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L'ATELIER de Joël Robuchon**

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  • L'ATELIER de Joël Robuchon**

    .....ein paar Tage ist es her, als ich in geselliger Runde einen langen Nachmittag im Atelier à Paris verbrachte. Um es schon einmal kurz vorweg zu nehmen, es war ein äußerst gelungener und wirklich sehr zufrieden stellender Besuch. Zudem war es auch mein erstes Mal bei Herrn Robuchon, der seine Ateliers ja weltweit sehr erfolgreich führt.




    Von außen klar zu erkennen, kann man nicht einfach "mit der Tür ins Haus fallen", sondern muss kurz warten bis einem die Tür von innen geöffnet wird. Das ist aber wohl verständlich in einer Stadt wie Paris und auch in vielen Restaurants gang und gäbe.
    Das Restaurant selbst ist wie eine große Bartheke ausgerichtet an der man Platz nimmt. Von dort hat man direkten Einblick in alle Service- sowie Küchenarbeiten; in der Mitte befindet sich die komplett offene Küche.




    Für die abgegebene Garderobe bekommt man einen Abreiszettel mit Nummer, wie in einem Club. Das trifft nicht unbedingt meine Vorstellung für solch' Restaurants, ist aber gar kein Problem; das ganze Konzept ist sowieso mehr auf Business Gäste ausgerichtet, also halb so wild.
    Der Platz an der Bar ist bequem, angenehm und zu viert auch "Ok", wenn man über Eck sitzt. Für eine größere Gruppe würde ich es nicht empfehlen, da man dann zu weit auseinander wäre.
    Wir bekommen die Karten gereicht und gönnen uns erst einmal zum Apéro eine Flasche Ruinart Blanc de Blancs. Wenn man schon in Paris ist, dann darf es auch mal Champagner sein Zudem ist man ja zum Genießen hier und möchte sich nicht den Kopf darüber zerbrechen....

    Wir entscheiden uns für das Menü Découverte, etwas abgeändert. Da alles etwas auf den schnellen Geschäftstypen ausgelegt ist, geht es auch recht fix. Wir mussten bei keinem Gang lange warten, es waren aber auch nicht zu kurze Abstände zwischen den einzelnen Gängen. Weite Wege hat der Service hier nun wirklich nicht

    Den Auftakt bereitete der Kaviar Gang - eine ausgebackene Kartoffelscheibe belegt mit einem Stück geräuchertem Aal, einem Meerrettichschaum und eben dem Kaviar. Das ist natürlich etwas Einfaches und sehr klassisches, aber etwas was ich persönlich liebend gerne esse. Ob mit oder ohne Kaviar; der Meerrettich verstärkte den Geschmack des Aals perfekt wobei der Kartoffeltouch alles cremig unterstrich.





    Alle Zutaten waren wirklich äußerst gut und von sehr hoher Qualität (nicht das man dies nicht erwarten würde).

    Weiter ging es mit einer hervorragenden! gebratenen Entenleber. Begleitet von einer Nocke Kürbiseis sowie kleinen Birnenstückchen. Wirklich toll, die Harmonie der warmen Leber zusammen mit dem kühlen Eis - genial!!




    Mittlerweile war der Champagner schon geleert und wir hatten bereits einen 2004'er Chassagne-Montrachet "Clos Saint Jean" von Domaine Niellon im Glas. Ein feiner Tropfen, sehr cremig mit immer noch junger Frucht und viel Nuss-Toastaromatik.

    Als nächstes wieder ganz klassisch ein Ei im Glas; zwei Eigelbe umhüllt von einem himmlischen Pfifferlingsschaum. Der Schaum schmeckte rein nach den kleinen Pfifferlingen und stellte den idealen Partner für die Eier - äußerst sündhaft und lecker :hungry:




    Die Ansage des Kellners zum folgenden Gericht, das vor uns eingesetzt wurde, lautete: "Voilá, la sole avec......" ...... es war zwar keine Seezunge, der kleine Fehltritt aber auch gar nicht tragisch. Wir aßen eine super gebratene Rotbarbe mit ihren Schuppen; dazu gab es ein Kompott aus Linsen, Tomate und Artischocke; obenauf einen hauchdünnen Brotchip und zwei Salatblätter. Der Fisch war ausgezeichnet, von sehr kräftiger Konsistenz und schön saftig. Nur das Gesamtbild des Gerichts ergab sich mir aber nicht so ganz.....




    Die Hauptspeise stellte ein wunderbar - zartes Milchlamm dar. Naja, ein ganzes war es leider nicht, obwohl ich davon noch ein paar Koteletts mehr hätte essen können Aber dafür war es wirklich sehr, sehr, sehr lecker!! Etwas Knoblauch und Thymian dazu - ganz einfach, bei diesem Gericht spricht einfach die Qualität des Produktes für sich. Und nicht zu vergessen gab es dazu das soo hochgelobte Kartoffelpü à la Robuchon. Nunja, es war natürlich sehr gut, aber für meinen Geschmack doch mit viel zu viel Butter vertränkt; da kam zu wenig vom Grundprodukt geschmacklich zum Vorschein.
    Beim Rotwein waren wir etwas unsicher, worauf uns der sehr nette und versierte Sommelier eine Flasche Hermitage 2001 von Jean-Louis Chave empfahl. Diese stellte sich als absolut ausgezeichnete Wahl heraus - ganz großer Stoff :cheers:




    Das süße Finale war eine luftige Zitronencrème, welche zusammen mit dem wuchtigen Akazienhoniggel eine gute Mischung ergab. Der Akazienhonig gab dem Ganzen noch eine leicht kräutrige Note, etwas Säure von der Zitrone und die Süsse des Honigs - daher auch hier die Note: äußerst lecker




    Es gab zum Abschluss noch ein paar Kleinigkeiten und kleine Miniküchlein - die alle sehr gut waren, aber nicht weiter im Gedächtnis hingen blieben.

    Alles in allem war ich sehr zufrieden. Der Service war nett und zuvorkommend und die Küchenleistung war auf hohem Niveau. Ob hier jetzt zwei Sterne gerechtfertigt sind, vermag ich zu entscheiden, würde aber die Qualität der Speisen sowie deren Zubereitung eher bei ** als bei einem sehen. Der kleine Ausflug hatte sich gelohnt und ich werde hier sicher nochmals einkehren und dies dann auch wieder mittags tun, da ich für ein Dinner (wenn man dann schon mal in Paris ist) doch ein anderes Ambiente bevorzuge.

    In diesem Sinne,
    wp

  • #2
    Danke für diesen tollen Bericht; was für Bilder --> TOP!

    Da muss ich direkt mal schauen, wann der nächste TGV fährt :hungry:

    KG, Schmackofatz

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    • #3
      Vielen Dank für den Bericht,

      tolle Bilder. Ich muß allerdings gestehen, das ich bei den Gerichten nicht gerade an ein ** Sterne Lokal denken würde, ich würde bei einem Lokal dieser Bewertung schon etwas mehr Kreativität erwarten, insbesondere scheinen die Hauptgänge nur auf gutem Bistroniveau zu sein.

      Wie ist das Menu den preislich?

      Schnecke

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      • #4
        Vielen Dank für den schönen Bericht und die tollen Fotos!
        Ich war vor ein paar Jahren im "Atelier" in Las Vegas zu Gast und vom Essen ebenfalls sehr begeistert. Den Ei-Pilz-"Cocktail" gabs damals schon - extrem lecker! Zudem die besten Austern meines Lebens: pochierte "Kussi Baby Oysters" in salziger Butter. Von dieser amerikanischen (?) Sorte hab ich davor und danach nie wieder gehört. Vielleicht kann glauer etwas dazu sagen.

        Das einzige, was ich nicht mochte, war das Tempo: in weniger als 2 Stunden waren wir mit unserem Tasting Menu durch. Aber das mag dem amerikanischen Stil geschuldet sein.

        Wie war das denn bei Ihnen?

        Grüße
        b.

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        • #5
          Zitat von schnecke
          tolle Bilder. Ich muß allerdings gestehen, das ich bei den Gerichten nicht gerade an ein ** Sterne Lokal denken würde, ich würde bei einem Lokal dieser Bewertung schon etwas mehr Kreativität erwarten, insbesondere scheinen die Hauptgänge nur auf gutem Bistroniveau zu sein.
          Ich finde spannend, wie Sie das urteilen ohne den Gang gegessen zu haben. Es gab schon Besuche in hier im Forum gefeierten ***-Restaurants, bei denen ich mich beim Lamm-Hauptgang wehmütig an die oben beschriebene Variante von Robuchon erinnert habe. Auch bei einer Gemüsebeilage sicher sehr viel aufwändiger kochen als dies mit den Knoblauchzehen bei Robuchon geschieht. Aber dadurch schmeckt es mir leider nicht besser.

          Aber vielleicht verstehe ich einfach nicht, was Sie unter gutem Bistroniveau verstehen. Wird sowas z.B. bei den Hauptgängen von Passard serviert? Etwa dem phantastischen Voleille a l'acienne, bei dem ich hinreichend langweilig aussehende Gefügelstücke, etwas Sauce und ein ganzes (!) Viertel Zwiebel auf meinem Teller gefunden hatte?

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          • #6
            Vielen Dank für die Antworten!

            Zitat von schnecke
            .... insbesondere scheinen die Hauptgänge nur auf gutem Bistroniveau zu sein.

            Wie ist das Menu den preislich?
            Schnecke
            Die Gestaltung auf dem Teller ist schon sehr minimalistisch, aber dennoch spricht die Qualität für sich.
            Vergleiche zu ziehen ist immer schwierig, wenn ich aber nun die Qualität gewisser Produkte herauspicke und diese mit einem noch anderst besternten Restaurant vergeiche, wo wir im selben Zeitabschnitt waren, dann ziehe ich Beschriebenes gerne vor.
            Zudem gibt es auch klassische Dreisterner, wo ebenfalls nur ein Stück Fleisch und vielleicht noch eine Möhre mit einer Zucchinischeibe beiliegen - verdient möge es trotzdem sein.

            Das Menü liegt bei 150 Euro.


            Zitat von brigante
            Vielen Dank für den schönen Bericht und die tollen Fotos!
            Ich war vor ein paar Jahren im "Atelier" in Las Vegas zu Gast und vom Essen ebenfalls sehr begeistert. Den Ei-Pilz-"Cocktail" gabs damals schon - extrem lecker! .....

            Das einzige, was ich nicht mochte, war das Tempo: in weniger als 2 Stunden waren wir mit unserem Tasting Menu durch. Aber das mag dem amerikanischen Stil geschuldet sein.

            Wie war das denn bei Ihnen?

            Grüße
            b.
            Wirklich, der Cocktail ist zum Reinlegen

            Vom Tempo her war ich sehr zufrieden, wir saßen gute vier Stunden dort. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass, sollte wenig los sein, es vielleicht zu zügig vorangehen kann. (Oder es liegt einfach am Land, bei den Amerikanern heißt es ja auch im Sternelokal "Rein-Raus")

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            • #7
              Zitat von winepassion
              Wirklich, der Cocktail ist zum Reinlegen
              In der Tat. Wobei ich meine, bei meinem Besuch in Paris vor einigen Jahren, sei der Sauce auch etwas Foie Gras beigemengt gewesen.

              Der Versuch, dies nachzukochen, ist zwar auch nach Jahren immer noch mehr bemueht als perfekt, aber selbst meine Amateurversion ist immer noch eines meiner besseren Gerichte. Ein wenig ist es natuerlich ein schaebiger Trick mit dem ganz weichen pochierten Ei, denn damit kriegt man mich zumindest immer.

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              • #8
                Kleiner Tipp: mit Morcheln (die hatten wir damals) schmeckt das ganze nochmal sensationeller...

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                • #9
                  Der französische Starkoch Joël Robuchon ist im Alter von 73 Jahren verstorben.

                  Er trug den Titel "Koch des Jahrhunderts", den außer ihm nur nur Paul Bocuse, Frédy Girardet und Eckart Witzigmann erhielten.

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                  • #10
                    Meine Arbeit hatte mich für ein größeres Meeting mit Kollegen aus ganz Europa gegen Anfang September nach Paris geladen, insofern hatte ich die Gelegenheit ergriffen schon am Montag anzureisen (das Meeting geht erst Mittwoch los) und mir für Montag und Dienstag freizunehmen, um die Stadt zu erkunden sowie danach noch eine Woche dranzuhängen.

                    Für den Montag nach der Landung am Flughafen Charles de Gaulle geht es mit einer angenehmen Uber-Fahrt in mein Hotel (ich greife in Paris oft und gerne auf das sehr unprätentiöse aber dafür frisch renovierte und modern eingerichtete 2-Sterne Hôtel du Printemps nahe Nation zurück, bei dem die Zimmer oft für unter €100 die Nacht zu haben sind). Für das Mittagessen hatte ich dann schon im Vorfeld ausgewählt, dass ein Besuch in den berühmten Ateliers von Joel Robuchon für ein leichtes Lunch ideal sein würde bevor ich dann für Abends das Le George im Hotel Four Seasons reserviert habe.

                    Um nicht von etwaigen Flugverspätungen betroffen zu sein (da gab es ja im Sommer bei uns viele Berichte, ich selbst habe da dieses Jahr ehrlich gesagt so gut wie noch nie darunter gelitten) hatte ich für 14:30 Uhr reserviert. Mit der RER-Bahn steige ich dann an einem herrlich sonnigen Tag vor dem Arc de Triomphe aus.



                    Das Atelier de Joel Robuchon Etoile befindet sich hier in einem Kaufhaus wo es weiter hinten zum Restaurant die Treppe heruntergeht. Mein Erstaunen ist dann groß, dass die Tür zum Restaurant komplett verriegelt ist. Habe ich mich im Tag geirrt? Ich schaue in meinen Mails nach, da steht klipp und klar, dass ich für Montag – also heute – online reserviert habe. Die Kaufhaus-Mitarbeiter fragen mich, ob ich etwas suchen würde und sagen mir dann „Montags hat das Atelier hier immer zu“. Das ich aber online für Montag reservieren konnte wird mit einem Schulterzucken und einem „seltsam“ registriert aber helfen kann man mir hier natürlich nicht.



                    Nun gut, ich zücke mein Handy und rufe einfach im Atelier de Joel Robuchon in Saint Germain an, das heute offen hat. „Ja, wenn Sie hier vor 15 Uhr erscheinen, können wir für Sie einen Platz finden“. Ich stürme raus, finde auf der Straße ein Taxi und 20 Minuten später sitze ich dann tatsächlich am Tresen in Saint Germain. Die Mitarbeiter hier sind etwas verwundert über meine Episode in Etoile aber interessieren sich dann auch nicht weiter dafür, ist ja eh ein anderes, eigenständiges Restaurant – da frage ich mich schon was Robuchon zu Lebzeiten bei solchen Versäumnissen gemacht hätte.



                    Nun gut, jetzt sitze ich am Tresen. Das Restaurant ist chic in schwarz-rot gehalten und erinnert von der Innenarchitektur an die 90er/00er Jahre. Hinter dem Tresen ist direkt die Küche, die Gerichte werden über den Tresen direkt hinüber zum Gast gereicht.

                    Die Speisekarte hat dann eine Vielzahl an Gerichten, immer betitelt nach der Hauptzutat. Es gibt auch eine glasweise Weinauswahl, das heißt einem entspannten Mittagessen steht jetzt nichts mehr im Wege.





                    Den Auftakt macht dann ein Schaum von griechischem Joghurt. Ganz nett und die Geschmackspapillen beruhigend, mehr soll das jetzt auch nicht sein.



                    Wenn ich schon in einem Sterne-Restaurant bin, dass Produktorientiert arbeitet, war mir klar, dass ich gerne Kaisergranat probieren möchte und somit wähle ich vorneweg La Langoustine en ravioli truffé à l’étuvée de chou vert. Bei den €45 für diese Vorspeise merkt man dann auch, dass dieses Restaurant nicht zu einem Hotel gehört und quersubventioniert wird, sondern entsprechend höhere Preise aufgerufen werden müssen um die große Küche und Produkte zu bezahlen.



                    Der Teller ist in der Tat sehr produktbetont aber ein paar Sachen liegen für mich im Argen. Zum einen ist der Trüffel nicht sehr auffällig in Aroma und Geschmack, zum anderen hat sich mir die Verbindung zwischen erdigem Trüffel mit der frischen Langoustine nicht ganz erschlossen. Zum dritten schmeckt die Langoustine nicht sehr klar heraus, ich schmecke eher ein muffiges Hafenbecken-Aroma. Der Salat in der Mitte ist stimmig aber dieser Teller ist bei 2 Ravioli dann leider auch schon recht schnell verputzt.

                    Diesen Lapsus möchte ich dann ausgleichen und bestelle Le Burger au foie gras et sa sauce aux aromates für €34. Serviert werden zwei mittelgroße Burger mit hausgemachtem Ketchup und einer Schale Fritten. Diese Burger werden hier oft bestellt und sind handwerklich von vorne bis hinten einfach absolut stimmig. Da ist zum einen das leicht angefettete Brioche-Bun, die Scheibe Foie Gras oben auf (die genau den richtigen Schmelz dazu liefert) und auch einzelne Paprika-Abschnitte sind sehr klar zu schmecken. Das Fleisch ist natürlich ebenso intensiv in Saftigkeit und Geschmack, wobei man da bei Rindfleisch in Frankreich sowieso selten in Probleme kommt. Das ist hervorragend (*). Interessant war für mich zu sehen wie ein Sternerestaurant Pommes Frittes interpretieren würde – wie man sich das also im Idealstadium vorstellen würde. Hier sind sie der Version von McDonalds sehr ähnlich, also dünn, salzig, etwas labbrig. Das sticht jetzt nicht besonders heraus aber fällt auch nicht negativ auf.





                    Beim Hauptgang habe ich mich aus der langen Liste für die Kotelettes vom Milchkalb entschieden – L’Agneau de Lait en côtelettes à la fleur de thym für €59. Ich hatte auch nach dem berühmten Kartoffelpüree von Joel Robuchon gefragt und der Koch hinter der Theke hatte mir mit einem Lächeln versichert „kein Problem, das kriegen wir hin“. Der Teller war dann superb für jemanden wie mich der Kalbskotelettes so sehr mag aber so selten isst. Auf dem Teller befinden sich fünf kleine, zarte, sehr saftige und aromatische Kotelettes. Dazu serviert wird ein kleiner angemachter Kräutersalat, eine weich geschmorte Knoblauchzehe (die dadurch ihren strengen Geschmack verliert und eher süßlich wird) und einen Bund Thymian bei dem ich ehrlich gesagt nicht gewusst habe wie ich ihn dazunehmen soll – ich habe ihn einfach hin und wieder in die Hand genommen und abgelutscht wenn ich einen Kräuterkick gesucht habe. Das Kartoffelpüree dazu war dann das legendäre aber bei mir schon etwas abgekühlt. Vielleicht habe ich schon einmal etwas ähnliches gegessen, es war gut aber über alle Maße geflashed hat es mich nicht. Mit dem dazu servierten sehr gutem Baguette (es lebe Frankreich!) wische ich alles von der Sauce weg. Das war ein sehr guter Produktbetonter Teller, mir persönlich hätte er vielleicht für €10 weniger eine bessere Preis-Leistung geboten (* bis **).





                    Desserts gibt es auch noch, aber die überspringe ich angesichts des anstehenden Abendessens in wenigen Stunden.



                    Mit der Rechnung werden dann noch ein paar Petit Fours serviert, u.a. Karamellbonbons. Bei mir sind für die drei Gerichte plus ein Glas Sancerre für €17 dann in Summe €155 aufgelaufen was ich schon – man merkt es vielleicht – als etwas teuer empfunden habe, aber gefallen hat es mir nichtsdestotrotz.

                    Zu der Atmosphäre: Da man hier am Tresen sitzt und die Gerichte schnell kommen würde ich dieses Restaurant eher als perfektes Restaurant für Geschäftsessen oder für gezielte Genusslunches (so wie bei mir) anpeilen. Eine große Menüperformance ist zwar möglich, würde ich hier aber nicht erwarten. Da gibt es wahrscheinlich bessere Adressen. Das erklärt dann vielleicht auch, warum wir in Deutschland kein solches Atelier haben: Unsere Städte sind da nicht unbedingt groß genug für, wir hätten mittags wahrscheinlich einfach gar nicht genug Laufkundschaft um das Restaurant ausreichend zu füllen.



                    Den einen Stern kann ich nachvollziehen und auch warum dieses Restaurant einmal zwei hatte. Ich bin froh es besucht zu haben.

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                    • #11
                      Ist geradezu verwerflich, dass man hier ein Kalb von der Größe eines Lamms schlachten lässt. Und dann auch noch Agneau nennt obwohl es wie Kalb schmeckt. Was hätte Joël wohl dazu gesagt?

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                      • #12
                        Veau ist das Agneau?

                        Oder frei nach Andy Möller: Kalb oder Lamm - Hauptsache Kotelett!

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                        • #13
                          Agneau ist Lamm und Veau ist Kalb - ja, das habe ich beim Schreiben im Kopf heute morgen auf die Schnelle verwechselt.

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