Mauls - da muss man hin :hungry:
Wir waren im Herbst 2009 für 2 Nächte dort.
Warum nach Mauls - weil`s bei Sterzing nahe der Brennerautobahn auf dem direkten Weg in den Süden liegt und JEDEN Aufenthalt kulinarisch lohnt.
Ein perfekter Zwischenstopp in den Süden und wieder in den Norden für jeden, der Topküche schätzt.
Küchenchef Peter Girtler hatte Stationen bei Winkler und im Castel. 1 Michelinstern.
Stafler: ein Romantikhotel par excellence. Sehr familiär geführtes Haus. Die Familie Stafler baut das Hotel seit Jahren zu einem Refugium für Geniesser um: neue Suiten, neuer Beauty- und Wellnessbereich. Preis-/Leistung aus unserer Sicht hervorragend. www.stafler.it. Wenn Sie dort absteigen, sollten Sie sich eine Suite gönnen.
Nun zum Menü (am ersten Abend ein Degustationsmenü, am zweiten Abend a la carte); spannende Mischung zwischen hoher Produktqualität mit Schwerpunkt auf heimischen Produkten und molekularen Bestandteilen. Insoweit ist unser Titel etwas irreführend
Amuse Bouche
1. Ochsencarpaccio und Tartar - gegrillter Ochsenschwanz mit Gänselebereis und -streifen: erstaunlich erfrischende Harmonie, da Gänseleber und Ochsenschwanz ja nicht gerade für Leichtigkeit und Erfrischung stehen. Wobei das beste vom Ochsenschwanz das erste Mal überhaupt sogar meine Frau in Entzücken versetzte
**
2. zart rosa gebratenes Kalbsfilet mit gebackenen Octopus auf Petersilienpüree: Optisch und kulinarisch einzigartig! Gebackener Oktopus in seiner Konsistenz verstärkt sich mit dem Kalbsfilet auf hervorragendem Püree perfekt: ein erster Volltreffer: ***
Degustationsmenü:
1. Gang
Geräucherter Aal mit Gänststopfleber: Aal und Gänseleber zwei schere "fette" Gerichte können die überhaupt miteinander? Ja, wenn beides von hervorragender Qualität ist und eine gewisse Leichtigkeit durch eine schön bindenende Gurke hergestellt wird: **+
2. Gang
Variation von der Jakobsmuschel mit Gemüse in verschiedenen Texturen: Optik: schlicht: ***+; Die Texturen sind molekular und verfeinern in ihren drei Gemüseformen die erstaunlich großen Jacobsmuscheln sehr gut, herausragende Konsistenz der Jacobsmuscheln!!: **+
3. Gang: Kalt - warmer Cappucino aus Erbsen mit Espuma von Zitronengras und Garnelen zweierlei: die glasierte Garnele ist perfekt, Tzitronengras nicht präsent, gebackene Garnele etwas farblos: *
4. Gang: Geräuchertes Risotto vom Grünkohl auf Kürbiskompott und Tartar vom roten Thunfisch: muss man den dauernd "Räuchern" fragt der Gault Millau 2010 und geißelt das schon als neue Unsitte des Jahres. Unsere Meinung: wenn man so wie Peter Girtler räuchert, dann mehr davon. Die Raucharomen sind fein und trotzdem ein besonderes aus dem Glas aufsteigendes Aroma. Thunfisch von sehr guter Qualität: **
5. Gang: Steinbutt mit Hummeröl im Vakuum gegart mit Tomatenkaviar und Kartoffelblinis: einzeln gegessen nicht sonderlich spannend, aber zusammen genossen, verbinden sich die unterschiedlichen Aromen zu einem hervorragenden Ganzen: **
6. Gang: Zweierlei vom Duroc Schwein 30 Stunden im Gewürzsud gegart, dann kross gebratener Bauch mit Ahornsirup - Sonnenblumenkernen - Filet im Bauchspeckmantel, schwarze Nüsse und Lagavulin-Whiskeysauce: Das beste Schwein, das wir je gegessen haben. Besonders hervorzuheben die Aromastärke derSchwarte und die wahrlich perfekte Konsistenz des Bauches (das ist der Grund, warum wir so gerne ESSEN gehen > es schmeckt so gut, wenn es gut gemacht ist ;-) ***+
7. Gang: Süßer Sushi auf geeister Vanillesoße: spannende Optik, handwerklich sehr gute Ausführung: *+
8. Gang: Variation von der heimischen Kastanie in 5 Variationen: Parfait und Cappucinoschaum sind erstklassig: **+
9. Gang: Pralinees: guter Abschluss, könnte noch innovativer sein: *+
Begleitende Weine:
- Nova Domus 1997: ein fantastischer Weissweincuvee von Terlan, der nach 12 Jahren Lagerung perfekten Trinkgenuß bietet: ***
- Gaja Sperss 1997: ein großer Name, ein perfekter Wein: **+
Besonders hervorzuheben ist auch das jeweils auf den Gang perfekt abgestimmte Geschirr > das Auge isst schließlich mit.
Am nächsten Tag haben wir a la carte folgende Gerichte bestellt - hier war das Niveau sogar noch etwas höher:
1. Gang: Fünf Kompositionen von der Französischen Gänseleber
- gebraten auf Petersiliencreme
- Chartreuse im Apfel-Vanillegelee
- karamellisierte Creme
- Mariniertes Parfait mit Zwergorangen
- Mousse im "Gran Crù" Mantel
Wo es sie gibt, bestellen wir Gänseleber. Lediglich Bühner gelang es, diese Variation zu übertreffen. Einm optisches und kulinarisches Feuerwerk > mehr spannende Variationen dieses Edelproduktes gehen nicht. Klare ***
2. Gang: Bretagne Wolfsbarsch auf gehacktem Grillgemüsetartare, mit flüssigem Blattsalat und Ingwerduft
Wir trauten unseren Augen nicht: unter einer Glaskuppel dampfend serviert. Wir trauten unserem Geruchssinn: Ingwer, aber auch Gewürzholz "rauchte" uns entgegen. Wir trauten unserem Geschmackssinn nicht: der molekular (und das in Mauls??!!!) zubereitete Blattsalat umschmeichelte einen perfekt gegarten Wolfsbarsch. Jetzt waren wir uns definitiv nicht sicher, ob wir nicht gerade doch bei El Bulli, Wissler, Bühner oder Winkler waren ... : noch klarere ***
3. Gang: Sieben kleine Kreationen aus der „Tahiti Vanille“ und „Valrhona Schokolade“
(Vanille Creme Brulèe – Mini Schokosoufflé – Vanillespitz – Pralinenmousse
im Kakaogelee – Vanillemousse – Schokocremen in drei Geschmacksarten und
Farben – Vanilleeis im Schokocono)
Hört sich klassisch an, schmeckt klassisch und manchmal ist Klassik schlicht perfekt: **+
Insgesamt aus unserer Sicht auf **+ Niveau! Preisniveau *. Bei Weinauswahl sollte man sich von Frau Stafler sen. beraten lassen, vielleicht öffnet sie die dann ihren versteckten Weinkeller mit Pretiosen des who is who des italienischen Weinbaus.
Für alle, für die es zu euphorisch war
Nein, wir sind nicht verwandt oder verschwägert. Einfach nur voll begeistert, was man am "Wegesrand" auf dem Weg in den Süden für ein kulinarisches Juwel finden kann!
KG
Chess
Wir waren im Herbst 2009 für 2 Nächte dort.
Warum nach Mauls - weil`s bei Sterzing nahe der Brennerautobahn auf dem direkten Weg in den Süden liegt und JEDEN Aufenthalt kulinarisch lohnt.
Ein perfekter Zwischenstopp in den Süden und wieder in den Norden für jeden, der Topküche schätzt.
Küchenchef Peter Girtler hatte Stationen bei Winkler und im Castel. 1 Michelinstern.
Stafler: ein Romantikhotel par excellence. Sehr familiär geführtes Haus. Die Familie Stafler baut das Hotel seit Jahren zu einem Refugium für Geniesser um: neue Suiten, neuer Beauty- und Wellnessbereich. Preis-/Leistung aus unserer Sicht hervorragend. www.stafler.it. Wenn Sie dort absteigen, sollten Sie sich eine Suite gönnen.
Nun zum Menü (am ersten Abend ein Degustationsmenü, am zweiten Abend a la carte); spannende Mischung zwischen hoher Produktqualität mit Schwerpunkt auf heimischen Produkten und molekularen Bestandteilen. Insoweit ist unser Titel etwas irreführend

Amuse Bouche
1. Ochsencarpaccio und Tartar - gegrillter Ochsenschwanz mit Gänselebereis und -streifen: erstaunlich erfrischende Harmonie, da Gänseleber und Ochsenschwanz ja nicht gerade für Leichtigkeit und Erfrischung stehen. Wobei das beste vom Ochsenschwanz das erste Mal überhaupt sogar meine Frau in Entzücken versetzte

2. zart rosa gebratenes Kalbsfilet mit gebackenen Octopus auf Petersilienpüree: Optisch und kulinarisch einzigartig! Gebackener Oktopus in seiner Konsistenz verstärkt sich mit dem Kalbsfilet auf hervorragendem Püree perfekt: ein erster Volltreffer: ***
Degustationsmenü:
1. Gang
Geräucherter Aal mit Gänststopfleber: Aal und Gänseleber zwei schere "fette" Gerichte können die überhaupt miteinander? Ja, wenn beides von hervorragender Qualität ist und eine gewisse Leichtigkeit durch eine schön bindenende Gurke hergestellt wird: **+
2. Gang
Variation von der Jakobsmuschel mit Gemüse in verschiedenen Texturen: Optik: schlicht: ***+; Die Texturen sind molekular und verfeinern in ihren drei Gemüseformen die erstaunlich großen Jacobsmuscheln sehr gut, herausragende Konsistenz der Jacobsmuscheln!!: **+
3. Gang: Kalt - warmer Cappucino aus Erbsen mit Espuma von Zitronengras und Garnelen zweierlei: die glasierte Garnele ist perfekt, Tzitronengras nicht präsent, gebackene Garnele etwas farblos: *
4. Gang: Geräuchertes Risotto vom Grünkohl auf Kürbiskompott und Tartar vom roten Thunfisch: muss man den dauernd "Räuchern" fragt der Gault Millau 2010 und geißelt das schon als neue Unsitte des Jahres. Unsere Meinung: wenn man so wie Peter Girtler räuchert, dann mehr davon. Die Raucharomen sind fein und trotzdem ein besonderes aus dem Glas aufsteigendes Aroma. Thunfisch von sehr guter Qualität: **
5. Gang: Steinbutt mit Hummeröl im Vakuum gegart mit Tomatenkaviar und Kartoffelblinis: einzeln gegessen nicht sonderlich spannend, aber zusammen genossen, verbinden sich die unterschiedlichen Aromen zu einem hervorragenden Ganzen: **
6. Gang: Zweierlei vom Duroc Schwein 30 Stunden im Gewürzsud gegart, dann kross gebratener Bauch mit Ahornsirup - Sonnenblumenkernen - Filet im Bauchspeckmantel, schwarze Nüsse und Lagavulin-Whiskeysauce: Das beste Schwein, das wir je gegessen haben. Besonders hervorzuheben die Aromastärke derSchwarte und die wahrlich perfekte Konsistenz des Bauches (das ist der Grund, warum wir so gerne ESSEN gehen > es schmeckt so gut, wenn es gut gemacht ist ;-) ***+
7. Gang: Süßer Sushi auf geeister Vanillesoße: spannende Optik, handwerklich sehr gute Ausführung: *+
8. Gang: Variation von der heimischen Kastanie in 5 Variationen: Parfait und Cappucinoschaum sind erstklassig: **+
9. Gang: Pralinees: guter Abschluss, könnte noch innovativer sein: *+
Begleitende Weine:
- Nova Domus 1997: ein fantastischer Weissweincuvee von Terlan, der nach 12 Jahren Lagerung perfekten Trinkgenuß bietet: ***
- Gaja Sperss 1997: ein großer Name, ein perfekter Wein: **+
Besonders hervorzuheben ist auch das jeweils auf den Gang perfekt abgestimmte Geschirr > das Auge isst schließlich mit.
Am nächsten Tag haben wir a la carte folgende Gerichte bestellt - hier war das Niveau sogar noch etwas höher:
1. Gang: Fünf Kompositionen von der Französischen Gänseleber
- gebraten auf Petersiliencreme
- Chartreuse im Apfel-Vanillegelee
- karamellisierte Creme
- Mariniertes Parfait mit Zwergorangen
- Mousse im "Gran Crù" Mantel
Wo es sie gibt, bestellen wir Gänseleber. Lediglich Bühner gelang es, diese Variation zu übertreffen. Einm optisches und kulinarisches Feuerwerk > mehr spannende Variationen dieses Edelproduktes gehen nicht. Klare ***
2. Gang: Bretagne Wolfsbarsch auf gehacktem Grillgemüsetartare, mit flüssigem Blattsalat und Ingwerduft
Wir trauten unseren Augen nicht: unter einer Glaskuppel dampfend serviert. Wir trauten unserem Geruchssinn: Ingwer, aber auch Gewürzholz "rauchte" uns entgegen. Wir trauten unserem Geschmackssinn nicht: der molekular (und das in Mauls??!!!) zubereitete Blattsalat umschmeichelte einen perfekt gegarten Wolfsbarsch. Jetzt waren wir uns definitiv nicht sicher, ob wir nicht gerade doch bei El Bulli, Wissler, Bühner oder Winkler waren ... : noch klarere ***
3. Gang: Sieben kleine Kreationen aus der „Tahiti Vanille“ und „Valrhona Schokolade“
(Vanille Creme Brulèe – Mini Schokosoufflé – Vanillespitz – Pralinenmousse
im Kakaogelee – Vanillemousse – Schokocremen in drei Geschmacksarten und
Farben – Vanilleeis im Schokocono)
Hört sich klassisch an, schmeckt klassisch und manchmal ist Klassik schlicht perfekt: **+
Insgesamt aus unserer Sicht auf **+ Niveau! Preisniveau *. Bei Weinauswahl sollte man sich von Frau Stafler sen. beraten lassen, vielleicht öffnet sie die dann ihren versteckten Weinkeller mit Pretiosen des who is who des italienischen Weinbaus.
Für alle, für die es zu euphorisch war

KG
Chess
Kommentar