Der guia Michelin 2016 vergibt an Madrid einmal drei Sterne, fünf x 2 und siebenmal einen Stern. Weiterhin wird unterschieden zwischen klassischer, traditioneller, moderner und kreativer Küche. Alle Zweisterne-Lokale werden ausnahmslos der kreativen Küche zugeordnet. Ich muß gestehen, daß ich nach den eindrucksvollen Berichten der Gourmet-Club-Teilnehmer hier in diesem Forum wenig Lust verspürte, dieses vermeintliche Kreativ-Brimborium mitzuerleben. Stattdessen fiel unsere Wahl auf das
Lua
dem der Mich seiner konstanten Evolution wegen ersttmals einen Stern vergeben hatte. Das Restaurant liegt etwas nördlich des Stadtzentrums, in der Nähe des unbedingt besichtigungswürdigen Sorolla Museums. Im Erdgeschoß geht es zünftig zu, kleine Speisen werden gereicht, die Unterhaltung der Gäste ist fröhlich und laut, es gibt interessante alkoholische Getränke zu bescheidenen Preisen.
Wir werden in den Souterrain geführt, wo es sehr gemütlich ist, angenehme Farben, wir fühlen uns gleich wohl.
Es gibt genau ein Menü für 60€. Ein Paar am Nebentisch wird gerade wegen Allergien und sonstigen Unverträglichkeiten und Unpäßlichkeiten abgefragt. Nada, lautet die Antwort; und als der Ober an uns dieselbe Frage stellen will, unterbrechen wir sofort mit einem klaren Nada. Die ersten drei Appetit-Anheizer fanden wir sehr gelungen. Ein Tomatentoast mit Gänseleber und mariniertem Hering ist, da der Toast weich geworden war, ein äußerst schmatziger Einstieg. Dann Hühnersuppe, legiert, mit Miniaturjakobsmuscheln und kleinen Würfelchen von knusprig-zartem Kabeljau und schließlich noch etwas Fischtempura mit gebrannten Zwiebeln und gebratenen Artischocken.
Die Kommunikation war übrigens nicht immer ganz einfach, was hauptsächlich daran lag, daß ich die spanische Sprache nicht verstehe. So blieb denn einiges, was auf unseren Tellern lag, unklar, was zu wilden Spekulationen an unserem Tisch führte. Rücksprachen mit dem Service auf Englisch führten meist zu keiner wesentlichen Aufklärung.
Da wir an diesem Abend in Champagnerlaune waren, hatten wir einen 2006 Grand Cru von Jean Veselle aus Bouzy bestellt, ein feiner und potenter Speisenbegleiter. (65 €/ Flasche)
Nach einem Barschtatar mit allerlei Beigaben bekamen wir als zweite Vorspeise ein Risotto, giftgrün mit mannigfachen Kräutereinlagen - unser Herr Sternentor hätte bestimmt Gebetsstellung eingenommen - und wunderbar zartem Hummer.
Der Fischgang war ein Rochen, als Caldeirada annonciert, wobei der Eintopfcharakter durch einen Schinkensud verstärkt wurde. Ich hätte mir den Rochen etwas weniger gegart gewünscht, was vom Service eher als Außenseitermeinung zur Kenntnis genommen wurde, anscheinend war ich der Einzige mit diesem Einwurf. Nichtsdestotrotz wurde ich zu einem Glas Rotwein aus Galicien, ich dachte immer, dort gäb's nur Weiße, eingeladen. Das Fleisch dazu war eine zarte Lammschulter mit nahezu schon schwarzer Sauce, sehr lecker, und dieses Wort benutze ich nur, weil ich so unauffällig wie möglich dieses Konzentrat mit dem Finger auflecken mußte.
Zwei kleine, charmante Desserts, dazu einen Sauternes-Satellit und , trotzt des Champagners, schaffen wir gerade die 200 Euro- Marke. Um dies zu untertreffen müßte man hierzulande wohl nach Auerbach ins SoulFood fahren.
Das Lua hat uns sehr gut gefallen
Lua
dem der Mich seiner konstanten Evolution wegen ersttmals einen Stern vergeben hatte. Das Restaurant liegt etwas nördlich des Stadtzentrums, in der Nähe des unbedingt besichtigungswürdigen Sorolla Museums. Im Erdgeschoß geht es zünftig zu, kleine Speisen werden gereicht, die Unterhaltung der Gäste ist fröhlich und laut, es gibt interessante alkoholische Getränke zu bescheidenen Preisen.
Wir werden in den Souterrain geführt, wo es sehr gemütlich ist, angenehme Farben, wir fühlen uns gleich wohl.
Es gibt genau ein Menü für 60€. Ein Paar am Nebentisch wird gerade wegen Allergien und sonstigen Unverträglichkeiten und Unpäßlichkeiten abgefragt. Nada, lautet die Antwort; und als der Ober an uns dieselbe Frage stellen will, unterbrechen wir sofort mit einem klaren Nada. Die ersten drei Appetit-Anheizer fanden wir sehr gelungen. Ein Tomatentoast mit Gänseleber und mariniertem Hering ist, da der Toast weich geworden war, ein äußerst schmatziger Einstieg. Dann Hühnersuppe, legiert, mit Miniaturjakobsmuscheln und kleinen Würfelchen von knusprig-zartem Kabeljau und schließlich noch etwas Fischtempura mit gebrannten Zwiebeln und gebratenen Artischocken.
Die Kommunikation war übrigens nicht immer ganz einfach, was hauptsächlich daran lag, daß ich die spanische Sprache nicht verstehe. So blieb denn einiges, was auf unseren Tellern lag, unklar, was zu wilden Spekulationen an unserem Tisch führte. Rücksprachen mit dem Service auf Englisch führten meist zu keiner wesentlichen Aufklärung.
Da wir an diesem Abend in Champagnerlaune waren, hatten wir einen 2006 Grand Cru von Jean Veselle aus Bouzy bestellt, ein feiner und potenter Speisenbegleiter. (65 €/ Flasche)
Nach einem Barschtatar mit allerlei Beigaben bekamen wir als zweite Vorspeise ein Risotto, giftgrün mit mannigfachen Kräutereinlagen - unser Herr Sternentor hätte bestimmt Gebetsstellung eingenommen - und wunderbar zartem Hummer.
Der Fischgang war ein Rochen, als Caldeirada annonciert, wobei der Eintopfcharakter durch einen Schinkensud verstärkt wurde. Ich hätte mir den Rochen etwas weniger gegart gewünscht, was vom Service eher als Außenseitermeinung zur Kenntnis genommen wurde, anscheinend war ich der Einzige mit diesem Einwurf. Nichtsdestotrotz wurde ich zu einem Glas Rotwein aus Galicien, ich dachte immer, dort gäb's nur Weiße, eingeladen. Das Fleisch dazu war eine zarte Lammschulter mit nahezu schon schwarzer Sauce, sehr lecker, und dieses Wort benutze ich nur, weil ich so unauffällig wie möglich dieses Konzentrat mit dem Finger auflecken mußte.
Zwei kleine, charmante Desserts, dazu einen Sauternes-Satellit und , trotzt des Champagners, schaffen wir gerade die 200 Euro- Marke. Um dies zu untertreffen müßte man hierzulande wohl nach Auerbach ins SoulFood fahren.
Das Lua hat uns sehr gut gefallen
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