt? Nun, so richtig hat das Essen nicht meinen Erwartungen entsprochen. Der Bericht mit allen Bildern am Blog: http://kuechenreise.com/2015/09/23/m...ce-chicago-us/
Der Kurzbericht zu unserem Dinner
Nach einigen kleinen Grüssen wird in einem Joghurtglas geräucherte Forelle, Zitronencreme, Lauchzwiebel und Osetra-Kaviar serviert. Optisch kunstvoll aufbereitet, doch die Zitronencreme ist dominant - zu dominant für den Kaviar.
Auch die Alaskan King Crab wird kunstvoll inszeniert: In einem Glas befindet sich King Crab und Beiwerk, darauf eine dünne, durchsichtige Zuckerstücke mit einigen weiteren Elementen. „Einfach mit dem Löffel zerschlagen“ - das ganze könnte grossartig sein, wenn nicht immer wieder klebrige Zuckerstücke den Genuss stören würden.
Durchaus ansprechend dann die Gelbschwanzmakrele mit Zucchini und Cannellini-Bohnen wie auch die fene junge Taube mit Sonnenblumen-Keimen - sauber gekocht und ohne zu viel optischen Schnick-Schnack umgesetzt.
Der „Pig Tail“ setzt dann wieder auf Optik: Grossartig die Kugel mit butterzartem, intensivem geschmorten Fleisch vom Schwanz des Schweines. Zu viel und überflüssig der aus „aufgeblasener“ Schwarte hergestellte „falsche“ Schweineschwanz.
Im zweiten Fleischgang zeigt sich leider, dass auch wunderbar stark marmoriertes japanisches Miyazaki-Fleisch für meinen Geschmack zu zäh zubereitet werden kann - schade darum!
Und auch beim Erdbeer-Dessert muss ich mich zuerst durch die Optik kämpfen: eine mit Stickstoff gefrostete Erdbeergelee-Sphäre lässt sich gar nicht so leicht mit dem Löffel aufschlagen. Der Inhalt ist dafür dann vorzüglich! Auch ansprechend mit grünen/floralen Aromen das zweite Dessert mit Schokolade, Oliven und Matcha.
Mein Resümee:
Zur Küche von Curtis Duffy habe ich keinen so rechten Zugang gefunden. Der Funke ist beim Speed Dining nicht übergesprungen.
Was hier im Hochgeschwindigkeitstempo abgespult wurde, hätte mich in einem Ein-Sterne-Restaurant nicht unzufrieden nach Hause gehen lassen, doch bei drei Guide Michelin Sternen waren meine Erwartungen doch deutlich höher.
So war die Ausgewogenheit der Komponenten nicht immer gegeben, manch optischer „Gag“ ging auf Kosten des kulinarischen Genusses. Und so verdient das Restaurant sicher besondere Beachtung, doch ist für mich nicht eine Reise wert.
Die Weinbegleitung war gut ausgewählt; die ausgeschenkten Weine eher im günstigeren Bereich Weine, jedoch perfekt mit den Speisen harmonierend.
Der Service im Restaurant war zuvorkommend und freundlich. Die Atmosphäre ist von moderner Eleganz geprägt, im Hintergrund sieht der Gast in die offene Küche.
Das Restaurant gehört zu den teuersten der Stadt. Auch im Alinea kann man (je nach Tag/Zeit der Buchung) günstiger das Menü ordern. Das Preis-Leistungsverhältnis war so für mich nicht nachvollziehbar. Und bei einer Aufenthaltszeit von stolzen 78 Minuten ergibt das einen skurrilen Minutenpreis von über USD 6 für eine Person.
Mein Menü:
- Gruss aus der Küche
- Osetra Caviar - barnadade, lemon, SCALLION
- Alaskan King Crab - sudachi, cucumber, LEMON MINT
- Hiramasa - cannellini bean, zucchini, DAYLILY
- Squab - beet, sunflower seed, MÂCHE
- Pig Tail - endive, cauliflower, OXALIS
- Miyazaki Beef - romaine, peanut, VIETNAMESE HERBS
- Peach or Mango
- Chocolate - green olive, matcha, TANGERINE LACE
- Petit Four
Kommentar