Eigentlich wollte ich keinen Thread zum Thema Blutfettwerte aufmachen. Danke trotzdem für die vielen interessanten Beiträge dazu. Ich ziehe es, dem Rat meiner Kardiologen folgend, aber vor, weiterhin zumindest eine gewisse Vorsicht walten zu lassen und reduziere den Genuss von Innereien und Krustentieren. Reduzieren, nicht aufgeben...
Um auf das Restaurant zurück zu kommen: Ich denke auch, dass es in einer tendenziell eher konservativen Stadt wie Hamburg, tatsächlich eine Ausnahme darstellt. Was nicht bedeutet, dass ich mir ähnliche Konzepte nicht auch anderswo wünschen würde.
Gibt es dazu auch Literatur, die ich meinem Lieblingsinternisten, der perpetuum mobile artig auf der mediterranen Kost besteht, ohne genauer erklären zu wollen, ob eher die türkische oder die tunesische Küche gemeint sei, und der auch meine Hinweise, daß die Lebenserwartung in Tunesien oder auch Ägypten geringer ist, als am Neckar, ignoriert, empfehlen kann?
Cholesterol: Previously, the Dietary Guidelines for Americans recommended that cholesterol intake
643 be limited to no more than 300 mg/day. The 2015 DGAC will not bring forward this recommendation
644 because available evidence shows no appreciable relationship between consumption of dietary
645 cholesterol and serum cholesterol, consistent with the conclusions of the AHA/ACC report.2, 35
646 Cholesterol is not a nutrient of concern for overconsumption.
Ich kannte mal eine Kardiologenprofessorenfamilie, da durfte das Omelett nur aus Eiweisspulver hergestellt werden. Eier ansonsten verboten. Ich hoffe der Mann wurde inzwischen von seiner armen Familie zur Rechenschaft gezogen.
Ich will jetzt nicht den Thread hier völlig ins abseits führen. Aber dieser Artikel geht in eine ganz andere (und ziemlich sicher ganz falsche und gefährliche Richtung). Hohes Cholesterin im Blut ist tatsaechlich ein ernstes Problem. Es hat nur überhaupt nichts mit dem Essen von cholesterinhaltigen Speisen zu tun. Das Cholesterin macht der Körper alles selber.
Merci Heike.
Ich bedauere bereits, das in einem Nebensatz überhaupt erwähnt zu haben, über das es jetzt so reichhaltige Kommentare gibt. Hat nur leider nicht sehr viel mit dem Restaurant, dem Menü und meinem Erlebnis dort zu tun. Wäre aber schöner, wenn es wieder darum ginge.
Ich bedauere bereits, das in einem Nebensatz überhaupt erwähnt zu haben, über das es jetzt so reichhaltige Kommentare gibt. Hat nur leider nicht sehr viel mit dem Restaurant, dem Menü und meinem Erlebnis dort zu tun. Wäre aber schöner, wenn es wieder darum ginge.
Ach, Abschweifungen sind doch fast immer interessanter als das eigentliche Thema! Und schließlich ist es hier im Forum ja nicht so, dass man bei den täglich gefühlten fünf neuen Beiträgen den Überblick zu verlieren droht...
ich begrüße das Forum mal gleich mit meinem ersten Bericht.
Nächste Woche werde ich mich dann nochmal richtig vorstellen....
Am 17.06. habe ich es endlich geschafft, das Madame X zu besuchen.
Nach den vielen positiven Berichten über die konsequente und puristische Küche von Thomas Imbusch habe ich mich gefreut, endlich mal einkehren zu können.
Bilder konnte ich leider aufgrund der dunklen Umgebung keine machen.
Fangen wir an.
Auster, Lardo, Gurke
Das Amuse hat mir recht gut gefallen.
Die Auster wurde pochiert und warm serviert, was mir in der gehobenen Küche bisher nicht unter gekommen ist. Die Räucheraromen des Lardo passten sehr gut zu der maritimen Note der Auster.
Ein guter Einstieg
Kräuter, Essig, Öl
Hier wurde ein kleiner mit Schnittlauch gebundener Kräuterstrauß gereicht, den man als Ganzes in die Hand nehmen und in die Vinaigrette eintunken konnte. Die Vinaigrette war schmackhaft und recht süß (Honig), außerdem war noch fermentierter Champignon mit von der Partie, den ich aber wenig überzeugend, da geschmacklich eher langweilig empfand.
Trotzdem ein sehr schöner, puristischer Gang, der Spaß macht und in etwa das widerspiegelt, was ich hier erwartet habe.
So kann es weiter gehen.
Avocado, Rhabarber, Pilz
Die Avocado und die Saitlinge (sahen aus wie kleine Stücke Wiener Würstchen) lagen in einem Rhabarbersud. Leider war die Säure so dominant, dass kein Spaß aufkommen wollte.
Den Rhabarbergeschmack konnte man allerhöchstens erahnen, die Seitlinge schmeckten nur nach dem sauren Sud, die Avocado war weich gegart und waren ebenfalls nichts Besonderes.
Letztlich waren 2 von 3 genannten Komponenten nicht eindeutig herauszuschmecken.
Schade!
Eismeerforelle, Rotkohl, verbrannter Rahm
Dieser Gang ist bis dato das Highlight des Menus.
Der Fisch war geräuchert und schön gegart, die Saucebasis war Rotkohlsaft. Eine interessante, aber sehr passende Kombination. Der verbrannte Rahm schmeckte wie Nussbutter und fügte sich gut ein.
Ebenfalls ein sehr puristischer Gang, jedoch auf sehr hohem Niveau mit einem tollen Fisch.
Das ist Sterneniveau
Der Nächste Gang war Sauerteig, Sauerkraut, Schwein und klang für mich wie eine sichere Nummer.
Leider war die Flüssigkeit, mit der sich das Brot vollgesogen hat, ähnlich wie beim Avocado Gang dermaßen sauer, dass leider kein großer Genuss aufkommen konnte. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass diese Intensität wirklich gewollt war.
Ich mag deftiges Essen und deftige Aromen und finde es meistens sehr erfrischend, wenn in der gehobenen Gastronomie etwas mutiger gewürzt wird (z.B Tim Raue), aber das schmeckte einfach nicht.
Deichkäse, Herzsud
Ehrlich gesagt verblassen hier meine Erinnerungen gerade ein wenig. Es war wohlschmeckend und ich hätte mir dazu etwas Brot zum eintauchen gewünscht.
Hahn von Oma Blanke, Grün
Zusammen mit der Forelle das Highlight des Menüs. Die Haut der Keule war sehr schön knusprig gebraten und das Fleisch war wirklich ein Traum. Ich habe vor einigen Wochen in der Schwarzwaldstube Huhn gegessen, dieses hier war mindestens ebenbürtig. Wirklich ein ganz tolles Stück, gereicht mit einem Hühnerfond und etwas Grün.
Toll!
Die Nachspeise Blätterteig, Erdbeeren, Vanille waren nichts besonderes
Anschließend gab es noch einen großen Macaron
Trotz der Höhen und Tiefen des Menüs hat der Abend sehr viel Spaß gemacht. Das Ambiente machte sehr viel Spaß, die Bedienung war extrem locker. Genau das Gegenteil von einem „Gourmet-Tempel“. Das Essen war im Ganzen auch lecker.
Für mich daher eine Empfehlung.
Auch von mir herzlich willkommen. Ich freue mich besonders über den Bericht, weil ich selbst erst vor kurzem dort war und ähnliche Eindrücke mitgenommen habe.
Nicht alle Gänge müssen einem gefallen, um dort einen schönen Abend zu verbringen. Ambiente und Service spielen hier eine ganz entscheidende Rolle und die Küche hat ja auch einige Highlights zu bieten. Die Eismeerforelle im Rotkohlsaft fand ich auch ganz hervorragend.
"Genau das Gegenteil von einem „Gourmet-Tempel“ - Wie ist es denn in einem "echten" Gourmetlokal?
Damit meine ich dieses formale Ambiente mit weißen gebügelten Tischdecken und einem überfürsorglichem Service.
Nicht falsch verstehen, dass kann mir auch sehr gut gefallen, nur gehört es für mich nicht zwingend zu einem guten Essen.
Manchmal möchte man einfach mit Jeans und Shirt an einem entspannten Nachmittag auf hohem Niveau relaxt essen.
Und das Madame X ist da wirklich toll, zumindest für mich.
Auch von mir ein herzliches willkommen im Forum und vielen Dank für den Bericht. Bezog sich der Vergleich mit der Schwarzwaldstube auf die Produktqualität des Huhns oder die Qualität der Komposition?
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