Guten Abend,
vor einigen Wochen gab es im Forum eine Nachfrage nach dem "Jin" in der Kanalstraße. Angesichts der euphorischen Kritik im Gault Millau und der Rückstufung im Feinschmecker hier mein persönlicher Eindruck. In Kürze: Gut, aber keine 16 GM-Punkte. Wieso? Man lese:
Auch unter der Woche ist das Restaurant scheinbar gut gebucht (bei unserem Besuch wurden Tische sogar mehrfach besetzt), das Interieur ist abgesehen von ein paar Federzeichnungen frei von jedem Asia-Kitsch. Die dunkle Täfelung kann man mögen, wir fanden sie etwas düster.
Sehr freundlich war der Empfang durch den Sohn(?) von Herrn Jin. Seine Kollegin und er zeigten den ganzen Abend großes Bemühen, mit anderen Restaurants dieses (Bewertungs-) Niveaus ist ihr Service aber nicht zu vergleichen. Ein Aperitif wurde nicht angeboten (hier hatte ich ehrlich gesagt auf etwas wie die asiatische Essenz von T. Bühner gehofft), die (offene) Weinberatung beschränkte sich auf "Wir haben Chablis und Riesling", was für uns nicht zum Lobgesang auf die Weinkompetenz des Hauses passte. Blind bestellten wir einen Weißburgunder von Huber, mit dem wir den Abend über gut fuhren.
Nach einem zügig gereichten feucht-warmen Tuch kam direkt der erste Gang.
Wir hatten beide das Klassiker Menü plus eine Miso-Suppe, die leicht nussig schmeckte und gut zu den Jakobsmuschelscheiben und Garnelen passte, das Stück Dorade war recht zäh.
Das Tunfischtatar mit Fliegenfischkaviar davor kam schlicht mit etwas Chilisauce - nicht anders, als man sie heute in den meisten "besseren" Restaurants bekommen würde.
Bei den Pralinen vom Schweinebauch hingegen fanden wir sehr gelungen: Die mundgerechten Stücke boten Fleisch und Fett im 50:50-Verhältnis, beides aromatisch und in einem dunklen Saft (mit etwas Sojasauce?). Der Sinn der Erbsenschoten dazu erschloss sich geschmacklich nicht.
Auch beim Entrecote vom Charolais Rind mit Sojasprossen und Chili war die Fleischqualität hervorragend, die Einbindung der dezenten Schärfe entschädigte uns für die etwas langweiligen Sprossen.
Danach saßen wir lange vor leer gegessenen Tellern. Nach einem Dessert wurden wir nicht mehr gefragt, obwohl wir ja bereits bei der Suppe signalisiert hatten, das "kleine" Menü gern nach Gusto erweitern zu wollen. Kaffee oder Tee waren auch nicht mehr geboten, zumindest über irgend eine kleine Geste wäre nett gewesen. Eine Verabschiedung fand nicht statt.
Gemessen an Restaurants wie Dallmayr (15 GM) oder der Nixe auf Rügen (16 GM) erschloss sich uns die Bewertung nicht. Auch im Vergleich zu anderen "Münchner Asiaten" wie Toshi (0 GM) oder Rüen Thai (14 GM) konnten wir die hohe Wertung nicht nachvollziehen.
vor einigen Wochen gab es im Forum eine Nachfrage nach dem "Jin" in der Kanalstraße. Angesichts der euphorischen Kritik im Gault Millau und der Rückstufung im Feinschmecker hier mein persönlicher Eindruck. In Kürze: Gut, aber keine 16 GM-Punkte. Wieso? Man lese:
Auch unter der Woche ist das Restaurant scheinbar gut gebucht (bei unserem Besuch wurden Tische sogar mehrfach besetzt), das Interieur ist abgesehen von ein paar Federzeichnungen frei von jedem Asia-Kitsch. Die dunkle Täfelung kann man mögen, wir fanden sie etwas düster.
Sehr freundlich war der Empfang durch den Sohn(?) von Herrn Jin. Seine Kollegin und er zeigten den ganzen Abend großes Bemühen, mit anderen Restaurants dieses (Bewertungs-) Niveaus ist ihr Service aber nicht zu vergleichen. Ein Aperitif wurde nicht angeboten (hier hatte ich ehrlich gesagt auf etwas wie die asiatische Essenz von T. Bühner gehofft), die (offene) Weinberatung beschränkte sich auf "Wir haben Chablis und Riesling", was für uns nicht zum Lobgesang auf die Weinkompetenz des Hauses passte. Blind bestellten wir einen Weißburgunder von Huber, mit dem wir den Abend über gut fuhren.
Nach einem zügig gereichten feucht-warmen Tuch kam direkt der erste Gang.
Wir hatten beide das Klassiker Menü plus eine Miso-Suppe, die leicht nussig schmeckte und gut zu den Jakobsmuschelscheiben und Garnelen passte, das Stück Dorade war recht zäh.
Das Tunfischtatar mit Fliegenfischkaviar davor kam schlicht mit etwas Chilisauce - nicht anders, als man sie heute in den meisten "besseren" Restaurants bekommen würde.
Bei den Pralinen vom Schweinebauch hingegen fanden wir sehr gelungen: Die mundgerechten Stücke boten Fleisch und Fett im 50:50-Verhältnis, beides aromatisch und in einem dunklen Saft (mit etwas Sojasauce?). Der Sinn der Erbsenschoten dazu erschloss sich geschmacklich nicht.
Auch beim Entrecote vom Charolais Rind mit Sojasprossen und Chili war die Fleischqualität hervorragend, die Einbindung der dezenten Schärfe entschädigte uns für die etwas langweiligen Sprossen.
Danach saßen wir lange vor leer gegessenen Tellern. Nach einem Dessert wurden wir nicht mehr gefragt, obwohl wir ja bereits bei der Suppe signalisiert hatten, das "kleine" Menü gern nach Gusto erweitern zu wollen. Kaffee oder Tee waren auch nicht mehr geboten, zumindest über irgend eine kleine Geste wäre nett gewesen. Eine Verabschiedung fand nicht statt.
Gemessen an Restaurants wie Dallmayr (15 GM) oder der Nixe auf Rügen (16 GM) erschloss sich uns die Bewertung nicht. Auch im Vergleich zu anderen "Münchner Asiaten" wie Toshi (0 GM) oder Rüen Thai (14 GM) konnten wir die hohe Wertung nicht nachvollziehen.
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