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Piemont: Restaurant- und Winzerempfehlungen gesucht

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  • Piemont: Restaurant- und Winzerempfehlungen gesucht

    Hallo,

    meine Frau und ich werden im Mai eine Woche im Piemont in Bubbio verbringen (liegt etwa zwischen Alba und Acqui Terme).
    Wir würden uns sehr über Restaurant- und Winzerempfehlungen freuen, aber auch über alles sonstige kulinarische, wie z.B. Einkaufsempfehlungen für lokale Produkte.

    Beste Grüsse
    Palmiet

  • #2
    Ich wollte gerne das Thema noch einmal nach oben bringen.
    Hat hier wirklich niemand Erfahrung mit Restaurants im Piemont?

    Auch an Tips für Ligurien wäre ich sehr interessiert.


    Gruß!

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    • #3
      Das Thema liegt mir am Herzen.
      Gibt es Tipps, gerade auch abseits der Sterne.

      k.G alex

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      • #4
        gegessen haben wir dort nur in Kneipen aber wenn sie einen Winzer besuchen wollen, fahren sie zu Silvano Bolmida.

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        • #5
          Danke fuer die Antwort.

          Da wir voraussichtlich in Castglione Falletto wohnen, ist die Winzerempfehlung faktisch der Nachbarort.

          Waren Sie mit den "Kneipen"zufrieden? Uns ist an guter regionaler Kueche gelegen. Natuerlich fahren wir auch der Trueffel wegen hin. Wir freuen uns deshalb ueber jeden Hinweis zu guten Trattorien!

          Gern auch als PN.

          kG lex

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          • #6
            Wir waren das letzte Mal nur leider kurz im Piemont, auf der Durchreise gen Liguria.
            Die von uns besuchte Trattoria in Asti war nicht gut genug um sie zu erinnern oder zu empfehlen und das Piazza Duomo in Alba ist ja eher keine Trattoria.
            Viel Weinguterfahrung konnten wir auch nicht machen, es wurde aber vom aeusserst netten Personal des Piazza Duomo ein Besuch beim im gleichen Besitz befindlichen Weingut Ceretto arrangiert. Es war interessant, ein Weingut wie in Kalifornien (incl Architekturorgie), mit Weinen die auch etwas in die Richtung gehen. Nicht mein Ding, aber eine "Experience". Kann man durchaus mal machen. Wir erstanden nur die Nussnougatcreme des ebenfalls mal von der Familie zugekauften Turiner Nougatherstellers Gobino und die war ziemlich gut.

            Von den Weinen (und den Preisen...) viel mehr mein Stil ist Burlotto. http://www.burlotto.com Ist fuers naechste Mal ganz oben auf meiner Liste und ich kann mir nichts anderes als einen angenehmen Besuch dort vorstellen. Neben den Baroli auch unbedingt die anderen Weine zB aus Pelaverga probieren. Allerdings muss man den Stil des Hauses mögen. Wuchtbrummen gibt es da keine.

            Ebenfalls um die Ecke ist die Cantina Bartolo Mascarello. Tel. 0173/56125 - Fax: 0173/56125 Auch da wuerde ich vor Neid erblassen falls Sie vorbeischauen koennten. Besser geht Wein nicht, nur anders.

            Besuche bei diesen und anderen Weingütern werden wunderbar bei http://soyouwanttobeasommelier.blogspot.com beschrieben, die enstprechenden Eintraege sind um Mai 2012.

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            • #7
              Das Duomo hat am Platz auch eine wunderbare Trattoria mit Anspruch, aber sehr zivilen Preisen.
              Durchaus besuchenswert.

              Weinprobe im Piemont ist nicht ganz einfach.
              Die "modernen" Weine lassen sich ja noch verkosten, aber bei Barolo wird das sehr schwierig.

              Barbera ist da einfacher.
              Immer eine Empfehlung wert:Bruno Giacosa


              Gruß!

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              • #8
                Danke fuer die wertvollen Hinweise. Gerade das Duomo mit seinen mittlerweile drei Sternen ruft entsprechende Preise auf, wobei uns ein Besuch schon reizt. Deshalb ist der Verweis auf die dazugehoerige Trattoria super!

                Ich denke Weingueter werden wir maximal 2 besuchen koennen, da wir nur 5 Tage in der Region unterwegs sind. Aber die genannten sind ja dann entsprechend interessant falls sie auf einer Weinkarte im Restaurant auftauchen.

                Bra gilt als das Zentrum der slow food Bewegung. Ein Gedanke den wir auch gut finden. Leider sind unsere Erfahrungen mit vom slow food fuehrer empfohlenen Betrieben nicht durchgaengig positiv.

                Kann jemand gute slow food restaurants benenne?

                Ebenfalls interessiert sind wir an einer Trattoria/Restaurant mit verlaesslicher Trueffelqualitaet.

                KG alex

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                • #9
                  Vier Tage „Trüffelsafari“ und Weingenuss in der Langhe liegen hinter uns. Die Vielzahl der einfachen und besternten Gastronomiebetriebe welche auf einem hohen Niveau die Wünsche der anspruchsvollen Gäste zu recht fairen preisen bedienen hat uns die Lust auf eine Wiederkehr geweckt. Wir besuchten einige Restaurants von einfach bis besternt und folgende sind durch ihre sehr gute Küchenlistung gedanklich noch präsent.

                  MASSIMO CAMIA RISTORANTE dalla NEL BORGO ANTICO in Barolo. (http://www.locandanelborgo.com/ ein Stern)
                  Das Restaurant könnte vom Interieur her überall auf der Welt sein, die Einrichtung ist dezent, modern in grau und silbertönen. Als Eyecatcher sind einige Batmanbilder an den Wänden platziert. In der Vergangenheit außerhalb von Barolo im grünen gelegen, hat Massimo Camia sein Restaurant seit September des Jahres in ein Gebäude des bekannten Weinhauses damilano an der Durchgangsstraße nach Alba verlegt. Das Menü bot eine modernisierte Küche des Piemonts. Alles ohne Fehl und Tadel, aber auch ohne höhe- und glücklicherweise Tiefpunkte. Der Service agiert sehr effektiv und nahezu lautlos. Der Somellier, ein verkaufsaktiver junger Mann, schafft es spielend selbst eine gestandene Männerrunde innerhalb kürzester Zeit mit besten Tropfen zu beglücken und geradezu abzufüllen. Entsprechend laut und ausgelassen ging es im vollbesetzten Restaurant zu. Wobei hier hervorzuheben ist, das die Weinkarte auch geradezu zum trinken verleitet. Sorgfältig ausgewählte Weine zu fairen preisen. Die von uns zahlreich glasweise genossenen und gut eingeschenkten Weine schlugen mit gerademal 6 Euro pro Glas zu buche.. Ich saß direkt neben dem Tisch mit den Trüffeln. Müßig zu erwähnen, die Tartufo bianco sind von allerbester Güte. Jedes Mal wenn der Glassturz vom Teller genommen wurde, füllte sich der Raum mit einem unvergleichlichen Duft! Wir waren insgesamt sehr zufrieden. Ein Restaurantbesuch mit Wohlfühlcharakter

                  Unser zweites Sternerestaurant welches wir besucht haben ist das Castello di Grinzane Cavour http://www.castellodigrinzane.it/index.php?language=DE . Hier fand am Sonntag, 10. November 2013 die XIV. Ausgabe der weltbekannten Trüffelauktion statt. Es ist also anzunehmen, dass man sich hier mit weißen Trüffeln auskennt.
                  Entsprechend unser Menüwahl.
                  MENU’ DELLA TRADIZIONE CON TARTUFO BIANCO “TUBER MAGNATUM PICO”
                  Battuta al coltello con Tartufo Bianco
                  Mit dem Messer gehacktes Kalbfleisch
                  Uovo pochès con fonduta al raschera con Tartufo Bianc
                  Pochiertes ei mit Raschera-Käsecreme
                  Tajarin al burro di montagna e salvia con Tartufo Bianco
                  Mit dem Messer fein geschnittene Tagliatelle mit alpen butter und salbei
                  Guanciola di vitello cotta a bassa temperatura con patate novelle allo scalogno e Tartufo Nero
                  Auf Niedertemperatur gegarte Kalbsbäckchen mit neuen Kartoffeln , Schalotten mit schwarzen Trüffeln
                  Mousse “Converso” al gianduia con arancia essicata
                  “Convers” aus Gianduja-Schokolade mit getrockneten Orangen

                  Über die einzelnen Gänge wurden vom Chef Alessandro Boglione persönlich am Tisch reichlich weisem Trüffel gerieben. Vor allem das pochierte Ei mit der Raschera Käsecrem erwies sich als so fein abgestimmt und temperiert, sodass die Trüffel optimal zur Geltung kam. Eine Wucht an Geschmack und Duft! Die zur Begleitung gebotenen Weine waren durchweg
                  angenehme Begleiter. Die Hauptrolle spielte eindeutig die weiße Knolle. Das als klassisch zu bezeichnende Menü passt zum Restaurant.
                  Das Ambiente in den alten Gemäuern ist schlichtweg als grandios zu bezeichnen. Ein großer hoher Saal aus rotem Backstein. Die groszügig bemessenen Tische stehen in weitem Abstand zueinander. Wären die Fensterbrüstungen nicht so hoch, hätte man dazu noch einen Ausblick auf die betörend schönen Hügel der Langhe. Ein Besuch der noch lang nachklingt.

                  Ein schönes Mittagessen genossen wir am letzten Tag noch im kleinen Örtchen Seralunga d' Alba. Dort gibt es die Trattoria Cascina Schiavenza http://www.schiavenza.com/web/index.asp . Mutter und Tochter kochen mit besten Produkten. Was offeriert wird, ist sehr schmackhaft und garantiert handgemacht. Gefallen hat uns hier eigentlich alles. Für ganze 33 Euro gibt es ein Degustationsmenü. Die hauseignen Weisweine sind ausgezeichnet, besonders der Chardonay. Dazu durften wir auch noch auf der Terrasse die milde Novembersonne und den weiten Blick auf die umliegenden Weinberge genießen.

                  k.G. alex

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                  • #10
                    I Due Buoi, Alessandria *

                    Auf dem Weg ins südlichere Italien oder an die Côte d'Azur eignet sich Alessandria hervorragend als Zwischenstation. Man hat Mailand hinter sich gelassen, die Stadt selbst zwingt einen nicht zu unaufschiebbaren Besichtigungen, gleichwohl ist sie charmant, aus allen Gassen strömt einem die italienische Lebensfreude entgegen. Das Hotel I Due Buoi liegt sehr zentral, ein freundlicher und fröhlicher Senegalese nimmt unser Gepäck in Empfang und fährt unser Auto irgendwohin, um es am nächsten Morgen, nach ausgiebigem und überdurchschnittlich gutem Frühstück, wieder vorzufahren. Die Zimmer sind geräumig, die Fenster isoliert, mit Pourboire für den Voiturier bleiben wir unter 100 €.

                    Das Restaurant ist gut besucht, die letzten Gäste, coole junge Männer mit heraushängenden Hemden, in Begleitung von noch cooleren jungen Frauen, deren kurze Jeanshosen ausgefranst und mit erheblichen Substanzdefekten die Oberschenkel nicht im geringsten bedecken, ja, selbst Einblicke in die Übergangsregion zum Hinterteil gewähren, kommen gegen 1/2 11.
                    Noch interessanter jedoch der Blick in die Speisekarte

                    (unbedingt auch "carta dei vini" anklicken)
                    Schon die Amügös sind sehr pfiffig, die Vorspeisen auf Fischbasis gekonnt, auch Ungegartes dabei, ganz frisch und ohne Limonensaft.
                    Die Pasta mit Meeresgetier sehr gut, es gibt aber auch agnolotti di manzo fassone “ricordo di un viaggio in Giappone”, kleine Teigtäschchen mit Rindfleisch aus der Region gefüllt, die kalt auf einem Hügel zerstoßenen Eises serviert werden. Dazu in einem Tässchen ein heißer Rindersud. Später wird mir der Koch erklären, daß er eine Zeit in Tokyo gearbeitet habe; und daß er sich an die ihm einmal servierten eisgekühlten Soba-Nudeln so gerne zurückerinnere, daß er dieses Rezept auf irgendeine - durchaus gelungene übrigens - Art ins piemontesische übersetzen wollte.
                    Nun kommt ein Stück vom Schweinenacken, ich vermute mal von einer drei bis vier Zentner-Sau, natürlich im Freien gehalten, zart, saftig, schweinig, hat sich den Schweinsstern unbedingt verdient.
                    Der Wein? Ein Timorasso, Sterpi 2012, Vigneti Massa, der, wie vom Sommelier versprochen, sowohl die Fischcruditées als auch das Borstentier gut begleitet
                    l naso: impatto iniziale intenso e complesso, sentori floreali (acacia e biancospino), fruttati (pera), erbacei (foglie di pomodoro). Profumi di ambientazione esotica e miele, di innata eleganza.
                    In bocca è caldo e secco; avvolgente, con una spiccata rispondenza gusto-olfattiva ed una notevole persistenza aromatica.

                    Das wird hoffentlich nicht das letzte Mal gewesen sein, daß wir im I Due Buoi Zwischenstation gemacht haben.
                    s.

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                    • #11
                      Inzwischen hat der Koch gewechselt. Der Neue stammt aus Japan und er hat bei Bras in Laguiole gearbeitet. Entsprechend hoch waren die Erwartungen, die nicht erfüllt wurden; mir waren die Gerichte zu wenig elegant
                      Großartig nach wie vor die Weinkarte. Der Timorasso diesmal 2009 Derthona. Als Roten hatten wir einen ebenfalls reiferen Ruché - hätte mich mein Weinflüsterer nicht auf diese Sorte aufmerksam gemacht, wüßte ich bis heute nichts von deren Existenz - aus dem Jahr 2010 gewählt, ein erstaunlich blumiger Wein. Und da geschah folgendes: am Nebentisch saß ein junger Mann, der sich anscheinend vollkommen selbst genügte. Von seinem In-sich-gekehrt-Sein nahm er nur kurz Abstand, wenn ihm der Ober den nächsten Gang beschrieb (was allerdings sehr ausführlich zelebriert wurde, jedes kleine Gemüselchen fand Erwähnung und bei den Gewürzen schien er jedes Pfefferkorn mit sämtlichen Linné-schen Vornamen zu kennen). Plötzlich stand der junge Mann jedoch auf, trat an unseren Tisch, um von seinem Großvater zu erzählen, einem Weinbauern, der diesen Ruché angebaut hatte. Er wolle sich bei uns bedanken, daß wir dieser Rebsorte Beachtung schenken.

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                      • #12
                        Damit ist die Geschichte aber doch sicherlich noch nicht zu Ende erzählt, lieber Schlaraffe! Ihre Reaktion auf diesen überraschenden Auftritt wollen Sie uns doch wohl nicht vorenthalten, oder?! Und was ist mit dem Ruché?

                        Schönen Gruß, Merlan

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                        • #13
                          Doch, die Geschichte ist schon zu Ende. Ich hätte vielleicht noch erwähnen sollen, daß der Ruché in den 70ger Jahren vom Aussterben bedroht war; und daß er wahrscheinlich nur wegen so Sturschädeln, wie ich einfach unterstelle, wie dem Großvater des jungen Mannes weiterhin Bestand hat.
                          s.

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