Halbwegs neu in Nizza ist das Restaurant Jan, gelegen zwischen Hafen und Place Garibaldi in mit dem nettesten und interessantesten Teil von Nizza zum Ausgehen. Benannt ist das Restaurant nach dem Chef Jan Hendrik van der Westhuizen, einem Südafrikaner, der vor der Eröffnung des Restaurants auf einer Yacht in Monaco kochte.
Das Interieur ist sehr elegant mit schönen Korbstühlen, petrolblau gestrichenen Wänden, einer angenehmen Kerzenbeleuchtung, die aber nicht zu dunkel ist. Nur die Tische (Pressspanplatte mit Plastikbelag) kommen dabei nicht mit, gerade weil auch im Jan keine Tischdecken auf den Tischen liegen. Die Wahl des Essens fällt leicht, da es nur ein Menü zu 69 Euro gibt, das man auch nur voll (fünf Gänge) nehmen kann. Die Wahl des Weines fällt deutlich schwerer, denn keine Flasche hat mich wirklich angelacht. Es gibt ca. 20 Positionen, davon gut ein Drittel aus Südafrika und Neuseeland, was mich an der Côte d'Azur nicht wirklich interessiert hat. Die anderen Positionen sind alle jung (2014 bis 2012 bei den Weißen, 2013 bis ca. 2008 bei den roten) und ziemlich hochpreisig (ca. Faktor 4 bis 5). Wir haben uns dann für eine Flasche 2012 Saint Véran der Domaine Croix Senaillet entschieden, die uns das Essen hindurch auch passabel begleitet hat, ohne zu echten Begeisterungsstürmen zu verleiten.
Amuse: Ein Jakobsmuscheleis mit Blumenkohlcrème. Ugh. Das hat leider gar nicht geschmeckt, das Eis wirkte irgendwie muffig, das Jakobsmuschelaroma kam nicht gut zur Geltung, der Blumenkohl wirkte daneben auch eher anstrengend als ausgleichend.
Brot: Sehr gut: ein wunderbar fluffiges Hefebrot mit Sternanis und ein Brot in Scheiben mit - ich glaube - Parmesan. Dazu ein Markknochen (geht so, brauche ich persönlich nicht neben Öl oder Butter) und abgepackte Butter.
Gang 1: Concentré de tomates, burrata, jambon de Parme, granité de melon sucré, vinaigre balsamique. Das war schon deutlich besser. Die Tomaten und die Burrata und der Schinken und das Melonengranité ließen sich jeweils gut miteinander kombinieren. Burrata und Schinken oder Granité oder auch Schinken und Tomaten hingegen ergaben keine Kombination, die ich der jeweils klassischen Kombination vorziehen würde.
Gang 2: Saumon, avocat, wasabi, concombre, pamplemousse, cacahuètes. Das war sehr gut, der Lachs schmeckte ein bisschen nach Kaffee und Wodka, aber immer noch hauptsächlich nach Lachs und war von erstklassiger Qualität. Eine kleine Guacamole und Grapefruit-Würfel gaben die nötige Frische daneben, die Wasabi-Crème brauchte ich jetzt nicht unbedingt.
Gang 3 war ein Stück Wolfsbarsch, kross gebraten, innen perfekt. Dazu gab es eine Brunoise aus Zucchini mit plattierten Zucchiniblüten auf der rechten Seite und Erbsen und Erbspüree auf der rechten Seite, beides gut, aber in der Kombination mit dem Fisch jeweils nicht einfach.
Gang 4: Pintade, morilles, carotte mauve, rhubarbe, graines de tournesol caramélisées, jus de veau et amarula. Damit hatte ich echte Schwierigkeiten. Ein gutes Stück Perlhuhn, wenig aromatische Morcheln, irgendwie zu schwer schmeckendes lila Karottenpürree und eine recht schwere Sauce. Dafür, dass es Mai ist, war dieser Gang mir deutlich zu winterlich.
Gang 5: Gâteau Malva, chocolat, banane rôtie, tuile de pistache. Das Dessert war ebenfalls recht winterlich mit diversen Schokoladenteilen und einem Bananeneis. Es hat schon gut geschmeckt, aber auch hier schien der Frühling ziemlich weit weg.
Insgesamt war das Essen schon sehr gut. Am Ende wurde es uns deutlich zu schwer und winterlich. Ein weiterer Kritikpunkt wäre, dass hier fast jedes Gemüse püriert daherkam und es zu wenig "zu beißen" gab, aber das ist ein Problem der heutigen Hochküche überhaupt (für mich jedenfalls). Im Zweifel wird im Jan ein Michelin-Stern angestrebt, auf dem Niveau habe ich das Essen aber nicht ganz gesehen.
Das Interieur ist sehr elegant mit schönen Korbstühlen, petrolblau gestrichenen Wänden, einer angenehmen Kerzenbeleuchtung, die aber nicht zu dunkel ist. Nur die Tische (Pressspanplatte mit Plastikbelag) kommen dabei nicht mit, gerade weil auch im Jan keine Tischdecken auf den Tischen liegen. Die Wahl des Essens fällt leicht, da es nur ein Menü zu 69 Euro gibt, das man auch nur voll (fünf Gänge) nehmen kann. Die Wahl des Weines fällt deutlich schwerer, denn keine Flasche hat mich wirklich angelacht. Es gibt ca. 20 Positionen, davon gut ein Drittel aus Südafrika und Neuseeland, was mich an der Côte d'Azur nicht wirklich interessiert hat. Die anderen Positionen sind alle jung (2014 bis 2012 bei den Weißen, 2013 bis ca. 2008 bei den roten) und ziemlich hochpreisig (ca. Faktor 4 bis 5). Wir haben uns dann für eine Flasche 2012 Saint Véran der Domaine Croix Senaillet entschieden, die uns das Essen hindurch auch passabel begleitet hat, ohne zu echten Begeisterungsstürmen zu verleiten.
Amuse: Ein Jakobsmuscheleis mit Blumenkohlcrème. Ugh. Das hat leider gar nicht geschmeckt, das Eis wirkte irgendwie muffig, das Jakobsmuschelaroma kam nicht gut zur Geltung, der Blumenkohl wirkte daneben auch eher anstrengend als ausgleichend.
Brot: Sehr gut: ein wunderbar fluffiges Hefebrot mit Sternanis und ein Brot in Scheiben mit - ich glaube - Parmesan. Dazu ein Markknochen (geht so, brauche ich persönlich nicht neben Öl oder Butter) und abgepackte Butter.
Gang 1: Concentré de tomates, burrata, jambon de Parme, granité de melon sucré, vinaigre balsamique. Das war schon deutlich besser. Die Tomaten und die Burrata und der Schinken und das Melonengranité ließen sich jeweils gut miteinander kombinieren. Burrata und Schinken oder Granité oder auch Schinken und Tomaten hingegen ergaben keine Kombination, die ich der jeweils klassischen Kombination vorziehen würde.
Gang 2: Saumon, avocat, wasabi, concombre, pamplemousse, cacahuètes. Das war sehr gut, der Lachs schmeckte ein bisschen nach Kaffee und Wodka, aber immer noch hauptsächlich nach Lachs und war von erstklassiger Qualität. Eine kleine Guacamole und Grapefruit-Würfel gaben die nötige Frische daneben, die Wasabi-Crème brauchte ich jetzt nicht unbedingt.
Gang 3 war ein Stück Wolfsbarsch, kross gebraten, innen perfekt. Dazu gab es eine Brunoise aus Zucchini mit plattierten Zucchiniblüten auf der rechten Seite und Erbsen und Erbspüree auf der rechten Seite, beides gut, aber in der Kombination mit dem Fisch jeweils nicht einfach.
Gang 4: Pintade, morilles, carotte mauve, rhubarbe, graines de tournesol caramélisées, jus de veau et amarula. Damit hatte ich echte Schwierigkeiten. Ein gutes Stück Perlhuhn, wenig aromatische Morcheln, irgendwie zu schwer schmeckendes lila Karottenpürree und eine recht schwere Sauce. Dafür, dass es Mai ist, war dieser Gang mir deutlich zu winterlich.
Gang 5: Gâteau Malva, chocolat, banane rôtie, tuile de pistache. Das Dessert war ebenfalls recht winterlich mit diversen Schokoladenteilen und einem Bananeneis. Es hat schon gut geschmeckt, aber auch hier schien der Frühling ziemlich weit weg.
Insgesamt war das Essen schon sehr gut. Am Ende wurde es uns deutlich zu schwer und winterlich. Ein weiterer Kritikpunkt wäre, dass hier fast jedes Gemüse püriert daherkam und es zu wenig "zu beißen" gab, aber das ist ein Problem der heutigen Hochküche überhaupt (für mich jedenfalls). Im Zweifel wird im Jan ein Michelin-Stern angestrebt, auf dem Niveau habe ich das Essen aber nicht ganz gesehen.
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