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Le Gavroche, London

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  • Le Gavroche, London

    Dieses Restaurant ist ein Klassiker in London. Eine Institution. Es war das erste Restaurant mit 3* in England, das Haus, welches den Briten das gute Essen beigebracht hat,...
    Seit der Eroeffnung 1967, ist das Restaurant umgezogen, sonst ist nicht so viel passiert. Der CHef ist der Sohn einer der beiden Roux Brueder, die das Restaurant erstmals eroeffneten, und scheint seine Sache relativ gut zu machen.

    Ich war ziemlich skeptisch bevor ich hier gegessen habe, fand das Essen aber auf vertretbarem 2* Niveau. Mehr waer nicht drin, da es schon sehr klassisch ist, und nicht die Produkte hat, die in Paris zu finden sind.

    Fuer Leute die in London allerdings was richtig britisches wollen, so ist das £48,60 Mittags Menu ein echter Hit. Dafuer hat man eine halbe Flasche relativ guten Wein, drei Gaenge und Wasser. Dazu bekommt man eine Atmosphaere, die eher in einem der clubs von St James anzutreffen ist, und perfekten Service.

    Le Gavroche is an institution in London. The restaurant first opened its doors back in 1967, moved a few years later and the current head chef, Michel Roux Jr., took over in 1991. Today, one feels …

  • #2
    Vor knapp einem Jahr waren wir dort und hatten das Lunchmenu gewaehlt, welches preislich fuer Londoner Verhaeltnisse in dieser Klasse wirklich nicht zu schlagen ist. Vom Service her, war alles wie es sich bei 3*** verhalten sollte. Wir waren gute zehn Minuten vor der Oeffnungszeit dort da uns der ploetzlich auftretende Regen nicht mehr warten liess. Und dies stellte auch kein Problem dar, wir nahmen kurz im kleinen "Barbereich" platz und bekamen unaufgefordert zwei Glas Champagner und kurz danach vier kleine Haeppchen, je zwei Minibaguetteschnitten a la Bruschetta mit Lachs- und Rindstartar. Diese waren himmlisch, besonders das Rindstartar war perfekt! Der Geschmack war aeusserst aromatisch und lief klasse zusammen.
    Wie oben erwaehnt kann/konnte man eine kleine 0.375ml Flasche, welche natuerlich vorbestimmt waren, dazu auswaehlen.
    Zur Vorspeise gab es eine Gaensestopfleberterrine mit Preiselbeersauce ... ja, war wirklich sehr klassisch und hat mich leider ueberhaupt nicht ueberzeugt. Auch geschmacklich war da nichts was mir auch nur ansatzweise die Schuhe ausgezogen haette.
    Im Gegensatz gab es danach zum Hauptgang (welcher bereits fuenf Minuten spaeter serviert wurde) ein hervorragendes Charolet Rindsfilet, nicht sehr gross aber geschmacklich on TOP. Abgerundet mit einer feinen, auf der Zunge tanzenden Rotweinjus und Suesskartoffelpuree. Ein wirklich gelungener Gang der nach der Vorspeise wieder einiges wett gemacht hat.
    An das Dessert kann ich mich kaum noch erinnern, womit es mich auch nicht uebermaessig begeistert hat.

    Alles in allem kann ich es nur empfehlen fuer das Geld in London zum Lunch dort vorbei zu schaun. Ein Blick in die a la carte Auswahl liess erahnen, das ein Besuch am Abend vielleicht interessanter gewesen, preislich allerdings eher erschuetternd bekommen waere.

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    • #3
      Das Lunch Menu ist in der Tat ein Schnaeppchen, wobei ich es immer noch als relativ gut empfunden habe. Der Kontrast zur KArte ist allerdings ziemlich gross. Das kann man fast nicht vergleichen.

      Als ich das letzte Mal dort war (Bericht kommt noch), habe ich mit einem Freund 4 Vorspeisen ein Hauptgericht und 2 Desserts geteilt. Somit kommt man auf eine Auswahl an Gerichten die interessant ist, ohne ausbluten zu muessen. Was dann auf dem Teller war, war ohne Zweifel um vieles begeisternder als das lunch Menu.

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      • #4
        So fuer Leute die naechstens nach London gehen, koennte hier ein schoenes Essen stattfinden. Mein letztes Mahl war toll. Bis auf einige leicht uebergarte Langustinen und ein weniger erfolgreiches erstes Dessert war alles ziemlich perfekt.

        Vom Anfang mit einem schoenen Kalbskopf, der locker 3* wert war, und mich wirklich beeindruckt hatte, bis zum grandiosen Highlight des Essens: Foie Gras Lucullus, ein Klassiker, den man (wie Kalbskopf) viel zu selten sieht. Dabei ist die Kombination von Foie gras, Trueffel und Artischocke wirklich goettlich. Das souffle suissesse und ein Omelette Rothschild haben uns nach der Taube aenlich gut geschmeckt. Vom Essen her gibt es hier also nichts zu bemaengeln. Alles 2*+, manches sogar 3*.
        Merklich war der Unterschied zum Lunch Menu, welches ich letztes Mal hatte, und von dem ich nicht 100% ueberzeugt gewesen war.

        Service war toll, mit das beste was man in London hat, und vorbildlich was Flexibilitaet angeht. Jedes Gericht wurde ohne Probleme in 2 Portionen aufgeteilt, was nicht immer der Fall ist!

        Die Weinkarte laesst sich auch sehen. Da gibt's so ziemlich alles was grandios schmeckt und grandiose Preise hat, selbst einen 89er Yquem gibt's Glasweise.

        Kurz, ein tolles Restaurant, was ohne Zweifel zu den Besten hier gehoert.

        I had a very good meal at the Gavroche last year, and as part of my friend’s visit to London, a visit here was arranged. We got lucky and secured a lunch table two weeks prior to the date, which I …

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        • #5
          Habe das Restaurant besucht und neben dem günstigen Menü noch weitere Klassiker probiert.
          Mein Bericht folgt die nächsten Wochen. Momentan lasse ich die Eindrücke noch bei mir.
          Ich bin selbst noch nicht schlüssig wie mein Urteil lautet, kann aber andeuten, dass es Hoch und Tiefpunkte gab.
          :hungry:

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          • #6
            Und hier, wie angekündigt der Bericht:

            Mit hochauflösenden Bildern:

            http://budisfoodblog.wordpress.com/2...vroche-london/


            Das im attraktiven Stadteil Mayfair gelegene "Le Gavroche" gehört mit Sicherheit zu einen der Restaurants, welches den Begriff "Gourmettempfel" geprägt haben.

            Ein einzigartig charmantes und stilvolles Ambiente aus einer Zeit, die längst verloren scheint und so allerhöchstens nur noch aus Filmen bekannt sein dürfte. Das "Le Gavroche", welches mittlerweile an Miche Roux Jr. weitergegeben wurde, trägt den Geist des Hauses weiter.

            Aus deutscher Sicht, hat das Restaurant viele Parallelen mit dem Münchner Tantris. Nein, es sind nicht die Zwei Sterne, die beide Restaurants seit geraumer Zeit für sich beanspruchen, sondern das prägnante Ambiente, der eigene Stil, der seit Jahren fast unverändert und gegen die Zeit ankämpfend, so geblieben ist, wie er immer schon war.

            Doch das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit (neben der Leistung und Stil der Küche, welche ich ähnlich einschätze). Sowohl Tantris als auch Le Gavroche haben für die Wahrnehmung der gehobenen Gastronomie und Esskultur immens beigesteuert, sodass man gar ehrfürchtig beide Restaurants betritt und etwas von der Ära verspürt. Beide Restaurants haben den Gästen das gute Essen beigebracht, als es noch niemand anderen gab, der das hätte tun können.



            Das Restaurant ist allgemein auch sehr klassisch ausgelegt. D.h. steife Hierarchien im Service oder auch keine Preise auf der ohnehin nur französischen Karte (außer für den Gastgeber oder Mann). Dies ist sicherlich sehenswert und passt ins Le Gavroche, doch mir erschien der Service leider etwas zu versteift und mit seiner emotionalen Zurückhaltung unherzlich.

            Außerdem hat es hier eine enorme Mitarbeiteranzahl pro Tisch, was natürlich lobenswert ist, doch nie habe ich mich in einem Restaurant beobachteter gefühlt als hier.

            Doch nun zum Hauptteil, dem Essen:



            Während die Beigaben, die man mit der Karte gereicht bekommt, erst an Hausmannskost erinnern und dann doch recht ordentlich munden, so fällt der Amuse aus kulinarischer Sicht nicht weiter auf.



            Brot ist hier gut und frisch, auch wenn diese Aussage hier eventuell nicht ganz zu aussagekräftig erscheint, da wir fast ausschließlich das Baguette nahmen. Doch wir konnten einfach nicht anders - es war einfach so gut.



            Einer der der Klassiker des Hauses, welcher nicht mehr wegzudenken ist, ist das Soufflé Suissese:

            Ein zweifach gekochtes Käsesoufflé, welches zum Großteil aus Gruyere besteht und mit double cream angereichert wird.



            Es ist wieder einmal einer dieser Gänge, die einen von Anfang an faszinieren und auf alle Zeiten im Gedächtnis bleiben. Das Soufflé erweckt den Anschein einer schweren und zähen Kalorienbombe, doch nimmt man einen Löffel, so erschließt sich einem eine Aromenwucht an Käse. Doch was ist das besondere an diesem Gang? Das Gericht ist keineswegs zäh und schwer. Ganz im Gegenteil: Jeder Löffel fühlt sich an wie ein kleines Wölkchen, fast ein Hauch von nichts und doch hat man einen intensiv salzigen und wunderbaren Käsegeschmack im Mund.

            Dieses ALC-Gericht sollte uns zum Lunch-Menu einleiten, welches sicherlich zu einem der attraktivsten in London zählt. Es beinhaltet drei Gänge, eine halbe Flasche Wein pro Person, sowie eine halbe Flasche Wasser und Kaffe.



            Der Spargelsalat mit Speck und grüner Soße ist natürlich durch den knusprigen deftigen Speck in Verbindung mit frischem Spargelsalat interessant. Die gering dosierte grüne Soße jedoch, ist weitaus wichtiger als gedacht. Der Intensive Kräutergeschmack, welcher den feinen Salat bereichert, duelliert sich mit der Würze des Specks.



            Die Alternative zum Salat überraschte dann doch sehr, wenn man bedankt, dass dieses simple Gericht in einem Zwei-Sterne Etablissement gereicht wird. Königskrabbe mit Nordseegarnelen und Toast Melba.

            Aromatisch liegt vor einem ein relativ simples Zusammenspiel, doch das Gericht ist dann doch vielschichtiger im Aufbau. Während die mit saftigen Tomatenstückchen gemischten Garnelen ein gewohntes Erlebnis bescheren, befindet sich darunter in der mousseartigen Crème noch einmal erneut in konzentrierter Form die Essenz der Verbindung aus gegrillten Tomaten und Garnelen. Dieses mediterrane Gericht besticht dann durch seine Klarheit und Einfachheit. Die interessante Aufstellung von weich-crèmig-knusprig, macht diese Vorspeise zu einem Gericht, welches auf das notwendigste reduziert wurde. Um so stärker seine Aussage.



            Als Hauptgang gab es beim Lunch-Menu, ebenfalls wie am Tag davor bei Gordon Ramsay Schwein. Diesesmal war es Schweinefilet und eingelegte Brust mit süß-saurer Sauce. Anbei gab es noch Möhrchen und erneut pommes dauphine.

            Während das Schwein bei Ramsay ausdrucksstark und klar erschien, so war der Hauptgang hier nicht so lebendig und anregend. Die Verbindung von Schwein mit süß-saurer Sauce funktioniert auch hier gut, doch im direkten Vergleich, wirkte das Gericht hier noch unvollständig und ungeschliffen.



            Im Gegensatz dazu stand der alternative Hauptgang:

            Rindfleisch als Minutensteak mit Mark und Rotweinsauce.

            Das hauchdünne Steak präsentiert sich in Höchstform, nämlich butterweich und zart mit ausgeprtägtem Geschmack, wobei durch die oben aufgesetzten Stücke von rote Beete und Zwiebeln, mit jedem Schnitt ein neuer Akkord gebildet wurde. Umgeben von reichlich Rotweinsauce, welche schon eher an ein Konzentrat aus Wein und Gewürzen erinnerte, ergab sich so ein herzhaftes Gericht, welches verfeinert wurde mit einem stark pürierten Kartoffel-Karottenpüree. Dieses glänzte ob seiner Feinheit und Crèmigkeit.



            An den Hauptgang wurde dann eher unspektakulär angeschlossen mit Mürbteig mit Mangoscheibchen und Ingwerconfit.

            Das Dessert besticht durch eher flache Aromen. Vor allem die Soße erinnert geschmacklich an nichts weiteres als Erdbeerkonfitüre. Diesem fruchtig-leichten Geschmack stünde nichts im Wege, wenn der Mürbteig und die Mangostückchen sich nicht gleichem Geschmacksspektrum anschließen würden. Der Ingwer geht hier leider etwas unter.



            Mit der Wahl Sorbet und Eis zu probieren, kann man eigentlich fast nie falsch liegen. Auch im Le Gavroche bekommt man hier wunderbare Sorbets, die mit ihrem kühlenden Effekt, Platz für weitere Speisen machen und den Gast erfrischen.

            Vanilleeis, weiße Schokolade, sowie ein Bitterorangensorbet waren geschmacklich gut herausgearbeitet.



            Nicht enttäuscht aber in etwas höherer Erwartung schwebend wurde ein weiterer Klassiker des Hauses bestellt, welcher auch starke Ähnlichkeit mit dem beliebten Soufflé Suissese hat. Das Omelette Rothschild.



            Ebenfalls ein Soufflé, welches mit getrockneten Aprikosen serviert wird, welche mit Cointreau getränkt werden. Auf Wunsch gibt es noch eine warme flüssige double cream dazu. Herrlich, wie sich saftig-süße Aprikosen mit der reichhaltigen double cream vermischen, umhüllt von einem vanilligen Wölkchen mit Eigeschmack. Das Omelette Rothschild übt auf den Esser den selben faszinierenden Effekt aus, wie das salzige Soufflé Suissese: Intensive Süße breitet sich im Mund aus, während eine luftige, kaum vorhandene Konsistenz den Esser vorantreibt, das sehr üppig und süß ausfallende Dessert zu verschlingen.



            Nach diesem Geniestreich wurden dann noch Petit Fours gereicht, welche es nach einem solchen grandiosen Dessert sicherlich schwer hatten, jedoch für sich alleine allenfalls durchschnittlich waren. Die Macarons waren etwas zäh, standen aber auch schon eine Weile auf dem Tisch, während der Geschmack des Omelettes immernoch im Kopf präsent war.

            Daraufhin gab es einen wunderbaren Tee, wie ich ihn lange nirgends so aromatisch und delikat serviert bekommen habe. Leider kann ich mich nicht mehr verlässlich an den Tee erinnern, meine aber es handelte sich hierbei um den "Blue of London" Earl Grey.



            Am Ende blieb ein Essen mit Höhen und Tiefen, wie ich es selten erlebt habe. In einem einzigartigen Ambiente wurden mehrere Stunden verbracht, anfangs noch in eher gedrückter Stimmung, ob der permanenten Beobachtung unseres Tisches, während sich dies mit dem immer voller werdenden Raum allmählich legte und die Atmosphäre in voller Pracht sich entfalten konnte. Das preiswerte Menü sticht für sich alleine immernoch heraus für Londoner Verhältnisse, während das Menü definitiv nicht auf **-Niveau war und im Vergleich zu den ALC-Gängen stark abflacht. Die bestellten Klassiker zeigen wunderbare Kochkunst und lassen erahnen wie das Essen abends hätte verlaufen können.

            Insgesamt erlebten wir ein leicht irritierendes Essen und ein ähnliches Gefühl wie beim Tantris, welches ebenfalls durch seine Geschichte vorbelastet ist begleitete den Mittag. Eine Frage bleibt bei beiden Restaurants:

            " Soll ich nun wieder kommen oder nicht?"



            Le Gavroche
            43 Upper Brook Street,
            London W1K 7QR

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