Den Sommerurlaub verbrachte Familie Grande in diesem Jahr in Irland, und zwar im wunderschön gelegenen Golf-Resort „Mount Juliet“ im Südosten der grünen Insel knapp 20 Kilometer südlich von Kilkenny (das Bierfreund/innen durchaus ein Begriff sein sollte
). Das „Mount Juliet Estate“ (auf dessen Golfplatz vor einem Monat die prestigeträchtigen Irish Open ausgetragen wurden) selbst verfügt im Übrigen auch über ein Sternerestaurant, das „Lady Helen“, welches im altehrwürdigen Herrenhaus des Anwesens untergebracht ist. Da sich dieses Ma(h)l aber Sohn und Schwiegervater generös dazu bereit erklärt hatten, ebenfalls dem obligatorischen Urlaubs-Sternegelage beiwohnen zu wollen
, schied die „Lady“ leider aus, da sie nur ein obligatorisches Tasting-Menu, bestehend aus sieben Gängen, von denen Sohn und Schwiegervater nur einen Bruchteil goutiert hätten, feilbot... Schweren Herzens ließen Herr und Frau Grande also vom ursprünglichen Plan, der „Lady“ ihre Aufwartung zu machen, ab und man entschied sich, an einem Abend gemeinsam das im benachbarten Kilkenny gelegene und ebenfalls besternte „Campagne“ anzusteuern, welches ein Kid´s-Menu (für den Sohn) und ein Early-Bird-Menu mit a la Carte-Optionen (mit vielen fischlosen Alternativen für den Schwiegervater) anbot.
Am Mittwoch, den 20. Juli, betraten wir um 18.30 Uhr das Lokal, welches ein wenig unwirtlich am Rande des eigentlich ansonsten sehr pittoresken Zentrums von Kilkenny in einem eher unansehnlichen Mietshaus an einer Hochbahntrasse liegt. Innen verflüchtigte sich dieser eher zwiespältige Eindruck aber schnell, denn die luftig-moderne Einrichtung und der Blick in die offene Küche ließen die Umgebung des Restaurants schnell vergessen. Nachdem jeder von uns sich drei Gänge zum „Early-Bird-Preis“ von 45 Euro zusammengestellt hatte (die fünf Fotos weiter unten sind der Tatsache geschuldet, dass wir teilweise verschiedene Gänge wählten), wurde nach gutem Brot und gesalzener Butter Folgendes aufgetragen:
Paté von Hühner- und Gänseleber mit Feigenchutney und Walnussbrot

Warmes Törtchen von geräuchertem Schellfisch mit frittiertem Ei und Lauch-Butter-Soße

Gebratener Kabeljau auf cremigen breiten Bohnen mit Zucchinirelish, Zwiebelpüree und Zitronen-Beurre blanc

Milchschokoladentarte mit Vanilleeis und Karamellcreme

Holundergelee mit Passionsfruchteis und -creme

Es mag sein, dass hier – wenn man anstatt des Early-Bird-Angebotes das ausgewachsene Tasting-Menu wählt – auf noch etwas komplexerem Niveau gekocht wird, aber trotz dessen muss man dennoch konstatieren, dass aus sehr guten Zutaten klassische, sehr befriedigende und leicht zugängliche Kreationen entstehen, die keinen Gast überfordern und einfach Spaß machen. Ich würde sagen, man kommt dem Konzept hier ziemlich nahe, wenn man es als „Sterneerlebnis für Einsteiger“ betitelt, denn mit dieser Küche verschreckt man auch Gäste wie meinen Sohn oder meinen Schwiegervater nicht, welche beide in Sterneküchen mit einem komplexeren Anspruchsgrad (noch) nicht glücklich werden würden. Bezieht man dann noch das sensationelle Preis-Leistungs-Verhältnis mit ein (45 Euro für drei Gänge am frühen Abend, s.o.), kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass man solch ein Angebot in diesem Segment in Deutschland doch recht lange suchen muss. Am Ehesten lässt sich das „Campagne“ wohl noch mit dem kölschen „Maibeck“ vergleichen, welches mich Konzept und Preisgefüge betreffend doch sehr an dieses Lokal im irischen Südosten erinnert hat.
Wir haben im Laufe unseres Urlaubs auch in anderen Restaurants unterhalb der Sternekategorie sehr gut bzw. auf ähnlichem Niveau gespeist, z.B. im „The Hound“ in unserem Hotel „Mount Juliet“, im „Chez Hans“ in Cashel (der Laden heißt wirklich so
) oder im mit einem Bib prämierten „Pichet“ in Dublin (wo wir die letzten drei Tage unserer Irlandreise verbrachten), aber keines kam preisleistunsgstechnisch an das „Campagne“ heran!
Nimmt man noch den zugewandten Service und die wohlfeile Weinauswahl mit hinzu, kommt man nicht umhin zu sagen, dass man dieses Lokal, das für ungezwungenen und unkomplizierten Genuss steht, gerne in seiner Nachbarschaft hätte…


Am Mittwoch, den 20. Juli, betraten wir um 18.30 Uhr das Lokal, welches ein wenig unwirtlich am Rande des eigentlich ansonsten sehr pittoresken Zentrums von Kilkenny in einem eher unansehnlichen Mietshaus an einer Hochbahntrasse liegt. Innen verflüchtigte sich dieser eher zwiespältige Eindruck aber schnell, denn die luftig-moderne Einrichtung und der Blick in die offene Küche ließen die Umgebung des Restaurants schnell vergessen. Nachdem jeder von uns sich drei Gänge zum „Early-Bird-Preis“ von 45 Euro zusammengestellt hatte (die fünf Fotos weiter unten sind der Tatsache geschuldet, dass wir teilweise verschiedene Gänge wählten), wurde nach gutem Brot und gesalzener Butter Folgendes aufgetragen:
Paté von Hühner- und Gänseleber mit Feigenchutney und Walnussbrot
Warmes Törtchen von geräuchertem Schellfisch mit frittiertem Ei und Lauch-Butter-Soße
Gebratener Kabeljau auf cremigen breiten Bohnen mit Zucchinirelish, Zwiebelpüree und Zitronen-Beurre blanc
Milchschokoladentarte mit Vanilleeis und Karamellcreme
Holundergelee mit Passionsfruchteis und -creme
Es mag sein, dass hier – wenn man anstatt des Early-Bird-Angebotes das ausgewachsene Tasting-Menu wählt – auf noch etwas komplexerem Niveau gekocht wird, aber trotz dessen muss man dennoch konstatieren, dass aus sehr guten Zutaten klassische, sehr befriedigende und leicht zugängliche Kreationen entstehen, die keinen Gast überfordern und einfach Spaß machen. Ich würde sagen, man kommt dem Konzept hier ziemlich nahe, wenn man es als „Sterneerlebnis für Einsteiger“ betitelt, denn mit dieser Küche verschreckt man auch Gäste wie meinen Sohn oder meinen Schwiegervater nicht, welche beide in Sterneküchen mit einem komplexeren Anspruchsgrad (noch) nicht glücklich werden würden. Bezieht man dann noch das sensationelle Preis-Leistungs-Verhältnis mit ein (45 Euro für drei Gänge am frühen Abend, s.o.), kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass man solch ein Angebot in diesem Segment in Deutschland doch recht lange suchen muss. Am Ehesten lässt sich das „Campagne“ wohl noch mit dem kölschen „Maibeck“ vergleichen, welches mich Konzept und Preisgefüge betreffend doch sehr an dieses Lokal im irischen Südosten erinnert hat.
Wir haben im Laufe unseres Urlaubs auch in anderen Restaurants unterhalb der Sternekategorie sehr gut bzw. auf ähnlichem Niveau gespeist, z.B. im „The Hound“ in unserem Hotel „Mount Juliet“, im „Chez Hans“ in Cashel (der Laden heißt wirklich so

Nimmt man noch den zugewandten Service und die wohlfeile Weinauswahl mit hinzu, kommt man nicht umhin zu sagen, dass man dieses Lokal, das für ungezwungenen und unkomplizierten Genuss steht, gerne in seiner Nachbarschaft hätte…
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