Ja, die 17 Punkte sind schon eine Heausforderung für Herrn Aumer. Das ist sicher an der oberen Grenze.
Trotzdem für mich nachvollziehbar.
Hier agiert der GM einmal mutig und es ist auch wieder nicht recht.
Lassen wir doch den Herrn Aumer mal machen.
Wir waren Samstag mittag im Aumers La Vie.
Nach dem wir bei unserem ersten Besuch, der schon ein paar Jahre zurückliegt, eher nicht so begeistert waren (damals 6h!!! gegessen und am Ende noch hungrig gewesen) hofften wir auch aufgrund der vielen Berichte und des mittlerweile erkochten Sterns auf eine deutliche Besserung.
Das Restaurant war nicht wirklich gut besucht, neben uns sechs war nur noch ein Pärchen anwesend.
Zum Essen: es gab in gesamt 3 Grüße (dabei waren Spanferkel, Seesaibling) vor dem Menu und einen danach. Dazwischen kann man aus einem 8-gängigen Menu so viele Gänge wählen wie man möchte.
Das neben den Gängen gereichte Malzbrot mit, für mich zum Glück, sehr moderat gewürzter Liebstöckelbutter war sehr lecker.
Die Gänge (werde ich evtl. nochmal detaillieren):
Gelbflossenmakrele (gebeizt)
Roh mariniertes Rinderfilet
Pochiertes Ei
Hase
Wolfsbarsch
Ente (Hauptgang)
Frischkäsevariation
Bananetörtchen mit Fenchelvariationen und Scholade
Optisch waren die meisten Teller nach dem gleichen Grundprinzip angerichtet. Um ein mittig den Teller von oben nach unten querendes Element, meistens eine Creme, arrangierte kleinteilige Elemente. Wirklich hübsch anzuschauen aber auch nicht übertrieben aufgebrezelt. Die einzelnen Gänge waren sowohl von der Menge als auch den einzelnen Zutaten sehr ausgewogen. Der Hauptgang war z. b. eine halbe Entenbrust.
Die Weinbegleitung war sehr deutsch, hat auch gut zum Essen gepasst. Für mich war da zwar nichts erinnerungswürdiges dabei. Ich denk das ist bei 57€ für 6 Gänge aber auch in Ordnung.
Fazit: gerne wieder, mittags hat man seine Ruhe, und auch eine (fast zu) zügige Speisenfolge. Das Ganze dann auch für durchaus anständige Preise (98€ für die 6 Gänge).
Die Abgrenzung der gängigen Restaurantführer nach oben (Essigbrätlein) und unten (Wonka, Entenstuben, Würzhaus und Co.) ist für mich absolut gerechtfertigt.
Wünsche dem Team (und auch uns) das man hier noch lange so engagiert kocht und dass dies auch in Franken durch entsprechende Frequentierung gewürdigt wird.
Werde mir diese Woche auch ein Bild davon machen, ob sich der Weggang von Felix Schneider und der zusätzliche Punkt im Gault Millau bemerkbar machen - ich bin gespannt und werde berichten.
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