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  • rocco
    antwortet
    Vielen Dank für den Tipp für Senyor Parellada, werter El Grande. Wir waren tatsächlich da an einem Abend. Ich fand es ok. Service und Essen wirkten auf mich etwas zu routiniert. Aber der Saal ist wirklich beeindruckend und das Essen wahrlich nicht schlecht.

    Gewohnt haben wir beim gerade wegen Renovierungsarbeiten geschlossenen Mercat Sant Antoni, was ich als Basis sehr angenehm fand. Mir schienen die Viertel Poble Sec und Eixample (West) am dynamischsten in Bezug auf Ausgehen, Essen und Geschäfte, aber das ist ein sehr subjektiver Eindruck. Essen waren wir u.a. im Abac (sensationell, Bericht folgt) und im Hisop, knapp nördlich der Diagonal.

    Inklusive uns waren ausschließlich Touristen da. Der Raum wirkt etwas kühl und wegen der sehr niedrigen Decken auch zunächst etwas beengend, aber das fällt recht schnell nicht mehr auf. Als Cava wird Oriol Rossell Brut Nature gebracht sowie etwas (nicht sonderlich gutes) Brot mit zwei Olivenölen, einem milden katalonischen und einem kräftigen, aber auch sehr bitteren andalusischen. Wir wählten das "Summer Menu" (für günstige 50 Euro) und die dazu angebotene Weinbegleitung. Das stellte sich als praktische, aber im Zweifel nicht die beste Wahl heraus. Die Weinkarte führt kaum bis gar keine gereiften Weine, aber eine Flasche Cava oder ein Albarino wie der in Deutschland nur selten auftauchende 2006 Vendetta wären vielleicht spannender gewesen.

    Das Menu ging los mit amanida de musclets de roca, bestehend aus zwei Miesmuscheln, geschmorten Cherrytomaten, Gurkenpickle und einem Basilikumgranité. Keine Offenbarung, aber gut. Das galt auch für Häppchen Nummer zwei sardines fumades amb ametllons, einer kalten Mandelsuppe mit sehr schmackhaften frischen Anchovies. Gang drei hieß verat amb rossinyols i poma und war für mich das erste echte Highlight. Kleine roh marinierte Makrelenfiletstreifen wurden mit Pfifferlingen serviert und am Tisch mit eisgekühltem, geriebenem Granny Smith bestreut. Fisch, Pilz und frischer Apfel passten hervorragend zusammen. Zu den ersten Gängen wurde ein unspektakulärer 2011 Tern Obrador de Vi Garnatxa Blanca eingeschenkt.

    Der darauf folgende Gang hatte gute Komponenten, war aber etwas unglücklich portioniert. calamars amb burrata i tòfona d'estiu bestand aus glasigen Tintenfischnudeln, weißen Sommertrüffeln und - zu üppig portioniert - Burrata. Die Burrata machte das Gericht etwas schwer. Weniger wäre hier mehr gewesen. Sehr gut war dann wieder suquet de rap amb "romesco", ein Stück Seeteufel mit einem intensiven Jus aus den Zutaten der Romesco Sauce (u.a. Tomaten, Knoblauch, Mandeln, Haselnüsse, Paprika). Dazu gab es noch zwei "Sphären", die mit einem Safran Schaum gefüllt waren. Der diese beiden Gänge begleitende Wein war deutlich spannender als der erste, nämlich ein 2009 Albarin Blanc "Nibias" aus der Region Asturias, der durch oxidative Noten wie auch die Romesco-Sauce etwas nussig schmeckte.

    Überragend war der Fleischgang - garrinet confitat amb prunes - ein Quader butterzartes, geschmortes Spanferkel mit im Zweifel nachträglich applizierter krosser Spanferkelhaut und dazu eine dichte Backpflaumensauce. Auch der begleitende Wein war hervorragend, ein schön temperierter 2008 Rioja "Inspiracion" aus dem Hause Bodegas Valdemar. Anschließend gab es Käse aus Katalonien und dann die Desserts. Zunächst préssec d'aigua amb té verd mit Pfirsichsorbet und Litchisorbet. Den grünen Tee habe ich gar nicht mehr richtig in Erinnerung. Es war jedenfalls ein sehr erfrischenendes Vordessert, das aber durch Dessert Nummer Zwei getoppt wurde. llet a la brasa amb avellanes bestand aus Milcheis, etwas verbrannter Milch als Jus (Karamell-ähnlich) und Haselnusskrümeln. Der hierzu servierte Süßwein kam nicht aus Spanien, sondern aus Frankreich und war zwar nominell ein Süßwein, schmeckte aber eher trocken. Es war ein recht hitziger, aber sehr aromatischer 2009 Petit Manseng "Haita" der Domaine Moucaut aus dem Südwesten.

    Zum Kaffee wurden noch auf dem obligatorischen Stein eisgekühlte Melonen- und Pfirsichwürfel sowie exzellente Schokoladentrüffel gebracht, und das war es dann. Wir beide fanden das Menu sehr gut, frisch und vor allem nicht überladen. Zwei bis drei Elemente pro Teller, mehr gibt es bei Herrn Bondia nicht, aber das reicht auch. Was mich an der spanischen (Restaurant-) Küche manchmal etwas irritiert ist die weitgehende Absenz von Gemüse und Kräutern, obwohl es davon ja eigentlich genug gibt. Nicht selten wird einfach ein Stück Fisch oder Fleisch mit Sauce serviert, dazu Brot, aber nichts Grünes. Das war auch hier bei manchen Gängen so. Gestört hat mich das an dem Abend nicht, ein paar mehr grüne Tupfer hier und da hätte ich aber nicht schlecht gefunden. Insgesamt findet man im Hisop eine angenehm unaufgeregte, regional verwurzelte Produktküche, und das zum sehr günstigen Preis. Nimmt man einen günstigen Wein, kann man zu zweit deutlich unter 150 Euro landen. Ich würde jedenfalls jederzeit wieder hingehen wollen.

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  • El Grande Gourmet
    antwortet
    Werter rocco,

    ich war letztes Jahr zu Ostern zwar nicht im "Lasarte", aber dafür im „Moo“, dem Ableger des berühmten „El Celler de Can Roca“ in Girona, zu Gast, und muss sagen, dass der Besuch mich nicht unbedingt umgehauen hat! Das moderne, zeitgeistige Ambiente des Restaurants, welches sich dem Hotelfoyer des Design-Hotels „Omm“ anschließt, hat mir zwar durchaus gefallen, das Menü hingegen, das wohl die aktuellen Entwicklungen der katalanischen Avantgarde-Küche zeigen wollte, konnte nicht in allen Einzelheiten überzeugen. Auf den Punkt gebracht: viel technischer Aufwand, oftmals aber ohne großen geschmacklichen Mehrwert. Ingesamt nicht schlecht, aber ich hatte durchaus mehr erwartet! Im Drei-Sterne-Tempel der Gebrüder Roca war ich zwar noch nicht, wenn aber ihre Dependance in Barcelona, das „Moo“, annähernd den derzeitigen Stand ihrer dortigen Küche repräsentiert (was auf der Internetseite des „Moo“ kolportiert wird), dann muss ich die Reise nach Girona nicht unbedingt antreten. Ich würde die Gesamtleistung so in etwa bei einem schwachen Michelin-Stern bzw. 15 Gault-Millau-Punkten ansiedeln!

    Sehr empfehlen hingegen kann ich das „Senyor Parellada“, ein äußerst stimmungsvolles Restaurant im Altstadtviertel „Born“ nahe der sehenswerten Kirche „Santa Maria del Mar“. Man sitzt dort sehr gemütlich und wird vom aufmerksamen Service freundlich und herzlich umsorgt! Die eher einfach-rustikale katalanische Küche ist mehr als korrekt zubereitet und überzeugt durch teilweise dichte und intensive Saucen (tolle Pflaumensauce zur halben katalanischen Ente)!

    Wir haben übrigens im dazugehörigen Hotel „Banys Orientals“ gewohnt (welches auch von Sphérico schon lobend erwähnt wurde), das uns ebenfalls begeistert hat mit seinem geschmackvollen Interieur. Großer Vorteil nebenbei: wenn man im „Senyor“ ein Gläschen zuviel getrunken hat, kann man gleich ins Hotelzimmer fallen, ohne noch mühselig durch die Altstadt zu irren…

    Gruß, El Grande!
    Zuletzt geändert von El Grande Gourmet; 20.08.2012, 22:30.

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  • rocco
    antwortet
    War irgendjemand in den letzten paar Monaten im Lasarte? Bei Ablegern von berühmten Restaurants (und dann auch noch in Hotels) bin ich immer etwas zurückhaltend, aber wer weiß, ob das Lasarte richtig, richtig gut ist?

    Gibt es sonst irgend einen brandneuen "Geheim"-Tipp in Barcelona?

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  • Sphérico
    antwortet
    Jawoll, zo Bäfähl möllerrrrin, soforrrt häntärrr die Ohren geschrräben !

    Noma zu viel Hype im Moment, Helsinki...nun ja.
    Also Bilbao/San Sebastian und Umland.
    Alternativ Südtirol.
    Oder nach dem Hype bei günstigeren Flügen Marrakesch ?
    Ach, erstmal mit einer Stulle in die Arbeit !

    :cheers:

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  • müllerin
    antwortet
    Monrovia steht nicht zur politischen Debatte.
    Schreiben Sie es sich hinter Ihre Ohren.
    Dies ist eine "message" !

    Barcelona, Kopenhagen, Helsinki, Baskenland
    sind unter kulinarischen Aspekt gefragt.
    Welche darf es sein ?

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  • glauer
    antwortet
    Zitat von müllerin Beitrag anzeigen
    Barcelona
    Tibidabo, Montjuic, Mittelmeer.
    Banys Orientals Hotel.
    *** Sterne Restaurants außerhalb der Stadt.
    Oder
    Kopenhagen ?
    Helsinki ?
    Baskenland ?
    Wer mag sich für eine Stadt im Frühjahr 2011 entscheiden und es begründen!
    Monrovia. Kein Internet.

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  • müllerin
    antwortet
    Barcelona
    Tibidabo, Montjuic, Mittelmeer.
    Banys Orientals Hotel.
    *** Sterne Restaurants außerhalb der Stadt.
    Oder
    Kopenhagen ?
    Helsinki ?
    Baskenland ?
    Wer mag sich für eine Stadt im Frühjahr 2011 entscheiden und es begründen!

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  • Sphérico
    antwortet
    Ach, Pellicer out of town ?! Wußte ich nicht, pardon. Vielen Dank für die Information. Das Lasarte wäre dann neben Gresca auf meiner Liste beim nächsten Besuch.
    :hungry:

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  • ifs2008
    antwortet
    Nachrag: lasarte, mit ** ausgezeichneter Ableger von berasategui, sehr empfehlenswert. Statt omm lieber ins original und vom abac weiss ich nicht, wie die Küche nach pellicer ausschaut, sehr riskant.

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  • ifs2008
    antwortet
    Lesen sie meinen Blog - Kategorie Barcelona. Girona und ruscellada sind mit Zug sehr gut erreichbar. Can fabes eher meiden, wobei jetzt Pellicer vom abac nach Hause zurück gekehrt ist und vielleicht wieder Stabilität ins Haus bringt. Top-Tip: gresca.

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  • Sphérico
    antwortet
    Muß dann das Banys Oriental in der Calle Argenteria empfehlen. Sehr günstig, hübsch und gut geführt erreicht man von dort alles in wenigen Minuten. 15-20 Minuten mehr Fußweg muß man von den Tophotels Arts und W-Hotel einplanen, die sind natürlich hochpreisig, aber eben top...

    Bitte in der City nicht das Omm-Restaurant im Moo-Hotel und das Abac verpasssen.
    Sonst außerhalb mit langer Fahrt Carme Ruscadella, Santi Santamaria und die Roca-Brüder. Da muß man aber schon reichlich Lektüre für die Fahrt mitnehmen...

    Viel Spaß, S.

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  • müllerin
    antwortet
    Hätte gerne Tipps
    Flugreisende ohne Auto
    Hotel zu Fuß für Besichtigungen Barcelonas
    Restaurants ** oder *** mit Taxianbindung.

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  • ifs2008
    antwortet
    Ui, soweit ich mich erinnere, ist das Restaurant schon seit Frühling 2008 geschlossen und der Herr Dr. wollte in NYC ein neues Venture starten...

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  • Sphérico
    antwortet
    Haben Sie Lust auf etwas Spezielles ? Ein Besuch beim Neurologen vielleicht ?

    Miguel Sanchez Romera hat schrittweise seinen Arztkittel an den berühmten Nagel gehängt und betreibt schließlich und ausschließlich sein Restaurant L' Esguard in Saint Andreu de Llavaneres bei Barcelona.
    Vielleicht erinnern Sie sich an einen "Feinschmecker"-Bericht vor etwa zwei Jahren. Leider war ich bisher noch nicht vor Ort.
    Dies wäre aber vom Hörensagen meine erste Wahl nach Celler de Can Roca.
    :cheers:

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  • ifs2008
    antwortet
    Ja, eher unerfreuliche...

    Ich kann das Gresca nur wärmstens empfehlen... Oder andere Bistronomias wie Embat!

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