Short Facts: Das Restaurant wird erwähnt im Guide Michelin und Gault Millau, gute französische Küche mit asiatischen Einflüssen; Menü (auch abends) Vorspeise/ Hauptgang/ Käse oder Dessert 38 Euro, unter der Woche gibt es mittags ein noch preiswerteres fixes Tagesmenü.
In Lyon findet sich eine unglaubliche gastronomische Breite. Man kann bei den Legenden quasi museal essen, es gibt einige auch moderne besternte Restaurants und in keiner Reiseführerempfehlung fehlt der Hinweis auf die Bouchons, die lokalen einfachen Wirtschaften mit auch rustikalen Klassikern wie Andouillette. Das Cercle Rouge ist eher modern mit leichten asiatischen Einflüssen bei guten Produkten mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis. Also vielleicht ein Tipp, wenn es darum geht, von den anderen genannten Kategorien eine Pause zu machen.

Die auf buntes Papier gedruckte Karte lässt vermuten, dass sie ggf. regelmäßig aber nicht täglich aktualisiert wird. Das Restaurant ist freundlich modern eingerichtet und hat in einem schmalen historischen Gebäude einen Gastraum unten und einen in der ersten Etage. Wenn man unten sitzt, kann man teilweise direkt auf den Pass schauen.
Ein Menü kann mittags und abends frei aus der Karte ausgewählt werden (Vorspeise/ Hauptgang/ Käse oder Dessert 38 Euro, Käse und Dessert 44 Euro), alle Gerichte sind auch einzeln bestellbar. Da ich lieber einen herzhaften Gang esse als ein Dessert, bestelle ich das kleine Menü mit Käse und schiebe noch eine Vorspeise a la carte ein.

Schwertfisch - Espadon Signature – Marine & servi en fines tranches, sauce ponzu parfumee a la truffe, cebette, pommes „paille“, pecan, radis, caviar d*aubergines fumees
Der erste Gang legt hier die Latte unerreichbar hoch für alles was noch kommt, obwohl das auf diesem Niveau gut bis sehr gut sein wird. Der Gang ist auf der Karte als „Signature“ angekündigt und das nicht ohne Grund. Der Schwertfisch ist als Tataki außen scharf angebraten, innen roh oder mariniert. Er wird in Röllchen serviert, die einen (asiatischen?) Rettich umwickeln. Das Ganze liegt in einer sehr aromatischen (Ponzu)-Sauce, in der ich den Trüffel nicht wahrnehme, dessen explizites Aroma aber auch nicht fehlt. Komplementär zur Ponzusauce kommt die geräucherte Auberginencreme daher. Salzige und saure (Sauce) Aromen kombinieren mit dem Raucharoma und der cremigen Textur der Auberginencreme. Kann ich den Gang nochmal haben?

Rindertartar - Tartare Nigiri – Tartare de boef assaisonne au chutney citron vert, arancini, coulis de tomate jaune
Dieses Gericht hat nichts mit Sushi zu tun. Der Name ergibt sich aus einem Spiel aus einem Reis – in diesem Falle frittiert nach Art der italienischen Arancini, allerdings als Block, nicht rund – und einer Auflage, in diesem Falle ein Rindertartar. Insgesamt ist das alles sehr zurückgenommen. Dem Tartar hätte mehr Limettenchutney gut getan, das Aroma war kaum zu erschmecken. Der eckige Arancino war gut, die Tomatencoulis wieder eher zurückhaltend. Insgesamt der schwächste Gang in meiner Auswahl.

Onglet - Onglet - aux herbes - pailasson de pommes de terre, cervelles des canuts, sauce aux herbes
Ich verstehe nicht, warum dieser Cut, Onglet oder „Nierenzapfen“ (o.k., der Name ist deutlich weniger sexy) in Deutschland nur schwer zu kaufen ist. Ich liebe es und die freundliche Dame im Service fragt mich (auf Englisch), ob ich das Fleisch „medium“ haben möchte. Gleichzeitig verzieht sie das Gesicht, als hätte sie vorgeschlagen, es very well done zu servieren. Ich antworte, dass ich es gerne so hätte, wie der Koch es zubereiten würde und in ihrem Gesicht geht die Sonne auf –„saignant“. O.k., blutig also, bin mir nicht sicher, ob das klug war. War nicht klug - war perfekt, weil diese Fleischqualität diesen Gargrad absolut hergab, wunderbar (Dass das nicht immer der Fall ist, musste ich einige Tage später feststellen, als ich woanders das Gleiche bestellte und etwas mehr Garung besser gewesen wäre). Dazu gab es eine interessante in Fett gebackene Kartoffelzubereitung (pailasson) und eine Kräutersauce.

Gorgonzola - Gorgonzola AOP caramelise
Zum Abschluss bekomme ich eine Scheibe Gorgonzola, die wie eine Creme Brulee karamellisiert ist, dazu gibt es ein Kaffee-Gel, das offensichtlich mit Schokolade gemacht ist. Das funktioniert ziemlich gut zwischen Käsegang und Dessert, die Portion ist allerdings recht großzügig für das relativ wenigdimensionale Geschmacksbild. Leiden auf hohem Niveau.
Ich habe zu den Gängen mehrere offene Weine getrunken, die alle Spaß gemacht haben, ohne zu fordern und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hatten. Der Service war zugewandt in der Kommunikation, halb Englisch, halb Französisch, sehr sympathisch. Im Lokal unter der Woche überwiegend einheimisches Publikum vom Ehepaar, über den kleinen Freundeskreis bis zur Tochter mit ihren Eltern. Ich würde wieder hingehen beim nächsten Besuch in Lyon…
In Lyon findet sich eine unglaubliche gastronomische Breite. Man kann bei den Legenden quasi museal essen, es gibt einige auch moderne besternte Restaurants und in keiner Reiseführerempfehlung fehlt der Hinweis auf die Bouchons, die lokalen einfachen Wirtschaften mit auch rustikalen Klassikern wie Andouillette. Das Cercle Rouge ist eher modern mit leichten asiatischen Einflüssen bei guten Produkten mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis. Also vielleicht ein Tipp, wenn es darum geht, von den anderen genannten Kategorien eine Pause zu machen.
Die auf buntes Papier gedruckte Karte lässt vermuten, dass sie ggf. regelmäßig aber nicht täglich aktualisiert wird. Das Restaurant ist freundlich modern eingerichtet und hat in einem schmalen historischen Gebäude einen Gastraum unten und einen in der ersten Etage. Wenn man unten sitzt, kann man teilweise direkt auf den Pass schauen.
Ein Menü kann mittags und abends frei aus der Karte ausgewählt werden (Vorspeise/ Hauptgang/ Käse oder Dessert 38 Euro, Käse und Dessert 44 Euro), alle Gerichte sind auch einzeln bestellbar. Da ich lieber einen herzhaften Gang esse als ein Dessert, bestelle ich das kleine Menü mit Käse und schiebe noch eine Vorspeise a la carte ein.
Schwertfisch - Espadon Signature – Marine & servi en fines tranches, sauce ponzu parfumee a la truffe, cebette, pommes „paille“, pecan, radis, caviar d*aubergines fumees
Der erste Gang legt hier die Latte unerreichbar hoch für alles was noch kommt, obwohl das auf diesem Niveau gut bis sehr gut sein wird. Der Gang ist auf der Karte als „Signature“ angekündigt und das nicht ohne Grund. Der Schwertfisch ist als Tataki außen scharf angebraten, innen roh oder mariniert. Er wird in Röllchen serviert, die einen (asiatischen?) Rettich umwickeln. Das Ganze liegt in einer sehr aromatischen (Ponzu)-Sauce, in der ich den Trüffel nicht wahrnehme, dessen explizites Aroma aber auch nicht fehlt. Komplementär zur Ponzusauce kommt die geräucherte Auberginencreme daher. Salzige und saure (Sauce) Aromen kombinieren mit dem Raucharoma und der cremigen Textur der Auberginencreme. Kann ich den Gang nochmal haben?
Rindertartar - Tartare Nigiri – Tartare de boef assaisonne au chutney citron vert, arancini, coulis de tomate jaune
Dieses Gericht hat nichts mit Sushi zu tun. Der Name ergibt sich aus einem Spiel aus einem Reis – in diesem Falle frittiert nach Art der italienischen Arancini, allerdings als Block, nicht rund – und einer Auflage, in diesem Falle ein Rindertartar. Insgesamt ist das alles sehr zurückgenommen. Dem Tartar hätte mehr Limettenchutney gut getan, das Aroma war kaum zu erschmecken. Der eckige Arancino war gut, die Tomatencoulis wieder eher zurückhaltend. Insgesamt der schwächste Gang in meiner Auswahl.
Onglet - Onglet - aux herbes - pailasson de pommes de terre, cervelles des canuts, sauce aux herbes
Ich verstehe nicht, warum dieser Cut, Onglet oder „Nierenzapfen“ (o.k., der Name ist deutlich weniger sexy) in Deutschland nur schwer zu kaufen ist. Ich liebe es und die freundliche Dame im Service fragt mich (auf Englisch), ob ich das Fleisch „medium“ haben möchte. Gleichzeitig verzieht sie das Gesicht, als hätte sie vorgeschlagen, es very well done zu servieren. Ich antworte, dass ich es gerne so hätte, wie der Koch es zubereiten würde und in ihrem Gesicht geht die Sonne auf –„saignant“. O.k., blutig also, bin mir nicht sicher, ob das klug war. War nicht klug - war perfekt, weil diese Fleischqualität diesen Gargrad absolut hergab, wunderbar (Dass das nicht immer der Fall ist, musste ich einige Tage später feststellen, als ich woanders das Gleiche bestellte und etwas mehr Garung besser gewesen wäre). Dazu gab es eine interessante in Fett gebackene Kartoffelzubereitung (pailasson) und eine Kräutersauce.
Gorgonzola - Gorgonzola AOP caramelise
Zum Abschluss bekomme ich eine Scheibe Gorgonzola, die wie eine Creme Brulee karamellisiert ist, dazu gibt es ein Kaffee-Gel, das offensichtlich mit Schokolade gemacht ist. Das funktioniert ziemlich gut zwischen Käsegang und Dessert, die Portion ist allerdings recht großzügig für das relativ wenigdimensionale Geschmacksbild. Leiden auf hohem Niveau.
Ich habe zu den Gängen mehrere offene Weine getrunken, die alle Spaß gemacht haben, ohne zu fordern und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hatten. Der Service war zugewandt in der Kommunikation, halb Englisch, halb Französisch, sehr sympathisch. Im Lokal unter der Woche überwiegend einheimisches Publikum vom Ehepaar, über den kleinen Freundeskreis bis zur Tochter mit ihren Eltern. Ich würde wieder hingehen beim nächsten Besuch in Lyon…