Hier eine Kurzzusammenfassung meines Berichtes zur Gourmet-Vision
Kompetent und sehr ausführlich beriet mich zwischenzeitlich die freundliche Sommelière bei der Auswahl des Weines. Selbstbewusst ging sie die (schwierige) Aufgabe an und wählte aus der recht umfangreichen Karte zielsicher ein Gewächs aus, das Ihrer Überzeugung nach für mich das Passende sein würde. Sie bot auch selbstverständlich an, den Wein bei Nichtgefallen gegen einen anderen zu tauschen . Aufgrund Ihrer sehr guten Auswahl war das aber nicht notwendig. Dass dieser Wein auch noch recht preisgünstig war, rundete die perfekte Beratung ab.
Komplex präsentierte sich schon der erste Gang als zweierlei vom Taschenkrebs. Etwas rauchig und kräftig die warme Variante des Taschenkrebs in Kataifi gebacken, im Kontrast dazu die kalte Variante mit Melonensorbet und Dashigelée, deren Süße durch die Kombination mit Kresse nochmals interessanter wurde. Eine solche Bandbreite von Aromen und Konsistenzen im Zusammenspiel mit Texturen und Temperaturen in einem Gericht, das ließ darauf schließen, dass da noch Einiges zu erwarten war. Hier war wohl ein Perfektionist am Werke, der nichts dem Zufall überließ und jedes Detail genau durchdacht hatte.
Ehrfurchtsvoll erwartete ich den nun folgenden Gang, denn davon hatte ich schon Unglaubliches gehört: „Blue Fin Thuna“.Optisch wirkte dieser Gang eher unspektakulär, aber bekanntlich sind stille Wasser ja tief. Und schon der erste Bissen überzeugte mich vom Tiefgang diese Gerichts. Verzweifelt versuchten mein Geschmacksnerven, all diese Aromen einzuordnen, aber ständig entdeckten sie etwas Neues. Die kulinarische Reise, die der Gaumen antrat, war unglaublich. Wie konnte ein so unscheinbares Gericht, so komplex und faszinierend sein ? Die Rolle des großen Helden war nun zweifelsfrei besetzt. Um all das im Detail zu genießen, waren selbst 20 Minuten nicht sonderlich lang. Wenn auch der japanische Kräutersalat persönlich nicht ganz mein Fall war, so überzeugt die Ginger Ale Essenz umso mehr. Auch die Kombination aller drei Elemente brachte neue Geschmackserfahrungen. Das Highlight war aber für mich ganz klar das leicht gegrillte und karamellisierte Thunfisch-Tataki. Davon würde ich gerne einmal eine große Portion bestellen, auch wenn man dann vermutlich an diesem Gang eine Stunde säße Aber Zeit schien hier in Perl ja angenehmerweise das geringste Problem zu sein, denn 9 Gänge lagen noch vor mir und es war bereits 14 h. Entspannter kann aus meiner Sicht als Gast ein Tag nicht verlaufen.
Passend zum Hauptgang erhielt ich ein La Guiole. Da es keinen Anlass gab, dieses als Servicekritik zu verwenden , wartete ich gespannt auf das Müritzer Lamm, das sich auch kurze Zeit später meinem Tisch näherte, ergänzt durch die Ravioli die mich schon alleine in Entzücken versetzten. So langsam kam die Weltreise wieder in hiesige Gefilde, denn das war klassische Küche auf höchstem Niveau und in Augenhöhe mit dem Lamm, das ich einige Wochen vorher in der Eifel genießen durfte. Wenn der Blue Fin Tuna das spannendste Gericht der Reise war, so war dieses hier das klassische Highlight.
Traurig war ich nun schon ein bisschen , denn der nun folgende Gang sollte der Letzte sein. Ich fühlte mich ein bisschen wie in der langen Kinonacht zum „Herrn der Ringe“: Kaum noch aufnahmefähig irgendwie k.o, aber trotzdem ein wenig betrübt, dass alles ein Ende hat. Bevor ich noch länger darüber philosophieren konnte, kam auch schon der letzte Gang: „Banana Split 2009“. Jugenderinnerungen an italienische Eiscafés wurden wach, aber beim ersten Löffel wurde ich aus diesen Träumen geweckt und wieder in das Jahr 2009 zurückkatapultiert. Diese unglaubliche Süße der Schokolade ergänzend zu dem Bananeneis und den Chips – einfach genial. Dieses Dessert war wirklich ein Highlight. Das war der krönende Abschluss eines unglaublichen Tages.
Selbstzufrieden ließ ich während der Rückfahrt nochmals die unglaubliche kulinarische Reise Revue passieren. Der „Regisseur“ in Perl hatte zweifelsohne außergewöhnliche Talente. Nicht nur, dass in jedem Detail der Perfektionist zu spüren war. Er spielte mit einer Leichtigkeit durch die verschiedenen Genres, dass man kaum durchatmen konnte. Immer wieder neue Überraschungen und Anspielungen. Dazu brillierten nicht nur die grandiosen „Hauptdarsteller“ sondern vor allen Dingen der großartige „Regisseur“, der diese so einzusetzen wusste, dass das Ergebnis mehr war als die Summe des Einzelnen. Der oft zitierte Satz „Das Produkt ist der Star“ war hier deplatziert. Der „Regisseur“ war nicht nur den Umgang mit Stars gewohnt, sondern er wusste die Charaktere perfekt zu besetzen. Das war natürlich nicht unbedingt seichte Unterhaltung und forderte an einigen Stellen den erfahrenen Besucher, aber die anspruchsvolle Kost hielt die Spannung über Stunden aufrecht. Das war wahrhaft großes Kino. Zusammengefast in drei Worte :
Banzai Herr Bau
Kompetent und sehr ausführlich beriet mich zwischenzeitlich die freundliche Sommelière bei der Auswahl des Weines. Selbstbewusst ging sie die (schwierige) Aufgabe an und wählte aus der recht umfangreichen Karte zielsicher ein Gewächs aus, das Ihrer Überzeugung nach für mich das Passende sein würde. Sie bot auch selbstverständlich an, den Wein bei Nichtgefallen gegen einen anderen zu tauschen . Aufgrund Ihrer sehr guten Auswahl war das aber nicht notwendig. Dass dieser Wein auch noch recht preisgünstig war, rundete die perfekte Beratung ab.
Komplex präsentierte sich schon der erste Gang als zweierlei vom Taschenkrebs. Etwas rauchig und kräftig die warme Variante des Taschenkrebs in Kataifi gebacken, im Kontrast dazu die kalte Variante mit Melonensorbet und Dashigelée, deren Süße durch die Kombination mit Kresse nochmals interessanter wurde. Eine solche Bandbreite von Aromen und Konsistenzen im Zusammenspiel mit Texturen und Temperaturen in einem Gericht, das ließ darauf schließen, dass da noch Einiges zu erwarten war. Hier war wohl ein Perfektionist am Werke, der nichts dem Zufall überließ und jedes Detail genau durchdacht hatte.
Ehrfurchtsvoll erwartete ich den nun folgenden Gang, denn davon hatte ich schon Unglaubliches gehört: „Blue Fin Thuna“.Optisch wirkte dieser Gang eher unspektakulär, aber bekanntlich sind stille Wasser ja tief. Und schon der erste Bissen überzeugte mich vom Tiefgang diese Gerichts. Verzweifelt versuchten mein Geschmacksnerven, all diese Aromen einzuordnen, aber ständig entdeckten sie etwas Neues. Die kulinarische Reise, die der Gaumen antrat, war unglaublich. Wie konnte ein so unscheinbares Gericht, so komplex und faszinierend sein ? Die Rolle des großen Helden war nun zweifelsfrei besetzt. Um all das im Detail zu genießen, waren selbst 20 Minuten nicht sonderlich lang. Wenn auch der japanische Kräutersalat persönlich nicht ganz mein Fall war, so überzeugt die Ginger Ale Essenz umso mehr. Auch die Kombination aller drei Elemente brachte neue Geschmackserfahrungen. Das Highlight war aber für mich ganz klar das leicht gegrillte und karamellisierte Thunfisch-Tataki. Davon würde ich gerne einmal eine große Portion bestellen, auch wenn man dann vermutlich an diesem Gang eine Stunde säße Aber Zeit schien hier in Perl ja angenehmerweise das geringste Problem zu sein, denn 9 Gänge lagen noch vor mir und es war bereits 14 h. Entspannter kann aus meiner Sicht als Gast ein Tag nicht verlaufen.
Passend zum Hauptgang erhielt ich ein La Guiole. Da es keinen Anlass gab, dieses als Servicekritik zu verwenden , wartete ich gespannt auf das Müritzer Lamm, das sich auch kurze Zeit später meinem Tisch näherte, ergänzt durch die Ravioli die mich schon alleine in Entzücken versetzten. So langsam kam die Weltreise wieder in hiesige Gefilde, denn das war klassische Küche auf höchstem Niveau und in Augenhöhe mit dem Lamm, das ich einige Wochen vorher in der Eifel genießen durfte. Wenn der Blue Fin Tuna das spannendste Gericht der Reise war, so war dieses hier das klassische Highlight.
Traurig war ich nun schon ein bisschen , denn der nun folgende Gang sollte der Letzte sein. Ich fühlte mich ein bisschen wie in der langen Kinonacht zum „Herrn der Ringe“: Kaum noch aufnahmefähig irgendwie k.o, aber trotzdem ein wenig betrübt, dass alles ein Ende hat. Bevor ich noch länger darüber philosophieren konnte, kam auch schon der letzte Gang: „Banana Split 2009“. Jugenderinnerungen an italienische Eiscafés wurden wach, aber beim ersten Löffel wurde ich aus diesen Träumen geweckt und wieder in das Jahr 2009 zurückkatapultiert. Diese unglaubliche Süße der Schokolade ergänzend zu dem Bananeneis und den Chips – einfach genial. Dieses Dessert war wirklich ein Highlight. Das war der krönende Abschluss eines unglaublichen Tages.
Selbstzufrieden ließ ich während der Rückfahrt nochmals die unglaubliche kulinarische Reise Revue passieren. Der „Regisseur“ in Perl hatte zweifelsohne außergewöhnliche Talente. Nicht nur, dass in jedem Detail der Perfektionist zu spüren war. Er spielte mit einer Leichtigkeit durch die verschiedenen Genres, dass man kaum durchatmen konnte. Immer wieder neue Überraschungen und Anspielungen. Dazu brillierten nicht nur die grandiosen „Hauptdarsteller“ sondern vor allen Dingen der großartige „Regisseur“, der diese so einzusetzen wusste, dass das Ergebnis mehr war als die Summe des Einzelnen. Der oft zitierte Satz „Das Produkt ist der Star“ war hier deplatziert. Der „Regisseur“ war nicht nur den Umgang mit Stars gewohnt, sondern er wusste die Charaktere perfekt zu besetzen. Das war natürlich nicht unbedingt seichte Unterhaltung und forderte an einigen Stellen den erfahrenen Besucher, aber die anspruchsvolle Kost hielt die Spannung über Stunden aufrecht. Das war wahrhaft großes Kino. Zusammengefast in drei Worte :
Banzai Herr Bau
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