Mit einem Abend im „Hugos“ kann man eigentlich nichts verkehrt machen! Man geht wenig Risiko ein, bewegt sich auf meist sicherem Terrain, hat aber auch kaum ein Aha-Erlebnis, das ein Dinner in einem besternten Restaurant zu einem ganz besonderen machen kann. Die Küche von Thomas Kammeier beschert dem Gast einen unbeschwerten Abend über den Dächern von Berlin, an dem man gut essen kann. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Zu Beginn gibt es ein paar Artigkeiten: Praline von Meeresfrüchten, Tofu-Salat mit getrockneten Tomaten und ein zum Würfel geschnittenes Stück von der Schweinebacke. Drei unterschiedliche Geschmacks- und Konsistenzreize, die ganz gut auf ein Menü einstimmen können, wenngleich mir für diese Zusammenstellung ein gewisser „Plan“ fehlt, den große Köche zweifellos auch für ihre „Grüße aus der Küche“ haben. Zudem gelingt es auch Kammeier nicht, einmal eine „frittierte Praline“ zu servieren, die nicht nach Frittiertem, sondern nach ihrem Inhalt – hier Meeresfrüchte – schmeckt.
Als Amuse bouche wurde ein Stück vom confierten Saibling mit Bärlauch-Kartoffelpüree aufgetragen. Der Fisch war zart und schonend gegart, das Püree hätte deutlich nach Bärlauch schmecken können; aber schön grün war´s.
Bretonische Makrele
Gebraten, Gurke, Sonnenblumencreme, Apfel, Cranberry
Der beste Gang des Menüs. Die gebratene Makrele war auf einem – heute nicht mehr wegzudenkenden – „Pinselstrich“ angerichtet; in diesem Fall eine Sonnenblumencreme, die herrlich nussig schmeckte und ausgezeichnet zu der eher kräftigen Makrele passte. Die Kontrapunkte bildeten Gurke, Cranberry und Apfel, alles derzeit äußerst beliebte Produkte in Restaurants, aber hier sehr passend und harmonisch.
Bio-Eigelb & Prunier-Kaviar
Wachsweich, Prunier-Kaviar-Tradition, Nussbutter-Kartoffelpüree
Ich gestehe, dass ich mich in solche „Einfachheiten“ reinsetzen kann, doch habe ich solche Gänge in Berlin schon besser gegessen (z.B. im Facil oder Fischers Fritz), da mir das Püree nicht cremig genug und das Eigelb etwas zu fest war.
Langostino & Iberico
Gebraten, Bauch, Ponzu-Zwiebeln, Ananas
Dies wäre ein toller Gang gewesen, wenn er nicht mit einem Stück vom Schweinbauch serviert worden wäre. Nichts gegen das gute Iberico-Schwein, aber in dieser Kombination mit zartem Langostino und den ausgeprägten Fruchtkomponenten ein absoluter Fremdkörper (zumal das Menü als Fischmenü annonciert war).
Atlantik Steinbutt & Calamaretti
gebraten, dicke Bohne, Limette, Basilikum
Wunderbar, endlich mal wieder dicke Bohnen! Dazu ein gutes Stück Steinbutt (dies würde meine Frau nicht so schreiben, da ihr Stück trockener, da dünner war), das von der Limette angenehm begleitet wurde. Dieser mediterrane Touch sollte wohl auch noch durch eine kalte, eingedickte Basilikumcreme unterstrichen werden, was aber nach unserem Geschmack eher weniger gelungen ist.
Ach ja, da waren ja auch noch ein paar weiche Calamaretti! Warum eigentlich?
Waldmeister & Erdbeere
Weiße Luftschokolade, Joghurt, Pinienkerne
Hört sich eigentlich gut an, war es aber nicht. Das lag vor allem an dem als „Luftschokolade“ annoncierten Etwas, das ebenso nach nichts schmeckte, wie ein anderes grünes watteartiges Gebilde, das wir nicht identifizieren konnten. So hielten wir uns an gutes Waldmeister-Sorbet und Erbeere.
Fazit:
Das Hugos im 13. Stock des Interconti hat zweifellos den schönsten Restaurant-Blick über Berlin. Dazu bekommt man in einem zurückhaltenden Ambiente auch noch eine ordentliche Sterneküche, die etwas routiniert und geschäftsmäßig daherkommt, aber von einem freundlichen, jungen Serviceteam an den Tisch gebracht wird.
Beste Grüße, Merlan
Zu Beginn gibt es ein paar Artigkeiten: Praline von Meeresfrüchten, Tofu-Salat mit getrockneten Tomaten und ein zum Würfel geschnittenes Stück von der Schweinebacke. Drei unterschiedliche Geschmacks- und Konsistenzreize, die ganz gut auf ein Menü einstimmen können, wenngleich mir für diese Zusammenstellung ein gewisser „Plan“ fehlt, den große Köche zweifellos auch für ihre „Grüße aus der Küche“ haben. Zudem gelingt es auch Kammeier nicht, einmal eine „frittierte Praline“ zu servieren, die nicht nach Frittiertem, sondern nach ihrem Inhalt – hier Meeresfrüchte – schmeckt.
Als Amuse bouche wurde ein Stück vom confierten Saibling mit Bärlauch-Kartoffelpüree aufgetragen. Der Fisch war zart und schonend gegart, das Püree hätte deutlich nach Bärlauch schmecken können; aber schön grün war´s.
Bretonische Makrele
Gebraten, Gurke, Sonnenblumencreme, Apfel, Cranberry
Der beste Gang des Menüs. Die gebratene Makrele war auf einem – heute nicht mehr wegzudenkenden – „Pinselstrich“ angerichtet; in diesem Fall eine Sonnenblumencreme, die herrlich nussig schmeckte und ausgezeichnet zu der eher kräftigen Makrele passte. Die Kontrapunkte bildeten Gurke, Cranberry und Apfel, alles derzeit äußerst beliebte Produkte in Restaurants, aber hier sehr passend und harmonisch.
Bio-Eigelb & Prunier-Kaviar
Wachsweich, Prunier-Kaviar-Tradition, Nussbutter-Kartoffelpüree
Ich gestehe, dass ich mich in solche „Einfachheiten“ reinsetzen kann, doch habe ich solche Gänge in Berlin schon besser gegessen (z.B. im Facil oder Fischers Fritz), da mir das Püree nicht cremig genug und das Eigelb etwas zu fest war.
Langostino & Iberico
Gebraten, Bauch, Ponzu-Zwiebeln, Ananas
Dies wäre ein toller Gang gewesen, wenn er nicht mit einem Stück vom Schweinbauch serviert worden wäre. Nichts gegen das gute Iberico-Schwein, aber in dieser Kombination mit zartem Langostino und den ausgeprägten Fruchtkomponenten ein absoluter Fremdkörper (zumal das Menü als Fischmenü annonciert war).
Atlantik Steinbutt & Calamaretti
gebraten, dicke Bohne, Limette, Basilikum
Wunderbar, endlich mal wieder dicke Bohnen! Dazu ein gutes Stück Steinbutt (dies würde meine Frau nicht so schreiben, da ihr Stück trockener, da dünner war), das von der Limette angenehm begleitet wurde. Dieser mediterrane Touch sollte wohl auch noch durch eine kalte, eingedickte Basilikumcreme unterstrichen werden, was aber nach unserem Geschmack eher weniger gelungen ist.
Ach ja, da waren ja auch noch ein paar weiche Calamaretti! Warum eigentlich?
Waldmeister & Erdbeere
Weiße Luftschokolade, Joghurt, Pinienkerne
Hört sich eigentlich gut an, war es aber nicht. Das lag vor allem an dem als „Luftschokolade“ annoncierten Etwas, das ebenso nach nichts schmeckte, wie ein anderes grünes watteartiges Gebilde, das wir nicht identifizieren konnten. So hielten wir uns an gutes Waldmeister-Sorbet und Erbeere.
Fazit:
Das Hugos im 13. Stock des Interconti hat zweifellos den schönsten Restaurant-Blick über Berlin. Dazu bekommt man in einem zurückhaltenden Ambiente auch noch eine ordentliche Sterneküche, die etwas routiniert und geschäftsmäßig daherkommt, aber von einem freundlichen, jungen Serviceteam an den Tisch gebracht wird.
Beste Grüße, Merlan
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