Dieser Bericht hat auf meiner Festplatte schon etwas Staub angesetzt. Ich war Anfang Oktober im Heimatjuwel und habe den folgenden Text geschrieben, also noch bevor klar war, wie das Restaurant in den Guides abschneidet.
Hier mein damaliger Eindruck:
Das Heimatjuwel ist ein recht kleines Restaurant. Es wird beherrscht von verhältnismäßig großen, quadratischen, dunkelbraunen Holztischen. An den Tischen können zwei Personen gegenübersitzen. Wir waren zu dritt im Restaurant. Damit ich Platz fand, mussten zwei Tische zusammengestellt werden. Aufgrund der Breite der Tische saß ich recht weit von den anderen entfernt, für die Kommunikation eigentlich nicht so günstig.
Marcel Görke möchte im Heimatjuwel regionale und saisonale Produkte anbieten. In der Karte ist die Herkunft einiger Zutaten benannt. Mit weiteren Informationen z.B. beim Servieren oder näheren Informationen in der Karte zu den Produzenten wurden bei unserem Besuch nicht gegeben. In Anbetracht des Namens des Restaurants könnte man die Juwelen ruhig etwas offensiver präsentieren, ohne das es übertrieben wirkte.
Zum Auftakt gab es ein Bauernbrot mit aufgeschlagener Nussbutter. Das leicht dunkle Brot passte gut zum Butteraroma. Außerdem folgte als Einstimmung ein kräftig gebratenes Stück Rotbarsch mit einem Wurzelgemüse, soweit ich mit erinnere, waren es Steckrüben.

Das Menü kann man sich aus den Gängen der Karte zusammenstellen, so wäre auch ein vegetarisches Menü möglich. Ich wählte als ersten Gang Krabbenbrot (Krabbenhandel Friedrichskrog) Malz – Hüttenkäse – Radieschen – Gartenkresse. Das Brot war sehr dünn, so dass der Geschmack der reichlich portionierten Krabbe gut zur Geltung kam. Zusätzlich gab die Schärfe von Radieschen und Kresse dem Gericht Intensität, die durch die dunkleren Töne des Malz abgerundet wurden.

Die Velouté von Krebsen (Müritz Fischerei) Spitzkohl – Nussstreusel – Kabeljau fand ich ganz hervorragend. Mit etwas Schärfe vom Kohl und dem intensiven, nussigen Geschmack der Streusel bekam die nicht allzu kräftige Velouté verschiedene Akzente. Der Kabeljau passte dazu optimal. Bezüglich der Dimensionierung hatte ich zunächst den Eindruck, es könnte etwas viel Velouté sein, aber „Einlage“ hielt lang genug vor, um ein schönes Geschmacksbild zu bieten.

Hüftsteak vom Bio Rind (Gut Klepelshagen) Zwiebelgewächse – Grünkern – Koriander war ebenso gelungen. Durch den Zwiebelkompott und die Sauce hatte das Gericht zunächst eine klassische Anmutung. Aber die Korianercreme durchbrach diesen Eindruck ganz dezent und gab ihm einen frischen Aspekt.

Holsteiner Cox (Obsthof Harms) Gepickelte Rosinen – Zimt – Karamelleis kann man als dekonstruierten Bratapfel beschreiben. Die Rosinen waren leicht säuerlich aromatisiert. Die Süße kam vor allem über das Karamelleis ins Spiel. Das Dessert hat nicht in dem Maße meinen Geschmack getroffen, wie die vorherigen Gänge, war aber gut gemacht.

Als Weine wählten wir zunächst einen Silvaner Alte Reben von Brennfleck aus Franken, der mit schöner Frucht und mit Luft zunehmender Kraft sehr ausdrucksstark war. Danach tranken wir von Lisa Bunn aus Niestein einen 2013er Spätburgunder Reserve. Auch der war sehr gut, hätte aber einen Tick kühler serviert werden können. Insgesamt ist die Weinauswahl übersichtlich, nicht so „nerdig“, wie im Heldneplatz, sondern eher an den üblichen Geschmacksrichtungen orientiert. Mir nicht nur –namentlich bekannte Winzer sind die Ausnahme, deswegen kann ich zur grundsätzlichen Qualität wenig sagen, aber die beiden Flaschen die wir hatten, waren überzeugend und für den Preis (36 Euro für den Roten und 44 Euro für den Weißen) sehr gut.
Das Menü mit vier Gängen hat 47 Euro gekostet – für die gebotene Leistung ein sehr gutes Angebot. Alle Gerichte waren gut komponiert und boten mehr als das Alltägliche. Alles wirkte geschmacklich sehr stimmig.
Mit dem Heldenplatz ist meines Erachtens schon einer der wichtigsten Konkurrenten des Heimatjuwel genannt. Im direkten Vergleich, nach dem Heldenplatz-Menü im September, wäre meine Einschätzung, dass im Heimatjuwel mit einfacheren Produkten gearbeitet wird. Dafür erschienen mir die Geschmackskombinationen im Heimatjuwel etwas sicherer und feiner aufeinander abgestimmt. Insofern sind in der Qualität beide Restaurants auf Augenhöhe, wenn man vor allem den kleinen Preisunterschied berücksichtigt.
Hier mein damaliger Eindruck:
Das Heimatjuwel ist ein recht kleines Restaurant. Es wird beherrscht von verhältnismäßig großen, quadratischen, dunkelbraunen Holztischen. An den Tischen können zwei Personen gegenübersitzen. Wir waren zu dritt im Restaurant. Damit ich Platz fand, mussten zwei Tische zusammengestellt werden. Aufgrund der Breite der Tische saß ich recht weit von den anderen entfernt, für die Kommunikation eigentlich nicht so günstig.
Marcel Görke möchte im Heimatjuwel regionale und saisonale Produkte anbieten. In der Karte ist die Herkunft einiger Zutaten benannt. Mit weiteren Informationen z.B. beim Servieren oder näheren Informationen in der Karte zu den Produzenten wurden bei unserem Besuch nicht gegeben. In Anbetracht des Namens des Restaurants könnte man die Juwelen ruhig etwas offensiver präsentieren, ohne das es übertrieben wirkte.
Zum Auftakt gab es ein Bauernbrot mit aufgeschlagener Nussbutter. Das leicht dunkle Brot passte gut zum Butteraroma. Außerdem folgte als Einstimmung ein kräftig gebratenes Stück Rotbarsch mit einem Wurzelgemüse, soweit ich mit erinnere, waren es Steckrüben.
Das Menü kann man sich aus den Gängen der Karte zusammenstellen, so wäre auch ein vegetarisches Menü möglich. Ich wählte als ersten Gang Krabbenbrot (Krabbenhandel Friedrichskrog) Malz – Hüttenkäse – Radieschen – Gartenkresse. Das Brot war sehr dünn, so dass der Geschmack der reichlich portionierten Krabbe gut zur Geltung kam. Zusätzlich gab die Schärfe von Radieschen und Kresse dem Gericht Intensität, die durch die dunkleren Töne des Malz abgerundet wurden.
Die Velouté von Krebsen (Müritz Fischerei) Spitzkohl – Nussstreusel – Kabeljau fand ich ganz hervorragend. Mit etwas Schärfe vom Kohl und dem intensiven, nussigen Geschmack der Streusel bekam die nicht allzu kräftige Velouté verschiedene Akzente. Der Kabeljau passte dazu optimal. Bezüglich der Dimensionierung hatte ich zunächst den Eindruck, es könnte etwas viel Velouté sein, aber „Einlage“ hielt lang genug vor, um ein schönes Geschmacksbild zu bieten.
Hüftsteak vom Bio Rind (Gut Klepelshagen) Zwiebelgewächse – Grünkern – Koriander war ebenso gelungen. Durch den Zwiebelkompott und die Sauce hatte das Gericht zunächst eine klassische Anmutung. Aber die Korianercreme durchbrach diesen Eindruck ganz dezent und gab ihm einen frischen Aspekt.
Holsteiner Cox (Obsthof Harms) Gepickelte Rosinen – Zimt – Karamelleis kann man als dekonstruierten Bratapfel beschreiben. Die Rosinen waren leicht säuerlich aromatisiert. Die Süße kam vor allem über das Karamelleis ins Spiel. Das Dessert hat nicht in dem Maße meinen Geschmack getroffen, wie die vorherigen Gänge, war aber gut gemacht.
Als Weine wählten wir zunächst einen Silvaner Alte Reben von Brennfleck aus Franken, der mit schöner Frucht und mit Luft zunehmender Kraft sehr ausdrucksstark war. Danach tranken wir von Lisa Bunn aus Niestein einen 2013er Spätburgunder Reserve. Auch der war sehr gut, hätte aber einen Tick kühler serviert werden können. Insgesamt ist die Weinauswahl übersichtlich, nicht so „nerdig“, wie im Heldneplatz, sondern eher an den üblichen Geschmacksrichtungen orientiert. Mir nicht nur –namentlich bekannte Winzer sind die Ausnahme, deswegen kann ich zur grundsätzlichen Qualität wenig sagen, aber die beiden Flaschen die wir hatten, waren überzeugend und für den Preis (36 Euro für den Roten und 44 Euro für den Weißen) sehr gut.
Das Menü mit vier Gängen hat 47 Euro gekostet – für die gebotene Leistung ein sehr gutes Angebot. Alle Gerichte waren gut komponiert und boten mehr als das Alltägliche. Alles wirkte geschmacklich sehr stimmig.
Mit dem Heldenplatz ist meines Erachtens schon einer der wichtigsten Konkurrenten des Heimatjuwel genannt. Im direkten Vergleich, nach dem Heldenplatz-Menü im September, wäre meine Einschätzung, dass im Heimatjuwel mit einfacheren Produkten gearbeitet wird. Dafür erschienen mir die Geschmackskombinationen im Heimatjuwel etwas sicherer und feiner aufeinander abgestimmt. Insofern sind in der Qualität beide Restaurants auf Augenhöhe, wenn man vor allem den kleinen Preisunterschied berücksichtigt.
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