Kulinarisches Experiment
Liebe Forumianer,
wie wichtig ist Ihnen die klassische Speise- und Menukarte beim Restaurantbesuch?
Lassen Sie sich gerne auf neue Erfahrungen ein oder bestellen Sie lieber Bekanntes?
Ich persönlich will demnächst ein neues Angebot (wenn auch zunächst zeitlich kurz begrenzt) ganz ohne Karte ausprobieren.
Und hier im Forum möchte ich gerne Ihre Meinung dazu erfahren.
Beginnen wir die Diskussion gleich mal mit einer provokanten These: die klassische Speisekarte ist nicht mehr zeitgemäß.
Zumindest dann nicht, wenn wir den Wunsch nach immer exklusiverem Genuss mit Verantwortung für die Ressourcen unseres Planeten in Einklang bringen wollen.
Beispiel: Der Wolfsbarsch aus Wildfang (Bar de ligne) ist weltweit auf den Karten der Sterne-Restaurants zuhause – aber leider kaum noch im Meer, weshalb aktuell ein Fangverbot verhängt werden musste.
Dem Blauflossen-Thunfisch (Blue Fin) blüht das gleiche Schicksal. Also was tun? Dauerhaft verzichten? Horrende Preise zahlen? Auf Mittelklasse-Produkte ausweichen? Weder noch, finde ich.
Aber damit wir auch in Zukunft guten Gewissens exklusive Luxusprodukte genießen können, muss mehr Abwechslung und Vielfalt auf den Teller – selbstverständlich auch Vegetarisches & Regionales!
Bin ich an keine „feste“ Karte gebunden, kann ich als Küchenchef immer (flexibel) das einkaufen, was gerade am besten ist.
Ich muss keine Phantasiepreise zahlen und nicht ständig überschüssige Luxus-Produkte wegwerfen (denn was auf der Karte steht, muss ja auch permanent eingekauft und bevorratet werden).
Das schont Ressourcen und erlaubt zudem eine bessere Produktqualität bei gleichzeitig günstigeren Preisen für den Gast !
Daneben bringt es mir Freiheit bei der Kreation neuer Gerichte und wir können auch die komplexesten Rezepte auf den Punkt vorbereiten, zubereiten und servieren.
Viele Vorteile also – doch wie schwer wiegt für Sie als Restaurantbesucher der Verzicht auf die übliche Karte?
Warum mich Ihre Meinung gerade jetzt interessiert: Ich plane im Frühjahr eine „Carte Blanche“ in unserem Restaurant (ehrlich gesagt, nach dem Vorbild des Restaurants L’Astrance in Paris – immerhin dekoriert mit 3*** / 19 GM).
Dabei will ich recht konsequent vorgehen – ganz wie bei einem „normalen“ Überraschungs-Menu.
Es soll nix anderes angeboten werden, keine Speisekarte - lediglich die Kommunikation zwischen Gast und Gastgeber über Vorlieben und Abneigungen....ganz nach dem Motto: „...der Chef hat für Sie gewählt ;-)“ .
Keine Sorge: selbstverständlich würden wir auch weiterhin auf Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten, ect. eingehen.
Auch hätten wir für (fast) jedes angebotene Gericht sicherlich eine Alternative parat.....,so dass individuelle Geschmäcker dennoch berücksichtigt werden könnten.
Also wirklich eine Art Experiment und auch nur für begrenzte Zeit.
Ich möchte die Vorteile (heißt u.a. günstigerer Menupreis für den Gast) eines einheitlichen, flexiblen Menus ohne Karte aufzeigen und die Reaktion meiner Gäste testen.
Wenn alles klappt, haben wir alle was davon !
Und, so hoffe ich, eine Menge interessanter Erfahrungen gesammelt.
Bei der praktischen Vorbereitung interessieren mich jetzt die Wünsche, aber auch die Vorbehalte und Ängste erfahrener Sterneküchenkenner.
Also, liebe Forumianer, was würde Sie an so einer Aktion reizen, was würde Sie eher davon abhalten? Welche Rolle spielen ethische Aspekte wie Arten- und Klimaschutz für Sie?
Bin schon sehr gespannt auf Ihre Meinungen!
herzlichst,
Christian Bau
Liebe Forumianer,
wie wichtig ist Ihnen die klassische Speise- und Menukarte beim Restaurantbesuch?
Lassen Sie sich gerne auf neue Erfahrungen ein oder bestellen Sie lieber Bekanntes?
Ich persönlich will demnächst ein neues Angebot (wenn auch zunächst zeitlich kurz begrenzt) ganz ohne Karte ausprobieren.
Und hier im Forum möchte ich gerne Ihre Meinung dazu erfahren.
Beginnen wir die Diskussion gleich mal mit einer provokanten These: die klassische Speisekarte ist nicht mehr zeitgemäß.
Zumindest dann nicht, wenn wir den Wunsch nach immer exklusiverem Genuss mit Verantwortung für die Ressourcen unseres Planeten in Einklang bringen wollen.
Beispiel: Der Wolfsbarsch aus Wildfang (Bar de ligne) ist weltweit auf den Karten der Sterne-Restaurants zuhause – aber leider kaum noch im Meer, weshalb aktuell ein Fangverbot verhängt werden musste.
Dem Blauflossen-Thunfisch (Blue Fin) blüht das gleiche Schicksal. Also was tun? Dauerhaft verzichten? Horrende Preise zahlen? Auf Mittelklasse-Produkte ausweichen? Weder noch, finde ich.
Aber damit wir auch in Zukunft guten Gewissens exklusive Luxusprodukte genießen können, muss mehr Abwechslung und Vielfalt auf den Teller – selbstverständlich auch Vegetarisches & Regionales!
Bin ich an keine „feste“ Karte gebunden, kann ich als Küchenchef immer (flexibel) das einkaufen, was gerade am besten ist.
Ich muss keine Phantasiepreise zahlen und nicht ständig überschüssige Luxus-Produkte wegwerfen (denn was auf der Karte steht, muss ja auch permanent eingekauft und bevorratet werden).
Das schont Ressourcen und erlaubt zudem eine bessere Produktqualität bei gleichzeitig günstigeren Preisen für den Gast !
Daneben bringt es mir Freiheit bei der Kreation neuer Gerichte und wir können auch die komplexesten Rezepte auf den Punkt vorbereiten, zubereiten und servieren.
Viele Vorteile also – doch wie schwer wiegt für Sie als Restaurantbesucher der Verzicht auf die übliche Karte?
Warum mich Ihre Meinung gerade jetzt interessiert: Ich plane im Frühjahr eine „Carte Blanche“ in unserem Restaurant (ehrlich gesagt, nach dem Vorbild des Restaurants L’Astrance in Paris – immerhin dekoriert mit 3*** / 19 GM).
Dabei will ich recht konsequent vorgehen – ganz wie bei einem „normalen“ Überraschungs-Menu.
Es soll nix anderes angeboten werden, keine Speisekarte - lediglich die Kommunikation zwischen Gast und Gastgeber über Vorlieben und Abneigungen....ganz nach dem Motto: „...der Chef hat für Sie gewählt ;-)“ .
Keine Sorge: selbstverständlich würden wir auch weiterhin auf Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten, ect. eingehen.
Auch hätten wir für (fast) jedes angebotene Gericht sicherlich eine Alternative parat.....,so dass individuelle Geschmäcker dennoch berücksichtigt werden könnten.
Also wirklich eine Art Experiment und auch nur für begrenzte Zeit.
Ich möchte die Vorteile (heißt u.a. günstigerer Menupreis für den Gast) eines einheitlichen, flexiblen Menus ohne Karte aufzeigen und die Reaktion meiner Gäste testen.
Wenn alles klappt, haben wir alle was davon !
Und, so hoffe ich, eine Menge interessanter Erfahrungen gesammelt.
Bei der praktischen Vorbereitung interessieren mich jetzt die Wünsche, aber auch die Vorbehalte und Ängste erfahrener Sterneküchenkenner.
Also, liebe Forumianer, was würde Sie an so einer Aktion reizen, was würde Sie eher davon abhalten? Welche Rolle spielen ethische Aspekte wie Arten- und Klimaschutz für Sie?
Bin schon sehr gespannt auf Ihre Meinungen!
herzlichst,
Christian Bau
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