Am 14. Mai verschlug es mich nach kurzfristiger Einladung einer generösen Person nach Rubano um in den Genuss von Massimiliano Alajmo's Küche zu kommen. Nachdem ich mir unter Tags meinen kulturellen Hunger im wunderschönen Padua u.a. an Giotto's atemberaubenden Malereien in der Cappella Scrovegni gestillt habe; erreichte ich erwartungsfroh gegen 20.00 das Anwesen der Alajmos in Sarmeola di Rubano. Der Einfachheit halber war diesmal ein Zimmer im angeschlossenen Hotel Maccaroni gebucht.
Gute 30 Minuten später werden wir herzlich von Raffaele im (jetzt ergrauten) Restaurant begrüßt und platziert. Das Lokaldesign ist nach wie vor puristisch reduziert, das Licht angenehm gedämpft. Das Brot wird in die mittige Vertiefung der Tischplatte gegeben, einige Knabbereien zu Tisch sowie etwas Franciacorta Rosé stimmen meine Begleitung und mich auf den Abend ein.
Da die Speisekarte ja online (hier auf ITA) abrufbar ist, haben wir bereits vorab studiert und müssen nicht mehr lange suchen - es soll das große Degustationsmenü "In.gredienti" sein welches die aktuellen Kompositionen des Meisters feil-bietet. Das Menü hat 8 annoncierte Gänge und ist mit € 225,-- veranschlagt.
Bereits der Gruß aus der Küche lässt gutes Erahnen.
Stockfisch kommt als Püree mit Mikroelementen von Paprika u Kapern sowie einem Gurkensalat.
Der Fisch wird einerseits wunderbar freigestellt und andererseits gekonnt von den erfrischenden Gemüsearomen schattiert - BRAVO!
Ein weiterer Schaumwein des Franciacorta wird als Auftakt meiner Weinbegleitung großzügig eingeschenkt - ein Comari del Salem Extra Brut 2003 von Uberti .
Der 1. Gang:
Triglia e gamberi rossi con “maionese” di capesante olive nere e sorbetto di arancia rossa
Meerbarbe und Garnele mit Jakobsmuschel-"Mayonnaise", Oliven und Blutorangen-Sorbet
Einerseits eine optische Augenweide ob der kräftigen Farben, andererseits geschmeicklich ein Genuss, Die Emulsion aus Jakobsm., Zitrussaft und Öl verbindet Sorbet und Fisch (minimalst gegart) sowie Garnele (roh) perfekt.
Ich wage zu behaupten, dieser Gang war eine Salat-Interpretation.
2. Gang:
Sardine e alici abbrustolite con puré grigliato all’aceto e salsa di levistico
Sardine und Sardelle (eingelegt, mariniert) mit gegrilltem Kartoffelpüree mit Essig sowie Liebstöckelsauce.
Der Fisch mit schönen Röstnoten einerseits und andererseits dem sich von den Vorgängen vortsetzenden "Roten Faden" eines angenehmen Säure-Untertons. Das Püree sollte als Kathalysator zum Liebstöckel fungieren - welcher mir dann doch noch einen Tick zu dominant erschien.
Als Zwischengang ein kleines Omaggio des Chefs - soweit ich das verstanden habe, für "wiederkehrende Gäste",
Capelli d'Angelo con salsa di vongole e crudo di pesce
Engelshaar (Pasta) mit Venusmuchelsauce und Fischtartar - dazu als Ergänzung ein Schlückchen eines weiteren Weissweines der mir leider Entfallen ist.
Sowohl der auftragende Kellner (in diesem Fall der Sommelier) als auch Raffaele flüsterten uns, DIES sei zZ ihr absoluter Favorit. Und ja - die Hauchdünne Pasta gedreht am Boden des Tellers, mariniert mit der Muschelsauce, oben auf das Tartar - göttlich ... ich hätte eigentlich nur noch davon essen brauchen :hungry:
Chef Massimiliano kam, räumte die blank geputzten Teller ab und erkundigte sich nach unserem Wohlbefinden - wie immer tritt er sehr zurückhaltend auf und spricht mit leiser Stimme.
3. Gang:
Ravioli di alghe con pennette ripiene di sogliola astice e gamberi in brodo di asparagi e zenzero
Ravioli aus (Nori)Alge, Mit Seezunge gefüllte Penette und Gamberi in Spargelsud und Ingwer
dazu der 2. Weisswein, ein Capitel Croce 2000 von Anselmi:
Also diese Komposition hat uns etwas ratlos hinterlassen. Im Nachhinein betrachtet der schwächste Gang des Abends. Es wirkte unfertig, unausgewogen. Zu viel Sud, zu viele Elemente die den Brückenschlag irgendwie schon schaffen - aber irgendwie dann doch nicht.
Unterstützt wurde das Gericht von dem opulenten, Holzfass-gereiften Weisswein aus der autochtonen Rebsorte Garganega.
4. Gang:
Risotto al parmigiano ananas e ginepro
Risotto von Parmesan, Ananas und Wacholder
Ganz anders wieder dieses Gericht. Anfangs fällt (sarkastisch) der Begriff "Ananas-Pizza" gefolgt von "Toast Hawaii" bei Tisch.
Aber die Kombination von Käse und Ananas mit dem genau richtig dosierten Wacholder entpuppte sich als Meisterstück! Wow ... das nenne ich ein gekonntes, modernes Risotto! Es erübrigt sich wohl zu erwähnen, dass der Reis perfekt gekocht war...
Gang 5:
Filetto impanato ma non cucinato con salsa cremosa all’acqua senape e capperi
Paniertes, aber nicht gegartes (Kalbs)Filet mit cremiger Sauce v. Bachkresse (vulgo Wasser-Senf) und Kapern
Hierzu schenkte der Sommelier den sardischen Rotwein des Abends ein, einen
Korem dei Nuraghi 1998 von Argiolas.
Als wir vorab dies lasen, versuchten wir uns auszumalen was uns wohl erwarten würde. Der mit Abstand mit am meisten Spannung erwartete Gang des Abends.
Nun, wir bekamen dann schlussendlich, was auf der Karte stand: Rohes Fleisch! Archaisch schon das dazu gereichte Besteck, Eine 2-Zackige Gabel die Poseidon alle Ehre machen würde, dazu ein massives Fleischmesser, bei mit weißem Horngriff. Das rohe Stück Filet lässt sich am ehesten als dickeres Carpaccio beschreiben, eingewickelt von einer ausgetüftelten "Panade" die irgendwie auf dem Fleisch zu haften vermog, ohne zu kleben - wie ich mir das "konventionell" erwarten würde. Die senfigen Aromen v. Bachkresse u. Rucola entfalteten mit dem Fleisch ungeahnte Qualitäten, welche für mich etwas überraschend von dem gereiften Rotwein exzellent getragen wurden. Jener besteht ferner aus den Sadischen Lokalrebsorten Bovale Sardo, Carignano sowie etwas Cannonau.
Dies ist sicher wieder ein streitbares Gericht. Darf ein Koch "auf diesem Niveau" rohes Fleisch servieren? Ist das nicht "profan" etc?
Ich sage: Ja, sie/er darf!
Dies hier ist das ultimative Understatement von Purismus. Ein perfektes Produkt wird zentriert und dem Gast wird vorgeführt wie wenig es braucht, um es best möglich zu genießen - schielen Sie nur kurz nach JPN.
Gang 6:
Sella d’agnello grigliata con patatine alle erbettee crema gelata d’aglio
Gegrillter Lammrücken mit (neuen) Kartoffeln in Kräutern, Knoblauchgelee
Hier ist wieder alles in klassischen Bahnen, nur das Gelee deutet auf den progressiven Küchenstil hin. Perfektes Handwerk, klassische Komposition - 1a
Vor dem Desserts wird das Brot weggeräumt. In die Vertiefung kommt eine löchrige Kugel mit 3 auf Holzspießen gereichten Pré-Desserts.
Wenn ich mich noch mal sammeln sollte und sie mir wieder einfallen, werde ich sie an dieser Stelle ergänzen.
Der letzte Wein des Abends wird ins Glas geschenkt: ein Bosa Rosa 2002 von Edi Simčič. Diese süße Cuvée von Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot soll also den Spagat zwischen den folgenden Desserts schaffen:
7. Gang:
Mandorle alla neve con sorbetto di mango e di frutto della passione passata di lamponi e basilico
Mandeln im Schnee (bzw. Mandel-Schnee), Mango- & Passionsfruchtsorbet, Püree aus Himbeeren und Basilikum
Ein vom 1. Moment an hochmodern wirkendes Dessert - wohl ähnlich Massimo Bottura's "Schneeschmelze".
Nach und nach durchdringt man also diesen dezenten Mandelschaum welcher mit Pünktchen vom Himbeer-Basilikumpüree gesprickt ist und gelangt zum Sorbet - Handwerklich top, genau die richtige Erfrischung nach den herzhaften Gängen!
8. Gang:
Gioccarita
(gioco al cioccolato 2010)
Schokoladenspiel 2010
Als Vorbereitung zu diesem Gang kommt Raffaele mit einem Päckchen Karten. Er breitet Sie meiner Begleitung zu Tisch aus und erklärt:
Ich breite meine Karten aus und schon bekommen wir unsere Holzboards mit 12 durchnummerierten Kleinigkeiten aus Schokolade.
An diesem Punkt bin ich sehr dankbar, mit einer Italienerin zu Tisch zu sitzen, die mir mit gewissen Assoziationen auf die Sprünge hilft. Gerne werde ich - sollte dies der Wunsch sein, sobald mein Scanner wieder intakt ist, die Karten einlesen und als Bild posten.
Das "Dessert" ist sicherlich nicht spektakulär im essens-technischen Sinn. Vielmehr ist sein Verdienst jedoch die Berührung der emotionalen Ebene des Essers. Es war berührend die mehrheitlich italienischen Mit-Esser älterer Semester an den Nachbartischen zu beobachten...
Fazit:
Professionelle aber gewohnt herzliche Bewirtung, Essen, das mit 1 Ausnahme tadellos 3* in Form moderner, italienischer Küche zeigt.
insofern: bedingungslos empfehlenswert
Pps:
Anfang Mai gründete eine Reihe ital. Spitzenköche die Vereinigung der "Ritter der ital. Küche - wird sicher noch interessant. Kurzfassung in englisch HIER nachzulesen
Ich kann dieses Erlebnis jedem aber nur ans Herz legen
Gute 30 Minuten später werden wir herzlich von Raffaele im (jetzt ergrauten) Restaurant begrüßt und platziert. Das Lokaldesign ist nach wie vor puristisch reduziert, das Licht angenehm gedämpft. Das Brot wird in die mittige Vertiefung der Tischplatte gegeben, einige Knabbereien zu Tisch sowie etwas Franciacorta Rosé stimmen meine Begleitung und mich auf den Abend ein.
Da die Speisekarte ja online (hier auf ITA) abrufbar ist, haben wir bereits vorab studiert und müssen nicht mehr lange suchen - es soll das große Degustationsmenü "In.gredienti" sein welches die aktuellen Kompositionen des Meisters feil-bietet. Das Menü hat 8 annoncierte Gänge und ist mit € 225,-- veranschlagt.
Bereits der Gruß aus der Küche lässt gutes Erahnen.
Stockfisch kommt als Püree mit Mikroelementen von Paprika u Kapern sowie einem Gurkensalat.
Der Fisch wird einerseits wunderbar freigestellt und andererseits gekonnt von den erfrischenden Gemüsearomen schattiert - BRAVO!
Ein weiterer Schaumwein des Franciacorta wird als Auftakt meiner Weinbegleitung großzügig eingeschenkt - ein Comari del Salem Extra Brut 2003 von Uberti .
Der 1. Gang:
Triglia e gamberi rossi con “maionese” di capesante olive nere e sorbetto di arancia rossa
Meerbarbe und Garnele mit Jakobsmuschel-"Mayonnaise", Oliven und Blutorangen-Sorbet
Einerseits eine optische Augenweide ob der kräftigen Farben, andererseits geschmeicklich ein Genuss, Die Emulsion aus Jakobsm., Zitrussaft und Öl verbindet Sorbet und Fisch (minimalst gegart) sowie Garnele (roh) perfekt.
Ich wage zu behaupten, dieser Gang war eine Salat-Interpretation.
2. Gang:
Sardine e alici abbrustolite con puré grigliato all’aceto e salsa di levistico
Sardine und Sardelle (eingelegt, mariniert) mit gegrilltem Kartoffelpüree mit Essig sowie Liebstöckelsauce.
Der Fisch mit schönen Röstnoten einerseits und andererseits dem sich von den Vorgängen vortsetzenden "Roten Faden" eines angenehmen Säure-Untertons. Das Püree sollte als Kathalysator zum Liebstöckel fungieren - welcher mir dann doch noch einen Tick zu dominant erschien.
Als Zwischengang ein kleines Omaggio des Chefs - soweit ich das verstanden habe, für "wiederkehrende Gäste",
Capelli d'Angelo con salsa di vongole e crudo di pesce
Engelshaar (Pasta) mit Venusmuchelsauce und Fischtartar - dazu als Ergänzung ein Schlückchen eines weiteren Weissweines der mir leider Entfallen ist.
Sowohl der auftragende Kellner (in diesem Fall der Sommelier) als auch Raffaele flüsterten uns, DIES sei zZ ihr absoluter Favorit. Und ja - die Hauchdünne Pasta gedreht am Boden des Tellers, mariniert mit der Muschelsauce, oben auf das Tartar - göttlich ... ich hätte eigentlich nur noch davon essen brauchen :hungry:
Chef Massimiliano kam, räumte die blank geputzten Teller ab und erkundigte sich nach unserem Wohlbefinden - wie immer tritt er sehr zurückhaltend auf und spricht mit leiser Stimme.
3. Gang:
Ravioli di alghe con pennette ripiene di sogliola astice e gamberi in brodo di asparagi e zenzero
Ravioli aus (Nori)Alge, Mit Seezunge gefüllte Penette und Gamberi in Spargelsud und Ingwer
dazu der 2. Weisswein, ein Capitel Croce 2000 von Anselmi:
Also diese Komposition hat uns etwas ratlos hinterlassen. Im Nachhinein betrachtet der schwächste Gang des Abends. Es wirkte unfertig, unausgewogen. Zu viel Sud, zu viele Elemente die den Brückenschlag irgendwie schon schaffen - aber irgendwie dann doch nicht.
Unterstützt wurde das Gericht von dem opulenten, Holzfass-gereiften Weisswein aus der autochtonen Rebsorte Garganega.
4. Gang:
Risotto al parmigiano ananas e ginepro
Risotto von Parmesan, Ananas und Wacholder
Ganz anders wieder dieses Gericht. Anfangs fällt (sarkastisch) der Begriff "Ananas-Pizza" gefolgt von "Toast Hawaii" bei Tisch.
Aber die Kombination von Käse und Ananas mit dem genau richtig dosierten Wacholder entpuppte sich als Meisterstück! Wow ... das nenne ich ein gekonntes, modernes Risotto! Es erübrigt sich wohl zu erwähnen, dass der Reis perfekt gekocht war...
Gang 5:
Filetto impanato ma non cucinato con salsa cremosa all’acqua senape e capperi
Paniertes, aber nicht gegartes (Kalbs)Filet mit cremiger Sauce v. Bachkresse (vulgo Wasser-Senf) und Kapern
Hierzu schenkte der Sommelier den sardischen Rotwein des Abends ein, einen
Korem dei Nuraghi 1998 von Argiolas.
Als wir vorab dies lasen, versuchten wir uns auszumalen was uns wohl erwarten würde. Der mit Abstand mit am meisten Spannung erwartete Gang des Abends.
Nun, wir bekamen dann schlussendlich, was auf der Karte stand: Rohes Fleisch! Archaisch schon das dazu gereichte Besteck, Eine 2-Zackige Gabel die Poseidon alle Ehre machen würde, dazu ein massives Fleischmesser, bei mit weißem Horngriff. Das rohe Stück Filet lässt sich am ehesten als dickeres Carpaccio beschreiben, eingewickelt von einer ausgetüftelten "Panade" die irgendwie auf dem Fleisch zu haften vermog, ohne zu kleben - wie ich mir das "konventionell" erwarten würde. Die senfigen Aromen v. Bachkresse u. Rucola entfalteten mit dem Fleisch ungeahnte Qualitäten, welche für mich etwas überraschend von dem gereiften Rotwein exzellent getragen wurden. Jener besteht ferner aus den Sadischen Lokalrebsorten Bovale Sardo, Carignano sowie etwas Cannonau.
Dies ist sicher wieder ein streitbares Gericht. Darf ein Koch "auf diesem Niveau" rohes Fleisch servieren? Ist das nicht "profan" etc?
Ich sage: Ja, sie/er darf!
Dies hier ist das ultimative Understatement von Purismus. Ein perfektes Produkt wird zentriert und dem Gast wird vorgeführt wie wenig es braucht, um es best möglich zu genießen - schielen Sie nur kurz nach JPN.
Gang 6:
Sella d’agnello grigliata con patatine alle erbettee crema gelata d’aglio
Gegrillter Lammrücken mit (neuen) Kartoffeln in Kräutern, Knoblauchgelee
Hier ist wieder alles in klassischen Bahnen, nur das Gelee deutet auf den progressiven Küchenstil hin. Perfektes Handwerk, klassische Komposition - 1a
Vor dem Desserts wird das Brot weggeräumt. In die Vertiefung kommt eine löchrige Kugel mit 3 auf Holzspießen gereichten Pré-Desserts.
Wenn ich mich noch mal sammeln sollte und sie mir wieder einfallen, werde ich sie an dieser Stelle ergänzen.

Der letzte Wein des Abends wird ins Glas geschenkt: ein Bosa Rosa 2002 von Edi Simčič. Diese süße Cuvée von Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot soll also den Spagat zwischen den folgenden Desserts schaffen:
7. Gang:
Mandorle alla neve con sorbetto di mango e di frutto della passione passata di lamponi e basilico
Mandeln im Schnee (bzw. Mandel-Schnee), Mango- & Passionsfruchtsorbet, Püree aus Himbeeren und Basilikum
Ein vom 1. Moment an hochmodern wirkendes Dessert - wohl ähnlich Massimo Bottura's "Schneeschmelze".
Nach und nach durchdringt man also diesen dezenten Mandelschaum welcher mit Pünktchen vom Himbeer-Basilikumpüree gesprickt ist und gelangt zum Sorbet - Handwerklich top, genau die richtige Erfrischung nach den herzhaften Gängen!
8. Gang:
Gioccarita
(gioco al cioccolato 2010)
Schokoladenspiel 2010
Als Vorbereitung zu diesem Gang kommt Raffaele mit einem Päckchen Karten. Er breitet Sie meiner Begleitung zu Tisch aus und erklärt:
12 Karten zeigen 12 symbolhafte Situationen aus der Kindheit (je mit einem Inizial-/Stichwort gespickt). Die kommenden 12 Gerichte aus Schokoladen bilden Reflexionen zu Massimilianos Wahrnehmung dieser Situationen. Lassen Sie sich fallen und empfinden Sie nach!
An diesem Punkt bin ich sehr dankbar, mit einer Italienerin zu Tisch zu sitzen, die mir mit gewissen Assoziationen auf die Sprünge hilft. Gerne werde ich - sollte dies der Wunsch sein, sobald mein Scanner wieder intakt ist, die Karten einlesen und als Bild posten.
Das "Dessert" ist sicherlich nicht spektakulär im essens-technischen Sinn. Vielmehr ist sein Verdienst jedoch die Berührung der emotionalen Ebene des Essers. Es war berührend die mehrheitlich italienischen Mit-Esser älterer Semester an den Nachbartischen zu beobachten...
Fazit:
Professionelle aber gewohnt herzliche Bewirtung, Essen, das mit 1 Ausnahme tadellos 3* in Form moderner, italienischer Küche zeigt.
Essen ist für mich dann gut, wenn es Emotion schafft
Pps:
Anfang Mai gründete eine Reihe ital. Spitzenköche die Vereinigung der "Ritter der ital. Küche - wird sicher noch interessant. Kurzfassung in englisch HIER nachzulesen
Ich kann dieses Erlebnis jedem aber nur ans Herz legen
Kommentar