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Gramercy Tavern*, NY

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  • Gramercy Tavern*, NY

    Hier kommt der erste Bericht unserer New York-Reise: Ich habe mich nach einigem Überlegen für eine chronologische Aufbereitung entschieden und baue hier auch die Restaurants ein, die nicht zum offiziellen Club-Programm gehörten. Wir landeten am frühen Nachmittag in JFK und waren am ersten Abend auf Jürgens Empfehlung in eine mit einem großen Angebot an Craft Beeren ausgestattete Lokalität – er wird sicher darüber noch Details schreiben. Das eigentliche kulinarische Programm begann für mich mit einem nicht zum offiziellen Programm gehörenden Lunch in der Gramercy Tavern, zu dem wir zu zweit gingen. Das Restaurant liegt unweit des Broadway, den wir von unserem Hotel am Times Square aus zu Fuß liefen, um gleichzeitig einen ersten Eindruck der Stadt zu gewinnen.



    Die Gramercy Tavern teilt sich in zwei Bereiche auf: im vorderen kann man nicht reservieren und die Gerichte scheinen etwas einfacher zu sein. Im hinteren Teil ist der Dining Room, in dem mittags und abends Menüs angeboten werden. Das Restaurant gilt als eines der beliebtesten Restaurants der Stadt und ist bekannt für eine saisonale Küche, die sich durch eine enge Verbindung zu den Produzenten auszeichnet.

    Das Lunch-Menü ist mit $65 nicht nur für New Yorker-Verhältnisse preiswert und auch die Weinbegleitung geht mit $48 noch nicht an die Schmerzgrenze, die in New York ja eigentlich ziemlich ausgetestet wird, abends wird dann ein Gang und auch preislich eine Schippe mehr draufgelegt.

    Wir wählten das Seasonal Menue und tauschten den ersten Gang aus dem vegetarischen Menü ein. Zu Beginn gab es etwas Brot und ohne weitere Umschweife ging es mit dem ersten Gang los (ob sich der Aufpreis zwischen Lunch und Dinner-Version evtl auch durch Amuses erklärt, weiß ich nicht)

    Citrus Salad, Pistachios, Ricotta and Radish: Eine abgerundete Säure durch die Blutorangen-Stücke, kombiniert mit einer salzig-säuerlichen Sauce zeichnete den Gang aus. Dieser wurde ausbalanciert durch die kleinen und damit nicht zu dominanten Ricotta-Tupfen. Weiter aufgefächert haben den Gang die Pistazien, nicht nur texturell, sondern auch aromatisch. Dieser Anfang ließ schon mal aufhorchen. Dazu trank ich ein Glas Wein aus der Begleitung, ein 2014er Riesling vom Empire Estate von den Finger Lakes, ein Riesling, der sich in seiner Qualität auch vor deutschen bzw. österreichischen nicht verstecken muss.

    Smoked Arctic Char, Asparagus, Rye and Black Rice: Der Fisch hatte eine wunderbare Qualität und war schön glasig gegart. Darauf lag schwarzer, gepuffter Reis, der leicht gesalzen war. Unter dem Fisch war eine cremige Sauce mit Lauch versteckt. Diese war das verbindende Element zum grünen Spargel, was aber nicht perfekt zur Geltung kam, da die Sauce auch recht sparsam dosiert war. Der danebenliegende, mit Säure angemachte Spargel stand aromatisch etwas neben dem Fisch, war aber in sich gut ausbalanciert. Mit etwas mehr, bzw. neben dem Fisch platzierten Sauce hätte der Gang mehr geboten, glaube ich.


    Mushroom Tortellini, Nettles, Pecorino and Pickeld Burdock: würde ich als weniger komplex im Geschmack bewerten, als die Bezeichnung es vermuten lässt. Die ungewöhnlicheren Zutaten traten nicht besonders markant hervor, dazu war der Teig und der Peccorino zu prägend für den Geschmack. Zwar war auch hier alles gut macht und passend abgeschmeckt, aber ein kleines Element, das Spannung erzeugt, fehlte, um diesen Gang etwa außergewöhnliches zu geben.

    Roasted Duck Breast, Rutabaga, Black Radish and Mandarin überzeugte mich sehr. Die Entenbrust war recht dünn aufgeschnitten und ziemlich saftig. Mehr als nur eine Ergänzung war die aromatisch kräftige, sehr leckere Wurst mit Entenfleisch. Die Rübe und der Rettich waren erdig, dezent süßlich im Geschmack und die fruchtige Komponente erzeugte eine Ente à l’Orange-Anmutung.
    Dazu trank ich einen 2008er Baron de Brane aus dem Margeaux, der recht fruchtig und sehr passend war.

    Nach einem schmackhaften Predessert ging es weiter mit…

    Strawberries & Cream, Whipped Cheescake, Candid Pistachio, Meringue and Nettle Ice war eine zunächst mal einfach lecker wirkende Sahne-Erdbeer-Variante, die sich durch die verschiedenen Elemente dann aber dann als durchaus komplexe Kombination erwies. Das Eis war recht frisch und die ein paar salzige Aspekte gab es auch. Sehr gelungen.

    Mit ein paar Pralinen…

    Endete mein erster Lunch in New York. Das Essen in der Gramercy Tavern war sehr ansprechend und vor allem zum Lunch-Preis ist es eine absolute Preis-Leistungs-Empfehlung. Die Kombinationen waren durchweg harmonisch, teilweise überraschend, aber nicht zu komplex, alles in allem sehr unaufgeregt. Vor allem der Hauptgang hat mich beeindruckt, das Dessert und der erste Gang haben mir sehr gut gefallen.
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