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Esszimmer, BMW-Welt

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  • #31
    Zitat von glauer Beitrag anzeigen
    Der gemischte Satz ist eigentlich die Urform von Wein. Früher konnte man ja keine reinsortigen Rebklone kaufen und so war der Weinberg oft sehr gemischt besetzt (plus die eine oder andere spontane Mutation im Verlauf der Zeit) und dann ging halt alles in einen Wein. Cuvees wie in Bordeaux sind was ganz anderes, da werden reinsortige Weine erst nach Ernte miteinander verschnitten.
    danke fuer diese Erklaerung, bevor ich dieses Wort hier gelesen hatte, haette ich bei "gemischter Satz" eher an Musik oder Grammatikregeln gedacht.

    Zitat von glauer Beitrag anzeigen
    Lange galten diese Weine aus gemischtem Satz als nur für einfachen Saufwein tauglich, aber es kommt halt alles einmal wieder in Mode...
    wobei man Moden ja nicht mitmachen muss ...

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    • #32
      Zitat von Zeitblom Beitrag anzeigen
      wobei man Moden ja nicht mitmachen muss ...
      natuerlich nicht....aber eine Bereicherung sind diese Weine durchaus

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      • #33
        Zitat von glauer Beitrag anzeigen
        natuerlich nicht....aber eine Bereicherung sind diese Weine durchaus
        Sehe ich auch so.
        Zumal ich nicht davon ausgehe, dass das wieder zu einer Mode wird.
        Ich finde es eher gut, dass das Wissen so einen Wein zu machen, nicht verloren geht.


        Gruß!

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        • #34
          Der "Lump 64" von Max Müller ist übrigens eine Art "Gemischter Satz light". Die Riesling-, Silvaner- und Traminerreben stehen nebeneinander in derselben Parzelle, werden aber getrennt gelesen, gepresst und vergoren und erst vor der Füllung wieder zusammengeführt. Es handelt sich also m.E. eher um eine Cuvée von Trauben, die in derselben Parzelle im selben Weinberg wachsen.

          Der durch Verordnung geschützte Wiener Gemischte Satz hingegen muss gemeinsam gelesen und vinifiziert werden (http://www.lk-wien.at/?id=2500%2C1611053%2C%2C). Nach meiner Kenntnis ist das auch das Prinzip für die Complantation Weine im Elsass wie zum Beispiel die von Marcel Deiss.

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          • #35
            Stimmt, das ist dann kein echter "Gemischter Satz".
            Ist mehr ein Cuvee, aber interessant gemacht.

            Gruß!

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            • #36
              Das Esszimmer in München erinnert mich von der Einrichtung, der Atmosphäre eher an ein Wohnzimmer, Regale an Holz mit Erinnerungsgegenstände, ein Kamin, einladend mit einem sehr sympathischen Gastgeber, Crew. Und in einem Wohnzimmer kann man schließlich auch essen.
              Das Menü startete mit einem Viererlei von der Artischocke, der noch eine Kaltschale folgen sollte. Alles fein schmeckend.
              1. Gelbflossenmakrele / Gartengurke / Grapefruit: So schmeckt der Sommer
              2. Imperial Kaviar / Ochsenmark / Avocado: die markanten Nuancen des Kaviars wurden durch die cremige Avocado gemildert, ein schöner außergewöhnlicher Gang
              3. Royal Langustine / Herzkirsche / Sancho Pfeffer: der Pfeffer sehr dominierend, die Langustine von bestechender Qualität, Fruchtigkeit durch die Kirschen
              4. Lotte de Mer / Paella / schwarze Olive: und prompt fühlt man sich in einem Esszimmer an der spanischen Mittelmeerküste
              5. Iberico Pluma / BBQ / Ofenkartoffel: der Hauptgang war schon vor gut 1 Jahr auf der Karte und hat unsere Küchenreise hier im Forum bereits beschrieben, da kann ich nichts mehr hinzu fügen, außer dass der Gang jetzt passenderweise auf einem rustikaleren Teller serviert wurde
              6. Rohmilchkäse von Maitre Antony: Sehr gut, mit dreierlei Brot, besonders das Früchtebrot ist erwähnenswert, dazu verschiedene Saucen, Trauben, gemischte Nüsse
              7. Bienenstich / Marille / Erdmandel: Wow, ein absolutes Referenz-Dessert, traumhaft lecker
              8. Bergpfirsich / Rauchmilch / Zitronenthymian: Fruchtig mit leichtem Kräutergeschmack.
              Zuletzt geändert von Schink; 20.07.2014, 15:05.

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              • #37
                Liebe Schink,

                schön, wiedermal was aus der BMW-Welt zu hören. Ich mag das Ambiente und den Kontrast zum showroom
                Das wird beim nächsten "Heimatbesuch" wieder neben Nakamura auf der to do Liste stehen...
                Zuletzt (vor Monaten) waren wir im Les Deux, sehr lecker, *+.

                Vielen Dank, MkG

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                • #38
                  BMW-Welt - Esszimmer

                  „Zwischen den Jahren“ machte ich mich an einem verschneiten Abend auf in die BMW-Welt und dort ins nun mit zwei Sternen dekorierte Esszimmer. Für 18.00 Uhr hatte ich reserviert. Über den Aufzug versuchte ich ins Restaurant zu kommen, erst einmal gelang es nicht. Es stellte sich dann heraus, dass die oberste Etage, in der sich das Restaurant befindet, erst zur Öffnungszeit um 18.00 Uhr freigeschaltet wird und dies an diesem Abend vergessen wurde. Auf Nachfrage wurde freigeschaltet und ich kam dann doch noch in den obersten Stock. Ab da war der Service ohne jeden Fehl und Tadel, einfach zum Wohlfühlen. Das Restaurant atmosphärisch so, wie hier schon beschrieben, warm und gemütlich eingerichtet, jedoch erschien es mir wie eine künstliche Welt, von der aus man auf das Treiben im Erdgeschoss mit den Besuchern und Autos herunterschauen konnte.
                  Das Restaurant füllte sich trotz anhaltendem Schneefall, an diesem Montagabend in der „Staaden Zeit“ bis auf den letzten Tisch.

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                  Das Menü begann mit ein paar Kleinigkeiten, wie einem kleine Pfannkuchen mit Avocadomus, einem Macaron mit einer salzigen Mousse, einer kleinen Suppe und einem Kräcker mit einem sehr feinen Fisch, etwas Kräutern und Orange. Leider sind mir nicht mehr alle Komponenten geschmacklich in Erinnerung, aber die Einstimmung hat mir gefallen.

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                  Dann kam das Brot, ein helles, selbstgebackenes mit Kürbiskernen, dazu Kräcker mit Rosmarin, Ziegenbutter und Obazter mit Paprika. Alles sehr mediterran angehaucht, wunderbarer Geschmack! Selten habe ich so gelungenes Brot erhalten!

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                  Ein sehr schönes, komplexes Amuse folgte, Kalbsgehacktes mit Meerretticheis und Kartoffelgefrorenes. Ein tolles Spiel mit Aromen, Texturen und Temperaturen.

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                  Das zweite Amuse begeisterte mich noch mehr: Aal mit Juzu-Schaum und getrockneten und gebratenen Zwiebeln. Der leichte, feine Juzu-Schaum nahm dem Aal die Schwere, die Fettigkeit des Aals der Zitrussäure die Spitze, dazu die Zwiebeln in zwei Texturen. Geschmacklich eine Explosion. Diese Kombination war zudem sehr überraschend und kannte ich auch nicht in ähnlicher Form.

                  Ich hatte das Menü Exkursion gewählt, 7 Gänge (den Käsegang lies ich aus) mit begleitenden Weinen.




                  Das Menü war klassisch aufgebaut, es ging los mit dem 1. Gang:

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                  Gänseleber
                  Seidentofu / Pflaume

                  2002 Pinot Gris “Clos Jebsal“ Vendange Tardives
                  Domaine Zind-Humbrecht, Elsaß

                  Wie man sehen kann, ist der Gang klassisch fein gearbeitet. Gänseleber und Pflaume ergänzen sich gut, der Seidentofu fein, jedoch sehr zurückhaltend, Biss gaben geröstete Nüsse, etwas Klee Frische. Nach den sehr geschmacksexplosiven Amuse, war es nicht ganz leicht, wieder „einen Gang zurück“ zu schalten in der Aromatik. Der Sommelier versuchte den auch, mit einem sehr geschmacksintensiven, aber frischen Süsswein, den Gang zu komplettieren. Der Wein nicht nur sehr gut das Gericht begleitend, sondern auch an sich ein Kleinod. Allerdings fand ich es anschließend schwierig, vom Süsswein wieder zurückzugehen zu einem Chardonnay.

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                  Der 2. Gang:

                  Petersilie
                  Landei / Trüffel

                  2012 Chardonnay “Les Champs Rouges”
                  Domaine Labet, Côtes du Jura

                  Auf diesen Gang hatte ich mich besonders gefreut, Petersilie ist für mein Empfinden ein sehr geschmacksintensives, oft unterschätztes Kraut, das hervorragend in Szene gesetzt werden kann. Leider wurden meine hohen Erwartungen doch etwas enttäuscht: Hauptdarsteller war hier eindeutig der Trüffel, wie man an der Menge, die über das Gericht gehobelt wurde, sehen kann. Die Petersilie verschwand fast in der sahnigen Sosse, das Ei verstärkte diesen samtig-sahnigen Effekt noch. Der Chardonnay ein sehr guter Begleiter, der die Erdigkeit des Gerichts abholte und mit frischen Fruchtnoten ergänzt. Überhaupt ist die Weinbegleitung hervorzuheben.


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                  Dann folgte

                  King Crab
                  Muskatkürbis / Grapefruit

                  2012 Furore Bianco “Fiorduva“
                  Marisa Cuomo, Kampanien

                  Dieser Gang war wiederum ein Highlight. Das Nussige der auf den Punkt gegarten Krabbe wurde wunderbar sanft ergänzt von Muskatkürbiscreme und Grapefruitjus. Die Rolle vom frittierten asiatischen Nudeln gab guten Biss und auch die Säure der Physalis passte als Akzent gut ins Gericht. Der Wein sehr charaktervoll, weich im Geschmack mit Anklang von getrockneten Früchten, gab wiederum den perfekten Begleiter.


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                  Der nächste Gang:

                  Atlantik Seezunge
                  Artischocke / Parmesan

                  2008 Das Beste vom Grünen Veltliner
                  Grosse Reserve
                  Weingut Gerald Malat, Palt / Krems

                  Auch diesen Gang fand ich exzellent. Natürlich die Seezunge perfekt gegart, der Parmesan holte die Artischocke wunderbar ab. Der Wein wieder etwas außergewöhnliches, im ersten Moment hatte er gar nichts von Grünen Veltliner. Und er kann was: nämlich die Artischocke abholen mit seinen leicht krautigen, erdigen und pfeffrigen Noten.

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                  Der Hauptgang:

                  Filet vom Herford Rind
                  Rote Bete / Fermentierter Knoblauch

                  2000 Château La Louvière
                  Pessac-Léognan, Bordeaux

                  Klingt langweilig? Ich hatte auch kurz überlegt, den Hauptgang zu tauschen mit dem Hauptgang des anderen Menüs: Landhuhn, Sanddorn, Schwarzwurzel. Hätte ich es nur getan! Leider war dies der Gang, der mich wirklich enttäuschte. Das Gute nun zuerst: Auf dem Bild sieht man helle Flecke. Diese sind geschuldet dem Blitz, der sich so in der Jus spiegelte, dass diese Flecken entstanden. Das zeigt auch, dass die Jus selbst sehr konzentriert und gehaltvoll war. Separat genossen, war sie wunderbar. Auch das Fleisch wunderbar gegart und von hervorragender Qualität. Das Problem des Gangs war eher ein konzeptionelles. Die rote Bete, als Püree verarbeitet, jedoch auch im Teig des Raviolo, dominierte leider alles. Der Knoblauch war dagegen eher dezent verarbeitet und konnte nicht gegenhalten. Schade!


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                  Das erste Dessert:

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                  Hibiskus / Pistazie

                  Der Wein zu beiden Desserts:

                  2003 Saarburger Rausch Riesling Auslese
                  Weingut Forstmeister Geltz-Zilliken, Saar

                  Schöne Ausgewogenheit zwischen dem Hibiskussorbet und dem Pistazieneis, wieder verschiedenen Texturen, dazu Baiser und Gelwürfel eine Pistaziencreme, Litschitupfer. Insgesamt komplex und stimmig.

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                  Avocado
                  Weiße Schokolade / Zitronenverbene

                  Das zweite Dessert trug dieselbe Handschrift wie das erste und war deshalb nicht weniger überzeugend. Avocadoeis, Gratine von der weißen Schokolade, Kügelchen von Zitronenverbene, Textur gebende schwammartige Gebilde mit Zitronenverbenenaroma. Auch dieses leichte Dessert machte einfach Spaß. Der Wein war hier wieder der perfekte Begleiter und ein eigenes Vergnügen.

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                  Im Anschluss noch erwähnenswert die dekonstruierte Zitronentarte und ein Cräcker mit verschiedenen Zitrus- und Sahnetupfern.


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                  Mein Fazit: ich fühlte mich den Abend über wie auf einer Achterbahn. Neben wirklichen Highlights war für mich gerade der Hauptgang leider eine Enttäuschung. Zudem fehlte mir etwas der stimmige Aufbau des Menüs. Trotzdem habe ich auch ganz großartige Gerichte genießen können und würde das Esszimmer auf jeden Fall weiter empfehlen.
                  Zuletzt geändert von QWERTZ; 25.01.2015, 15:13.

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                  • #39
                    Ach, was haben Sie sich für eine Mühe gemacht, werte Heike! Ich freue mich sehr über Ihren Bericht, da wir noch schwanken, ob wir bei unserem München-Aufenthalt im Frühjahr ins Esszimmer oder zum Dallmayr gehen sollen. Vielleicht gibt es bis dahin ja auch noch einen aktuellen Dallmayr-Bericht.

                    Und so ganz nebenbei haben Sie auch noch eine hippe sprachliche Wendung für Restaurant-Berichte eingeführt:

                    Zitat von HeikeMünchen
                    ... der die Erdigkeit des Gerichts abholte...
                    ... der Parmesan holte die Artischocke wunderbar ab...
                    ... nämlich die Artischocke abholen mit seinen leicht krautigen, erdigen und pfeffrigen Noten.
                    Schönen Gruß, Merlan

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                    • #40
                      Danke, liebe Heike!

                      Sie geben mir die erhoffte Orientierung aus erfahrenem Munde. Obgleich nur ca. 500 m Luftlinie von uns entfernt, lässt mich Ihr Bericht innerlich noch weiter von Bräuers Küche Abstand nehmen. Es ist schon seltsam: bisweilen höre ich zwar auch manch Gutes über das Esszimmer, aber keiner schwärmt. Die Begründungen sind stets ähnlich: entweder werden das Haus, der Service und die Atmosphäre als zu clean empfunden und/oder die Küche spricht die Seele nicht an. M.E. ein Businessrestaurant.

                      Lieber Merlan,

                      wir waren vor Kurzem sowohl bei Nakamura als auch bei Urbansky. Darf ich ehrlich sein: Wir fanden beide Besuche nicht stimmig. Im Werneckhof will die Küche für uns noch zu viel, die Teller sind entweder (für uns) zu komplex und nicht leicht zugänglich, ja geradezu Arbeit (Gaudi). Oder Nakamura arbeitet überraschend klassisch und simpel (blauer Hummer mit Alba Trüffel - Soli), aber ohne die Süffigkeit, Tiefe und Perfektion, wie z.B. bei Winkler. Die Weinkarte finde ich persönlich ebenfalls nicht einfach bzw. belanglos bei den Bezahlbaren (gleichwohl schön, wenn auch nicht wirklich innovativ: Guigal, St. Joseph blanc). Zum Service teile ich die Skepsis von Heike: für uns passt die ital. Jovialität nicht zum Konzept. Und wie uns der Unterschied der beiden offenen Champagner (zu je 18,50 das Glas) erklärt wurde, verschweige ich lieber. Schaumweinalternativen auf der Aperokarte gab es übrigens auch keine. Außer Sie mögen Prosecco ohne Alkohol. Und auch sonst erscheint der Service bisweilen ratlos: Auf die ein oder andere Antwort auf unsere ohnehin spärlichen Fragen an den sehr jungen Service warten wir heute noch. Oder auch nicht.

                      Bis auf Morlat war auch der Service im Dallmayr nicht außergewöhnlich. Es fehlt ein echter Maitre, ein herzlicher Gastgeber. Auch Morlat war dies bei unserem Besuch m.E. nicht, sein Weinsachverstand ist gleichwohl grandios. Der gemeinsam erarbeitete Burgunder war das Highlight unseres Mittags (Vosne Romanee, 2009 Savigny-Les-Beaune AC, Mongeard Mugneret). Ja die Weinkarte. Sie ist für uns das ganz große + am Restaurant Dallmayr. An die Teller hingegen erinnere ich mich wenig. Das meiste war ok, leider z.T. überwürzt (zu scharfes Curry zur Stabmuschel), recht grob gearbeitet (Kartoffel, braune Butter und Albatrüffel) oder belanglos (Pflaume, Hefe und braune Butter).

                      Fazit: Das nächste Mal für uns wieder zu Winkler oder Haas. Keine Avandgarde, aber allemal erinnerungswürdig klassisch und echter Spitzenservice. Nachdem Nakamura und Urbansky sowohl vor als auch nach Weihnachten jeweils ausreserviert waren, stehen wir mit unserer Meinung evtl. aber auch alleine dar. Gleichwohl gilt für uns: Würden wir hier nicht wohnen, wäre uns München zumindest kulinarisch derzeit keine Reise wert. Eine Ausnahme mag der Bay. Hof sein. Wir waren noch nicht dort und werden es wohl auch sobald nicht sein. Weder essen wir auf Spesen, noch sind wir Lottogewinner, Oligarchen oder Scheichs. Und ein wenig Tageslicht beim Essen finden wir für gewöhnlich auch nicht schlecht.

                      P.S. Im Dallmayr gab es als Abschiedsgeschenk übrigens eine Trockenmüslimischung. Naja, wenigstens war sie bereits mit zwei Löffeln verputzt. Gaul reimt sich halt auf Maul, auch bei einem Vendingkonzern mit angeschlossenem Delikatessenhaus.

                      KG
                      Besseresser
                      Zuletzt geändert von besseresser; 24.01.2015, 18:37.

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                      • #41
                        Danke liebe Heike für den ausführlichen Bericht. So richtig überzeugt wurden Sie wohl nicht. Schade eigentlich, in dieser Location sollte man doch befreit aufkochen und einen eigenen Stil entwickeln können.

                        Schade, dass Münchens Restaurantszene einfach nicht mit Berlin mithalten kann. In MUC hat mich kein besterntes Restaurant nachhaltig beeindruckt. Nakamura steht noch auf der Liste. Kennen Sie das neu besternte No.15, werte Heike? Von dort habe ich viel gutes gehört.

                        BG
                        M

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                        • #42
                          Zitat von besseresser Beitrag anzeigen
                          P.S. Im Dallmayr gab es als Abschiedsgeschenk übrigens eine Trockenmüslimischung.
                          Na, jetzt ist doch alles klar!

                          Danke für die Entscheidungshilfen, lieber besseresser.

                          Schönen Gruß, Merlan

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                          • #43
                            ..........
                            Zuletzt geändert von HeikeMünchen; 24.01.2015, 19:00.

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                            • #44
                              Herzlichen Dank für die Rückmeldungen!

                              Wenn man mich im Moment fragen würde, wo man in München am besten isst, würde ich antworten: "Fahren Sie an den Tegernsee".
                              .
                              @Matthias85: in No 15 war ich noch nicht, vielleicht demnächst mal erster Test zum Mittagessen. Ich habe jedoch bisher von den Schwabingern nur Erstaunen über den Stern gehört. Aber na ja, im eigenen Land hats der Künstler oft schwer...

                              @merlan: ja, ja, manchmal hat man halt so seine Lieblingsfomulierungen...

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                              • #45
                                Zitat von besseresser Beitrag anzeigen
                                P.S. Im Dallmayr gab es als Abschiedsgeschenk übrigens eine Trockenmüslimischung. Naja, wenigstens war sie bereits mit zwei Löffeln verputzt. Gaul reimt sich halt auf Maul, auch bei einem Vendingkonzern mit angeschlossenem Delikatessenhaus.
                                Da haben sie halt eine nett gemeinte Geste aus New York mitgebracht. Die Version aus dem EMP ist allerdings auch excellent.

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