Wir wurden eher knapp begrüßt und zu unseren Plätzen im modern und ansprechend gestalteten Speiseraum geleitet. An diesem Mittag waren wir jedenfalls nicht die ersten Gäste, alle anderen Tische waren bereits besetzt.
Wir wählten das Menü Tentation, das jeden Mittag für 85 EUR incl. Apéritif, Wein, Wasser und Kaffee angeboten wird. Wären die Mieten in Paris nicht so horrend, ich wäre ob der Preise und Qualität für Mittagsmahlzeiten in der Sternegastronomie jederzeit zu einem Umzug bereit. Naja, bis 2014 hält der TGV noch in Saarbrücken.
Und das gab es für’s Geld:
Eine Garnele in Basilikum-Pistaziengries-Mantel fritiert.
Ein Würfel bestehend aus einer Schicht Räucherlachs, einer weiteren aus Pistaziencrème, rohem Lachs und einem abschließenden Teigblättchen.
Das dritte Teil war auch etwas mit Pistazie und Fisch.
Als nächstes kam:
Ein Rilettewürfel mit einem Scheibchen aus roter Beete obenauf.
Ein Lebercrèmewürfel mit einem Rosenkohlblatt und einer dünnen Geleeschicht aus ebendiesem Gemüse.
Ein Würfel Fleischpastete mit einem frittierten Topinamburchip.
Beide Amuses schmeckten gut. Die fleischige Variante hatte die Nase vorn, gerade weil es nicht die „üblichen“ Produkte gab.
Meine Vorspeise gehört zu den Dingen, die ein Dschinni mir mindestens einmal in der Woche zaubern müsste. Nach dem Aufschneiden einer Blätterteighaube (richtigem Konditorteig), ertrank meine Nase in den Wohlgerüchen einer Hummerbisque mit genügend Périgordtrüffel versetzt. Der Geschmack gab sich nicht minder aufregend. Ich stieß auf wunderbar zartes Scherenfleisch, Pulpo, Champignons und Perlgraupen. Rundum ein Genuss!
Mein Mann konnte sich derweil über ein Schälchen mit Gänselebercrème, bedeckt mit einer Nage aus Süßwein und Studentenfutter wirklich freuen. Daneben lag ein Streifen Parfait, eingehüllt in Knusperbrot, begleitet von Selleriesalat und Selleriestroh.
An dieser Stelle könnte man auch die sehr freundliche junge Dame des Service erwähnen. Die hatte nicht nur unser Champagnerglas sehr gut gefüllt, sondern auch die Weißweinflasche fast vollständig an uns ausgeschenkt. Wir dachten, was soll’s, der Mittag ist die höhere Rechnung wert.
Das Hauptgericht hat unsere gute Stimmung in keiner Weise getrübt. Auch hier ein Gericht, das man in einer Sterneküche eher nicht bekommt: eine ca. 15*5*5 cm Millefeuille von zarten Kalbsnussscheiben, geschichtet mit einer Lebercrème, serviert mit einer hellen Jus und gebratenen Austernsaitlingen, die leider etwas zäh gerieten. Als Gemüse begleiteten junge Schnibbelbohnen mit Sahne und größeren Stücken von gebratenen Schinkenscheiben das Gericht würdig. Obwohl das eher ein deftiges Essen ist, hatte man einen Eindruck von Leichtigkeit, der sich aber wahrscheinlich verloren hätte, wenn man alles aufgegessen hätte. Mein Mann behauptet, das sei nicht wahr.
Ich möchte den Speicherplatz Herrn Buchners nicht über Gebühr belasten und versuche den Rest in geraffter Form zu erzählen. Ich hatte zum Dessert fünf währschafte Stücke besten affinierten Käses. Mein Mann lobte ein Mangodessert. Unter den vielen Sucreries waren für mich Veilchenmarshmellows mit kandierten Blüten ein Schmackofatz. Den Ristretto wünschte ich mir in der deutschen Szene.
Ach ja, unsere reizende Servicedame hat uns auch noch eine Flasche des roten Weines ausgeschenkt und ist unseren zögerlichen Weigerungen immer mit dem Einwand, wir hätten doch Urlaub, begegnet. Die strahlend überreichte Rechnung blieb bei 85 EUR. Meine Einrede, wir hätten doch so viel Wein getrunken, wurde charmant abgewehrt. Es bereite ihnen Vergnügen, wenn die Gäste so viel Spaß hätten. Den hatten nicht nur wir, auch die anderen Gäste schienen sehr zufrieden.
Vielen Dank an die guten Geister.
Wir wählten das Menü Tentation, das jeden Mittag für 85 EUR incl. Apéritif, Wein, Wasser und Kaffee angeboten wird. Wären die Mieten in Paris nicht so horrend, ich wäre ob der Preise und Qualität für Mittagsmahlzeiten in der Sternegastronomie jederzeit zu einem Umzug bereit. Naja, bis 2014 hält der TGV noch in Saarbrücken.
Und das gab es für’s Geld:
Eine Garnele in Basilikum-Pistaziengries-Mantel fritiert.
Ein Würfel bestehend aus einer Schicht Räucherlachs, einer weiteren aus Pistaziencrème, rohem Lachs und einem abschließenden Teigblättchen.
Das dritte Teil war auch etwas mit Pistazie und Fisch.
Als nächstes kam:
Ein Rilettewürfel mit einem Scheibchen aus roter Beete obenauf.
Ein Lebercrèmewürfel mit einem Rosenkohlblatt und einer dünnen Geleeschicht aus ebendiesem Gemüse.
Ein Würfel Fleischpastete mit einem frittierten Topinamburchip.
Beide Amuses schmeckten gut. Die fleischige Variante hatte die Nase vorn, gerade weil es nicht die „üblichen“ Produkte gab.
Meine Vorspeise gehört zu den Dingen, die ein Dschinni mir mindestens einmal in der Woche zaubern müsste. Nach dem Aufschneiden einer Blätterteighaube (richtigem Konditorteig), ertrank meine Nase in den Wohlgerüchen einer Hummerbisque mit genügend Périgordtrüffel versetzt. Der Geschmack gab sich nicht minder aufregend. Ich stieß auf wunderbar zartes Scherenfleisch, Pulpo, Champignons und Perlgraupen. Rundum ein Genuss!
Mein Mann konnte sich derweil über ein Schälchen mit Gänselebercrème, bedeckt mit einer Nage aus Süßwein und Studentenfutter wirklich freuen. Daneben lag ein Streifen Parfait, eingehüllt in Knusperbrot, begleitet von Selleriesalat und Selleriestroh.
An dieser Stelle könnte man auch die sehr freundliche junge Dame des Service erwähnen. Die hatte nicht nur unser Champagnerglas sehr gut gefüllt, sondern auch die Weißweinflasche fast vollständig an uns ausgeschenkt. Wir dachten, was soll’s, der Mittag ist die höhere Rechnung wert.
Das Hauptgericht hat unsere gute Stimmung in keiner Weise getrübt. Auch hier ein Gericht, das man in einer Sterneküche eher nicht bekommt: eine ca. 15*5*5 cm Millefeuille von zarten Kalbsnussscheiben, geschichtet mit einer Lebercrème, serviert mit einer hellen Jus und gebratenen Austernsaitlingen, die leider etwas zäh gerieten. Als Gemüse begleiteten junge Schnibbelbohnen mit Sahne und größeren Stücken von gebratenen Schinkenscheiben das Gericht würdig. Obwohl das eher ein deftiges Essen ist, hatte man einen Eindruck von Leichtigkeit, der sich aber wahrscheinlich verloren hätte, wenn man alles aufgegessen hätte. Mein Mann behauptet, das sei nicht wahr.
Ich möchte den Speicherplatz Herrn Buchners nicht über Gebühr belasten und versuche den Rest in geraffter Form zu erzählen. Ich hatte zum Dessert fünf währschafte Stücke besten affinierten Käses. Mein Mann lobte ein Mangodessert. Unter den vielen Sucreries waren für mich Veilchenmarshmellows mit kandierten Blüten ein Schmackofatz. Den Ristretto wünschte ich mir in der deutschen Szene.
Ach ja, unsere reizende Servicedame hat uns auch noch eine Flasche des roten Weines ausgeschenkt und ist unseren zögerlichen Weigerungen immer mit dem Einwand, wir hätten doch Urlaub, begegnet. Die strahlend überreichte Rechnung blieb bei 85 EUR. Meine Einrede, wir hätten doch so viel Wein getrunken, wurde charmant abgewehrt. Es bereite ihnen Vergnügen, wenn die Gäste so viel Spaß hätten. Den hatten nicht nur wir, auch die anderen Gäste schienen sehr zufrieden.
Vielen Dank an die guten Geister.
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