Nach bislang zehn Besuchen auf Grönland denke ich das es mal Zeit ist auch über das kulinarisch angebotene dort zu berichten, auch wenn es in der Praxis wahrscheinlich sehr wenig Nutzen für dieses Forum bringt, hoffe dennoch das es einigermaßen von Interesse ist.
Grönländische Restaurants haben auf Grund der abgeschiedenen Lage natürlich den großen Nachteil, das alles was es nicht im Lande gibt (und das ist fast alles außer Fisch und Fleisch) eingeflogen oder per Schiff angeliefert wird, was sich auf die Frische und auf die Preise auswirkt. Die Speisen mit den frischen grönländischen Produkten (Rentier, Moschusochse, Fisch) sind in der Regel hervorragend, die Beilagen eher bescheiden. Allgemein wird viel Fleisch gegessen (das raue Klima fordert den Bewohnern körperlich eine Menge ab und bedarf einer energiereicher Nahrung), Vegetarier haben dort ein Problem was passendes auf der Speisekarte zu finden. Eine besondere Delikatesse ist Mattak (Walhaut mit einer dünnen Speckschicht), was sogar mir geschmeckt hat.
Oft wird Walfleisch angeboten, im Gegensatz zu den restlichen Walfang-Nationen wie Japan, Island und Norwegen gab es in Grönland schon immer Fangquoten, die Arten waren durch die selbst aufgelegten Quoten dort nie im Gefahr des Aussterbens, dadurch hätten die Inuits sich selbst gefährdet. Für die Jagd bis an den Rand der Ausrottung sind einige andere Nationen verantwortlich, die Ureinwohner von Grönland aber nicht. Ein Boykott des Verzehrs vor Ort schadet den Inuits, die davon abhängig sind, gezwungen Wal zu Essen wird man aber natürlich nicht.
Ein Notensystem zu vergeben ist schwer, auf Grund der außergewöhnlichen Umstände ist ein Vergleich mit dem europäischen Festland unfair. So habe ich äußerst subjektiv ein Notensystem von 1-5 vergeben (1 = „na ja“ bis 5 = „hervorragend“).
Hier die besuchten Restaurants mit meiner Bewertung, manche Besuche liegen etwas her, aber die grönländischen Restaurants sind in der Regel beständig und nicht so oft wie bei uns von Besitzerwechsel geprägt.
Aasiaat, eine Stadt an der Westküste im südlichen Bereich der Diskobucht
Note: 3 Restaurant Tulugaq
Ein Restaurant mit einem merkwürdigen Mix der Speisekarte aus Thai, Pizza, Burger und Tapas, leider war der Burger von Moschusochse aus und so blieb mir nur durchschnittliches Thailessen, die netten Bedienungen und die schöne Einrichtung rettet den dritten Punkt.
Besuch: 2012
Ilulissat, die Stadt der Eisberge
Note: 5 Restaurant Mamartut
Wer in Ilulissat ist sollte das Restaurant "Mamartut" nicht verpassen. Das kleine Restaurant bietet eine hervorragende grönländische Küche an, wie man sie sonst in Grönland sehr selten bekommt. Auf der Karte des deutschsprachigen Kochs und dänischen Inhabers sind unter anderem Rentier, Moschusochse und Robben. Einmal in der Woche im Sommer wird ein grönländisches Buffet angeboten, das alle Bestandteile der grönländischen Küche umfasst (ich bin kein Fan von einem Buffet, hier war ich begeistert), eine Reservierung ist zu empfehlen.
Im Mai 2014 glänzte die Küchenleistung mit schmackhaften grönländischen Tapas (Wal, Heilbutt, Robbe usw, siehe Bild) und gutem Haxen-Rentiergulasch mit Spagetti, nur das gereichte Gemüse dazu war steinhart.
Bonuspunkt ist der unvergessene Blick auf Ilulissat und seine Eisberge!
Besuch: 2007, 2008, 2012 und 2014
Note: 3 Restaurant Icefiord
Zum Hotel Icefiord gehörendes Restaurant, dass mittlerweile leider kein selbstgebrautes Bier mehr anbietet. Die Speisekarte hatte sich früher recht gut angelesen (geräucherter Heilbutt, marinierte Scallops, Rentiersteak), besteht mittlerweile aber nur noch größtenteils aus Steaks. Auch der Service war teilweise schnell überfordert.
Besuch: 2008
Note: 4 Restaurant ULO
2010 wurde im Bordmagazin der Air Greenland das Restaurant ULO des Arctic Hotels sehr positiv beschrieben, ein neuer Top Küchenchef sollte das Restaurant an die Spitze der Restaurants in Grönland bringen. In 2014 konnte ich das Restaurant erstmalig besuchen, der Küchenchef Jeppe Ejvind Nielsen (auch ein Kochbuchautor) ist immer noch im Dienst seit seiner Einstellung Ende 2009.
Das Restaurant ist schick und modern eingerichtet, ich wurde freundlich begrüßt und an meinen reservierten Tisch geleitet. Die Auswahl ist nicht sonderlich groß (ein Drei- und ein Fünfgang Menü, die Gerichte können ausgetauscht werden), aber noch ausreichend. Der gut ausgebildete Keller (geboren in Ilulissat) machte einen fachmännischen Eindruck und wirkte sehr souverän. Die Kellnerin hätte ich allerdings nach Hause geschickt mit ihrer schlimmen Stimme um die Kollegen oder die Gäste nicht anzustecken.
Nach einem guten Gruß aus der Küche (eine Terrine, aus was die bestand hatte ich nicht verstanden) ist recht schnell die Vorspeise gekommen: "Soy/wasabi marinaded halibut on seaweed salad turned with sesame, pork rinds & ricechips". Serviert wurde das Ganze auf einem Eisklotz mit einem Nebelschwaden der rein
der Show diente und nicht zum Geschmack beitrug. Die Gäste waren erfreut und fotografierten stolz das Ganze, für mich war es pure Effekthascherei und unnötig. Der Gang war zu kalt, versalzen (beides wegen dem Eisblock?) und harmonisierte nicht, schade für das gute Produkt.
Auch das nächste Gericht konnte mich nicht ganz überzeugen: "Seal consommé with fried cod tongue, cauliflower crème, tapioca ships & chinaradish". Die Beilagen waren im Teller und die Brühe wurde während des Servierens darüber geschüttet. Ich kann mich nicht erinnern in meinem Leben mal eine Fischzunge gegessen zu haben und hatte nach der Premiere das Gefühl nicht viel verpasst zu haben. Die Brühe selbst war herrlich intensiv, aber durch die Blumenkohlcreme wurde sie schnell trüb, ich hätte sie weggelassen.
Der Hauptgang "Poached musk-ox with cabbage, white asparagus, celery puree, oister mushrooms, pommes rösti und musk-ox glace" war eine riesige Portion obwohl ich extra eine kleinere bestellt hatte. Das Fleisch war zart und gut gewürzt, ich hätte mir es aber lieber gegrillt oder gebraten gewünscht, so ganz ging das Hauptgericht nicht an mich. Die Soße war aber kräftig und passend und das Beste am ganzen Gang mit seinen (für mich zu vielen) Beilagen.
Am Nachtisch "Blueberrie gél with thyme bavarois, Mazarin & vanilla ice creame" gab es nichts auszusetzen, er war schön angerichtet und konnte überzeugen (auch wenn die ganz große Begeisterung fehlte). Das ein Haus mit hohen Ansprüchen nur eine Eissorte hat (ich wollte eine andere haben, das war nicht möglich) überraschte mich etwas.
Es waren außer mir noch zwei andere Tische belegt, viele Plätze blieben frei (Im Nachbarraum wurde noch eine Gruppe verköstigt die sich mit einem schlichten Büffet begnügen musste). Ich gönne dem Haus demnächst gerne mehr Gäste, wünsche mir aber etwas mehr Feinschliff bei den Gerichten.
Besuch: 2014
Ittoqqortoormiit (eine sehr abgelegene Stadt an der Ostküste)

Restaurants: Fehlanzeige
Wer hier ein Restaurant sucht verhungert. Es bleibt nur der Supermarkt (wo es ab und zu sogar Frischware wie Kartoffeln und Äpfel gibt) sowie zwei Kioske um Nahrung kaufen zu können, allerdings sind einige Artikel weit über dem Mindesthaltbarkeitsdatum da im Jahr nur zwei Versorgungsschiffe das Ort anlaufen. Immerhin sind aber die beiden Küchen des Gästehauses sehr gut vom Mobilar her ausgestattet.
Besuch: 2011
Kangerlussuaq (das Drehkreuz der Air Greenland)

Note: 3 Hotel Kangerlussuaq Restaurant
Das Restaurant des Kangerlussuaq Hotel liegt im kleinen Airportterminal des Ortes. Die Ambiente ähnelt etwas einer Bahnhofswartehalle und könnte angenehmer gestaltet sein. Auch das Essen kommt den selbst gesetzten hohen Ansprüchen nur mit Einschränkungen nach, war das Lachstartar noch geschmacklich in Ordnung, aber das Filet vom Moschusochse jedoch zäh wie noch was. Der Nachtisch rettete die drei Punkte.
Besuch: 2007, 2008
Note: 2 Hotel Kangerlussuaq Cafeteria
Eine normale Cafeteria mit Selbstbedienung mitten im Airportterminal, mit etwas Glück kann man den banalen Gerichten wie Pommes, Hamburger und Hot Dogs entgehen und ein akzeptables Heilbuttsandwich bekommen.
Besuch: 2006, 2007, 2008, 2010, 2012, 2013, 2014
Kulusuk (der Airport im Osten des Landes)

Note: 1 Hotel Kulusuk
Das Essen hat nichts mit Grönland zu tun, banale Gerichte und eine unfreundliche Bedienung. Das Carpaccio vom Rind war jedoch in Ordnung und hat den einen Punkt noch gerettet.
Besuch: 2009
Narsaq (tief im Süden gelegen)
Note: 4 Restaurant Klara
Zum Hotel Narsaq gehörendes Restaurant. Die kleine aber feine Speisekarte bietet alles an was die Küche Grönlands hergibt. Da ich in der Nebensaison verreiste war das Angebot etwas eingeschränkt, der gute Koch organisierte extra für mich aber die gewünschten Produkte Moschusochse, Wal und Rentier, alles tagesfrisch vom Markt, zart und gut gewürzt.
Besuch: 2010
Nuuk (die Hauptstadt)
Note: 4 Godthaab Bryghus
Die gute Note gibt es nicht für das Essen (nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut mit Schwerpunkt auf Steaks), aber das selbst gebraute Bier (wenn auch nicht gerade billig, von 10 bis 14,50 Euro je nach Sorte für ein Glas 0,6 Liter, man gewöhnt sich aber schnell an die teuren Preise) macht einen Besuch empfehlenswert.
Besuch: 2006
Note: 2 Nuuk Seamen’s Home und Restaurant Charoen Porn
Nuuk Seamen’s Home: Wer die teureren Preise satt hat und preisgünstig etwas geräucherten Lachs oder einen Braten mit Kartoffeln essen will ist in den Restaurants der Seemann-Heime richtig aufgehoben. Hat nichts mit feiner Küche zu tun, aber sehr nahrhaft nach einer ausgiebigen Wanderung. Alkohol wird nicht ausgeschenkt.
Besuch: 2006
Note: 2 Restaurant Charoen Porn
Ein thailändisches Restaurant in Nuuk, das ich nur besuchte da im Reiseführer empfohlen und thailändische Küche mit grönländischen Produkten verbinden soll. Na ja, das mit den grönländischen Produkten hat gestimmt (das einzige mir bekannte Restaurant das Eisbärfleisch anbietet) aber der Waleintopf war sehr bescheiden vom Geschmack mit zähem Walfleisch, die Sushis waren dagegen annehmbar, aber auch mehr oder weniger belanglos. Dies störte den Rest der Besucher nicht, das Lokal war proppenvoll.
Besuch: 2006
Rodebay (ein kleines Ort nördlich von Ilulissat)

Note: 4 Restaurant H8 Rodebay
Das von einem deutschen Wirtsehepaar betriebene Restaurant bietet eine sehr gute Küche an. Bei einer Buchung eines Schiffsausfluges von Ilulissat aus kann das Mittagessen direkt mitgebucht werden. Geboten wird dann eine Fischplatte (Heilbutt, Hering, Wal, Mattak, Lachs etc.), die guten Produkte sind schön angerichtet und schmackhaft.
Besuch: 2008 (mittlerweile geschlossen...)
Tasiilaq (die größte Stadt an der Ostküste)

Germany: 0 Points... Hotel Angmagssalik
Das Restaurant hat leider keinen Punkt verdient, so mit das schlechteste was ich überhaupt unterwegs bekommen habe. Der unfreundliche und patzige dänische Koch ist unfähig selbst einfache Gericht a la Hähnchenkeule mit Pommes hin zu bekommen. Auf die Idee auch was lokales aus Grönland anzubieten kommt er leider nicht, Schulnote 6, setzen.
Besuch: 2009
Uummannaq, die Stadt mit dem robenherzförmigen Berg)
Note: 2 Cafémmas
Ein für Grönlandverhältnisse schickes Cafe mit dem üblichen Fastfood Angebot, die Burger sind passabel und recht schön angerichtet und das Hot Dog war essbar. In Stoßzeiten kann es zu Wartezeiten kommen, dafür entschädigt ein schöner Blick auf den Hafen. Draußen sitzen ist möglich.
Besuch: 2014
Note: 2 Cafeteria im "Sports centre"
Einfach eingerichtet und Fastfood Angebote wie Hot Dog und Burger. Das halbe Hähnchen war ordnungsgemäß zubereitet und schmeckte. Länger sitzen möchte man dort aber nicht.
Besuch: 2014
Ich hoffe dass der Bericht und der Ausflug in kältere Gebiete gefallen hat, falls noch Fragen nur her damit
Grönländische Restaurants haben auf Grund der abgeschiedenen Lage natürlich den großen Nachteil, das alles was es nicht im Lande gibt (und das ist fast alles außer Fisch und Fleisch) eingeflogen oder per Schiff angeliefert wird, was sich auf die Frische und auf die Preise auswirkt. Die Speisen mit den frischen grönländischen Produkten (Rentier, Moschusochse, Fisch) sind in der Regel hervorragend, die Beilagen eher bescheiden. Allgemein wird viel Fleisch gegessen (das raue Klima fordert den Bewohnern körperlich eine Menge ab und bedarf einer energiereicher Nahrung), Vegetarier haben dort ein Problem was passendes auf der Speisekarte zu finden. Eine besondere Delikatesse ist Mattak (Walhaut mit einer dünnen Speckschicht), was sogar mir geschmeckt hat.
Oft wird Walfleisch angeboten, im Gegensatz zu den restlichen Walfang-Nationen wie Japan, Island und Norwegen gab es in Grönland schon immer Fangquoten, die Arten waren durch die selbst aufgelegten Quoten dort nie im Gefahr des Aussterbens, dadurch hätten die Inuits sich selbst gefährdet. Für die Jagd bis an den Rand der Ausrottung sind einige andere Nationen verantwortlich, die Ureinwohner von Grönland aber nicht. Ein Boykott des Verzehrs vor Ort schadet den Inuits, die davon abhängig sind, gezwungen Wal zu Essen wird man aber natürlich nicht.
Ein Notensystem zu vergeben ist schwer, auf Grund der außergewöhnlichen Umstände ist ein Vergleich mit dem europäischen Festland unfair. So habe ich äußerst subjektiv ein Notensystem von 1-5 vergeben (1 = „na ja“ bis 5 = „hervorragend“).
Hier die besuchten Restaurants mit meiner Bewertung, manche Besuche liegen etwas her, aber die grönländischen Restaurants sind in der Regel beständig und nicht so oft wie bei uns von Besitzerwechsel geprägt.
Aasiaat, eine Stadt an der Westküste im südlichen Bereich der Diskobucht

Note: 3 Restaurant Tulugaq
Ein Restaurant mit einem merkwürdigen Mix der Speisekarte aus Thai, Pizza, Burger und Tapas, leider war der Burger von Moschusochse aus und so blieb mir nur durchschnittliches Thailessen, die netten Bedienungen und die schöne Einrichtung rettet den dritten Punkt.
Besuch: 2012
Ilulissat, die Stadt der Eisberge

Note: 5 Restaurant Mamartut
Wer in Ilulissat ist sollte das Restaurant "Mamartut" nicht verpassen. Das kleine Restaurant bietet eine hervorragende grönländische Küche an, wie man sie sonst in Grönland sehr selten bekommt. Auf der Karte des deutschsprachigen Kochs und dänischen Inhabers sind unter anderem Rentier, Moschusochse und Robben. Einmal in der Woche im Sommer wird ein grönländisches Buffet angeboten, das alle Bestandteile der grönländischen Küche umfasst (ich bin kein Fan von einem Buffet, hier war ich begeistert), eine Reservierung ist zu empfehlen.
Im Mai 2014 glänzte die Küchenleistung mit schmackhaften grönländischen Tapas (Wal, Heilbutt, Robbe usw, siehe Bild) und gutem Haxen-Rentiergulasch mit Spagetti, nur das gereichte Gemüse dazu war steinhart.

Bonuspunkt ist der unvergessene Blick auf Ilulissat und seine Eisberge!
Besuch: 2007, 2008, 2012 und 2014
Note: 3 Restaurant Icefiord
Zum Hotel Icefiord gehörendes Restaurant, dass mittlerweile leider kein selbstgebrautes Bier mehr anbietet. Die Speisekarte hatte sich früher recht gut angelesen (geräucherter Heilbutt, marinierte Scallops, Rentiersteak), besteht mittlerweile aber nur noch größtenteils aus Steaks. Auch der Service war teilweise schnell überfordert.
Besuch: 2008
Note: 4 Restaurant ULO
2010 wurde im Bordmagazin der Air Greenland das Restaurant ULO des Arctic Hotels sehr positiv beschrieben, ein neuer Top Küchenchef sollte das Restaurant an die Spitze der Restaurants in Grönland bringen. In 2014 konnte ich das Restaurant erstmalig besuchen, der Küchenchef Jeppe Ejvind Nielsen (auch ein Kochbuchautor) ist immer noch im Dienst seit seiner Einstellung Ende 2009.
Das Restaurant ist schick und modern eingerichtet, ich wurde freundlich begrüßt und an meinen reservierten Tisch geleitet. Die Auswahl ist nicht sonderlich groß (ein Drei- und ein Fünfgang Menü, die Gerichte können ausgetauscht werden), aber noch ausreichend. Der gut ausgebildete Keller (geboren in Ilulissat) machte einen fachmännischen Eindruck und wirkte sehr souverän. Die Kellnerin hätte ich allerdings nach Hause geschickt mit ihrer schlimmen Stimme um die Kollegen oder die Gäste nicht anzustecken.
Nach einem guten Gruß aus der Küche (eine Terrine, aus was die bestand hatte ich nicht verstanden) ist recht schnell die Vorspeise gekommen: "Soy/wasabi marinaded halibut on seaweed salad turned with sesame, pork rinds & ricechips". Serviert wurde das Ganze auf einem Eisklotz mit einem Nebelschwaden der rein
der Show diente und nicht zum Geschmack beitrug. Die Gäste waren erfreut und fotografierten stolz das Ganze, für mich war es pure Effekthascherei und unnötig. Der Gang war zu kalt, versalzen (beides wegen dem Eisblock?) und harmonisierte nicht, schade für das gute Produkt.

Auch das nächste Gericht konnte mich nicht ganz überzeugen: "Seal consommé with fried cod tongue, cauliflower crème, tapioca ships & chinaradish". Die Beilagen waren im Teller und die Brühe wurde während des Servierens darüber geschüttet. Ich kann mich nicht erinnern in meinem Leben mal eine Fischzunge gegessen zu haben und hatte nach der Premiere das Gefühl nicht viel verpasst zu haben. Die Brühe selbst war herrlich intensiv, aber durch die Blumenkohlcreme wurde sie schnell trüb, ich hätte sie weggelassen.

Der Hauptgang "Poached musk-ox with cabbage, white asparagus, celery puree, oister mushrooms, pommes rösti und musk-ox glace" war eine riesige Portion obwohl ich extra eine kleinere bestellt hatte. Das Fleisch war zart und gut gewürzt, ich hätte mir es aber lieber gegrillt oder gebraten gewünscht, so ganz ging das Hauptgericht nicht an mich. Die Soße war aber kräftig und passend und das Beste am ganzen Gang mit seinen (für mich zu vielen) Beilagen.
Am Nachtisch "Blueberrie gél with thyme bavarois, Mazarin & vanilla ice creame" gab es nichts auszusetzen, er war schön angerichtet und konnte überzeugen (auch wenn die ganz große Begeisterung fehlte). Das ein Haus mit hohen Ansprüchen nur eine Eissorte hat (ich wollte eine andere haben, das war nicht möglich) überraschte mich etwas.
Es waren außer mir noch zwei andere Tische belegt, viele Plätze blieben frei (Im Nachbarraum wurde noch eine Gruppe verköstigt die sich mit einem schlichten Büffet begnügen musste). Ich gönne dem Haus demnächst gerne mehr Gäste, wünsche mir aber etwas mehr Feinschliff bei den Gerichten.
Besuch: 2014
Ittoqqortoormiit (eine sehr abgelegene Stadt an der Ostküste)

Restaurants: Fehlanzeige
Wer hier ein Restaurant sucht verhungert. Es bleibt nur der Supermarkt (wo es ab und zu sogar Frischware wie Kartoffeln und Äpfel gibt) sowie zwei Kioske um Nahrung kaufen zu können, allerdings sind einige Artikel weit über dem Mindesthaltbarkeitsdatum da im Jahr nur zwei Versorgungsschiffe das Ort anlaufen. Immerhin sind aber die beiden Küchen des Gästehauses sehr gut vom Mobilar her ausgestattet.
Besuch: 2011
Kangerlussuaq (das Drehkreuz der Air Greenland)

Note: 3 Hotel Kangerlussuaq Restaurant
Das Restaurant des Kangerlussuaq Hotel liegt im kleinen Airportterminal des Ortes. Die Ambiente ähnelt etwas einer Bahnhofswartehalle und könnte angenehmer gestaltet sein. Auch das Essen kommt den selbst gesetzten hohen Ansprüchen nur mit Einschränkungen nach, war das Lachstartar noch geschmacklich in Ordnung, aber das Filet vom Moschusochse jedoch zäh wie noch was. Der Nachtisch rettete die drei Punkte.
Besuch: 2007, 2008
Note: 2 Hotel Kangerlussuaq Cafeteria
Eine normale Cafeteria mit Selbstbedienung mitten im Airportterminal, mit etwas Glück kann man den banalen Gerichten wie Pommes, Hamburger und Hot Dogs entgehen und ein akzeptables Heilbuttsandwich bekommen.
Besuch: 2006, 2007, 2008, 2010, 2012, 2013, 2014
Kulusuk (der Airport im Osten des Landes)

Note: 1 Hotel Kulusuk
Das Essen hat nichts mit Grönland zu tun, banale Gerichte und eine unfreundliche Bedienung. Das Carpaccio vom Rind war jedoch in Ordnung und hat den einen Punkt noch gerettet.
Besuch: 2009
Narsaq (tief im Süden gelegen)

Note: 4 Restaurant Klara
Zum Hotel Narsaq gehörendes Restaurant. Die kleine aber feine Speisekarte bietet alles an was die Küche Grönlands hergibt. Da ich in der Nebensaison verreiste war das Angebot etwas eingeschränkt, der gute Koch organisierte extra für mich aber die gewünschten Produkte Moschusochse, Wal und Rentier, alles tagesfrisch vom Markt, zart und gut gewürzt.
Besuch: 2010
Nuuk (die Hauptstadt)

Note: 4 Godthaab Bryghus
Die gute Note gibt es nicht für das Essen (nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut mit Schwerpunkt auf Steaks), aber das selbst gebraute Bier (wenn auch nicht gerade billig, von 10 bis 14,50 Euro je nach Sorte für ein Glas 0,6 Liter, man gewöhnt sich aber schnell an die teuren Preise) macht einen Besuch empfehlenswert.
Besuch: 2006
Note: 2 Nuuk Seamen’s Home und Restaurant Charoen Porn
Nuuk Seamen’s Home: Wer die teureren Preise satt hat und preisgünstig etwas geräucherten Lachs oder einen Braten mit Kartoffeln essen will ist in den Restaurants der Seemann-Heime richtig aufgehoben. Hat nichts mit feiner Küche zu tun, aber sehr nahrhaft nach einer ausgiebigen Wanderung. Alkohol wird nicht ausgeschenkt.
Besuch: 2006
Note: 2 Restaurant Charoen Porn
Ein thailändisches Restaurant in Nuuk, das ich nur besuchte da im Reiseführer empfohlen und thailändische Küche mit grönländischen Produkten verbinden soll. Na ja, das mit den grönländischen Produkten hat gestimmt (das einzige mir bekannte Restaurant das Eisbärfleisch anbietet) aber der Waleintopf war sehr bescheiden vom Geschmack mit zähem Walfleisch, die Sushis waren dagegen annehmbar, aber auch mehr oder weniger belanglos. Dies störte den Rest der Besucher nicht, das Lokal war proppenvoll.
Besuch: 2006
Rodebay (ein kleines Ort nördlich von Ilulissat)

Note: 4 Restaurant H8 Rodebay
Das von einem deutschen Wirtsehepaar betriebene Restaurant bietet eine sehr gute Küche an. Bei einer Buchung eines Schiffsausfluges von Ilulissat aus kann das Mittagessen direkt mitgebucht werden. Geboten wird dann eine Fischplatte (Heilbutt, Hering, Wal, Mattak, Lachs etc.), die guten Produkte sind schön angerichtet und schmackhaft.
Besuch: 2008 (mittlerweile geschlossen...)
Tasiilaq (die größte Stadt an der Ostküste)

Germany: 0 Points... Hotel Angmagssalik
Das Restaurant hat leider keinen Punkt verdient, so mit das schlechteste was ich überhaupt unterwegs bekommen habe. Der unfreundliche und patzige dänische Koch ist unfähig selbst einfache Gericht a la Hähnchenkeule mit Pommes hin zu bekommen. Auf die Idee auch was lokales aus Grönland anzubieten kommt er leider nicht, Schulnote 6, setzen.
Besuch: 2009
Uummannaq, die Stadt mit dem robenherzförmigen Berg)

Note: 2 Cafémmas
Ein für Grönlandverhältnisse schickes Cafe mit dem üblichen Fastfood Angebot, die Burger sind passabel und recht schön angerichtet und das Hot Dog war essbar. In Stoßzeiten kann es zu Wartezeiten kommen, dafür entschädigt ein schöner Blick auf den Hafen. Draußen sitzen ist möglich.

Besuch: 2014
Note: 2 Cafeteria im "Sports centre"
Einfach eingerichtet und Fastfood Angebote wie Hot Dog und Burger. Das halbe Hähnchen war ordnungsgemäß zubereitet und schmeckte. Länger sitzen möchte man dort aber nicht.
Besuch: 2014
Ich hoffe dass der Bericht und der Ausflug in kältere Gebiete gefallen hat, falls noch Fragen nur her damit

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