Liebe MitleserInnen, liebe GenießerInnen,
ja, nun doch das Esszimmer in der BMW-Welt. Ich hoffe, ein würdiger tausendster Beitrag, sicher ein würdiger Abend.
Wie an anderer Stelle erwähnt, hatte mich seinerzeit das ins Netz gestellte Menue nicht angesprunge und die Bilder machten einen etwas spetzielen Eindruck eines zusammengewürfelte, „gewollten“ Interieurs. Lassen Sie sich bitte hiervon nicht täuschen.
Nachdem ich mich zwei Wochen zuvor ja für das Tramin entschieden hatte (Bericht folgt, Hauptgang *, der Rest wie auch der Service aus meiner Sicht nicht sternewürdig, für das Gebotene war die Investition retrospektiv deutlich zu hoch), kam es zu einem spontanen Osterbesuch in München. Und es sollte nun Das Esszimmer werden, wo ich glücklicherweise kurzfristig einen Tisch reservieren konnte.
Die Anfahrt ist ja (aus Doko-Zeiten bekannt) unkompliziert, man parkt im BMW-Welt-Parkhaus und gelangt per Lift direkt ins Esszimmer im zweiten Obergeschoß. Der Empfang war herzlich und wir fanden uns in einem ausgesprochen gemütlichen Ambiente in dunkel-warmen Farben wieder. Im vorderen Bereich findet sich eine lange Tafel vor dem großen Weinschrank, nein, einer Weinwand (die es, glaube ich, schon im Doko gab). Die Ebenen sind leicht verändert, was zu einer Stufe am Aufzug führt. Man gelangt weiter in den hinteren Bereich mit einigen wenigen Vierer- und Sechsertischen, mit Blick auf den das Ambiente verstärkenden (Gas)Kamin. Umrahmt wird dies durch fast deckenhohe recht filigrane Regale, in denen Nymphenburgporzellanhirsche, Automodelle, Karaffen u.ä. auf die Gäste herabblicken. Platz nahmen wir auf ausgesprochen bequemen Stühlen wie auch auf einer ebensolchen halbrunden Bank, natürlich unter Protest unseres knapp dreijährigen Sohnemanns, der sich zunächst mehr für den Panoramablick auf die weiter unten ausgestellten Autos interessierte.

Platz genommen kamen bereits die ersten Knuspereien, die schon ein Schlaglicht darauf warfen, was uns erwartete. Die Bestellungen waren einschließlich teils Menue-gemischter Wünsche und Abfragen eventueller Abneigungen freundlich und unkompliziert. Ein flacher Brotkasten mit einigen verschiedenen Sorten einschließlich Bärlauchbrötchen und den würzig-salzigen knusprigen Brotblättern (von der Konsistent dem Papadam ähnlich, nur viel dünner, wie heißen die eigentlich ?). Dazu gab es mild gesalzene Butter und eine Macadamia-Kichererbsencréme.

Als Amuse bouche kam eine Kombination von Salzburger Kaviar (den ich im Schloß Fuschl auf der Karte ein wenig vermisste) auf Avocadocreme mit Erbsensud (à part angegossen), einzelnen Erbsen und einem -ich meine- Buttermilcheis. Ein ausgesprochen leichtfüßiger Auftakt mit Erdung durch die Erbse wie auch die Avocado und Säure durch die Buttermilch. Hätte ich mich nicht schon bereits nach der Ankunft so wunderbar in die Atmosphäre fallen lassen können, es wäre jetzt der Moment dieses kulinarischen Empfangs gewesen. Nun war man sicher, es wird ein besonderer und wohlfühliger Abend.

Nun begann mein Menue mit Herzbries / Rote Bete / Mohn. Das Bries selbst erinnerte mich an ein solches vor Jahren bei JG Piège, damals im Les Ambassadeurs. Beim ersten Bissen schon macht sich eine feine Crémigkeit breit, die von der texturell als reichlich Sauce, aufgerollte Spaghettini, Veloutétupfer und Minibaiser variierten Bete sowohl Herbheit als auch Süße mitbekam. Die Balance wurde durch die Größe des Bries gehalten. Als krosses Element gab es noch ein Stückchen, soweit erinnerlich, kross gebackener Hühnerhaut (oder war es ein Bratensaftchip?). Den Mohn nahm zumindest ich nicht als besoderen Geschmacksgeber wahr. Insgesamt ein volles, aromentiefes Geschmacksbild ohne jede Schwere (Erinnerungen ans Francais). Hier blitzte schon ein ** auf.

Im zweiten Gang genoß ich Royal Langoustine / Spanferkel / Salzzitrone. Es begann mit einem ausgesprochen schönen Tellerbild, auf dem sich zentral eine kapitale Languste unter einem bisqueartigen Schaum auf einer fleischfondbasierten Sauce fand. Optisch und geschmacklich lehnte sich ein aufgebackenes Blatt Spanferkelkruste an, umspielt wurde das Ensemble von Salzzitronentupfern und aufgerollten kleinen Bauchstückchen des Ferkels. Fraglos bildete die Meeresfrucht auch den geschmacklichen Mittelpunkt, außen fest, fast knackig und innen butterzart. Ganz ehrlich, für mich schlägt dieser Teller die Langoustine (auf Meersalz im Topf gegart) bei Erfort. Dort (mit dem Minilauch) eher auf der milden Seite, wird hier eine zwar zarte, jedoch –auch Dank der mar-y-montaña-Kombination- ausgeprägte Aromenbreite aufgefächert. Die Sauce bringt enormen Schwung auf den Gaumen, die Zitrone die Säure und das Krustenblatt Haptik ohne Fettigkeit. knappe***

Im Hauptgang bekam ich nun Milchkalbskotelett / Ochsenmark / Petersilie. Hier fand sich nun ein mittelgroßes Stück des entbeinten Fleisches auf tief-aromatischer Sauce, das Mark als veloutéartige Sauce (bernaiseartig, aber ungleich leichter), Petersiliencrèmetupfer, zwei kleine sautierte Pilzstücke, Schalotte und nicht undominant ein in Panade gebackenes Zwiebelstengelchen. Zweifelsohne ein Kontrapunkt zu der verspielt-leichten Langustine. Ein in allen Belangen aromenstarker, erdig-schlotziger, durch das panierte Stückchen Zwiebel fast rustikaler Gang. Nennen wir ihn edelrustikal. *-**

Als Prédessert wurde ein mir nicht mehr berichtsfähig erinnerliches Sorbet (ich meine kräuterbasiert, aber ohne jede Gewähr) mit Champagner aufgegossen. O.k. bis lecker. Zum Dessert nahm ich bei meiner Gattin in spe eine spannend aussehende Kombination aus Joghurttexturen und Sauerampfersauce/Créme wahr und hörte nur Gutes. Ich hatte für mich jedoch (die Produkte von Bernard Antony nur zur Kenntnis nehmend) Haselnuss / Cardamon / Muscovado ausgesucht. Hier wurden allerlei texturelle Varienten der Nuss von caramellisiertem Grundprodukt bis zum Schwamm durchgespielt. Zurückhaltend ergänzte der Kardamon. Es kam hier die Frische nicht aus einer Frucht (welche paßte hier auch außer Bratapfel oder Dattel, die wenig Frische mitbrächte) sondern vom Eis. Schön, wie die Haselnuß hier in der Breite aufgearbeitet wurde. Tiptop, schön und lecker, mal ein anderes Dessert. **

Zum süßen Abschluß kamen schließlich Yuzu-Geleewürfel (mein Favorit unter den Naschereien, da sauerfruchtige Erfrischung, gute Konsistenz), crémegefüllte Minicornettos (hauchzart wie auch bei den Einstimmungen, dort mit Obatzder-Créme) sowie außen schoko-kross-knusprige Eispralinen.
Zum (Siebträger-)Espresso wurden noch weitere Pralinen angeboten.

Zum Bries trank ich einen relativ leichten 2010er Chardonnay „Darscho“ vom Weingut Velich im Burgenland. Eine gute Wahl, die letzten Schlucke trank ich noch zur Langustine. Beim Kalb blieb ich im Burgenland mit dem aus der Weinreise empfohlenen 2008er Blaufränkisch Rusterberg vom Weingut Rosi Schuster. Der war in Ordnung, konnte aber mit der starken Aromatik des Hauptgerichts leider überhaupt nicht mithalten, da hätte ein nicht-marmeladiger Merlot oder ein kräftiger nicht mehr junger Wein aus dem Paulliac gepaßt. Ganz gut hat mein Dessert ein 2000er Tokaji Muscat Lunel Aszú 6 puttonyos von Pauleczki-Vin aus Ungarn ergänzt. Meine geheime Weinliebe des Abends war aber die mitgekostete Dessertbegleitung meiner Liebsten, ein fantastischer 2007er Lorcher Schlossberg Riesling Auslese Goldkapsel von August Kesseler. Intensive Passionsfrucht sowie auch süßes Steinobst in der Nase und am Gaumen, da wünschte ich mir sogleich eine Dessertvariaion aus Passionsfrucht/Joghurt.
Fazit: Ein facettenreiches Menue von teils subtiler, teils starker Aromatik, man wird von Leichtigkeit durch den Abend getragen. Es gab aus unserer Sicht keinerlei Ausreißer, wohl aber den einen oder anderen Gang mit Aha-Effekt. Insgesamt gute ** (ich vermute, dies wird auch die Herbswertung ergeben). Das chichi-freie Ambiente ist außergewöhnlich gemütlich, für mich deutlich angenehmer als das nicht schlechte, aber kühler wirkende aus der Doko-Zeit. Der Service wirkt äußerst professionell in guter Dosierung. Last but not least macht ein sehr herzlicher und doch sachlicher Herr Bräuer keine Schlußrunde, sondern zeigt sich ab und an während des Menues so wie beim Aufbruch. Das fördert das sich aufgehoben-fühlen. Sein Preis, in München zu sein sind dafür dann Mirsanmir-Gastrunden von Adabeis, die ihn sichtlich über die Maßen an ihrem Tisch in Beschlag nehmen („der Bobby hat erzählt…“), statt ihn in die Küche zurückzulassen.
Sehr, sehr lecker. Gerne sicher wieder. Aus meiner Sicht das mit Abstand beste Restaurant im Raum München. **bis**+ / 8-9 Pf / 18 GMP mit Extra-plus fürs Ambiente.
MkG, S.:cheers:
P.S.: Bilder folgen zeitnah.
P.P.S.: Wir zahlten für alle 4-Gang-Menues je 90€, für die offene Weine 12-14€/Glas, Tokaji 16.
ja, nun doch das Esszimmer in der BMW-Welt. Ich hoffe, ein würdiger tausendster Beitrag, sicher ein würdiger Abend.
Wie an anderer Stelle erwähnt, hatte mich seinerzeit das ins Netz gestellte Menue nicht angesprunge und die Bilder machten einen etwas spetzielen Eindruck eines zusammengewürfelte, „gewollten“ Interieurs. Lassen Sie sich bitte hiervon nicht täuschen.
Nachdem ich mich zwei Wochen zuvor ja für das Tramin entschieden hatte (Bericht folgt, Hauptgang *, der Rest wie auch der Service aus meiner Sicht nicht sternewürdig, für das Gebotene war die Investition retrospektiv deutlich zu hoch), kam es zu einem spontanen Osterbesuch in München. Und es sollte nun Das Esszimmer werden, wo ich glücklicherweise kurzfristig einen Tisch reservieren konnte.
Die Anfahrt ist ja (aus Doko-Zeiten bekannt) unkompliziert, man parkt im BMW-Welt-Parkhaus und gelangt per Lift direkt ins Esszimmer im zweiten Obergeschoß. Der Empfang war herzlich und wir fanden uns in einem ausgesprochen gemütlichen Ambiente in dunkel-warmen Farben wieder. Im vorderen Bereich findet sich eine lange Tafel vor dem großen Weinschrank, nein, einer Weinwand (die es, glaube ich, schon im Doko gab). Die Ebenen sind leicht verändert, was zu einer Stufe am Aufzug führt. Man gelangt weiter in den hinteren Bereich mit einigen wenigen Vierer- und Sechsertischen, mit Blick auf den das Ambiente verstärkenden (Gas)Kamin. Umrahmt wird dies durch fast deckenhohe recht filigrane Regale, in denen Nymphenburgporzellanhirsche, Automodelle, Karaffen u.ä. auf die Gäste herabblicken. Platz nahmen wir auf ausgesprochen bequemen Stühlen wie auch auf einer ebensolchen halbrunden Bank, natürlich unter Protest unseres knapp dreijährigen Sohnemanns, der sich zunächst mehr für den Panoramablick auf die weiter unten ausgestellten Autos interessierte.
Platz genommen kamen bereits die ersten Knuspereien, die schon ein Schlaglicht darauf warfen, was uns erwartete. Die Bestellungen waren einschließlich teils Menue-gemischter Wünsche und Abfragen eventueller Abneigungen freundlich und unkompliziert. Ein flacher Brotkasten mit einigen verschiedenen Sorten einschließlich Bärlauchbrötchen und den würzig-salzigen knusprigen Brotblättern (von der Konsistent dem Papadam ähnlich, nur viel dünner, wie heißen die eigentlich ?). Dazu gab es mild gesalzene Butter und eine Macadamia-Kichererbsencréme.
Als Amuse bouche kam eine Kombination von Salzburger Kaviar (den ich im Schloß Fuschl auf der Karte ein wenig vermisste) auf Avocadocreme mit Erbsensud (à part angegossen), einzelnen Erbsen und einem -ich meine- Buttermilcheis. Ein ausgesprochen leichtfüßiger Auftakt mit Erdung durch die Erbse wie auch die Avocado und Säure durch die Buttermilch. Hätte ich mich nicht schon bereits nach der Ankunft so wunderbar in die Atmosphäre fallen lassen können, es wäre jetzt der Moment dieses kulinarischen Empfangs gewesen. Nun war man sicher, es wird ein besonderer und wohlfühliger Abend.
Nun begann mein Menue mit Herzbries / Rote Bete / Mohn. Das Bries selbst erinnerte mich an ein solches vor Jahren bei JG Piège, damals im Les Ambassadeurs. Beim ersten Bissen schon macht sich eine feine Crémigkeit breit, die von der texturell als reichlich Sauce, aufgerollte Spaghettini, Veloutétupfer und Minibaiser variierten Bete sowohl Herbheit als auch Süße mitbekam. Die Balance wurde durch die Größe des Bries gehalten. Als krosses Element gab es noch ein Stückchen, soweit erinnerlich, kross gebackener Hühnerhaut (oder war es ein Bratensaftchip?). Den Mohn nahm zumindest ich nicht als besoderen Geschmacksgeber wahr. Insgesamt ein volles, aromentiefes Geschmacksbild ohne jede Schwere (Erinnerungen ans Francais). Hier blitzte schon ein ** auf.
Im zweiten Gang genoß ich Royal Langoustine / Spanferkel / Salzzitrone. Es begann mit einem ausgesprochen schönen Tellerbild, auf dem sich zentral eine kapitale Languste unter einem bisqueartigen Schaum auf einer fleischfondbasierten Sauce fand. Optisch und geschmacklich lehnte sich ein aufgebackenes Blatt Spanferkelkruste an, umspielt wurde das Ensemble von Salzzitronentupfern und aufgerollten kleinen Bauchstückchen des Ferkels. Fraglos bildete die Meeresfrucht auch den geschmacklichen Mittelpunkt, außen fest, fast knackig und innen butterzart. Ganz ehrlich, für mich schlägt dieser Teller die Langoustine (auf Meersalz im Topf gegart) bei Erfort. Dort (mit dem Minilauch) eher auf der milden Seite, wird hier eine zwar zarte, jedoch –auch Dank der mar-y-montaña-Kombination- ausgeprägte Aromenbreite aufgefächert. Die Sauce bringt enormen Schwung auf den Gaumen, die Zitrone die Säure und das Krustenblatt Haptik ohne Fettigkeit. knappe***
Im Hauptgang bekam ich nun Milchkalbskotelett / Ochsenmark / Petersilie. Hier fand sich nun ein mittelgroßes Stück des entbeinten Fleisches auf tief-aromatischer Sauce, das Mark als veloutéartige Sauce (bernaiseartig, aber ungleich leichter), Petersiliencrèmetupfer, zwei kleine sautierte Pilzstücke, Schalotte und nicht undominant ein in Panade gebackenes Zwiebelstengelchen. Zweifelsohne ein Kontrapunkt zu der verspielt-leichten Langustine. Ein in allen Belangen aromenstarker, erdig-schlotziger, durch das panierte Stückchen Zwiebel fast rustikaler Gang. Nennen wir ihn edelrustikal. *-**
Als Prédessert wurde ein mir nicht mehr berichtsfähig erinnerliches Sorbet (ich meine kräuterbasiert, aber ohne jede Gewähr) mit Champagner aufgegossen. O.k. bis lecker. Zum Dessert nahm ich bei meiner Gattin in spe eine spannend aussehende Kombination aus Joghurttexturen und Sauerampfersauce/Créme wahr und hörte nur Gutes. Ich hatte für mich jedoch (die Produkte von Bernard Antony nur zur Kenntnis nehmend) Haselnuss / Cardamon / Muscovado ausgesucht. Hier wurden allerlei texturelle Varienten der Nuss von caramellisiertem Grundprodukt bis zum Schwamm durchgespielt. Zurückhaltend ergänzte der Kardamon. Es kam hier die Frische nicht aus einer Frucht (welche paßte hier auch außer Bratapfel oder Dattel, die wenig Frische mitbrächte) sondern vom Eis. Schön, wie die Haselnuß hier in der Breite aufgearbeitet wurde. Tiptop, schön und lecker, mal ein anderes Dessert. **
Zum süßen Abschluß kamen schließlich Yuzu-Geleewürfel (mein Favorit unter den Naschereien, da sauerfruchtige Erfrischung, gute Konsistenz), crémegefüllte Minicornettos (hauchzart wie auch bei den Einstimmungen, dort mit Obatzder-Créme) sowie außen schoko-kross-knusprige Eispralinen.
Zum (Siebträger-)Espresso wurden noch weitere Pralinen angeboten.
Zum Bries trank ich einen relativ leichten 2010er Chardonnay „Darscho“ vom Weingut Velich im Burgenland. Eine gute Wahl, die letzten Schlucke trank ich noch zur Langustine. Beim Kalb blieb ich im Burgenland mit dem aus der Weinreise empfohlenen 2008er Blaufränkisch Rusterberg vom Weingut Rosi Schuster. Der war in Ordnung, konnte aber mit der starken Aromatik des Hauptgerichts leider überhaupt nicht mithalten, da hätte ein nicht-marmeladiger Merlot oder ein kräftiger nicht mehr junger Wein aus dem Paulliac gepaßt. Ganz gut hat mein Dessert ein 2000er Tokaji Muscat Lunel Aszú 6 puttonyos von Pauleczki-Vin aus Ungarn ergänzt. Meine geheime Weinliebe des Abends war aber die mitgekostete Dessertbegleitung meiner Liebsten, ein fantastischer 2007er Lorcher Schlossberg Riesling Auslese Goldkapsel von August Kesseler. Intensive Passionsfrucht sowie auch süßes Steinobst in der Nase und am Gaumen, da wünschte ich mir sogleich eine Dessertvariaion aus Passionsfrucht/Joghurt.
Fazit: Ein facettenreiches Menue von teils subtiler, teils starker Aromatik, man wird von Leichtigkeit durch den Abend getragen. Es gab aus unserer Sicht keinerlei Ausreißer, wohl aber den einen oder anderen Gang mit Aha-Effekt. Insgesamt gute ** (ich vermute, dies wird auch die Herbswertung ergeben). Das chichi-freie Ambiente ist außergewöhnlich gemütlich, für mich deutlich angenehmer als das nicht schlechte, aber kühler wirkende aus der Doko-Zeit. Der Service wirkt äußerst professionell in guter Dosierung. Last but not least macht ein sehr herzlicher und doch sachlicher Herr Bräuer keine Schlußrunde, sondern zeigt sich ab und an während des Menues so wie beim Aufbruch. Das fördert das sich aufgehoben-fühlen. Sein Preis, in München zu sein sind dafür dann Mirsanmir-Gastrunden von Adabeis, die ihn sichtlich über die Maßen an ihrem Tisch in Beschlag nehmen („der Bobby hat erzählt…“), statt ihn in die Küche zurückzulassen.
Sehr, sehr lecker. Gerne sicher wieder. Aus meiner Sicht das mit Abstand beste Restaurant im Raum München. **bis**+ / 8-9 Pf / 18 GMP mit Extra-plus fürs Ambiente.
MkG, S.:cheers:
P.S.: Bilder folgen zeitnah.
P.P.S.: Wir zahlten für alle 4-Gang-Menues je 90€, für die offene Weine 12-14€/Glas, Tokaji 16.
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