22.10.2009 Das kleine Restaurant Marburg
Wir werden recht reserviert begrüsst. Eine große Gruppe von Gästen besetzte einen Tisch mit dementsprechender Aufmerksamkeit des Personals.
30 Plätze mit ca. 8 Servicekräften vor Ort.
Atmosphäre elegant, feierlich. Kleines Restaurant in der Tat. Leicht übermotivierter Maitre, der uns, noch die Karte studierend, läppisch im Vorbeigehen das Wort „Menü!“ entgegenhauchte. Durchaus locker, lustig. Einige könnten dies jedoch als übergriffig empfinden. Aber ein solches Verhalten gegenüber uns als jüngeren Gästen haben wir schon häufiger in der gehobenen Gastronomie erlebt
Personal insgesamt sehr jung. Teilweise merklich angespannt, hektisch, einige Dinge wurden übersehen, jedoch insgesamt bemüht.
Eine Aperitifkarte wurde von uns erfragt,ist jedoch leider nicht vorhanden, Uns wurden einige mündliche Offerten gemacht, wobei wir uns für einen Rose Sekt entschieden.
Das Angebot einer Weinkarte fiel aus, da wir uns letztendlich für die empfohlenen Begleitungen entschlossen
Die Karte fällt überschaubar aus, aber ausreichend. Ca. 4 Gerichte pro Kategorie. Kein einziges Gericht über 20,- !Hinsichlich des verlockenden Angebots entschieden wir uns jedoch für das Menü
Das Menü
Als Auftakt wurden 3 verschiedene Tapinaden gereicht, die von Crostini, Weiß- und Vollkornbrot (vorzüglich), sowie 3 verschiedenen Buttersorten begleitet wurden.
Jede der 3 Tapinaden ( Olive, Rauke, Thunfisch) war in sich stimmig gewürzt und erhielt durch die verschiedenen Brotsorten entsprechende Texturen. Sehr gut!
Das darauf folgende Amuse Geule kam entweder viel zu früh, oder sollte gemeinsam mit dem vorangegangenen serviert werden. Was die Küchenleistung betrifft hier schon ein erstes Highlight an diesem Abend:
Eine weitere Trilogie: Süppchen vom Langostino ( top! Mit leichter Anisnote.Oder war es Fenchel?)
Raute von der Polenta ( geschmacklich eher durchschnittlich, fein cremig) Taler vom Frischkäse mit frischen Kräutern
Die erste Vorspeise war unserer Meinung nach der schwächste Gang des Abends
Die Taubenterrine auf Berglinsensalat mit gebratenen Pfifferlingen (anstatt der vermuteten Steinpilze) und Kresse Rösti.
Hier überdecke das (m.E. viel zu starke und ,zugegeben auch nicht vermutete ) Orangenaroma der Berglinsen die eigentlich gut gemachte Terrine. Die Pilze hätten auch etwas wärmer serviert werden können.
Zweiter Gang:
Consommée vom Bauernlamm mit Parmesanklößchen und Pestoraviolo
Überzeugte durch klare Aromen und feines Mundgefühl, vor allem beim leckeren Klößchen.
Dritter Gang:
Für das Fräulein,
Gebratener Dorschrücken in Limettensoße
mit glasierten Zuckerschoten und KartoffelstampfIhr persönliches Highlight an dem Abend. Selten habe sie so leckeren Fisch gegessen, der in der Tat, a point serviert und komplementär von Limettensäure und Zuckerschote zu einem vergnüglichen Beisammen auf dem Gaumen kitzelte.
Für mich:
Glasierte Entenbrust in Orangensoße mit Wirsing, Rotkohl und Speck-Knödeln.
Die Ente handwerklich hervorragend, rosarot, butterzart. Ebenso die Sauce eine wahre Freude. Zudem noch großzügig jeweils eine Sauciere pro Person nachgereicht wurde. Die Knödel entpuppten sich als Knödel in Schupfnudelform. Alles geschmacklich sehr gut!
Sie trank einen Chardonnay, ich einen Cabernet Sauvignon,
Da wir vorhaben in den nächsten 2 Tagen den Waltmannkäse im „bel-etage“ zu genießen, entschieden wir uns diesmal für die süße Variante
Abschließend eine Dessertvariation mit 7 verschiedenen Komponenten
- Soufflé
- Pfirsichcreme
- Pflaume auf Blätterteig mit Vanillesauce
- Birne mit Basilikum
- 3 kalte Variationen von Rum + Rosinen
- Parfait, Eis, Sorbet
Optisch überzeugend, geschmacklich sehr gute Grundprodukte, die zudem noch vernünftig verarbeitet wurden. Texturenvielfalt überwog jedoch die Anzahl der Aromen.
Petit Fours wurden im Restaurant zwar anderen Gästen angeboten, uns jedoch an jenem Abend nicht. Wobei dieses Angebot selbstverständlich unabhängig von Kaffee & Digestivkonsum erfolgen sollte. Ein gutes Beispiel mangelnder Aufmerksamkeit des Personals. Die Verabschiedung verlief ebenso reserviert, wie die Begrüßung.
Insgesamt überwog jedoch die sehr gute Küchenleistung, welche mit einem solch attraktiven Preis wohl konkurrenzlos in Marburg sein dürfte. Wenn man mal die 31,- Menügrundpreis und die 16 GM mit berücksichtigt, kann man „ Das kleine Restaurant“ als Preis-Leistungs-Tipp durchaus weiterempfehlen.
Gute Nacht und kulinarische Grüsse
T.
Wir werden recht reserviert begrüsst. Eine große Gruppe von Gästen besetzte einen Tisch mit dementsprechender Aufmerksamkeit des Personals.
30 Plätze mit ca. 8 Servicekräften vor Ort.
Atmosphäre elegant, feierlich. Kleines Restaurant in der Tat. Leicht übermotivierter Maitre, der uns, noch die Karte studierend, läppisch im Vorbeigehen das Wort „Menü!“ entgegenhauchte. Durchaus locker, lustig. Einige könnten dies jedoch als übergriffig empfinden. Aber ein solches Verhalten gegenüber uns als jüngeren Gästen haben wir schon häufiger in der gehobenen Gastronomie erlebt
Personal insgesamt sehr jung. Teilweise merklich angespannt, hektisch, einige Dinge wurden übersehen, jedoch insgesamt bemüht.
Eine Aperitifkarte wurde von uns erfragt,ist jedoch leider nicht vorhanden, Uns wurden einige mündliche Offerten gemacht, wobei wir uns für einen Rose Sekt entschieden.
Das Angebot einer Weinkarte fiel aus, da wir uns letztendlich für die empfohlenen Begleitungen entschlossen
Die Karte fällt überschaubar aus, aber ausreichend. Ca. 4 Gerichte pro Kategorie. Kein einziges Gericht über 20,- !Hinsichlich des verlockenden Angebots entschieden wir uns jedoch für das Menü
Das Menü
Als Auftakt wurden 3 verschiedene Tapinaden gereicht, die von Crostini, Weiß- und Vollkornbrot (vorzüglich), sowie 3 verschiedenen Buttersorten begleitet wurden.
Jede der 3 Tapinaden ( Olive, Rauke, Thunfisch) war in sich stimmig gewürzt und erhielt durch die verschiedenen Brotsorten entsprechende Texturen. Sehr gut!
Das darauf folgende Amuse Geule kam entweder viel zu früh, oder sollte gemeinsam mit dem vorangegangenen serviert werden. Was die Küchenleistung betrifft hier schon ein erstes Highlight an diesem Abend:
Eine weitere Trilogie: Süppchen vom Langostino ( top! Mit leichter Anisnote.Oder war es Fenchel?)
Raute von der Polenta ( geschmacklich eher durchschnittlich, fein cremig) Taler vom Frischkäse mit frischen Kräutern
Die erste Vorspeise war unserer Meinung nach der schwächste Gang des Abends
Die Taubenterrine auf Berglinsensalat mit gebratenen Pfifferlingen (anstatt der vermuteten Steinpilze) und Kresse Rösti.
Hier überdecke das (m.E. viel zu starke und ,zugegeben auch nicht vermutete ) Orangenaroma der Berglinsen die eigentlich gut gemachte Terrine. Die Pilze hätten auch etwas wärmer serviert werden können.
Zweiter Gang:
Consommée vom Bauernlamm mit Parmesanklößchen und Pestoraviolo
Überzeugte durch klare Aromen und feines Mundgefühl, vor allem beim leckeren Klößchen.
Dritter Gang:
Für das Fräulein,
Gebratener Dorschrücken in Limettensoße
mit glasierten Zuckerschoten und KartoffelstampfIhr persönliches Highlight an dem Abend. Selten habe sie so leckeren Fisch gegessen, der in der Tat, a point serviert und komplementär von Limettensäure und Zuckerschote zu einem vergnüglichen Beisammen auf dem Gaumen kitzelte.
Für mich:
Glasierte Entenbrust in Orangensoße mit Wirsing, Rotkohl und Speck-Knödeln.
Die Ente handwerklich hervorragend, rosarot, butterzart. Ebenso die Sauce eine wahre Freude. Zudem noch großzügig jeweils eine Sauciere pro Person nachgereicht wurde. Die Knödel entpuppten sich als Knödel in Schupfnudelform. Alles geschmacklich sehr gut!
Sie trank einen Chardonnay, ich einen Cabernet Sauvignon,
Da wir vorhaben in den nächsten 2 Tagen den Waltmannkäse im „bel-etage“ zu genießen, entschieden wir uns diesmal für die süße Variante
Abschließend eine Dessertvariation mit 7 verschiedenen Komponenten
- Soufflé
- Pfirsichcreme
- Pflaume auf Blätterteig mit Vanillesauce
- Birne mit Basilikum
- 3 kalte Variationen von Rum + Rosinen
- Parfait, Eis, Sorbet
Optisch überzeugend, geschmacklich sehr gute Grundprodukte, die zudem noch vernünftig verarbeitet wurden. Texturenvielfalt überwog jedoch die Anzahl der Aromen.
Petit Fours wurden im Restaurant zwar anderen Gästen angeboten, uns jedoch an jenem Abend nicht. Wobei dieses Angebot selbstverständlich unabhängig von Kaffee & Digestivkonsum erfolgen sollte. Ein gutes Beispiel mangelnder Aufmerksamkeit des Personals. Die Verabschiedung verlief ebenso reserviert, wie die Begrüßung.
Insgesamt überwog jedoch die sehr gute Küchenleistung, welche mit einem solch attraktiven Preis wohl konkurrenzlos in Marburg sein dürfte. Wenn man mal die 31,- Menügrundpreis und die 16 GM mit berücksichtigt, kann man „ Das kleine Restaurant“ als Preis-Leistungs-Tipp durchaus weiterempfehlen.
Gute Nacht und kulinarische Grüsse
T.
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