Den Setzkasten in Düsseldorf ziert seit diesem Jahr der erste Michelin-Stern. Das Besondere an diesem Restaurant ist seine Lage: im Untergeschoss von EDEKA Zurheide Feine Kost. Alleine zu diesem Supermarkt könnte ich gefühlt ein Dutzend Berichte verfassen, aber für heute will ich es bei meinem ersten Besuch im Setzkasten belassen. Leider habe ich bei diesem Spontanbesuch keine Notizen angefertigt. In keinem Restaurant war ich seit diesem Besuch Mitte Dezember 2018 häufiger, darum werden in chronologischer Reihenfolge demnächst weitere Berichte folgen. Zum damaligen Zeitpunkt war der Setzkasten jedoch noch ohne Erwähnung im Guide Michelin (wobei der Supermarkt auch erst im März 2018 eröffnete).
Der nette Service bietet mir einen Platz am Chef’s Table an; da sage ich nicht nein und entscheide mich wenig später für den namensgebenden Setzkasten, also ein Menü bestehend aus Vor-, Haupt- und Nachspeise in kleinen Portionen, die zeitgleich in einem »Setzkasten« serviert werden (man kann es auch als normales Menü bestellen).

Nach meiner Bestellung wird zu einem Brötchen mit schöner Kruste eine lockere Butter mit Orangenpfeffer sowie eine Kräutercrème mit Olivenöl von Jordan gereicht. Ich habe schon schlechteres Brot bekommen – es fängt also gut an.
Gruß



Der dreiteilige Gruß wird ebenfalls im »Setzkasten« präsentiert. Das Kürbissüppchen wird von einem Schwamm begleitet, den man zum Tunken nutzen soll. Die Kombination beider Texturen gefällt mir gut, wenngleich das Süppchen hauptsächlich aus Schaum besteht und der Geschmack daher etwas dünn gerät. Der Maiscracker ist etwas komplexer, doch fehlt mit hier die Erinnerung an das Topping. Ebenso weiß ich nicht mehr, womit die Gruß-Trilogie endet (war das Lachs)? Die letzte Kleinigkeit ist jedenfalls die umfangreichste. Gut eingestimmt beobachte ich die Küchenmannschaft aufmerksam weiter und lasse mich überraschen, was da noch kommt…
Atlantik Makrele
Aubergine / Fingerlimes / fermentierter Knoblauch

Die Makrele wird roh in einem säuerlichen Sud serviert, also als Ceviche. Die Ergänzungen durch Gurkenröllchen, Radieschenscheiben und Limettenkaviar sind logisch. Die Auberginencrème erscheint im ersten Moment deplatziert, funktioniert durch den Kontrast zu den knackigeren Elementen jedoch gut. Ein frischer Auftakt.
Boudin noir
Erdapfel / Alba Trüffel / Schmor-Schalotten

Zwei leider überhaupt nicht krosse Scheiben Boudin noir bilden die Basis des Hauptgangs. Darauf werden ein buttriges Kartoffelpüree, geschmorte Schalotten und (sofern ich mich richtig erinnere) gelbe Karotten angerichtet. Weil die Konsistenzen aller Zutaten ähnlich weich sind, ergibt sich ein langweilig-homogenes Mundgefühl. Die süffige Sauce trägt etwas zur Tiefe bei. Zum Glück sitze ich in der Küche und frage den mir bis dato unbekannten Souschef Egor Hopp (Ihnen vielleicht aus der ersten Staffel The Taste ein Begriff), wieso die Boudin noir nicht kross(er) angebraten wird. Er stimmt mir zu, nennt dann jedoch die Präferenz der älteren Gäste als Grund. Wo sich der Alba-Trüffel versteckt kann ich nicht herausfinden, vergesse aber auch danach zu fragen.
„Gateau“
von der Original Beans Schokolade

Das Dessert ist für alle Liebhaber von guter Schokolade ein Traum. Der Kuchen ist handwerklich ordentlich gebacken und die angerichteten Elemente bieten gute Kombinationsmöglichkeiten. Die Praline hätte auch der hauseigenen Pâtisserie entnommen werden können, dennoch wird sie ebenfalls selbst vom Setzkasten hergestellt.
Petits Fours

Die Zuckerwatte schmeckt nicht anders als gewöhnliche Zuckerwatte. Die Marshmallows von der Roten Bete sind auch nicht wirklich geschmacksintensiv. Besser gefällt mir da schon der Keksteig. Von den beiden Pralinen ist die Goldene nicht weiter erwähnenswert, dafür ist die rechte Praline eine wirklich tolle Überraschung und könnte auch aus dem Horváth stammen: denn sie ist eine Blutwurstpraline – eher ein Küchlein – mit einem dezidierten Geschmack, der sich deutlich aus dem sonst süßen Quintett abhebt.
Fazit
Mein Fazit habe ich eigentlich schon in der Einleitung vorweggenommen, denn ansonsten wäre ich nicht zum Stammgast geworden. Das ursprüngliche Konzept sah einen »Setzkasten« für zwölf Gerichte vor, darunter je drei kalte sowie warme Vorspeisen, drei Hauptgänge und drei Desserts. Dieses Variante hat man allerdings sehr schnell verworfen. Den von mir bestellten kleinen »Setzkasten« finde ich hingegen ideal, um während eines Einkaufs im Supermarkt schnell ein kleines Essen einzunehmen. Zum damaligen Zeitpunkt wechselte die Karte sogar wöchentlich, sodass man eigentlich bei jedem Besuch ein neues Miniaturmenü probieren konnte. Selten gebe ich den Preis an, aber hier ist es unvermeidlich (halten Sie sich fest): 21 Euro, mittags sogar nur 19 Euro! Mittlerweile sind die Preise zwar gestiegen, aber nur moderat. Der nächste Bericht folgt, denn was ich an dem Abend erlebt habe, ist eine Küche in der Selbstfindung und sie auf Ihrem offensichtlich angestrebten Weg zum ersten Michelin-Stern zu begleiten, reizt mich sehr...
Der nette Service bietet mir einen Platz am Chef’s Table an; da sage ich nicht nein und entscheide mich wenig später für den namensgebenden Setzkasten, also ein Menü bestehend aus Vor-, Haupt- und Nachspeise in kleinen Portionen, die zeitgleich in einem »Setzkasten« serviert werden (man kann es auch als normales Menü bestellen).
Nach meiner Bestellung wird zu einem Brötchen mit schöner Kruste eine lockere Butter mit Orangenpfeffer sowie eine Kräutercrème mit Olivenöl von Jordan gereicht. Ich habe schon schlechteres Brot bekommen – es fängt also gut an.
Gruß
Der dreiteilige Gruß wird ebenfalls im »Setzkasten« präsentiert. Das Kürbissüppchen wird von einem Schwamm begleitet, den man zum Tunken nutzen soll. Die Kombination beider Texturen gefällt mir gut, wenngleich das Süppchen hauptsächlich aus Schaum besteht und der Geschmack daher etwas dünn gerät. Der Maiscracker ist etwas komplexer, doch fehlt mit hier die Erinnerung an das Topping. Ebenso weiß ich nicht mehr, womit die Gruß-Trilogie endet (war das Lachs)? Die letzte Kleinigkeit ist jedenfalls die umfangreichste. Gut eingestimmt beobachte ich die Küchenmannschaft aufmerksam weiter und lasse mich überraschen, was da noch kommt…
Atlantik Makrele
Aubergine / Fingerlimes / fermentierter Knoblauch
Die Makrele wird roh in einem säuerlichen Sud serviert, also als Ceviche. Die Ergänzungen durch Gurkenröllchen, Radieschenscheiben und Limettenkaviar sind logisch. Die Auberginencrème erscheint im ersten Moment deplatziert, funktioniert durch den Kontrast zu den knackigeren Elementen jedoch gut. Ein frischer Auftakt.
Boudin noir
Erdapfel / Alba Trüffel / Schmor-Schalotten
Zwei leider überhaupt nicht krosse Scheiben Boudin noir bilden die Basis des Hauptgangs. Darauf werden ein buttriges Kartoffelpüree, geschmorte Schalotten und (sofern ich mich richtig erinnere) gelbe Karotten angerichtet. Weil die Konsistenzen aller Zutaten ähnlich weich sind, ergibt sich ein langweilig-homogenes Mundgefühl. Die süffige Sauce trägt etwas zur Tiefe bei. Zum Glück sitze ich in der Küche und frage den mir bis dato unbekannten Souschef Egor Hopp (Ihnen vielleicht aus der ersten Staffel The Taste ein Begriff), wieso die Boudin noir nicht kross(er) angebraten wird. Er stimmt mir zu, nennt dann jedoch die Präferenz der älteren Gäste als Grund. Wo sich der Alba-Trüffel versteckt kann ich nicht herausfinden, vergesse aber auch danach zu fragen.
„Gateau“
von der Original Beans Schokolade
Das Dessert ist für alle Liebhaber von guter Schokolade ein Traum. Der Kuchen ist handwerklich ordentlich gebacken und die angerichteten Elemente bieten gute Kombinationsmöglichkeiten. Die Praline hätte auch der hauseigenen Pâtisserie entnommen werden können, dennoch wird sie ebenfalls selbst vom Setzkasten hergestellt.
Petits Fours
Die Zuckerwatte schmeckt nicht anders als gewöhnliche Zuckerwatte. Die Marshmallows von der Roten Bete sind auch nicht wirklich geschmacksintensiv. Besser gefällt mir da schon der Keksteig. Von den beiden Pralinen ist die Goldene nicht weiter erwähnenswert, dafür ist die rechte Praline eine wirklich tolle Überraschung und könnte auch aus dem Horváth stammen: denn sie ist eine Blutwurstpraline – eher ein Küchlein – mit einem dezidierten Geschmack, der sich deutlich aus dem sonst süßen Quintett abhebt.
Fazit
Mein Fazit habe ich eigentlich schon in der Einleitung vorweggenommen, denn ansonsten wäre ich nicht zum Stammgast geworden. Das ursprüngliche Konzept sah einen »Setzkasten« für zwölf Gerichte vor, darunter je drei kalte sowie warme Vorspeisen, drei Hauptgänge und drei Desserts. Dieses Variante hat man allerdings sehr schnell verworfen. Den von mir bestellten kleinen »Setzkasten« finde ich hingegen ideal, um während eines Einkaufs im Supermarkt schnell ein kleines Essen einzunehmen. Zum damaligen Zeitpunkt wechselte die Karte sogar wöchentlich, sodass man eigentlich bei jedem Besuch ein neues Miniaturmenü probieren konnte. Selten gebe ich den Preis an, aber hier ist es unvermeidlich (halten Sie sich fest): 21 Euro, mittags sogar nur 19 Euro! Mittlerweile sind die Preise zwar gestiegen, aber nur moderat. Der nächste Bericht folgt, denn was ich an dem Abend erlebt habe, ist eine Küche in der Selbstfindung und sie auf Ihrem offensichtlich angestrebten Weg zum ersten Michelin-Stern zu begleiten, reizt mich sehr...
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