Wenn die Familie Geisel vom "Königshof" ein neues Restaurant eröffnet, kommt offenbar auch der Gault Millau nicht drum herum, es zwei Wochen nach Eröffnung in den neuen Führer zu heben und mit (im Nachsatz in Klammern gesetzten) 15 Punkten bewertungstechnisch über das "Tramin" und in direkte Nachbarschaft zum "Acquarello" zusetzen. Davon mag man im ersten Moment halten, was man möchte - am besten aber, man geht selbst vorbei. Was wir taten.
In der ruhigen Wohnlage am Englischen Garten erkennt man das Restaurant schnell am beleuchteten Ausleger - schlicht-gepflegt der Außenauftritt, beim Betreten fällt erstmal der riesige Leuchter mit wacklig züngelnden Plastikkerzen auf. Das Lokal ist an diesem Abend zwar gut gefüllt, aber ein Zweier findet sich dennoch. Schnell kommt die Karte, auf ihr stehen Wildterrine mit Waldorfsalat, Bouillabaise und gebratene Wildente - gäbe es noch den Rehrücken Baden-Baden, könnte man meinen, die Geisels wollten einer Küche à la Waltherspiel ein Denkmal setzen. Alernativ wird ein viergängiges Abendmenü geboten (59 €, ohne Amuse, keine Pralinen), das nach dem in München inzwischen überaus beliebten Überraschungskonzept funktioniert und völlig losgelöst vom a la carte gestaltet wird.
Wie schmeckt's? Nun, wer Küchencchef Michael Hüsken noch auf Schloss Elmau erlebt hat, kann sich vielleicht schon denken, was kommt: Gelbflossenmakrele mit Roter Bete und Meerrettichschmand, kross (und dabei etwas zu lange) gebratener Saibling mit Petersilienrisotto oder Schokoladen-Crème brûlée - das alles zeigt eine routinierte Leistung auf guter Produktbasis, ohne kreative Sperenzchen, aber auch ohne besondere eigene Linie. Wer also gern nach dem Prinzip WYSIWYG bestellt, wird hier glücklich werden - und kann sicher mit dem Eindruck nach Hause gehen, gut gegessen zu haben. Dafür gibt es in München ganz klar ein (Geschäfts-)Publikum, wir sind es halt nicht.
Der Service wird für uns dem Anspruch des Hauses noch nicht gerecht, was vielleicht aber auch den ersten 100 Tagen geschuldet ist. Schon klar: Dass Brot & Butter vergessen werden, der gelobte Parmaschinken nur an ausgewählten Tischen angeboten wird und Weinfragen nur sehr notdürftig beantwortet werden können - all das kann mit einem neuen Team ja vorkommen. Dass sich aber Servicemitarbeiter zu längeren Gesprächen mit Kommolitonen am Nachbartisch niederlassen dürfen, um erstmal ein Glas Prosecco zu trinken, passt nicht zum Selbstverständnis der Geisels. Leider hält es der Servicechef ähnlich, wenn er sich im größten Getümmel bei Freunden niederlässt, um sein neues Notebook vorzuführen. Hier fehlte uns irgendwie jene gastliche Professionalität, wie man sie z. B. in Geisels "Vinothek" erlebt. Wir jedenfalls gingen mit einem etwas faden Nachgeschmack, sind aber wie gesagt vielleicht auch einfach nicht die Zielgruppe dieser Adresse.
In der ruhigen Wohnlage am Englischen Garten erkennt man das Restaurant schnell am beleuchteten Ausleger - schlicht-gepflegt der Außenauftritt, beim Betreten fällt erstmal der riesige Leuchter mit wacklig züngelnden Plastikkerzen auf. Das Lokal ist an diesem Abend zwar gut gefüllt, aber ein Zweier findet sich dennoch. Schnell kommt die Karte, auf ihr stehen Wildterrine mit Waldorfsalat, Bouillabaise und gebratene Wildente - gäbe es noch den Rehrücken Baden-Baden, könnte man meinen, die Geisels wollten einer Küche à la Waltherspiel ein Denkmal setzen. Alernativ wird ein viergängiges Abendmenü geboten (59 €, ohne Amuse, keine Pralinen), das nach dem in München inzwischen überaus beliebten Überraschungskonzept funktioniert und völlig losgelöst vom a la carte gestaltet wird.
Wie schmeckt's? Nun, wer Küchencchef Michael Hüsken noch auf Schloss Elmau erlebt hat, kann sich vielleicht schon denken, was kommt: Gelbflossenmakrele mit Roter Bete und Meerrettichschmand, kross (und dabei etwas zu lange) gebratener Saibling mit Petersilienrisotto oder Schokoladen-Crème brûlée - das alles zeigt eine routinierte Leistung auf guter Produktbasis, ohne kreative Sperenzchen, aber auch ohne besondere eigene Linie. Wer also gern nach dem Prinzip WYSIWYG bestellt, wird hier glücklich werden - und kann sicher mit dem Eindruck nach Hause gehen, gut gegessen zu haben. Dafür gibt es in München ganz klar ein (Geschäfts-)Publikum, wir sind es halt nicht.
Der Service wird für uns dem Anspruch des Hauses noch nicht gerecht, was vielleicht aber auch den ersten 100 Tagen geschuldet ist. Schon klar: Dass Brot & Butter vergessen werden, der gelobte Parmaschinken nur an ausgewählten Tischen angeboten wird und Weinfragen nur sehr notdürftig beantwortet werden können - all das kann mit einem neuen Team ja vorkommen. Dass sich aber Servicemitarbeiter zu längeren Gesprächen mit Kommolitonen am Nachbartisch niederlassen dürfen, um erstmal ein Glas Prosecco zu trinken, passt nicht zum Selbstverständnis der Geisels. Leider hält es der Servicechef ähnlich, wenn er sich im größten Getümmel bei Freunden niederlässt, um sein neues Notebook vorzuführen. Hier fehlte uns irgendwie jene gastliche Professionalität, wie man sie z. B. in Geisels "Vinothek" erlebt. Wir jedenfalls gingen mit einem etwas faden Nachgeschmack, sind aber wie gesagt vielleicht auch einfach nicht die Zielgruppe dieser Adresse.
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