In der Reihe der (im engeren Sinne) ausgezeichneten Restaurants Nürnbergs ist Aumer's La Vie sicher der jüngste Zugang. Wir hatten Gelegenheit, die Küche mittags bei fast leeren Restaurant erleben zu dürfen. Gleich vorweg: Die beiden Damen im Service sind als Positiv-Beispiele zu nennen. Die Balance zwischen freundlicher Aufmerksamkeit und der nötigen Zurückhaltung gelang den beiden spielend, ihre offene Weinempfehlung passte. Dafür schon vorab ein herzlicher Dank.
Zur Küche: Bereits das zweiteilige Amuse, roh marinierter Hirsch mit Bohnen bzw. Couscous mit Mirabellen und Gelbschwanzmakrele, schien beispielhaft für die Gesamtleistung der Küche. Ihre Anrichteweise zeigte einen Hang zum Verspielt-Dekorativem, wie man ihn gern Köchen unterstellt, die lange als Patissiers gearbeitet haben. Die Würzung erinnerte hingegen eher an Akrobatik mit Netz und doppeltem Boden: Dem gut abgestimmten Pilzschaumsüppchen mit asiatischen Gewürzen (Ingwer, grünes Curry, Zitronengras, Koriander) wurde noch ein eigentlich überflüssiges Stück gebratene Kaninchenleber beigelegt, der geschmorten Kalbsbacke (mir persönlich war sie wie auch o.g. Hirsch etwas zu lasch gewürzt) sollten Physalis (wie vorher die Mirabellen dem CousCous) auf die Sprünge helfen. Nun liegt Obst ja im Trend unter jungen deutschen Köchen - hier fehlte den Früchten allerdings beide Male (beim Hauptgang durch's Erhitzen, beim Couscous durch das Grundprodukt) Aroma/Säure, Struktur und damit letztlich der Mehrwert. Sehr gut schmeckte hingegen das abschließende Honig-Milch-Eis mit Schoko-Crème (gebrannt).
Mein Fazit: Die Küche hat durchaus Ambitionen, für geübte Esser bietet sie aber sicher zu wenig Herausforderungen. Zudem spielt sie für meinen Geschmack zu sehr die süße Karte (befindet sich damit aber in allerbester Gesellschaft mit einigen etablierteren Adressen). Mein Tischpartner war hingegen sehr zufrieden und lobte - zu Recht - den Aufwand, der auch Mittags betrieben wird. Nach einem Besuch des Germanischen Nationalmuseums oder im Theater (man bietet auch nach dem letzten Vorhang noch kleine Menüs) kann man bei Herrn Aumer also sicher einen schönen Abend haben, ohne allerdings dabei in Gefahr zu geraten, vor Ehrfurcht zu erstarren.
Zur Küche: Bereits das zweiteilige Amuse, roh marinierter Hirsch mit Bohnen bzw. Couscous mit Mirabellen und Gelbschwanzmakrele, schien beispielhaft für die Gesamtleistung der Küche. Ihre Anrichteweise zeigte einen Hang zum Verspielt-Dekorativem, wie man ihn gern Köchen unterstellt, die lange als Patissiers gearbeitet haben. Die Würzung erinnerte hingegen eher an Akrobatik mit Netz und doppeltem Boden: Dem gut abgestimmten Pilzschaumsüppchen mit asiatischen Gewürzen (Ingwer, grünes Curry, Zitronengras, Koriander) wurde noch ein eigentlich überflüssiges Stück gebratene Kaninchenleber beigelegt, der geschmorten Kalbsbacke (mir persönlich war sie wie auch o.g. Hirsch etwas zu lasch gewürzt) sollten Physalis (wie vorher die Mirabellen dem CousCous) auf die Sprünge helfen. Nun liegt Obst ja im Trend unter jungen deutschen Köchen - hier fehlte den Früchten allerdings beide Male (beim Hauptgang durch's Erhitzen, beim Couscous durch das Grundprodukt) Aroma/Säure, Struktur und damit letztlich der Mehrwert. Sehr gut schmeckte hingegen das abschließende Honig-Milch-Eis mit Schoko-Crème (gebrannt).
Mein Fazit: Die Küche hat durchaus Ambitionen, für geübte Esser bietet sie aber sicher zu wenig Herausforderungen. Zudem spielt sie für meinen Geschmack zu sehr die süße Karte (befindet sich damit aber in allerbester Gesellschaft mit einigen etablierteren Adressen). Mein Tischpartner war hingegen sehr zufrieden und lobte - zu Recht - den Aufwand, der auch Mittags betrieben wird. Nach einem Besuch des Germanischen Nationalmuseums oder im Theater (man bietet auch nach dem letzten Vorhang noch kleine Menüs) kann man bei Herrn Aumer also sicher einen schönen Abend haben, ohne allerdings dabei in Gefahr zu geraten, vor Ehrfurcht zu erstarren.
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