Die Einzelberichte findet man unter den jeweiligen Kategorien.
Wir (4 Personen) waren im Januar auf kulinarischer Tour. Natürlich angeregt durch die besonders positiven Bewertungen hier im Forum zu Christian Bau, Klaus Erfort und Jonnie Boer. Alle 3 Sterne und 19 Punkte, Jonnie Boer sogar 19,5 Punkte.
Sicher kann man über Sinn und Unsinn von 9 Sternen in 4 Tagen trefflich streiten. Jedenfalls war es eine sehr spannende Erfahrung. Eine solche kulinarische Extremtour sei jedem empfohlen, der einmal wirklich einen Vergleich zwischen Topköchen ziehen möchte, um kurzfristig die einzelnen Geschmackseindrücke miteinander zu vergleichen. Auch dabei kann man natürlich trefflich streiten, ob ein Vergleich überhaupt Sinn macht. Interessant ist er jedenfalls.
Würden wir eine so extreme Tour wiederholen: wissen wir selbst nicht so genau, so kurz danach auf jeden Fall erstmal nicht.
Wir waren jeweils mittags dort. Jonnie Boer war gerammelt voll und auch der einzige Tag, wo eine Reservierung möglich war! Gästehaus Erfort war maximal zu einem Drittel gefüllt. Christian Bau war zu ca. 3/4 gefüllt. Wir haben jeweils das Hauptmenü genommen. Das Essen war mit ca. 3 Stunden deutlich am kürzesten im Gästehaus. Mit knapp 5 Stunden am längsten in Perl/Nennig. Bei Boer mit ca. 4 Stunden in der Mitte. Für uns noch immer unbegreiflich: es gelingt Toprestaurants (im Gegenzug zu den angeschlossenen Hotels) in der Regel nie, eine vorab gewünschte Rechnungsadresse tatsächlich auf die Rechnung zu schreiben (insoweit doch noch ein Wunsch an die Restaurants in 2010 von uns). Jedes Mal (nach unseren Erfahrungen zu über 90%) muss bei Rechnung noch die korrekte Rechnungsadresse mittels Visitenkarte nachgetragen werden > ein für alle völlig unnötiger und zeitraubender Schritt.
Insoweit auch eine Anmerkung zu unseren Einzelbewertungen der einzelnen Speisen. Im Gegensatz zu einigen Gourmetführern und auch Postings hier im Forum, haben wir es noch NIE erlebt, dass alle Gänge (immer über 10 in der Regel) auf einem konstanten Niveau waren, schon gar nicht auf *** Niveau. Dies ist unseres Erachtens aber auch nur normal und hindert eine *** Bewertung nicht.
Nun ein Kurzfazit: Alle 3 sind wahrlich auf sehr hohem Niveau, je ***. Dennoch mit aus unserer Sicht deutlichen Akzentuierungen. Unseres Erachtens liegt Jonnie Boer ein spürbares Stück vor den deutschen Kollegen. Bei Jonnie Boer stimmt einfach alles und es ist aufeinander perfekt abgestimmt und es wird von a bis z gelebt. Ein extrem kultiges Restaurant in einem alten Klostergebäude, die Inneneinrichtung höchst modern, der Sevice sehr souverän und superfreundlich. Und ja, genauso "kultig" ist das Essen und die Präsentation desselbigen. Hier werden Erwartungen geweckt und erfüllt! Ein selten stimmiges Konzept und JEDE Reise wert. Selbst ein 100 Meter entfernter Shop gehört dazu mit sehr vielen im Restaurant auch verwendeten Produkten. Im Gästehaus Erfort isst man teils auf Weltklasseniveau. Das Setting ist sehr klassisch. Unseres Erachtens hat die Küche aber noch nicht ihren eigenständigen Weg gefunden. Manchmal schon sehr modern, dann wieder sehr klassisch. Ähnlich würden wir Christian Bau sehen. Die Präsentation geht schon in Richtung Jonnie Boer, ohne im letzten Schritt konsequent zu sein. Den asiatischen Einschlag finden wir sehr sehr spannend (Herr Bau war Anfang letzten Jahres in Tokio), dieser wird aber auch nicht immer ganz konsequent umgesetzt und alle Stile (wie in der Voyage Culinaire) zu mischen, ist eine sehr schwierige Herausforderung. Was man auch in der Inneneinrichtung sieht, wo japanische Töne eigentlich hervorstechen sollen, aber die alte Burgdecke doch deutliche Akzente setzen muss, das ganze aus Denkmalschutzgründen. Service war auch bei den deutschen Restaurants erstklassig, mit kleinen Vorteilen bei Frau Bau und ihrem Team, das gezeigt mehr Spaß an der Arbeit hatte. Was bei allen dreien auffällig war, sind die ganz herausragenden Liköre, die mit Champagner (bei C. Bau mit Winzersekt) aufgeschüttet, einen Spitzenaperitif ergaben, dabei kleine Vorteile bei Erfort (Kastanienlikör) vor Boer mit Brombeer- und Bau mit Himbeerlikör.
In der Kurzzusammenfassung aus unserer subjektiven Sicht:
*** (+): Jonnie de Boer
***: Christian Bau
*** -: Klaus Erfort
Bei Jonnie Boer das + in Klammer gesetzt, da wir Bühner im La Vie zweimal noch etwas stärker in der kulinarischen Performance erlebt haben.
KG
Chess
Wir (4 Personen) waren im Januar auf kulinarischer Tour. Natürlich angeregt durch die besonders positiven Bewertungen hier im Forum zu Christian Bau, Klaus Erfort und Jonnie Boer. Alle 3 Sterne und 19 Punkte, Jonnie Boer sogar 19,5 Punkte.
Sicher kann man über Sinn und Unsinn von 9 Sternen in 4 Tagen trefflich streiten. Jedenfalls war es eine sehr spannende Erfahrung. Eine solche kulinarische Extremtour sei jedem empfohlen, der einmal wirklich einen Vergleich zwischen Topköchen ziehen möchte, um kurzfristig die einzelnen Geschmackseindrücke miteinander zu vergleichen. Auch dabei kann man natürlich trefflich streiten, ob ein Vergleich überhaupt Sinn macht. Interessant ist er jedenfalls.
Würden wir eine so extreme Tour wiederholen: wissen wir selbst nicht so genau, so kurz danach auf jeden Fall erstmal nicht.
Wir waren jeweils mittags dort. Jonnie Boer war gerammelt voll und auch der einzige Tag, wo eine Reservierung möglich war! Gästehaus Erfort war maximal zu einem Drittel gefüllt. Christian Bau war zu ca. 3/4 gefüllt. Wir haben jeweils das Hauptmenü genommen. Das Essen war mit ca. 3 Stunden deutlich am kürzesten im Gästehaus. Mit knapp 5 Stunden am längsten in Perl/Nennig. Bei Boer mit ca. 4 Stunden in der Mitte. Für uns noch immer unbegreiflich: es gelingt Toprestaurants (im Gegenzug zu den angeschlossenen Hotels) in der Regel nie, eine vorab gewünschte Rechnungsadresse tatsächlich auf die Rechnung zu schreiben (insoweit doch noch ein Wunsch an die Restaurants in 2010 von uns). Jedes Mal (nach unseren Erfahrungen zu über 90%) muss bei Rechnung noch die korrekte Rechnungsadresse mittels Visitenkarte nachgetragen werden > ein für alle völlig unnötiger und zeitraubender Schritt.
Insoweit auch eine Anmerkung zu unseren Einzelbewertungen der einzelnen Speisen. Im Gegensatz zu einigen Gourmetführern und auch Postings hier im Forum, haben wir es noch NIE erlebt, dass alle Gänge (immer über 10 in der Regel) auf einem konstanten Niveau waren, schon gar nicht auf *** Niveau. Dies ist unseres Erachtens aber auch nur normal und hindert eine *** Bewertung nicht.
Nun ein Kurzfazit: Alle 3 sind wahrlich auf sehr hohem Niveau, je ***. Dennoch mit aus unserer Sicht deutlichen Akzentuierungen. Unseres Erachtens liegt Jonnie Boer ein spürbares Stück vor den deutschen Kollegen. Bei Jonnie Boer stimmt einfach alles und es ist aufeinander perfekt abgestimmt und es wird von a bis z gelebt. Ein extrem kultiges Restaurant in einem alten Klostergebäude, die Inneneinrichtung höchst modern, der Sevice sehr souverän und superfreundlich. Und ja, genauso "kultig" ist das Essen und die Präsentation desselbigen. Hier werden Erwartungen geweckt und erfüllt! Ein selten stimmiges Konzept und JEDE Reise wert. Selbst ein 100 Meter entfernter Shop gehört dazu mit sehr vielen im Restaurant auch verwendeten Produkten. Im Gästehaus Erfort isst man teils auf Weltklasseniveau. Das Setting ist sehr klassisch. Unseres Erachtens hat die Küche aber noch nicht ihren eigenständigen Weg gefunden. Manchmal schon sehr modern, dann wieder sehr klassisch. Ähnlich würden wir Christian Bau sehen. Die Präsentation geht schon in Richtung Jonnie Boer, ohne im letzten Schritt konsequent zu sein. Den asiatischen Einschlag finden wir sehr sehr spannend (Herr Bau war Anfang letzten Jahres in Tokio), dieser wird aber auch nicht immer ganz konsequent umgesetzt und alle Stile (wie in der Voyage Culinaire) zu mischen, ist eine sehr schwierige Herausforderung. Was man auch in der Inneneinrichtung sieht, wo japanische Töne eigentlich hervorstechen sollen, aber die alte Burgdecke doch deutliche Akzente setzen muss, das ganze aus Denkmalschutzgründen. Service war auch bei den deutschen Restaurants erstklassig, mit kleinen Vorteilen bei Frau Bau und ihrem Team, das gezeigt mehr Spaß an der Arbeit hatte. Was bei allen dreien auffällig war, sind die ganz herausragenden Liköre, die mit Champagner (bei C. Bau mit Winzersekt) aufgeschüttet, einen Spitzenaperitif ergaben, dabei kleine Vorteile bei Erfort (Kastanienlikör) vor Boer mit Brombeer- und Bau mit Himbeerlikör.
In der Kurzzusammenfassung aus unserer subjektiven Sicht:
*** (+): Jonnie de Boer
***: Christian Bau
*** -: Klaus Erfort
Bei Jonnie Boer das + in Klammer gesetzt, da wir Bühner im La Vie zweimal noch etwas stärker in der kulinarischen Performance erlebt haben.
KG
Chess
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