Unter hunderten und aberhunderten von kleinen Restaus in Paris gibt es so etwa dreißig oder vierzig, die sich von den anderen abheben; es wird dort ideenreicher, pfiffiger, liebevoller, einfach besser gekocht. Drei Gänge kosten so um die 35 €, mit einer Flasche Rotwein, Vortrunk und Café bezahlt man zu zweit ungefähr einhundert Euro.
Sowohl Michelin als auch GaultM helfen einem, diese Lokale - z.B. Beurre Noisette, l'Epi Dupin, Régalade, Ribouldingue ( Innereien!) - zu finden, indem ein Bib oder ein Coup de Coeur vergeben wird.
Wäre es denkbar, eines dieser Bistrots z.B. nach München zu verpflanzen?
Genau das, so will es mir scheinen, versuchen diese jungen Leute mit ihrem M Belleville. Ein Artikel in der FAS von Thomas Platt - überliest man seine ganzen selbstverliebten Redewendungen, sind seine Kritiken, im Gegensatz zu denen der Lange-Brothers, durchaus hilfreich - hatte mich auf dieses Restaurant aufmerksam gemacht.
Wir bekommen zunächst einen Salat mit Ziegenkäse, gähngähn, von wegen, der Käse ist eindeutig ziegig und erscheint als Croustillant; die Miesmuscheln sind etwas angekoriandert, der Sud erfährt eine durch gutes Olivenöl angedeutete Emulsion-Komponente, die geeignet ist, alle Maßregelungen des gestrengen Herrn Wolfram über den Haufen zu werfen und mit dem guten und knusprigen Baguette zu tunken. Die Wachtel ist lauwarm, die Sauce dazu leicht säuerlich mit Rosinen und Nüssen und durch die gesamte Atmosphäre in diesem Lokal fühlt man sich geradezu aufgefordert, auch quer über den Tisch die Saucen der Co-Esser zu ditschen.
Entrecôte, gute Produktqualität und, wie es der Franzose liebt, scharf angebraten und rosarot. Zur Perlhuhnkeule gibt es eine kurze, aber intensive Sauce, die Gemüse nicht zu aldentisch.
Die Käse sind reif, die Tarte Tatä ist gut, auch das Schokotörtchen.
Das Menü kostet 34, Wachtel + 2.
Die Weinkarte weist überwiegend sogenannte Naturweine auf; hier allerdings liegt man im Preisgefüge rasch etwas höher.
In der Küche steht mit Manina eine sehr charmante junge Dame, die in Paris im Entredgeu, im Paul Bert und im Baratin - wo übrigends spätabends, wie ich bei der amüsanten postprandialen Plauderei erfahren konnte, zu gerne noch die Brigade des Bigarrade einfällt - gearbeitet hat und der es nun tatsächlich gelungen ist, diesen, ich muß mich wiederholen, pfiffigen Kochstil nach München zu transferrieren. In jedem Falle spielt sie in dieser von mir oben beschriebenen Liga mit.
Müßte ich Noten ziehen, aber ich muß ja nicht und will's eigentlich auch gar nicht, hätte ich mindestens die Dreizehn in der Hand.
Gruß
s
Sowohl Michelin als auch GaultM helfen einem, diese Lokale - z.B. Beurre Noisette, l'Epi Dupin, Régalade, Ribouldingue ( Innereien!) - zu finden, indem ein Bib oder ein Coup de Coeur vergeben wird.
Wäre es denkbar, eines dieser Bistrots z.B. nach München zu verpflanzen?
Genau das, so will es mir scheinen, versuchen diese jungen Leute mit ihrem M Belleville. Ein Artikel in der FAS von Thomas Platt - überliest man seine ganzen selbstverliebten Redewendungen, sind seine Kritiken, im Gegensatz zu denen der Lange-Brothers, durchaus hilfreich - hatte mich auf dieses Restaurant aufmerksam gemacht.
Wir bekommen zunächst einen Salat mit Ziegenkäse, gähngähn, von wegen, der Käse ist eindeutig ziegig und erscheint als Croustillant; die Miesmuscheln sind etwas angekoriandert, der Sud erfährt eine durch gutes Olivenöl angedeutete Emulsion-Komponente, die geeignet ist, alle Maßregelungen des gestrengen Herrn Wolfram über den Haufen zu werfen und mit dem guten und knusprigen Baguette zu tunken. Die Wachtel ist lauwarm, die Sauce dazu leicht säuerlich mit Rosinen und Nüssen und durch die gesamte Atmosphäre in diesem Lokal fühlt man sich geradezu aufgefordert, auch quer über den Tisch die Saucen der Co-Esser zu ditschen.
Entrecôte, gute Produktqualität und, wie es der Franzose liebt, scharf angebraten und rosarot. Zur Perlhuhnkeule gibt es eine kurze, aber intensive Sauce, die Gemüse nicht zu aldentisch.
Die Käse sind reif, die Tarte Tatä ist gut, auch das Schokotörtchen.
Das Menü kostet 34, Wachtel + 2.
Die Weinkarte weist überwiegend sogenannte Naturweine auf; hier allerdings liegt man im Preisgefüge rasch etwas höher.
In der Küche steht mit Manina eine sehr charmante junge Dame, die in Paris im Entredgeu, im Paul Bert und im Baratin - wo übrigends spätabends, wie ich bei der amüsanten postprandialen Plauderei erfahren konnte, zu gerne noch die Brigade des Bigarrade einfällt - gearbeitet hat und der es nun tatsächlich gelungen ist, diesen, ich muß mich wiederholen, pfiffigen Kochstil nach München zu transferrieren. In jedem Falle spielt sie in dieser von mir oben beschriebenen Liga mit.
Müßte ich Noten ziehen, aber ich muß ja nicht und will's eigentlich auch gar nicht, hätte ich mindestens die Dreizehn in der Hand.
Gruß
s
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