Ein freies Wochenende und ein geplantes Treffen mit einem guten Freund verschlug meinen Weg vor wenigen Wochen erneut an die Mosel. Nur 13,2 km von Dreis entfernt liegt direkt an der Mosel der beschauliche Weinort Piesport, bekannt vor allem durch seine herausragenden Weine und Lagen, allen voran dem Piesporter Goldtröpfchen.
Seit November letzten Jahres beherbergt Piesport allerdings auch einen neuen Sternekoch und macht kulinarisch auf sich aufmerksam – und zwar gewaltig, wie ich finde!
So möchte ich Ihnen meine (erste) Entdeckung dieses Jahres auch nicht vorenthalten.
Manch einem von Ihnen mag der Name Thomas Schanz eventuell bekannt vorkommen. Der mittlerweile 32-jährige Newcomer, hat sich in nur wenigen Monaten nach Eröffnung des Restaurants Schanz (August 2011), einen Stern erkocht.
Seine Kochlehre bei Harald Wohlfahrt in der Traube Tonbach absolviert, führte sein Weg über Klaus Erfort ins Sonnora, wo er 6 Jahre lang als Sous-Chef neben Helmut Thieltges kochen durfte.
Im abschließenden Gespräch mit ihm, durfte ich einen überaus sympathischen, etwas schüchtern wirkenden jungen Mann kennen lernen, der aber vor Energie nur so strotzt und dem es sichtlich Freude bereitet, sich der Gourmetwelt (endlich) zeigen zu dürfen!
In der Küche stehen und arbeiten lediglich 4-5! Personen und die 1-Mann-Patisserie besteht aus einem einzigen Konditor, der vor wenigen Monaten noch Kuchen und Torten für die Region hergestellt hat.
Das Restaurant ist dank einer grossen Fensterfront tagsüber helldurchflutet. Das Interieur ist modern und elegant und zählt für mich zu einem der schönsten Restaurants! Eine genaue Beschreibung der Innenarchitektur bzw. Raumgestaltung ist auf der besonders gut gelungenen Homepage nachzulesen.
Auf der Speisekarte wird ein 3-6gängiges Menü oder ALC angeboten. Auf der restauranteigenen HP wird darauf hingewiesen, dass nur die besten Produkte verarbeitet werden. Die Küche basiert ganz klar auf der alten französichen Küche und die einzelnen Speisen spiegeln die Wanderjahre des Herrn Schanz wieder, jedoch hat mir besonders gut der kreative und innovative Flair der einzelnen Gerichte gefallen. Hier versucht jemand der französischen Küche neuen Pepp zu verleihen und vielleicht schafft es Herr Schanz gar seine eigene Handschrift zu kreieren.
Die Weinkarte ist recht übersichtlich gehalten und beschränkt sich hauptsächlich auf tolle regionale deutsche Weine und ein paar Franzosen. Eigentlich ist es gar keine Karte, sondern mehrere in DIN-a4-Format zusammengetackerte weisse Blätter. Dies soll keinesfalls despektierlich gemeint sein, sondern beschreibt eher die lockere und jugendliche Art und Weise, wie hier gearbeitet wird, was mir sehr gefallen hat. Auch der Service spiegelt diese Arbeitsmoral wieder.
Nun zum Essen:
Da am Abend noch ein Dinner anstand, fiel die Wahl auf 3 Gänge aus der Karte.
Vorpeise:
Lauwarmer schottischer Lachs auf mariniertem Gemüse mit Holunderaroma und mildem Pina Colada-Schaum
Das erste Highlight direkt zum Anfang. Zum Lachs, der butterzart und wirklich hervorragend gegart auf den Teller kam, gab es kleingeschnittenes Artischockengemüse und knackige ?-Würfel in einer Holundervinaigrette geschwenkt. Der Knaller jedoch war ein milder Pina Colada-Schaum, der über den Lachs gegeben wurde mir schon beim ersten Löffel ein Lächeln auf den Lippen fabrizierte.
Die Kombination aus mildem Kokusnussgeschmack, einem Hauch Alkohol, dezent süsslichem, teils knackigen Gemüse und dem Lachs – eine Wonne für die Seele!
Eine 2009er Kestener Paulinshofberger Riesling Auslese trocken vom Weingut Paulinshof an der Mosel konnte wundervoll mithalten und war eine tolle Wahl vom Service.
Nach diesem Auftakt war ich natürlich auf den von mir gewählten Hauptgang gespannt, der da hieß:
Tranche vom wilden Steinbutt auf Kaiserschoten-Melonenragout, Zitronenmyrte und mildem Speckschaum
Ich sollte nicht enttäuscht werden, denn an dieser Kreation gab es kaum etwas zu mäkeln und machte richtig Spass!
2 großzügige Tranchen perfekt gegarten Steinbutts lagen auf einem Bett von kleingeschnittenen, knackigen Kaiserschoten. Der intensive aber wohldosierte Zitronengeschmack durch das australische Gewürz passte natürlich sehr fein zum Fisch und als geschmacklicher Gegenspieler konnte ein wiederrum köstlich-aromatischer Speckschaum den Geschmack des Steinbutts aufgreifen.
Alleine die Melonenkomponente erschlug sich mir nicht ganz, da ich diese auf dem Teller auch nicht wiederfand. Sehr wahrscheinlich waren die Kaiserschoten in einer Melonensauce geschwenkt, auf dem Teller war von einer Sauce jedoch nichts zu sehen. Somit kann man auch nicht ganz von einem Ragout, sondern eher von marinierten Kaiserschoten sprechen.
Zu diesem Gang wählte ich keinen Wein, schließlich musste das Auto noch bewegt werden aber die Auslese vom ersten Gang konnte man hierzu noch ganz gut trinken.
Der Abschluss sollte dann wieder ein Knaller und würdiger seines Namens sein.
Karamellisiertes Törtchen von der Tonkabohne mit schwarzen Johannisbeeren und
Cassis-Veilcheneis
Was soll ich sagen, für meinen Geschmack einfach himmlisch! Das karamellisierte Törtchen war eigentlich eine Crème brulée auf einem Teig(Kuchen)boden von der Tonkabohne in der Grösse wie das allseits beliebte Dessert normalerweise zubereitet wird. Dazu gesellten sich 2 Kugeln Eis, die beide durch ihren intensiven Eigengeschmack glänzten und ein paar Johannisbeeren am Stiel.
Einfach aber eine Kombination wo ich einfach dahinschmelze!
Der Service konnte mich bei diesem Abschluss noch zu einem kleinen Schluck Wein überreden.
Eine 2010er Riesling Spätlese trocken aus dem Piesporter Domherr vom Weingut Hain konnte ebenfalls überzeugen!
Fazit:
Ich bin ganz ehrlich hin und weg von diesem Besuch. In nur sehr kurzer Zeit hat es Thomas Schanz geschafft, auf bewundernswerter Art und Weise auf sich und seine Küche Aufmerksamkeit zu erregen! Die Speisen gelingen ohne viel Schnickschnack aber durch glänzende Geschmackskombinationen zu überzeugen. Hier und da sind sicherlich einzelne Kritikpunkte ersichtlich aber wer will ihm das nach so kurzer Zeit übel nehmen?!
Hier kocht ein junger Kerl und an seinen Gerichten sieht man, dass er nur so strotzt vor Ideen! Gleichzeitig bringt er die Erfahrung seiner Lehrjahre mit und weiß diese extrem gut einzubringen.
Hier kocht jemand, von dem wir sicherlich noch sehr viel hören werden. Ich kann jedem
Forumianer hier nur wirklich wärmstens empfehlen, bei Gelegenheit einen Abstecher nach Piesport zu unternehmen!
Mein Besuch wird definitv nicht lange auf sich warten lassen! Toll, diese Entdeckung gemacht zu haben!
MkG
Schmackofatz
schanz. restaurant.
Thomas Schanz
bahnhofstraße 8a
54498 piesport
telefon: +49 (0) 6507 / 92 52 - 0
telefax: +49 (0) 6507 / 92 52 - 52
e-mail: [email protected]
http://www.schanz-restaurant.de/index.htm
Seit November letzten Jahres beherbergt Piesport allerdings auch einen neuen Sternekoch und macht kulinarisch auf sich aufmerksam – und zwar gewaltig, wie ich finde!
So möchte ich Ihnen meine (erste) Entdeckung dieses Jahres auch nicht vorenthalten.
Manch einem von Ihnen mag der Name Thomas Schanz eventuell bekannt vorkommen. Der mittlerweile 32-jährige Newcomer, hat sich in nur wenigen Monaten nach Eröffnung des Restaurants Schanz (August 2011), einen Stern erkocht.
Seine Kochlehre bei Harald Wohlfahrt in der Traube Tonbach absolviert, führte sein Weg über Klaus Erfort ins Sonnora, wo er 6 Jahre lang als Sous-Chef neben Helmut Thieltges kochen durfte.
Im abschließenden Gespräch mit ihm, durfte ich einen überaus sympathischen, etwas schüchtern wirkenden jungen Mann kennen lernen, der aber vor Energie nur so strotzt und dem es sichtlich Freude bereitet, sich der Gourmetwelt (endlich) zeigen zu dürfen!
In der Küche stehen und arbeiten lediglich 4-5! Personen und die 1-Mann-Patisserie besteht aus einem einzigen Konditor, der vor wenigen Monaten noch Kuchen und Torten für die Region hergestellt hat.
Das Restaurant ist dank einer grossen Fensterfront tagsüber helldurchflutet. Das Interieur ist modern und elegant und zählt für mich zu einem der schönsten Restaurants! Eine genaue Beschreibung der Innenarchitektur bzw. Raumgestaltung ist auf der besonders gut gelungenen Homepage nachzulesen.
Auf der Speisekarte wird ein 3-6gängiges Menü oder ALC angeboten. Auf der restauranteigenen HP wird darauf hingewiesen, dass nur die besten Produkte verarbeitet werden. Die Küche basiert ganz klar auf der alten französichen Küche und die einzelnen Speisen spiegeln die Wanderjahre des Herrn Schanz wieder, jedoch hat mir besonders gut der kreative und innovative Flair der einzelnen Gerichte gefallen. Hier versucht jemand der französischen Küche neuen Pepp zu verleihen und vielleicht schafft es Herr Schanz gar seine eigene Handschrift zu kreieren.
Die Weinkarte ist recht übersichtlich gehalten und beschränkt sich hauptsächlich auf tolle regionale deutsche Weine und ein paar Franzosen. Eigentlich ist es gar keine Karte, sondern mehrere in DIN-a4-Format zusammengetackerte weisse Blätter. Dies soll keinesfalls despektierlich gemeint sein, sondern beschreibt eher die lockere und jugendliche Art und Weise, wie hier gearbeitet wird, was mir sehr gefallen hat. Auch der Service spiegelt diese Arbeitsmoral wieder.
Nun zum Essen:
Da am Abend noch ein Dinner anstand, fiel die Wahl auf 3 Gänge aus der Karte.
Vorpeise:
Lauwarmer schottischer Lachs auf mariniertem Gemüse mit Holunderaroma und mildem Pina Colada-Schaum
Das erste Highlight direkt zum Anfang. Zum Lachs, der butterzart und wirklich hervorragend gegart auf den Teller kam, gab es kleingeschnittenes Artischockengemüse und knackige ?-Würfel in einer Holundervinaigrette geschwenkt. Der Knaller jedoch war ein milder Pina Colada-Schaum, der über den Lachs gegeben wurde mir schon beim ersten Löffel ein Lächeln auf den Lippen fabrizierte.
Die Kombination aus mildem Kokusnussgeschmack, einem Hauch Alkohol, dezent süsslichem, teils knackigen Gemüse und dem Lachs – eine Wonne für die Seele!
Eine 2009er Kestener Paulinshofberger Riesling Auslese trocken vom Weingut Paulinshof an der Mosel konnte wundervoll mithalten und war eine tolle Wahl vom Service.
Nach diesem Auftakt war ich natürlich auf den von mir gewählten Hauptgang gespannt, der da hieß:
Tranche vom wilden Steinbutt auf Kaiserschoten-Melonenragout, Zitronenmyrte und mildem Speckschaum
Ich sollte nicht enttäuscht werden, denn an dieser Kreation gab es kaum etwas zu mäkeln und machte richtig Spass!
2 großzügige Tranchen perfekt gegarten Steinbutts lagen auf einem Bett von kleingeschnittenen, knackigen Kaiserschoten. Der intensive aber wohldosierte Zitronengeschmack durch das australische Gewürz passte natürlich sehr fein zum Fisch und als geschmacklicher Gegenspieler konnte ein wiederrum köstlich-aromatischer Speckschaum den Geschmack des Steinbutts aufgreifen.
Alleine die Melonenkomponente erschlug sich mir nicht ganz, da ich diese auf dem Teller auch nicht wiederfand. Sehr wahrscheinlich waren die Kaiserschoten in einer Melonensauce geschwenkt, auf dem Teller war von einer Sauce jedoch nichts zu sehen. Somit kann man auch nicht ganz von einem Ragout, sondern eher von marinierten Kaiserschoten sprechen.
Zu diesem Gang wählte ich keinen Wein, schließlich musste das Auto noch bewegt werden aber die Auslese vom ersten Gang konnte man hierzu noch ganz gut trinken.
Der Abschluss sollte dann wieder ein Knaller und würdiger seines Namens sein.
Karamellisiertes Törtchen von der Tonkabohne mit schwarzen Johannisbeeren und
Cassis-Veilcheneis
Was soll ich sagen, für meinen Geschmack einfach himmlisch! Das karamellisierte Törtchen war eigentlich eine Crème brulée auf einem Teig(Kuchen)boden von der Tonkabohne in der Grösse wie das allseits beliebte Dessert normalerweise zubereitet wird. Dazu gesellten sich 2 Kugeln Eis, die beide durch ihren intensiven Eigengeschmack glänzten und ein paar Johannisbeeren am Stiel.
Einfach aber eine Kombination wo ich einfach dahinschmelze!
Der Service konnte mich bei diesem Abschluss noch zu einem kleinen Schluck Wein überreden.
Eine 2010er Riesling Spätlese trocken aus dem Piesporter Domherr vom Weingut Hain konnte ebenfalls überzeugen!
Fazit:
Ich bin ganz ehrlich hin und weg von diesem Besuch. In nur sehr kurzer Zeit hat es Thomas Schanz geschafft, auf bewundernswerter Art und Weise auf sich und seine Küche Aufmerksamkeit zu erregen! Die Speisen gelingen ohne viel Schnickschnack aber durch glänzende Geschmackskombinationen zu überzeugen. Hier und da sind sicherlich einzelne Kritikpunkte ersichtlich aber wer will ihm das nach so kurzer Zeit übel nehmen?!
Hier kocht ein junger Kerl und an seinen Gerichten sieht man, dass er nur so strotzt vor Ideen! Gleichzeitig bringt er die Erfahrung seiner Lehrjahre mit und weiß diese extrem gut einzubringen.
Hier kocht jemand, von dem wir sicherlich noch sehr viel hören werden. Ich kann jedem
Forumianer hier nur wirklich wärmstens empfehlen, bei Gelegenheit einen Abstecher nach Piesport zu unternehmen!
Mein Besuch wird definitv nicht lange auf sich warten lassen! Toll, diese Entdeckung gemacht zu haben!
MkG
Schmackofatz
schanz. restaurant.
Thomas Schanz
bahnhofstraße 8a
54498 piesport
telefon: +49 (0) 6507 / 92 52 - 0
telefax: +49 (0) 6507 / 92 52 - 52
e-mail: [email protected]
http://www.schanz-restaurant.de/index.htm
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