aus dem alten Form im Juli 2009 - vor Verleihung des Guide Michelin-Sterns -
Hallo, liebe Forumsteilnehmer,
ein Besuch bei Joachim Kaiser in Meyers Keller hinterlässt mich ratlos. Zwei Fragen quälen seither mein armes Hirn. A) Warum waren wir nicht schon früher da? B) Warum hat der Mann keinen Stern? Einer stünde ihm wirklich gut.
In einem wunderschönen Ambiente mit zweigeteiltem Konzept (Regional ländlich + „Feinschmecker“) verwöhnte uns Kaiser mit einem 9gängigen Menü, mit dem ich Sie nicht in kompletter Länge behelligen will. Jeder Gang anders, meist mit sehr individuellem Touch, und fast immer sehr überzeugend. Wenn uns im Gesamteindruck etwas gefehlt hat, dann war es beim einen oder anderen Gericht vielleicht ein Quentchen mehr Salz. Ansonsten gingen wir glücklich und überzeugt.
Unser beider Highlight: Ikarimilachs im Brennesselsud mit einem Nudelblatt. Ein Gericht zum Reinlegen, das in mir kindliche Emotionen hervorrief. (Das kann doch nicht schon aufgegessen sein. Gebt mir mehr davon!!!!) Der wunderbar zarte, leicht geräucherte Lachs lag auf einem cremig-spinatigen Brennesselbett. Der Traum war komplett von einem Nudelblatt verdeckt, das man durchstoßen musste, um an das wunderbare Innere zu kommen. Mit der Nudel ergab das Ganze eine Komposition, die geradezu wollüstig war. Allein für dieses Gericht würde ich wieder nach Nördlingen fahren.
Und da war noch diese Jakobsmuschel, die auf einem Pilzrisotto und einer Bleurre Rouge ruhte. (Bei Mo-Ma hatte sich noch ein Froschschenkel dazu gefunden, der aber eher als überflüssig empfunden wurde.) Das eher deftige Risotto ergab zusammen mit der süßlichen Beurre und der Muschel ein herrliches Ganzes.
Ein weiteres Highlight für mich: Heilbutt mit Gewürzcouscous und Orangensud. Außergewöhnlich! Ein Gericht, das von den Gewürzen her eher nordafrikanisch gehalten war und nach Zimt und Orangen duftete. Geschmacklich sehr intensiv, und es hat mir persönlich extrem gut geschmeckt. Vielleicht hätte eine Spur Schärfe noch den letzten Kick gebracht – sagt die Amateurköchin (ist also nicht weiter ernst zu nehmen).
Mo-Ma’s Glücklichmacher: Ibericoschwein mit Kellerschinken und Morchelsauce. Kaiser macht seinen Kellerschinken selbst und nach O-Ton Mo-Ma schmeckt dieser ähnlich wie Parmaschinken, nur seeeeeeeeeeeeeeeeehr viel besser. (Er hat das wirklich mit so vielen e’s gesagt, ich versuche nur wegen Abwesenheit korrekt zu zitieren.) Bei diesem Gericht tauchte mein lieber Gatte ab, sprach nicht mehr und aß nickend vor sich hin. Der Versuch, anschließend Kaisers Schinkenkeller zu plündern, wurde leider vom Hausherrn vereitelt. Mo-Ma wirkte geknickt. :heulen:
Auch sehr interessant war übrigens das Carpaccio von der Königsmakrele im Gewürzsud (letzterer sehr aromatisch) mit Fenchel. Und da war auch noch der Ziegenkäse (nicht so mein Ding), der durch einen super-tomatigen Geleemantel in die für mich richtige Richtung gebracht wurde.
Das Dessert: Ein weiterer Traum. Zu einem herrlich cremigen und geschmacksintensiven Cassismousse gesellte sich ein sündiges Grand-Marnier-Eis und für die Optik noch eine Mandelhippe. Ein wunderbarer Abschluss.
Fazit: Ein Wohlfühl-Restaurant mit unprätentiöses, freundlichen Menschen, in dem wir sicher nicht das letzte Mal waren.
Herzlichen Gruß
Morchel
Hallo, liebe Forumsteilnehmer,
ein Besuch bei Joachim Kaiser in Meyers Keller hinterlässt mich ratlos. Zwei Fragen quälen seither mein armes Hirn. A) Warum waren wir nicht schon früher da? B) Warum hat der Mann keinen Stern? Einer stünde ihm wirklich gut.
In einem wunderschönen Ambiente mit zweigeteiltem Konzept (Regional ländlich + „Feinschmecker“) verwöhnte uns Kaiser mit einem 9gängigen Menü, mit dem ich Sie nicht in kompletter Länge behelligen will. Jeder Gang anders, meist mit sehr individuellem Touch, und fast immer sehr überzeugend. Wenn uns im Gesamteindruck etwas gefehlt hat, dann war es beim einen oder anderen Gericht vielleicht ein Quentchen mehr Salz. Ansonsten gingen wir glücklich und überzeugt.
Unser beider Highlight: Ikarimilachs im Brennesselsud mit einem Nudelblatt. Ein Gericht zum Reinlegen, das in mir kindliche Emotionen hervorrief. (Das kann doch nicht schon aufgegessen sein. Gebt mir mehr davon!!!!) Der wunderbar zarte, leicht geräucherte Lachs lag auf einem cremig-spinatigen Brennesselbett. Der Traum war komplett von einem Nudelblatt verdeckt, das man durchstoßen musste, um an das wunderbare Innere zu kommen. Mit der Nudel ergab das Ganze eine Komposition, die geradezu wollüstig war. Allein für dieses Gericht würde ich wieder nach Nördlingen fahren.
Und da war noch diese Jakobsmuschel, die auf einem Pilzrisotto und einer Bleurre Rouge ruhte. (Bei Mo-Ma hatte sich noch ein Froschschenkel dazu gefunden, der aber eher als überflüssig empfunden wurde.) Das eher deftige Risotto ergab zusammen mit der süßlichen Beurre und der Muschel ein herrliches Ganzes.
Ein weiteres Highlight für mich: Heilbutt mit Gewürzcouscous und Orangensud. Außergewöhnlich! Ein Gericht, das von den Gewürzen her eher nordafrikanisch gehalten war und nach Zimt und Orangen duftete. Geschmacklich sehr intensiv, und es hat mir persönlich extrem gut geschmeckt. Vielleicht hätte eine Spur Schärfe noch den letzten Kick gebracht – sagt die Amateurköchin (ist also nicht weiter ernst zu nehmen).
Mo-Ma’s Glücklichmacher: Ibericoschwein mit Kellerschinken und Morchelsauce. Kaiser macht seinen Kellerschinken selbst und nach O-Ton Mo-Ma schmeckt dieser ähnlich wie Parmaschinken, nur seeeeeeeeeeeeeeeeehr viel besser. (Er hat das wirklich mit so vielen e’s gesagt, ich versuche nur wegen Abwesenheit korrekt zu zitieren.) Bei diesem Gericht tauchte mein lieber Gatte ab, sprach nicht mehr und aß nickend vor sich hin. Der Versuch, anschließend Kaisers Schinkenkeller zu plündern, wurde leider vom Hausherrn vereitelt. Mo-Ma wirkte geknickt. :heulen:
Auch sehr interessant war übrigens das Carpaccio von der Königsmakrele im Gewürzsud (letzterer sehr aromatisch) mit Fenchel. Und da war auch noch der Ziegenkäse (nicht so mein Ding), der durch einen super-tomatigen Geleemantel in die für mich richtige Richtung gebracht wurde.
Das Dessert: Ein weiterer Traum. Zu einem herrlich cremigen und geschmacksintensiven Cassismousse gesellte sich ein sündiges Grand-Marnier-Eis und für die Optik noch eine Mandelhippe. Ein wunderbarer Abschluss.
Fazit: Ein Wohlfühl-Restaurant mit unprätentiöses, freundlichen Menschen, in dem wir sicher nicht das letzte Mal waren.
Herzlichen Gruß
Morchel
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