Wir saßen auf Plastikstühlen, an Plastiktischen, auch das Besteck war aus Plastik und das Licht war neonhell und dazu noch alles grau in grau gestaltet – klingt nach einem grässlichen Mahl, war ein Restaurantbesuch der Superlative im Enigma….

Einige Teilnehmer unserer Gourmet-Club-Reise hatten sich für eine Erweiterung des Programms um das Enigma interessiert. Zunächst hatten wir keine Plätze bekommen, aber am Abend der Anreise, die uns zunächst nach Girona führte und durch französische Streiks leider etwas erschwert wurde, erreichte Hannes Buchner eine Mail, dass wir doch einen Tisch bekommen könnte. Bis dann geklärt war, dass wir tatsächlich am Samstagmittag in das Restaurant durften, waren noch diverse Telefonate notwendig, da es etwas unklar war, wie viele Leute wirklich kommen durften. Dann musste auch noch eine Anzahlung geleistet werden – ein verständliches Mittel um kurzfristige Absagen zu unterbinden, aber für Nachrücker, die bereits auf Reisen sind, ist natürlich etwas komplizierter umzusetzen ist, als wenn die Buchung bereits Wochen vor dem eigentlichen Termin fest steht. Nach so viel hin und her waren die vier glücklichen der Runde der Meinung: Das muss jetzt großartig werden, sonst hat sich der ganze Aufwand nicht gelohnt….Wir waren also gespannt. Das Restaurant ist von außen äußerst unscheinbar. Je nachdem, aus welcher Richtung man kommt, kann es leicht übersehen. An einer Seite ist immer hin ein Schild angebracht.
Um das Restaurant betreten zu können, bekommen wir nach der erfolgreichen Anzahlung eine ID mit Türcode, der dann am Eingang eingegeben werden muss. Und dann muss man auch noch die Tür in die Richtige Richtung bewegen – eine Herausforderung…
Der Besuch des Restaurants ist in mehrere Stationen unterteilt, die aber architektonisch so spektakulär sind, wie im Azurmendi. Es gibt die Stationen La Cava, La Barra, La Planxa, Dinner, Dolc und 41°, also im Grunde Aperitif, Bar, Grill, Dinner + Dessert und nochmal Bar. Die Stationen werden Enigma, also Rätsel genannt und gruppieren sich um den Hauptgastraum. Alles ist durch schmale Glasscheiben voneinander abgetrennt. Die Durchgänge sind zunächst nicht erkennbar. Die Decken sind mit lichtdurchlässigem, grauen Stoff abgehängt. Darunter ist eine recht helle Beleuchtung Man fühlt sich also wie in einer Wolke oder einem Eisberg. Gemütlich kann man das nicht nennen, auch die Mitarbeiter tragen alle graue und bzw. schwarze Kleidung. Die Tische und Stühle sind – wie schon erwähnt – auch einem Kunststoff, ebenso durchsichtig bzw. leicht milchig. Also alles ganz schön cool – also muss das Kulinarische Farbe ins Spiel bringen.


Zunächst werden wir an einen Stehtisch gebeten. Es gibt Wasser: Zunächst gibt es Ryokan, 22 Artisan Water – zur Erfrischung und wir werden nach Allergien und Unverträglichkeiten gefragt.

Dann geht es weiter an eine Sitzgruppe auf Lounge-Höhe. Wir „fläzen“ uns in die ungepolsterten Kunststoffstühle und studieren die Wein- und Getränkeauswahl. Im Preis von 220 Euro für das Menü sind bereits das Wasser und die Drinks der ersten Bar-Station eingerechnet. Dazu gibt es zwei Weinbegleitungen mit je fünf Positionen zu ca. 85 und 120 Euro, aus der man aber auch glasweise wählen kann (ich wähle drei Weine). Übrigens sind in beiden Begleitungen deutsche Weine dabei, auch die Weinkarte enthält einige Rieslinge. Daher heißt diese Station La Cava. Die ersten Kleinigkeiten werden serviert. Die Mitarbeiterinnen müssen sich jedes Mal hinhocken, um die ersten, sehr fragilen Kleinigkeiten unfallfrei zu servieren. Das wirkt etwas anstrengend bzw. nicht unbedingt kommunikativ – zumal in relativ schneller Taktung serviert wird – denn die kleinen Happen sind ja schnell im Mund:
Red Plum – ein frischer Saft-Mix

Fresh Pine-Nut wirkt ein wenig so wie Milchreis mit Pinienkernen

Ginger & Flowers | Rasperry Pods ist extrem fragil, aber hat schon eine hohe Geschmackstiefe mit einer frischen Säure-Struktur

Green Mandarine soll das nächste Gericht gewesen sein (laut der Karte, die wir am Schluss bekommen). Ich erinnere mich eher an einen Geschmack von Roter Bete durch die Rolle und etwas kräutrigen Akzenten - ich glaube, das Grüne waren Mandarinenblätter.

Shiso Leaf with Grapefruit besteht aus einem Saftglas mit einem zitrisch-frischen Saft. Aus dem Blatt liegen meines Erachtens Pomelo-Segmente, das heißt das Ganze ist erfrischend und säuerlich.

Frozen Coconut | Kombu-Kumquat nimmt durch die gefrorene Kokous-Milch-Unterlage etwas die Extreme, der weiteren Bestandteile, aber auch diese Kleinigkeit hat schon viel Geschmack.
Die zwischen zwei Papierdünne Blätter aufgetragene Kumquat-Masse hat einen intensivierten, aber unverfälschten Kumquat-Geschmack.


Nun geht es weiter in das „Enigma“, La Barra. Die Bar ist keine klassische Bar, sondern ein ovaler Tisch, hinter dem zwei Bartender die Getränke zu den nächsten Kleinigkeiten mixen. In dem Raum haben etwa sechs Personen Platz. Schon deswegen gibt es Enigma keine größeren Tische.

Escencia Vermouth ist nur ein Tropfen auf dem Handrücken, hat aber einen fast medizinalen, tiefen Geschmack.

Ahmar | Demistrawberry – ist, wie ich auf Basis einer Cocktail-Website rekonstruieren kann, vom Enigma-Bartender Marc Alvarez entwickelt worden und besteht aus Lorbeer-Gin, Erdbeer-Soda und Oregano. Mit der dazu servierten gefriergetrockneten Erdbeere wird der Geschmack des Drinks deutlich in der fruchtig-kräutrige Richtung intensiviert.

Red Lake |Pomegranate „Madreperla“ – ist eine frisch-rotfruchtiges Zusammenspiel mit dem zweiten Cocktail, zu dem mir aber die Einzelheiten entfallen sind.


Shioso | Parmesan Sphere – für den Drink wird zunächst etwas Gefrorenes geraspelt und dann mit irgendwas, was ich nicht mehr weiß aufgegossen. Dies reagiert so, dass es leicht roséfarben wird. Der Drink schmeckt als habe er mindestens 40 Umdrehungen, aber wir werden beruhigt, dass er aufgrund der japanischen Aromenwelt für uns schwerer wirkt, als er in Wirklichkeit ist. Dazu gibt es eine leichte, aber geschmacksintensive Parmesankugel, die den Geschmack des Drinks verstärkt.


Nach der zweiten Genussstufe werden wir von einem der Köche abgeholt, der uns kurz alle Köche in der offenen Küche vorstellt. Die ist nur durch die schmalen Glasscheiben vom Hauptgastraum und der Bar abgetrennt, also de facto offen, ohne dass man jede Kleinigkeit beobachten könnte. Von dort geht es für uns direkt weiter an die Grillstation „La Planxa“
Der dortige Koch stellt sehr kommunikativ vor, was er macht, fragt im Plauderton, wo wir herkommen und erzählt kurz, wo er in Deutschland schon unterwegs war. Das wirkt sehr locker und zugewandt. Dazu präsentiert er mit einem Assistenten mit gekonnten Handgriffen seine Gerichte – wirkt irgendwie wie Sushi-Bar mit spanischer Kulinarik.
Und los geht's:
Einige Teilnehmer unserer Gourmet-Club-Reise hatten sich für eine Erweiterung des Programms um das Enigma interessiert. Zunächst hatten wir keine Plätze bekommen, aber am Abend der Anreise, die uns zunächst nach Girona führte und durch französische Streiks leider etwas erschwert wurde, erreichte Hannes Buchner eine Mail, dass wir doch einen Tisch bekommen könnte. Bis dann geklärt war, dass wir tatsächlich am Samstagmittag in das Restaurant durften, waren noch diverse Telefonate notwendig, da es etwas unklar war, wie viele Leute wirklich kommen durften. Dann musste auch noch eine Anzahlung geleistet werden – ein verständliches Mittel um kurzfristige Absagen zu unterbinden, aber für Nachrücker, die bereits auf Reisen sind, ist natürlich etwas komplizierter umzusetzen ist, als wenn die Buchung bereits Wochen vor dem eigentlichen Termin fest steht. Nach so viel hin und her waren die vier glücklichen der Runde der Meinung: Das muss jetzt großartig werden, sonst hat sich der ganze Aufwand nicht gelohnt….Wir waren also gespannt. Das Restaurant ist von außen äußerst unscheinbar. Je nachdem, aus welcher Richtung man kommt, kann es leicht übersehen. An einer Seite ist immer hin ein Schild angebracht.
Um das Restaurant betreten zu können, bekommen wir nach der erfolgreichen Anzahlung eine ID mit Türcode, der dann am Eingang eingegeben werden muss. Und dann muss man auch noch die Tür in die Richtige Richtung bewegen – eine Herausforderung…
Der Besuch des Restaurants ist in mehrere Stationen unterteilt, die aber architektonisch so spektakulär sind, wie im Azurmendi. Es gibt die Stationen La Cava, La Barra, La Planxa, Dinner, Dolc und 41°, also im Grunde Aperitif, Bar, Grill, Dinner + Dessert und nochmal Bar. Die Stationen werden Enigma, also Rätsel genannt und gruppieren sich um den Hauptgastraum. Alles ist durch schmale Glasscheiben voneinander abgetrennt. Die Durchgänge sind zunächst nicht erkennbar. Die Decken sind mit lichtdurchlässigem, grauen Stoff abgehängt. Darunter ist eine recht helle Beleuchtung Man fühlt sich also wie in einer Wolke oder einem Eisberg. Gemütlich kann man das nicht nennen, auch die Mitarbeiter tragen alle graue und bzw. schwarze Kleidung. Die Tische und Stühle sind – wie schon erwähnt – auch einem Kunststoff, ebenso durchsichtig bzw. leicht milchig. Also alles ganz schön cool – also muss das Kulinarische Farbe ins Spiel bringen.
Zunächst werden wir an einen Stehtisch gebeten. Es gibt Wasser: Zunächst gibt es Ryokan, 22 Artisan Water – zur Erfrischung und wir werden nach Allergien und Unverträglichkeiten gefragt.
Dann geht es weiter an eine Sitzgruppe auf Lounge-Höhe. Wir „fläzen“ uns in die ungepolsterten Kunststoffstühle und studieren die Wein- und Getränkeauswahl. Im Preis von 220 Euro für das Menü sind bereits das Wasser und die Drinks der ersten Bar-Station eingerechnet. Dazu gibt es zwei Weinbegleitungen mit je fünf Positionen zu ca. 85 und 120 Euro, aus der man aber auch glasweise wählen kann (ich wähle drei Weine). Übrigens sind in beiden Begleitungen deutsche Weine dabei, auch die Weinkarte enthält einige Rieslinge. Daher heißt diese Station La Cava. Die ersten Kleinigkeiten werden serviert. Die Mitarbeiterinnen müssen sich jedes Mal hinhocken, um die ersten, sehr fragilen Kleinigkeiten unfallfrei zu servieren. Das wirkt etwas anstrengend bzw. nicht unbedingt kommunikativ – zumal in relativ schneller Taktung serviert wird – denn die kleinen Happen sind ja schnell im Mund:
Red Plum – ein frischer Saft-Mix
Fresh Pine-Nut wirkt ein wenig so wie Milchreis mit Pinienkernen
Ginger & Flowers | Rasperry Pods ist extrem fragil, aber hat schon eine hohe Geschmackstiefe mit einer frischen Säure-Struktur
Green Mandarine soll das nächste Gericht gewesen sein (laut der Karte, die wir am Schluss bekommen). Ich erinnere mich eher an einen Geschmack von Roter Bete durch die Rolle und etwas kräutrigen Akzenten - ich glaube, das Grüne waren Mandarinenblätter.
Shiso Leaf with Grapefruit besteht aus einem Saftglas mit einem zitrisch-frischen Saft. Aus dem Blatt liegen meines Erachtens Pomelo-Segmente, das heißt das Ganze ist erfrischend und säuerlich.
Frozen Coconut | Kombu-Kumquat nimmt durch die gefrorene Kokous-Milch-Unterlage etwas die Extreme, der weiteren Bestandteile, aber auch diese Kleinigkeit hat schon viel Geschmack.
Die zwischen zwei Papierdünne Blätter aufgetragene Kumquat-Masse hat einen intensivierten, aber unverfälschten Kumquat-Geschmack.
Nun geht es weiter in das „Enigma“, La Barra. Die Bar ist keine klassische Bar, sondern ein ovaler Tisch, hinter dem zwei Bartender die Getränke zu den nächsten Kleinigkeiten mixen. In dem Raum haben etwa sechs Personen Platz. Schon deswegen gibt es Enigma keine größeren Tische.
Escencia Vermouth ist nur ein Tropfen auf dem Handrücken, hat aber einen fast medizinalen, tiefen Geschmack.
Ahmar | Demistrawberry – ist, wie ich auf Basis einer Cocktail-Website rekonstruieren kann, vom Enigma-Bartender Marc Alvarez entwickelt worden und besteht aus Lorbeer-Gin, Erdbeer-Soda und Oregano. Mit der dazu servierten gefriergetrockneten Erdbeere wird der Geschmack des Drinks deutlich in der fruchtig-kräutrige Richtung intensiviert.
Red Lake |Pomegranate „Madreperla“ – ist eine frisch-rotfruchtiges Zusammenspiel mit dem zweiten Cocktail, zu dem mir aber die Einzelheiten entfallen sind.
Shioso | Parmesan Sphere – für den Drink wird zunächst etwas Gefrorenes geraspelt und dann mit irgendwas, was ich nicht mehr weiß aufgegossen. Dies reagiert so, dass es leicht roséfarben wird. Der Drink schmeckt als habe er mindestens 40 Umdrehungen, aber wir werden beruhigt, dass er aufgrund der japanischen Aromenwelt für uns schwerer wirkt, als er in Wirklichkeit ist. Dazu gibt es eine leichte, aber geschmacksintensive Parmesankugel, die den Geschmack des Drinks verstärkt.
Nach der zweiten Genussstufe werden wir von einem der Köche abgeholt, der uns kurz alle Köche in der offenen Küche vorstellt. Die ist nur durch die schmalen Glasscheiben vom Hauptgastraum und der Bar abgetrennt, also de facto offen, ohne dass man jede Kleinigkeit beobachten könnte. Von dort geht es für uns direkt weiter an die Grillstation „La Planxa“
Der dortige Koch stellt sehr kommunikativ vor, was er macht, fragt im Plauderton, wo wir herkommen und erzählt kurz, wo er in Deutschland schon unterwegs war. Das wirkt sehr locker und zugewandt. Dazu präsentiert er mit einem Assistenten mit gekonnten Handgriffen seine Gerichte – wirkt irgendwie wie Sushi-Bar mit spanischer Kulinarik.
Und los geht's:
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