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Kulinarisches am Bodensee

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  • Kulinarisches am Bodensee

    Wir hatten in den vergangenen Monaten die Gelegenheit, das eine oder andere Restaurant am Bodensee kennenzulernen. Nun ist das 'schwäbische Meer' ja nicht als das kulinarische Epizentrum von Europa bekannt, doch man sollte die Region kulinarisch keinesfalls unterschätzen - es gibt spannende Plätze zu entdecken!

    Ein paar ideen und Eindrücke im folgenden:

    Fine Dining:

    Konstanz: Restaurant Ophelia im Hotel Riva: Unser absolutes Lieblingsrestaurant in der Bodensee-Region! Mit 2 Michelin Sternen ausgezeichnet, beeindruckende und kreative Küche, u.a. mit ausgezeichneten Fischgängen! Und auch das Hotel ist ein modern designtes Juwel...

    Restaurant Villino, Lindau: Hier wähnt man sich auf einem toskanischen Landgut. Über Lindau, mitten in den Weinbergen findet sich das Hotel / Restaurant Villino. Die Küche mit italienisch-asiatischem Touch, der Weinkeller mit beeindruckendem Italien-Schwerpunkt und einer Menge alter Jahrgänge. 1 Michelin Stern

    Restaurant Mangold, Lochau (A): Im modernen Wintergarten, im wunderschönen Innenhof oder auf der Terasse geniesst es sich im Restaurant Mangold zwischen Bregenz und der deutschen Grenze wunderbar. Die Kücke leicht, kreativ und erfrischend (16 Gault Millau Punkte)

    Restaurant Casala, Meersburg:: Eine weitere Sterne-Adresse (1 Stern) in der Region. Bei unserem Besuch in der Vorsaison schien uns das Menü aber vergleichsweise 'brav', vielleicht auch einfach nicht ganz unsere Vorlieben treffend.


    Casual Dining:

    Restaurant Seehof, Immenstadt (15 Gault Millau Punkte): Eines der Restaurants in der Region, welche sich im Spannungsfeld zwischen Toursiten und Gourmets gut behaupten. Gutes Essen, auch wenn wir glauben, da wäre noch einen Tick mehr möglich!

    Restaurant am See, Nonnenhorn: Unsere Überraschung jenseits von Punkten und Sternen - hier wird (im Sommer im wunderschönen Garten) gute Küche - handwerklich präzise und mit guter Produktqualität - aufgetischt. Preislich attraktives Mittagsmenü, welches sich wohltuend abhebt von so manchem Mittagsmenü in Restaurants der näheren und weiteren Umgebung.

    Gasthaus Lamm im Kau, Tettnang (Bib Gourmand, 14 Gault Millau Punkte): Das ganze wirkt wie ein bayrischer Biergarten, die Küche bodenständig und rustikal, doch qualitativ sehr gut umgesetzt.

    Lumperhof, Ravensburg: Sofern Sie den Lumperhof überhaupt finden (nicht jedes Navi macht dies leicht), würden Sie von aussen niemals ein Gault Millau 15 Punkte Restaurant erwarten, eher ein verträumtes Ausflugslokal für müde Wanderer. Doch auch (und nicht nur) müde Wanderer wollen gut essen, und das kann man hier...

    Schuppen 13, Langenargen (Bib Gourmand): Idyllisch am Yachthafen in Langenargen gelegen, tolle Atmosphäre; doch bei unserem Besuch für uns am Teller nicht so beeindruckend...

    Mehr auch auf: http://kuechenreise.com/2013/07/22/b...-empfehlungen/

  • #2
    Werter kuechenreise,

    mich würde interessieren, ob Sie während Ihrer ausgedehnten Bodensee-Exkursionen auch die "Seehalde" in Uhldingen-Mühlhofen besucht haben. Meine Frau und ich waren dort vor vier Jahren speisen und damals recht angetan von den durchaus auch kreativen Gerichten, die Herr Gruler damals für uns zauberte (vor allem die Kreationen, in denen Bodenseefische eine tragende Rolle spielten, wussten seinerzeit zu begeistern)! Das Hotel-Restaurant-Ambiente kam zwar etwas spießig-hausbacken daher, dafür entschädigte aber der Blick auf den abendlichen Bodensee...

    Gruß, El Grande

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    • #3
      Werter El Grande,

      Danke für den Hinweis! Die Seehalde steht noch auf dem Programm für eine nächste Gelegenheit - gut zu hören, dass Ihnen die Fischüche dort gemundet hat! Bin gespannt..

      Gruss, Küchenreise

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      • #4
        Und was war mit Krebsessen in Stockenweiler?
        Gruß
        s.

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        • #5
          Ist das empfehlenswert? Krebs-Menü, das klingt ja schon fein...

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          • #6
            Ich war nie dort, aber Lanz ist ja ein "Ancien" von Witzigmann. Und sein Krebsengagement verdient jede Bewunderung.

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            • #7
              War vor Jahren bei Lanz eingeladen, das Menü wurde bereits im Vorfeld bestellt, leider ohne seine bekannten Krebse. Bleibend in Erinnerung ist mir allerdings nur der Rotwein zum Hauptgang geblieben, ein herrlich runder Chianti, einfach zum Reinlegen, und werter Schlaraffe, bitte nicht nach fragen, leider kann ich mich nicht mehr an das Weingut erinnern. Schöne Räumlichkeiten, über mindestens 2 Zimmern verteilt, die Tische stehen für ein Restaurant ohne Sterne weit auseinander.

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              • #8
                Da es mich in nächster Zeit häufiger an den Bodensee verschlagen wird, mache ich mal ihre Liste durch, lieber Küchenreise. Danke dafür!

                Bis jetzt konnte ich einen kleinen Einblick von Friedrichshafen erhalten. Eine große kulinarische Destination scheint es wohl nicht zu sein. Ich entschied mich für das Felder's im Medienhaus K42 direkt an der Uferpromenade in Höhe des Hafens. Gemäß der Homepage arbeitet die Küche stark mit regionalen Zutaten, was mich sehr anspricht.

                Wir teilten uns als Vorspeise den "Feldsalat aus horgenzell mit französischem walnußdressing, tumbet, rindercarpaccio und grana padano, röstbrot".

                Der Feldsalat war schön angemacht. Das Dressing war insgesamt lecker und ausgewogen. Das Carpaccio lag auf süß-scharfem, tomatisiertem Gemüse und kam somit mit seinem dezenten Eigengeschmack wenig zur Geltung. Schade um das gute Fleisch. Insgesamt ganz gut.

                Als Hauptspeise wählte ich "Zanderfilet mit estragon-buttermilchkruste, radieschen-bohnengemüse und kartoffeln".

                Der Zander war sehr gut auf der Haut gebraten, somit war die Haut knusprig und der Fisch schön glasig. Das Radieschen-Bohnengemüse war knackig, etwas unterwürzt, aber insgesamt stimmig zum Zander. Die Kartoffeln waren gekocht und kurz in Butter geschwenkt. Insgesamt ein guter Hauptgang.

                Meine Begleitung wählte "Spaghetti mit roastbeefstreifen, ingwer, avokado,knoblauch, koriander, chili und tomaten".

                Das Roastbeef war sehr zart, gut gewürzt. Die Kombination aus Schärfe, Süße und "Buttrigkeit" (Avocado) schmeckte insgesamt richtig gut. Das Gericht war aber leider etwas zu ölig (ich nehme an, dass Chilliöl unter die Spaghetti gehoben wurde) und mächtig. Insgesamt eher in Ordnung, als wirklich gut.

                Auf eine Nachspeise verzichteten wir. Mit Apfelschorle und Wasser zahlten wir knapp 50€. Das ist kein Schnäppchen, wohl eher im normalen Preissegment, aber sicher der Toplage direkt am See geschuldet. Wirklich empfehlen würde ich das Restaurant nur, wenn einem der Ausblick wirklich sehr wichtig ist.

                Als nächstes werde ich wohl das Bib prämierte Goldene Rad testen. Falls das auch nicht überzeugen kann, muss ich mich wohl weiter im Umland (Meersurg, Ravensburg etc.) umschauen.

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                • #9
                  Lieber Matthias,

                  das Rad ist sicherlich solider als das K42. Gehen Sie hin, erwarten sie eine saubere Küche ohne höchsten Anspruch (13 - 14 GMP sind m.E. zutreffend) und verbringen eine schöne Zeit. Auch das PLV ist - besonders bei den Weinen - sehr gut.

                  Besser gefällt mir persönlich das Lamm im Kau. Feine rustikale Küche, selten fehlerhaft (Vorsicht: recht große Portionen). Lassen Sie sich nicht vom Äußeren des Hauses täuschen: die Stuben sind schön und gemütlich (reservieren Sie möglichst in der vorderen Stube bei der Schank; wenn Sie zu viert oder mehr sind, ist der runde Tisch neben der Schank besonders schön). Unter der Woche gibt es ein kleines Mittagsmenue, der Preis entspricht dem, was der Schwabe bereit ist zu zahlen....

                  Etwas feiner und im Sommer mit traumhafter Seeterrasse: Seehof, Immenstaad (ca. 5 min von FN entfernt). Lesen Sie mal im Gusto und GM.

                  In Langenargen (ca. 15 Minuten entfern) gäbe es noch den Schuppen 13. Die Terrasse am See ist traumhaft, das italienisch mediterrane Essen schwank leider von sehr gut über gut bis naja.

                  Und in Nonnenhorn (ca. 20 Minuten entfernt) liegt das Haus am See, vom dem Küchenreise zuletzt ganz zu Recht sehr schwärmte (ebenfalls ein sehr reelles Mittagsangebot und eine sehr schöne Terrasse am See).

                  Insgesamt bieten alle Adressen keine Avantgarde. Aber Gastlichkeit und Wohlfühlatmosphäre auf recht gutem Niveau. Es gibt Momente im Leben, da ist das genau richtig. Wenn Sie es aufwändiger wünschen, müssten Sie in der Tat ein wenig fahren. Dann aber nicht Richtung Ravensburg, sondern eher nach Meersburg (Casala) oder Konstanz (Ophelia) oder Höri (Falconera).

                  KG
                  besseresser
                  Zuletzt geändert von besseresser; 21.02.2015, 14:27.

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                  • #10
                    Danke lieber Besseresser für die Tipps. Die werde ich alle mal im Frühjahr anschauen. Das Lamm im Kau liest sich zumindest mal wie ein potentieller neuer "Heimat"- Landgasthof.

                    Kommentar


                    • #11
                      "In Langenargen (ca. 15 Minuten entfernt) gäbe es noch den Schuppen 13. Die Terrasse am See ist traumhaft, das italienisch mediterrane Essen ..."
                      Drum heißt der Bodensee bei uns ja auch: das schwäbische (Mittel-) Meer
                      Gruß
                      s.
                      PS: In einem Uralt-Tatort stochert Gustl Bayrhammer in der Kantine der Münchner Polizei mißmutig in einem Teller mit Spaghetti Napoli. Das würde ihn interessieren, knurrt er, ob seine Kollegen in Neapel heut zum Mittagessen einen Obatzten serviert bekämen.

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                      • #12
                        Werter Matthias,

                        Friedrichshafen ist kulinarisch ein ganz schwieriges Pflaster. An der Seestrasse gibt's eine Menge Restaurants / Eissalons & Co, zumeist der Kategorie "so la la Allerlei für Touristen". Das Felder's hebt sich da schon positiv vom Rest ab, aber - wie sie schreiben . eine grosse kulinarische Destination ist das auch nicht. Im Rad war ich nie, sicher einen Versuch wert.

                        Auch sonst herrscht am Bodensee viel zu viel der gastronomischen Tristesse. Und ich frage mich immer, weshalb das so ist... Die guten Restaurants scheinen es nicht leicht zu haben, Einheimische wie die zahlreichen Touristen, durchaus auch in grosser deutscher Limousine oder Edel-Suv mit dem Boot am Hänger unterwegs, scheinen wenig Wert auf gute Küche zu legen.

                        Doch es gibt sie, die Ausnahmen, und diese sind dann umso erfreulicher! Das von besseresser erwähnte Lamm im Kau ist von FN mit dem Auto in 10-15 Minuten zu erreichen und bietet vorzügliche, rustikalere Küche, welche sich sehr wohltuend vom sonstigen Allerlei abhebt. Ja, die Portionen sind gross. Und das Mittagsmenü ist für das Gebotene günstig. Im Sommer schöner Gastgarten.

                        Nahe auch der erwähnte Seehof in Langenargen, ich würde empfehlen, einen Tisch im modernen Teil des Restaurants oder auf der tollen Terrasse zu wählen. Küchenmässig scheint mir dort ein wenig, dass sie eigentlich mehr könnten, als der Gast sucht. Und dann entsteht ein Mix aus manchmal recht anspruchsvollen Gängen, manchmal gepflegter Langweile; aber immer fein.

                        Das Haus am See in Nonnenhorn ist auch - gerade im Sommer im Garten zum See - eine bezaubernde Location. Und die Gerichte sind präzise zubereitet heben sich wohltuend ab. Auch beim einfachen Mittagsmenü merkt man, dass die Küche die Technik im Griff hat und ihr Metier beherrscht (mittelweile 5+ Punkte im Gusto).

                        Das Karr in Langenargen war lange Zeit sehr klassisch geprägt, jetzt kommen Schritt für Schritt die Söhne 'an den Herd', welche ihre Erfahrungen in guten Häusern in der Nähe und Ferne einbringen, das verjüngt die Küche und macht sie spannend. Das Ambiente gleichfalls recht klassisch, der Service dafür höchst charmant! Hat 2015 einen GM Punkt verloren, finde aber geht mit der schrittweisen Modernisierung der Speisekarte in die abolut richtige Richtung; mit sehr fairen Preisen für das gebotene.

                        Noch ein Stück weiter, über die österreichische Grenze ist das Mangold in Lochau eine Empfehlung wert - im Sommer am besten im schönen Innenhof (weniger auf der Terrasse zur Strasse). Und Villino, Falconera oder Casala sind weitere gehobene kulinarische Adressen.

                        Zum kulinarisch interessantesten Ort hat sich aber mittlerweile Konstanz entwickelt (von Friedrichshafen auch mit dem Katamaran zu erreichen). Das Ophelia im toll designten Hotel Riva bietet sicher die beste Küche am Bodensee (und einen Pool mit schöner Terrasse mit Blick auf Bodensee und Berge am Dach); und seit einiger Zeit auch einen Sonntagslunch (über welchen im Forum auch schon lobend geschrieben wurde).

                        Im Hotel Schiff gleich an der Autofähre nach Meersburg wird auch mit 16 GM / 1* Punkten aufgekocht. Und das erst kürzlich eröffnete San Martino (bin noch nicht dort gewesen) hat es gleichfalls auf einen Stern gebracht.

                        Bin gespannt, im Frühling mehr von ihren Eindrücken zu hören!

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                        • #13
                          Lieber Schlaraffe, Lieber Küchenreise

                          das mit dem schwäbischen Mittelmeer habe ich noch nicht gehört. Ich wusste zwar, dass München die nördlichste Stadt Italiens ist und die Pfalz die Toskana Deutschlands (oder ist die Toskana eher die Pfalz Italiens?), aber das war mir neu. Ich werde auch das überprüfen :-)

                          Vielen Dank noch mal für die neuen Tipps. Da ich gerne auch mal einen guten Lunch genieße, kommt mir der Sonntagslunch im Ophelia sehr gelegen. Schön, dass es doch auch einige Optionen in der "einfachen" Küche gibt im Bodenseekreis. Und wenn ich dann doch mal Lust auf die etwas exotischeren Gerichte habe, ist ja München per Zug oder Berlin per Flug nicht allzu weit…

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                          • #14
                            Liebe Küchenreise,

                            damit wir den werten Matthias nicht ins falsche Haus schicken: Sie meinten sicherlich auch den Seehof in Immenstaad, oder? Lokalitäten mit diesem Namen gibt es ja am "Schwäbischen (ohne Mittel)Meer" in fast jeder Ortschaft, auch in Langenargen. Zur Zeit wird dort allerdings gebaut und ein Kran steht auf der lauschigen kleinen Terrasse. Vielleicht, lieber Matthias gehen Sie dann hinein in die gemütlichen klassischen Stuben (gepflegt, gar nicht ältlich) oder in den neueren Teil (m.E. im Design etwas beliebig). Oder Sie warten noch einige Wochen und genießen dann die ersten Sonnenstrahlen ohne Kran auf der Terrasse am kleinen Yachthafen. Zumal sich für diese Jahreszeit m.E. das Lamm im Kau wegen der gemütlichen Stuben geradezu aufdrängt.

                            KG
                            Besseresser

                            P.S. Wenn es im Lamm halbes Petersilienhühnchen gibt, essen Sie es. So gut und kräftig kann Geflügel schmecken. Herrlich!

                            Kommentar


                            • #15
                              Ja, natürlich, der Seehof in Immenstadt (nicht in Langenargen), danke für die Richtigstellung!

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