Am Ende meines Restaurants-Berichts (Atelier in München) ging ich auf meinen einzigen Kritikpunkt ein: Die üppigen Weinpreise. Ermuntert durch zwei Reaktionen von Euch, möchte ich daraus ein eigenes Thema machen. Denn wohl jeder von Euch dürfte sich über üppige Getränkepreise in der gehobenen Gastronomie schon mal geärgert haben.
Es geht los beim Wasser. Eine Flasche kostet so viel wie eine ganze Kiste inkl. Pfand beim Getränkemarkt. Die Weine werden mit Faktoren bis zu 4 kalkuliert, dabei lasse ich den Gastronomierabatt der Winzer außen vor! So werden aus einem normalen QbA oder Kabinett ab Winzer rasch 40 oder 45 Euro. Etwas moderater werden teurere Weine kalkuliert, ein Großes Gewächs vielleicht mit 2,5, da sind wir dann aber auch rasch bei 70 Euro. Ab 50 Euro pro Flasche fange ich zumindest an zu zucken und schlage nur zu, wenn ich ihn immer schon mal trinken wollte und die Kalkulation fair finde.
Glasweise Weine: Auch hier wird heftig zugeschlagen in der gehobenen Gastronomie. Im Menu des Ateliers z.B. bestellte ich neben der Flasche Weißwein noch einen offenen Roten. Eine klasse Volnay, aber er stand dann mit einem Glas für 30 Euro auf der Rechnung. Das ist keineswegs unüblich.
Das Thema lässt sich natürlich auf Aperitif und Kaffee ausdehnen. Ein Glas Champagner unter 20 Euro wird zur Seltenheit. Bei Jürgens in der Überfahrt wurden bei einem Freund letztens 24 Euro aufgerufen und als ich fragte, ob es wenigstens ein Jahrgangschampagner war, lachte er laut.
Wir können dagegen wenig bzw. gar nichts machen, sofern wir gern Wein trinken, denn das ist der Hauptposten. In südeuropäischen Ländern, aber auch in Österreich ist eine Karaffe Leitungswasser keine Schande, wenn man sie bestellt. In Ferien-Hotels habe ich erlebt, dass eine Flasche Wasser geschenkt wird, sofern man eine ganze Flasche Wein bestellt.
Die deutsche Gastronomie pocht auf ihre hohen Weinpreise (im Vergleich zu einigen anderen Ländern) und begründet das gern mit der Investition des Weinkellers. Da antworte ich gern, wenn ihr bescheidener kalkuliert, wird auch mehr getrunken und weniger Geld ist im Keller auf lange Zeit gebunden.
Ein anderes Thema sind die großen Namen von Wittmann bis Fürst, die auf der Karte stehen MÜSSEN. Die sind von Hause aus kein Schnäppchen. Ein guter Sommelier könnte sich also um ein paar „no-names“ kümmern. Deutschland ist voll mit guten Winzern, die noch nicht die großen öffentlichen Ehrungen erfahren haben und zu bescheidenen Preisen tolle Weine herstellen. Aber welcher Sommelier tut das? Bei einem meiner Besuch in der Luxusgastronomie tranken am Nachbartisch vier Personen drei Flaschen Tignanello. Zu Fisch und Fleisch, egal. Bei 205 Euro pro Flaschen freut sich der Sommelier, hat keinen Beratungsaufwand und sagt sich „es geht doch!“
Meine Frau und ich waren auch schon in der „Schwarzwaldstube“, wo mit Stéphane Gass einer der besten Sommeliers Deutschlands arbeitet. Findet dort mal einen Wein unter 40 Euro und sagt mir Bescheid!
Junge, interessierte Gäste gewinnt man dadurch sicherlich nicht, denn die schreckt prima Vista ja schon der Menu-Preis ab. Aber die Gastronomie braucht diese jungen Gäste, denn die Alten sterben irgendwann aus. Und Google sei Dank ist der Winzerpreis rasch recherchiert im Restaurant! Kann die Gastronomie von den Reichen leben und jenen wie mir, die selten essen gehen und wenn, dann richtig?
Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen bzw. Meinungen.
Es geht los beim Wasser. Eine Flasche kostet so viel wie eine ganze Kiste inkl. Pfand beim Getränkemarkt. Die Weine werden mit Faktoren bis zu 4 kalkuliert, dabei lasse ich den Gastronomierabatt der Winzer außen vor! So werden aus einem normalen QbA oder Kabinett ab Winzer rasch 40 oder 45 Euro. Etwas moderater werden teurere Weine kalkuliert, ein Großes Gewächs vielleicht mit 2,5, da sind wir dann aber auch rasch bei 70 Euro. Ab 50 Euro pro Flasche fange ich zumindest an zu zucken und schlage nur zu, wenn ich ihn immer schon mal trinken wollte und die Kalkulation fair finde.
Glasweise Weine: Auch hier wird heftig zugeschlagen in der gehobenen Gastronomie. Im Menu des Ateliers z.B. bestellte ich neben der Flasche Weißwein noch einen offenen Roten. Eine klasse Volnay, aber er stand dann mit einem Glas für 30 Euro auf der Rechnung. Das ist keineswegs unüblich.
Das Thema lässt sich natürlich auf Aperitif und Kaffee ausdehnen. Ein Glas Champagner unter 20 Euro wird zur Seltenheit. Bei Jürgens in der Überfahrt wurden bei einem Freund letztens 24 Euro aufgerufen und als ich fragte, ob es wenigstens ein Jahrgangschampagner war, lachte er laut.
Wir können dagegen wenig bzw. gar nichts machen, sofern wir gern Wein trinken, denn das ist der Hauptposten. In südeuropäischen Ländern, aber auch in Österreich ist eine Karaffe Leitungswasser keine Schande, wenn man sie bestellt. In Ferien-Hotels habe ich erlebt, dass eine Flasche Wasser geschenkt wird, sofern man eine ganze Flasche Wein bestellt.
Die deutsche Gastronomie pocht auf ihre hohen Weinpreise (im Vergleich zu einigen anderen Ländern) und begründet das gern mit der Investition des Weinkellers. Da antworte ich gern, wenn ihr bescheidener kalkuliert, wird auch mehr getrunken und weniger Geld ist im Keller auf lange Zeit gebunden.
Ein anderes Thema sind die großen Namen von Wittmann bis Fürst, die auf der Karte stehen MÜSSEN. Die sind von Hause aus kein Schnäppchen. Ein guter Sommelier könnte sich also um ein paar „no-names“ kümmern. Deutschland ist voll mit guten Winzern, die noch nicht die großen öffentlichen Ehrungen erfahren haben und zu bescheidenen Preisen tolle Weine herstellen. Aber welcher Sommelier tut das? Bei einem meiner Besuch in der Luxusgastronomie tranken am Nachbartisch vier Personen drei Flaschen Tignanello. Zu Fisch und Fleisch, egal. Bei 205 Euro pro Flaschen freut sich der Sommelier, hat keinen Beratungsaufwand und sagt sich „es geht doch!“
Meine Frau und ich waren auch schon in der „Schwarzwaldstube“, wo mit Stéphane Gass einer der besten Sommeliers Deutschlands arbeitet. Findet dort mal einen Wein unter 40 Euro und sagt mir Bescheid!
Junge, interessierte Gäste gewinnt man dadurch sicherlich nicht, denn die schreckt prima Vista ja schon der Menu-Preis ab. Aber die Gastronomie braucht diese jungen Gäste, denn die Alten sterben irgendwann aus. Und Google sei Dank ist der Winzerpreis rasch recherchiert im Restaurant! Kann die Gastronomie von den Reichen leben und jenen wie mir, die selten essen gehen und wenn, dann richtig?
Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen bzw. Meinungen.
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