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    L’Assiette Champenoise ReimsDas Restaurant

    L'Assiette Champenoise
    40, avenue Paul-Vaillant-Couturier
    51430 Tinqueux (Reims)
    Tél. : 03.26.84.64.64.
    Mail : [email protected]
    Situé près de Reims, nous vous invitons à découvrir un hôtel 5 étoiles - Relais & Châteaux et Restaurant gastronomique 3 étoiles au Guide Michelin - 19.5/20 au Guide Gault et Millau.


    Arnaud Lallement, hat nach seinem Studium an der „Hotel School von Strassburg, bei großen Namen der Französisch Küche gearbeitet. Bei Roger Verge, ehemaliger Chef der legendären Moulin de Mougins, bei Michel Guérard sowie im Restaurant Alain Chapel in Mionnay.
    Mit 24 Jahren übernahm er die Leitung des Restaurants L’Assiette Champenoise bei Reims. Im Jahr 2001 bekam er den ersten Michelin Stern, im Jahr 2005 folgte der zweite.

    Der Abend begann mit einem Champagner von Krug für Madam, ich selbst begnügte mich mit einem Pastis als Aperitif. Von unseren Tisch hatten wir einen schönen Blick in Garten bzw. auf die Terrasse. Die 10 Tische sind in einem großzügigen Abstand voneinander gestellt. Der Restaurantraum, mit einer großen Fensterfront, wirkt mit seinen weiß eingedeckte Tische sehr großzügig. Lediglich die Beleuchtung konnte uns nicht gefallen. Es fehlte einfach die Grundbeleuchtung, die Tischbeleuchtung bestand lediglich aus Kerzenschein. Architektonisch ausgezeichnet, aber um zu sehen was serviert wurde sehr schlecht.

    Die Speisekarte verzeichnet drei Menüs. Verschiedene Gerichte aus den Menüs werden auch a la Carte angeboten.
    Heritage, eine Wiederentdeckung der Gerichte aus 37 Jahren. Für 198 € ohne Angaben von Gängen
    Saveur. 6 Gänge für 158 €,
    sowie Goût, 5 Gänge für 138 €.

    Wir entschieden uns für das Menü Goût dazu ein Dessert.

    Nachdem Butter und Brötchen auf dem Tisch standen, kam der Sommelier mit seiner Weinkarte. Von einer Karte kann man eigentlich nicht sprechen. Es war ein Ungetüm. Schwer und unhandlich. Natürlich waren all die großen Namen der Weinwelt vorhanden. Ohne Hilfe kann man hier nicht durchsteigen.
    Zusammen mit dem, auch deutsch sprechenden, Sommelier einigten wir uns auf folgende Weine:

    ½ Chassagne Montrachet 1er Cru „Les Caillerets“ J.M Morey 2008
    2 Gläser de Dommaine Avela cuvee Theodore 2008 „Languedoc“
    2 Gläser Vintage 2009 Mas Amiel

    Zu dem Aperitif wurden vier Kleinigkeiten aufgetragen. Sehr gut der Thunfisch und die Gänselebercreme.

    Als Amuse Bouche wurde ein Karotten-Orangen-Süppchen serviert. Als Einlage ein Stück Lachs. Das Süppchen gut gewürzt, der Lachs nicht roh sondern leicht gegart.

    Beim nachfolgenden Menü kam für uns viel Neues auf dem Tisch. Interessanteste Neuigkeit war das Servieren der Gänge auf jeweils 2 Tellern. Auf einem Teller die Hauptzutat, auf dem anderen die Beilagen. Auf dem Tisch wurde es oft sehr eng da die Teller auch Ø von über 30 cm hatten.

    Menü:
    Flusskrebse mit Gemüse und Gewürzen.
    Seebarsch mit Wellhornschnecke
    Schwarzes Schwein mit Kartoffeln
    Käsewagen - Fromages von Philippe Olivier
    Dessert: Schokolade - Gourmandises

    Zum Abschluss wurde ein Tee- und Kaffeewagen vorgeschoben. Aus 9 verschiedenen Kräutermischungen konnte Tee bzw. aus 3 verschiedenen Kaffeeanbaugebieten konnte Kaffee individuell zusammengestellt werden. Ich entschied mich für einen Tee von Bohnenkraut, Madam für einen Kaffee Brésil.

    Fazit: Ein gelungener Abend in angenehmer Atmosphäre. Netter, kompetenter und unaufdringlicher Service. Die Küche überzeugt durch Kreativität und Wohlgeschmack.

    Bilder unter http://29alwi.wordpress.com/2012/10/...as-restaurant/

    PS: Leider sind die Bilder von minderer Qualität. Schlechte Grundbeleuchtung und kein Blitz.

  • #2
    Wie hat Ihnen denn die Wellhornschnecke geschmeckt? Hierzulande ja ein Exot.

    Danke für den Bericht!
    mk

    Kommentar


    • #3
      Hallo Mohnkalb
      nussig, etwas bissfest aber nicht gummiartig.
      Calvados

      Kommentar


      • #4
        Le Pré Champenois

        Viele Jahre standen wir, wenn wir in Reims waren, immer mal wieder vor diesem Ecklokal unweit des Rathauses und studierten die Speisekarte. Warum wir dann letztlich doch nie hinein gegangen sind, kann ich heute gar nicht mehr sagen. Irgendwie fand sich wohl immer etwas, das doch interessanter klang. Vor und zwischen all den Sterneküchen ist uns heute jedoch nach etwas rustikalerem und genau das verheißt die Karte auch, ohne dabei allerdings profan zu klingen. Dazu vermittelt das Restaurant auch bereits von außen einen gediegenen Charme und ein angenehm stilvolles Ambiente. Das setzt sich auch im Inneren fort, wo Jazzmusik für eine passende Untermalung sorgt.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pré Champenois_1_Außenansicht.JPG Ansichten: 1 Größe: 77,2 KB ID: 59451Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pré Champenois_2_Interieur.JPG Ansichten: 1 Größe: 68,8 KB ID: 59448
        Außenansicht & Interieur

        Zum Apéritif schickt die Küche eine etwas groß portionierte Gurkenscheibe mit Frischkäsecreme sowie ein Gougère au fromage, ein Brandteiggebäck mit Käse. Letzteres ist noch warm und gefällt mir besonders gut.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pré Champenois_3_Apéros.JPG Ansichten: 1 Größe: 55,7 KB ID: 59449
        Apéros

        Das dann folgende Amuse Bouche löst bei mir allerdings nur Verwunderung aus. In einem Glas finden sich kalte Kürbiscreme und ein paar Zucchiniwürfel. Weder passt das geschmacklich, noch finde ich kalte Kürbiszubereitungen besonders reizvoll. Es tut nicht weh, ist aber auch nichts, was ich häufiger bräuchte.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pré Champenois_4_Amuse Bouche.JPG Ansichten: 1 Größe: 50,5 KB ID: 59447
        Amuse Bouche

        Natürlich werden auch im "Pré Champenois" diverse Menüs angeboten, aber heute reizt uns das à la Carte Angebot und so starte ich mit einem Tartar von Wolfsbarsch und geräuchertem Aal. Die Portion ist riesig, so dass man meinen könnte, ein kompletter Fisch wäre hier verarbeitet worden. Das Tartar ist mit Olivenöl und Zitrone gut abgeschmeckt, dazu ein paar dünne Streifen von grünem Spargel und Karotte, die blanchiert sind. Eine sehr schöne Begleitung ist der Kräutersalat aus Koriander und Dill, mit dem man den Fisch nach eigenem Belieben zusätzlich würzen kann.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pré Champenois_5_Tatar Wolfsbarsch Aal.JPG Ansichten: 1 Größe: 58,8 KB ID: 59450
        Tartar vom Wolfsbarsch und geräuchertem Aal, Kräutersalat, Yuzucreme

        Mein Mann entscheidet sich für l'oeuf en meurette, ein klassisch burgundisches Gericht, das pochiertes Ei mit Rotweinsauce beschreibt. Hier kommt es auf geröstetem Brot, begleitet von gebratenen Austernpilzen, Spinat und einer gebratenen Scheibe Foie Gras. Als wäre das alles noch nicht kräftig genug, liefert eine Scheibe knuspriger Speck noch salzige Würze dazu. Ein wunderbar süffiges, wenn auch ziemlich deftiges Vergnügen.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pré Champenois_6_Oeuf en meurette_Foie Gras.JPG Ansichten: 1 Größe: 61,9 KB ID: 59453
        L'oeuf en meurette, Spinat, Austernpilze, gebratene Foie Gras, Rotweinsauce

        Die Karte im "Pré Champenois" listet erfreulicherweise neben einigen Standards wie dem Boeuf Rossini, Steinbutt oder Kalbsbries auch einige eher seltener zu findende Gerichte. Wann habe ich das letzte Mal einen gefüllten Kaninchenrücken oder eine Königinpastete gesehen? Auch eine Kalbsniere könnte man bestellen. Es wirkt ein wenig wie das bewusste Steuern gegen das Vergessen, bevor diese aus der Mode gefallenen Gerichte endgültig von den Speisekarten der Generation Thunfisch verschwinden.

        So freue ich mich auf den in Speck eingewickelten Kaninchenrücken, der mit saftigem Kaninchenfleisch und Foie Gras gefüllt ist. Erneut ist die Menge enorm und ich frage mich, wie man das, sowohl von der Qualität, dem Aufwand, den Zutaten und der Menge für unter 20 Euro hinbekommt. Die angekündigte Thymian-Jus ist zwar nur dezent schmeckbar, aber angesichts dieses Musterexemplars von Fleischzubereitung verstummt alle kleinliche Mäkelei. Ich bin hochzufrieden.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pré Champenois_7_Kaninchenrücken_Foie Gras.JPG Ansichten: 1 Größe: 61,8 KB ID: 59452
        Gefüllter Kaninchenrücken, Foie Gras, Erbsencreme, Risolée-Kartoffeln, Thymian-Jus

        Gegenüber wird es nicht weniger monströs. Es gibt Königinpastete, den Klassiker der Siebziger Jahre schlechthin. Heutzutage ist es schon, außer bei wenigen noch handwerklich arbeitenden Bäckern, ein Ding der Unmöglichkeit, eine anständige Blätterteigpastete zu bekommen. Diese hier ist von Handteller großem Ausmaß, gefüllt mit Geflügel, Kalb und Pilzen, die in einer schweren, dicklichen Béchamelsauce baden. Genau so muss das sein und genau so habe ich es in Erinnerung. Dazu serviert die Küche einige Würfel Schinken, die vom gepökelten Eisbein sein könnten. Auf jeden Fall sind sie köstlich. Ein gut angemachter, schlichter grüner Salat ist die passende Ergänzung zu diesem absoluten Nostalgie- und Wohlfühlgang.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pré Champenois_8_Königinpastete_Schinken.JPG Ansichten: 1 Größe: 50,9 KB ID: 59456Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pré Champenois_9_Grüner Salat.JPG Ansichten: 1 Größe: 67,8 KB ID: 59455
        Königinpastete mit Kalbfleisch, Geflügel, Champignons, Schinken aus Reims
        ...dazu Grüner Salat

        Bei den Desserts wird es nicht weniger klassisch. Wenn man wollte, kann man hier noch der Zubereitung eines Crêpe Suzettes beiwohnen, wie an einem anderen Tisch bestellt. Ich entscheide mich aber für den Vanille Macaron, dessen Hälfte mit einer leichten Zitronen-Ingwer-Creme belegt ist, darüber eine dünne Schicht Mandelkrokant und darauf ein Joghurteis. Im Zusammenspiel des weichen Teiges mit den übrigen Zutaten ergibt sich ein sowohl harmonisches Geschmacksbild, wie auch abwechslungsreiches Texturspiel. Das ist sehr gut.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pré Champenois_10_Macaron_Joghurteis.JPG Ansichten: 1 Größe: 45,3 KB ID: 59457
        Vanille-Macaron, leichte Zitronen-Ingwercreme, Mandelkrokant, Joghurteis

        Das Soufflé, das meinem Gegenüber serviert wird, ist atemberaubend. Sowohl was die Größe angeht, als auch die Höhe, in der es aufgegangen ist und die Standfestigkeit, mit der es sich hält. Wir haben schon einige Soufflés gehabt, aber das hier ist wirklich handwerklich ganz großes Kino. Zudem kommt der angekündigte Grand Marnier-Geschmack prächtig raus und das separat gereichte Blutorangen-Sorbet passt ebenfalls ausgezeichnet.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Pré Champenois_11_Soufflée_Blutorangensorbet.JPG Ansichten: 1 Größe: 55,1 KB ID: 59454
        Soufflé mit Grand Marnier und Blutorangen-Sorbet

        Das war ein überraschender Abend, denn wir hatten zwar mit sehr klassischen Gerichten gerechnet, aber nicht eine derart gute Ausführung erwartet. Hier steht definitiv ein Küchenchef am Herd, der sein Handwerk noch richtig gelernt hat. Dass hier auch fast vergessene Gerichte ihren festen Platz haben, verdient zusätzlich Respekt. Angesichts des Aufwandes, der hier betrieben wird, sind die aufgerufenen Preise fast ein Witz. Unsere Vorspeisen lagen bei 14 bzw. 15 Euro, die Hauptgänge bei 17 bzw. 19 Euro und die Desserts bei 11 Euro. Die Weinkarte ist ebenfalls mehr als moderat kalkuliert. Für uns also auf jeden Fall eine Adresse, die wir beim nächsten Mal gerne wieder besuchen werden.


        Bericht auch unter: http://tischnotizen.de/le-pre-champenois-reims/

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