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Kronenschlösschen Hattenheim
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Lieber merlan,
lieben Dank für Ihren schönen Bericht, da wäre man auch gern über dem Menue auf der Terasse gesessen.
Schön, daß dort letztlich so frischer Wind eingekehrt ist.
Waren Sie zufällig auch in "Nachbar´s Garten" (Burg Schwarzenstein) ? Hier gab es ja auch Veränderungen in den letzten zwei Jahren.
Zitat von Schlaraffenland Beitrag anzeigenmußten Sie den auch zur Leber trinken?
MkG, S.
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@Schlaraffenland
- Garnelchen: Tja, lange nichts mehr von ihr gelesen; werde ihr mal ´ne PN zukommen lassen!
- Riesling: Nach Möglichkeit immer einen vin d´ici!
- Gänseleber/Riesling: Never! Aber auch nichts anderes!
- Reinsetzen/reinlegen: Der rheinische Katholik ist da unglaublich flexibel!
@Mohnkalb
Das freut mich; bitte berichten, wenn es soweit ist.
@Sphérico
Burg Schwarzenstein steht auf der to-do-Liste. Bisher sind meine zwei Reservierungsversuche an "geschlossenen Gesellschaften" gescheitert.
Schönen Gruß, Merlan
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Der bisherige Küchenchef Sebastian Lühr verlässt das Kronenschlösschen Ende November. Nachfolger wird Simon Stirnal vom Schloss Loersfeld in Kerpen. Sternekoch wird also durch Sternekoch ersetzt.
Bin gespannt, Merlan
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Ach, wir mögen das Kronenschlösschen! Die idyllische Lage am Rhein, das gediegene Ambiente, das feine Restaurant. Doch seit Dezember 2016 liegt ein Schatten über dem Haus. Der Michelin versagte dem neuen Küchenchef Simon Stirnal den Stern, den sein Vorgänger Sebastian Lühr Jahre zuvor so bravourös erobert hatte. Dabei waren die Voraussetzungen für Stirnal bestens: Er kam als Sternekoch von Schloss Loersfeld in Kerpen und nichts sprach dagegen, dass er den dort lange gehaltenen Stern mit nach Eltville nehmen würde. Doch der Guide sah das anders, und - es schmerzt - wir können seine Entscheidung nachvollziehen.
Die Küche im Kronenschlösschen unter Stirnal hat in der Tat nicht mehr die Klasse wie die von Lühr. Sie wirkt wenig inspiriert, eher routiniert und beliebig. Das liest sich auf der Menükarte alles ganz nett, aber bei keinem Gang kommt man ins Schwärmen oder entdeckt irgendeine Besonderheit, die die Küche aus der Masse heraushebt.
Nehmen wir zum Beispiel die Vorspeise: marinierter Lachs, nun gut, mit ein paar Stückchen purer Avocado und einigen kaum angemachten Salatblättchen. Sicherlich keine Sterneküche!
„Bärlauchcremesuppe mit Limousin-Tatar und Wachtelei“ ist auch so ein Allerwelts-Gericht, das man in jeder Illustrierten zum Nachkochen findet.
Aber der Hauptgang versprach doch eigentlich mehr: „Kabeljau, Kartoffel, Lauch, Lardo, Liebstöckl.“ Das einzig Erfreuliche war jedoch leider nur die gute Qualität des Kabeljaus. Ansonsten lagen zu dick geschnittene Lardoschleifen auf zwei lauwarmen Lauchstücken und der Fisch thronte auf einem muffig schmeckenden, festen Kartoffelplätzchen. Lardo kann ein wunderbarer Geschmackgeber sein, wenn er als Auflage oder Ummantelung leicht dahinschmilzt oder angebraten wird; hier war es einfach nur ein Stück fetter Speck auf Lauch. Auch aus der Kartoffel kann man wunderbare Sachen machen, aber einen schwach abgewürzten Kartoffelstampf mit ein paar Kräutern zu braten, macht noch kein attraktives Fundament für ein feines Kabeljaufilet. Da ist es auch schon egal, dass das schaumig aufgeschlagene Etwas keinen Eigengeschmack hatte und wir Balsamicotupfen eigentlich als Bestandteil einer Küche von gestern glaubten.
Es gab aber auch zwei kleine Lichtblicke: Die Crème brûlée von der Foie Gras war fast tadellos, wenn auch etwas zu süß, und das Dessert war ganz gagig als Osterei aus weißer Schokolade mit einer festen Kokossahne (die leider kaum nach Kokos schmeckte) und einem fruchtigen Mango-Maracuja-Gel.
Über den Rest müssen wir nicht reden. Wohl aber über den Service, der zwei charmante und aufmerksame Auszubildende in seinen Reihen hat, und den guten, bodenständigen Maitre und Sommelier Florian Richter, der seit ein paar Jahren im Haus ist und wunderbar von seinen Weinen, den Rheingauer Winzern und der Entwicklung ihrer Weingüter erzählen kann.
Auch wenn unsere Bemerkungen vielleicht etwas harsch rüberkommen, bleiben wir dem Haus dennoch wohlgesonnen. Aber eine Bitte haben wir, den man auch als Weckruf verstehen mag: Werter Herr Stirnal, geben Sie mal Vollgas und kochen im Kronenschlösschen endlich groß auf. Gestalten Sie den kulinarischen Aufschwung im Rheingau mit!
Unser Menü:
Ochsenschwanzpraline auf Walldorfsalat
…
Marinierter Wildlachs / Avocado / Salat
Crème brûlée von der Foie Gras / Rote Bete / Macadamia
Bärlauchcremesuppe / Limousin-Tatar / Wachtelei
Kabeljau / Kartoffel / Lauch / Lardo / Liebstöckl
Weiße Schokolade / Kokos / Mango / Maracuja
Schönen Gruß, Merlan
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Liest sich die Speisekarte so gut? Ich ertappe mich in deutschen Restaurants immer häufiger darin bei solchen Beschreibungen immer erst nachfragen zu müssen wie denn z.B. der Kabeljau zubereitet ist (gedämpft, gebraten, in Salzkruste, gegrillt, etc. pp.) oder welche Rolle das Wachtelei im Gericht spielen soll. Ich kann mir mit den bruchstückhaften Beschreibungen und Querstrichen oft nur schwer vorstellen, ob der Teller dann meinem Geschmack entspricht.
Insofern wünsche ich mir wieder mehr Trend in Richtung des beschreibenden Namens - ein beliebig gewähltes Beispiel aus einem französischen 3-Sterner: "HOMARD BLEU - rôti au beurre salé, jus des têtes pressées, sauté de morilles et asperges vertes au vin jaune". Aktuell ist es zwischen mir und dem Service ein oft 5-minütiges Frage-und-Antwort-Spiel.
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Lieber merlan, vielen Dank für ihren schmerzlichen Bericht. Sehr schade! Fehlt es dem neuen Koch vielleicht an Mut oder Gestaltungswillen? Ihre Beschreibungen scheinen mir in diese Richtung zu gehen.
Zitat von Frab Beitrag anzeigenInsofern wünsche ich mir wieder mehr Trend in Richtung des beschreibenden Namens
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Jetzt habe ich auch einmal nachgesehen, lieber QWERTZ.
Das war doch im Jahr 2015 mal eine Ansage von User "Gänsestopfleber":
"Als die Desserts abgeräumt wurden, ließ sich Simon Stirnal, der Küchenchef, an allen Tischen blicken und unterhielt sich mit seinen Gästen. Ich habe sein sehr gutes Menü mehrfach gelobt und ich erfuhr, dass er zuvor in allen Restaurants des Hamburger Hotels "Vier Jahreszeiten" gearbeitet hatte und auch für die Verleihung des zweiten Michelin-Sterns des "Haerlin" mitverantwortlich war. Herr Stirnal trat sehr freundlich und höflich auf und interessierte sich sehr für das jeweilige Feedback der Gäste.
Während der Michelin-Stern ohne Frage vollends gerechtfertigt ist, empfinde ich die aktuelle 15/20-Punkte-Wertung des Gault Millau als zu streng. Ich hätte 16-17 Punkte für angemessen erachtet."
Das war damals wohl ein deutlich souveränerer Auftritt!
Schönen Gruß, Merlan
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