Es kommt sehr selten vor, dass ich in ein Restaurant ohne Stern gehe, kann man in den letzten Jahren sicher an einer Hand abzählen. Aber ich richtete mich nach einer Empfehlung: La soupe populaire in Berlin, ein Restaurant von Tim Raue. Unscheinbar in einer ehemaligen Brauerei, ein ganz eigenes Ambiente mit durchgehenden Öffnungszeiten, ideal für den Hunger zwischendurch. Als Vorspeise Senfei, sehr schlotzig mit Rote Bete, Kartoffelpüree und für die leichte Schärfe ein Hauch Meerrettich. Als Hauptspeise Landhuhn mit Spargel, Möhren und Erbsen. Insgesamt eine übersichtliche aber reizvolle Karte, schöne, auch glasweise, Weine, die Entscheidung fiel auf einen Sauvignon blanc von Schneider. Der Service ist ebenfalls positiv zu erwähnen.
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Restaurants ohne Stern die man besuchen sollte
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Die aktuellen Top50
Hier eine Liste die ich schon lange mal wieder erstellen wollte.
Interessant, wie sich die Positionen nach etwas mehr als 5 Jahren (s. #1) verändert haben.
Wobei man berücksichtigen muss, dass die Sortierung damals eine andere war.
Das sind die Top50 der besten Restaurants 2015 ohne Michelin-Stern nach Punkten:
http://www.restaurant-ranglisten.de/...ostr_15-02.pdf
Viel SpaßBlauer Engel Unger,Benjamin Aue Hannappel Hannappel,Knut Essen Adler Wöhrle,Hansjörg Weil am Rhein Schillingshof Schilling,Stephan Friedland Köhlerstube Stolte,Florian Baiersbronn Pfälzer Stube Kuntz,Karl-Emil Herxheim Rebstock-Stube Frey,Adolf Denzlingen Gottfried Neidhart,Klaus Moos Anders Anders,Sören Karlsruhe Landgasthaus Schuster Schuster,Leopold Freyung Dorfstuben Himmler,Wilhelm Baiersbronn Alboth's Alboth,Claus Weimar Weinhaus Anker Lermann,Bernhard Marktheidenfeld Refugium Opitz,Martin Hornbach Titus Grubert,Dieter Hannover Lohninger Lohninger,Mario Frankfurt (Main) Seehalde Gruler,Markus Uhldingen-Mühlhofen Alt Luxemburg Wannemacher,Karl Berlin Landgasthaus Adler Zöller,Uwe Wangen (Allgäu) Zur Weinsteige Scherle,Jörg Stuttgart Kölner Hof Furtmann,Heinz Essen Yunico Sturm-Willms,Christian Bonn Goldener Hahn Schreiber,Frank Finsterwalde Hugenhof Ditz,Klaus Simonswald La Vigna Schmeisser,Thomas Sulzburg akazienhof Rönner,Günter Duisburg Das Marktrestaurant Hillejan,Andreas Mittenwald Markus Semmler Semmler,Markus Berlin Zum Alde Gott Serr,Wilfried Baden-Baden Neubauers Schwarzes Kreuz Neubauer,Marco Fürth Oettinger's Oettinger,Michael Fellbach Wolfshöhle Weiss,Sascha Freiburg SoulFood Laus,Michael Auerbach (Oberpfalz) Josefine Teigelkamp,Thomas Viersen Zum Engel Ketterer,Reinhold Vöhrenbach Landhaus Rössle Pils,Bernd Bretzfeld Seehof Hallerbach,Jürgen Immenstaad Friedrich von Schiller Schork,Burkhard Bietigheim-Bissingen Drei Birken Gassen,Karl Birkenau Torschreiberhaus Knauer,Götz Stadthagen Bieberbau Garkisch,Stephan Berlin Zum Ochsen Jollit,Anita Karlsruhe L'escalier Lorenz,Maximilian Köln Schloßanger-Alp Schlachter-Ebert,Barbara Pfronten Domschenke Groll,Frank Billerbeck Schäferstuben Niemeyer,Alexander Faßberg Gasthof Hirsch Zimmermann,Thomas Schramberg Huber Huber,Michael München Alte Sonne Durst,Laurent Ludwigsburg Stadt Hamburg Person,Ulrich Westerland (Sylt) Schlossrestaurant Reichenschwand Müller,Fritz Reichenschwand
mfg Hannes BuchnerAngehängte Dateien
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Das liegt meiner Meinung nach daran, dass dort die Restaurant- bzw. Gasthaus-Dichte mit hoher Qualität viel höher ist, als in anderen Bundesländern.
Weil der Michelin natürlich nicht alle mit einem Stern beglücken kann, sind dort auch mehr gastronomische Betriebe, die trotzdem eine hohe Punktzahl (auch ohne Stern - 16P.) erreichen.
mfg Hannes Buchner
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Das leuchtet mir ein und es freut mich auch für den schönen Südwesten. Oft findet man in den Restaurants "knapp unter Stern" richtig spannende Perlen und hat ebenso viel Spaß und Genuss, wie in den höher gerankten Restaurants. Die Liste ist mir dabei sehr hilfreich!
BG
M
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Wer einmal im Gasthof Sommerau im südschwarzwäldischen Bonndorf eingekehrt oder dort einen Kurzurlaub verbracht hat, sieht sich gezwungen, wiederzukommen, denn die „Sommerau“ als Rückzugsort in abgeschiedener Lage ist nichts anderes als eine Vorstufe zum Paradies. Auch uns zieht es wieder und wieder dorthin – wir können einfach nicht anders. Sogar die Abwesenheit von Fernseher und Mobilfunkempfang kann man hier für ein paar Tage beginnen zu mögen. So lässt es sich richtig abtauchen! Wir genießen die Herzlichkeit des Personals, das sich geradezu rührend um die Gäste kümmert und eine innige und ungemein familiäre Identifikation mit dem Haus ausstrahlt, allen voran Claudia Hegar, die warmherzige und umsichtige Chefin. Ildiko Molnor ist schon seit Jahren ihre große Stütze im Service.
Diesmal haben wir während unseres Aufenthalts gewissermaßen die Speisekarte abgefeiert und waren erneut begeistert. Spätestens seit Patron Karl-Thomas Hegar und Sohn Wolfram, u. a. Vincent-Klink-Schüler, sowie Schwiegertochter Karen zusammen am Herd stehen, wird die „Sommerau“-Küche auch von den einschlägigen Guides wahrgenommen und zunehmend gepriesen. Stellvertretend dafür mögen die mittlerweile 15 Punkte des Gault MiIllau stehen. Wolfram Hegar setzt nach eigener Aussage auf eine ständige Verfeinerung der Gerichte. Genau so erleben wir es auch. Gearbeitet wird mit tadellosen Grundprodukten; was dann auf den Teller kommt, ist ein Fest auch für den erfahrenen und verwöhnten Gaumen.
Die Highlights für uns waren im Einzelnen:
Felsenoktopus mit Limetten-Koriandervinaigrette, Avocado und konfierter Spitzpaprika
Diese Köstlichkeit hätten wir allein schon wegen der geradezu süffigen Vinaigrette, mindestens so sehr aber wegen des ausgesprochen zarten Oktopus-Carpaccio am liebsten noch ein zweites Mal bestellt. Etwas weniger Koriander hätte es zwar auch getan, doch das tat unserer Freude keinen Abbruch.
Die
Leicht geräucherte Taubenbrust, Allerlei vom Mais und Schalottenschaum
ist ein Paradebeispiel für die oben genannte Hegar’sche Philosophie. Die Taube: hervorragendes Fleisch in bestmöglicher Zubereitung, unvergleichlich saftig mit feiner Kruste, unterfüttert von Selleriepüree und belegt mit humorvollem Popcorn und eingelegten Maiskölbchen. Der Schalottenschaum und eine aromatische Sauce setzen feine Akzente. Die Sterneküche hätte um den Mais vielleicht noch mehr Aufhebens gemacht, vielleicht noch eine Crème daraus gezaubert, doch die Schlichtheit hatte hier Vorrang und man vermisste nichts, sondern konnte eine feine Komposition genießen.
Das
Rinderfilet „Rossini“ mit Périgordtrüffel, Blattspinat und Kartoffelkrapfen
gehört zu den dekadentesten Klassikern der französischen Küche – und ist in Hegar’scher Interpretation doch eher ein Zitat, da der perfekt gegarte Blattspinat und die keineswegs zünftigen, sondern ausgesprochen feinen Kartoffelkrapfen für die entsprechende Bodenständigkeit sorgten, wie sie dem Haus auch bestens zu Gesicht steht. Dieses Gericht müssen wir in der „Sommerau“ einfach immer bestellen, denn vor allem die Hauptdarsteller, Filet und Gänseleber obenauf, sind schlichtweg zum Niederknien. Auch hier gilt also: tolle Produkte, geadelt von meisterlicher Hand.
Mit dem
Fondant von der Guanaja-Schokolade, eingelegte Kirschen und Pistazieneis
gelingt den Hegars erneut, was wir an ihren Gerichten so schätzen: eine blitzsaubere, geradlinige Kreation, schlonzig, anheimelnd, zum Tellerausschlecken, auch für einen Dessert-Muffel wie mich.
Die Weinkarte hat einen Schwerpunkt auf Deutschland und enthält – ein kleines Wunder im Badener Land – sogar ein paar Württemberger Tropfen. Da freut sich der Exilschwabe... Sommelier Michael Umbenhauer bringt die richtige Mischung aus Aufmerksamkeit, Schlagfertigkeit und Fachkompetenz mit, mit der er die Gäste bestens unterhält und berät.
Bleibt die Frage: „Droht“ hier auf lange Sicht gar ein Stern? Das dürfte stark davon abhängen, ob sich die Küche der Sommerau noch zeitgemäßer entwickeln wird. Andererseits: Könnte man das als „Sommerau“-Fan wollen und täte es dem Haus überhaupt gut? Das würde ich doch bezweifeln, denn ausgelastet ist es längst und bedient in kulinarischer Hinsicht ja schon die Nische „Landgasthofküche auf Top-Niveau“. Genau die will man nämlich, wenn man dort zu Gast ist. Man vermisst also nichts und wünscht sich einfach nur die Möglichkeit einer baldigen Wiederkehr.
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Vielen Dank für die Wertschätzung, lieber QWERTZ. Genau darum ist es mir tatsächlich zu tun: Tipps auch knapp unterhalb der Sterngrenze zu geben wie zu bekommen. Deswegen finde ich just diese Rubrik so erfreulich.
KG
Tobler
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Das Marly in Mannheim hat mit dem Comptoir17 vor einigen Wochen ein veritables Bistrot zur Seite gestellt bekommen.
Wir waren unlängst gerne dort, schlürften frische Austern, genossen gebratene Blutwurst nach Christian Parra auf stückigem Apfel-Schalotten-Ragout, Rindertatar mit Frites Maison und Bernaise, danach etwas zu sahnige, aber insgesamt ansprechende Fischsuppe (ohne Einlage und ohne Rouille), saftig gebratenen Adlerfisch, Kräutercrêpe und frischen Spargel à la Crème, alsdann Boeuf Bourguignon, Käse von Jean Yves Bordier und zum Abschluss ein erfrischendes Himbeersorbet.
Ein wirklich ansprechender Ort für gute französische Bistrotküche und schöne Weine in Mannheim!
http://comptoir17.com/
KG
BesseresserZuletzt geändert von besseresser; 17.06.2015, 17:28.
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Liebe Cynara,
ich denke ja. Wir bekamen vier wohlschmeckende Stücke ohne Auswahlmöglichkeit und sonstiges. Was soll ich sagen, es hat uns nichts gefehlt.
Noch ein freundlicher Hinweis: Wir waren zu einer Veranstaltung des VdP dort mit festem Menue. Die alc-Portionen für die Winzer erschienen mir recht groß. Also Vorsicht! Unsere 8 Gänge waren kleiner und für uns wohl proportioniert.
Viel Freude!
Besseresser
P.S. Sollte es warm oder recht schwül sein und Sie unter freiem Himmel genießen wollen: auf dem Trotttoir vor dem Lokal befinden sich einige wenige Tische unter bezaubernden roten Schirmen.
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Vor einigen Tagen waren wir in der Auberge Moar im Tegernseer Tal zu Gast. Wir hatten einen wunderbaren Abend mit saftiger Lotte auf Estragonsauce, herrlicher Fischsuppe mit Rouille, prächtiger Tranche vom großen Steinbutt und Rhabarbertarte mit Fior Di Latte Eis zum Abschluss.
Gereiften Champagner vorweg und saftiger Chablis als Begleiter. Die Abendsonne am Horizont, die Temperatur lau, die Stimmung auf der herrlichen Terrasse entspannt und wenig hektisch, der Service freundlich und sehr sympathisch.
Ein wundervoller Ort mit gutem Essen und schönen Weinen. Wohl nur noch bis August.
Ich würde sagen: schnell noch einmal hin.
KG
BesseresserZuletzt geändert von besseresser; 17.06.2015, 22:20.
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In dieser Rubrik sollte auch das neu eröffnete Pastis in Saarlouis Aufnahme finden. Es ist im Hotel La Maison gelegen, das in ein paar Monaten öffnen wird. Ende Juli kommt noch das Louis hinzu, das als Gourmetrestaurant angedacht ist. Beide Restos werden aus einer Küche versorgt. Chef ist Martin Stopp, der vorher im Gästehaus und im Le Noir arbeitete.
Wir durften den noch nicht ganz fertig gestellten Teil besichtigen und haben seitdem den latenten Wunsch dort ganz einzuziehen. Schöne Zimmer, Glasfronten mit Aussicht auf einen kleinen, aber feinen Park. Mitten im Städtchen. Den ganzen Tag über gibt es ein Angebot. Einfach nur was trinken, eine Kleinigkeit essen, auch wenn alle anderen geschlossen haben. Halbe Portion, wenn technisch möglich, kein Problem. So was von flexibel. Avisiert ist, dass man fast alles, was die Küche anbietet (auch den Käse von Waltmann) im Deli kaufen kann. Was wäre ich glücklich, wenn es so umgesetzt wird.
Alles bisher Verkostete war von sehr guter Produktqualität, handwerklich sehr gut zubereitet. Ein Zustand, der Im Saarland leider, leider nur selten anzutreffen ist. Boeuf bourgignon comme il fault, feines Püree. Die geteilte Vorspeise Pastis ist ein Genuss: ein Schälchen mit Tartar (kann Oxerei gerne abkupfern), Ziegenkäse lauwarm auf Salat, Gazpacho, Käsecreme und eine feine Tarte. Die große Ausnahme waren leider die Lisdorfer Frites, die total matschig auf den Tisch kamen. Man sucht wohl nach geeigneteren Kartoffeln. Vielleicht sollte ich aber mal Nachhilfe geben, weil ich zuhause mit der gleichen Sorte akzeptable Ergebnisse erziele.
Man kann auch aus der Weinkarte des Louis mit ca. 300 Positionen wählen und die ist sehr erfreulich. Der Partner ist Wein Wuttke und die Preise sind gastfreundlich kalkuliert (z.B. Rully des Calloux von Morey für 47 Euro oder Knipser Cuvee X für 69 Euro).
Natürlich werden wir zeitnah auch das andere Restaurant besuchen und sind auf den Eindruck gespannt.
PS: dieser Beitrag wurde gesponsort, weil der uns seit Jahren bekannte Sommelier zwei Gläser Champagner rausgehauen hat. Natürlich ist der Bericht trotzdem rein objektiv.
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Lieber Herr Besseresser,
Vielen Dank für die Informationen.
Wir kommen nicht in die Versuchung ein größeres Menü zu essen, weil wir am Abend bei lieben Freunden bestimmt äußerst gut versorgt sein werden.
Ich bin zuversichtlich, dass wir für einen Lunch sehr gut versorgt sein werden. Und ich gehöre einfach zur Käsefraktion, so dass Ihre Information sehr hilfreich war.
Leider hat das Opus den Bereich, mal was Nettes zu Mittag essen zu können für mein Budget verlassen. Den Preis hätte ich wohl weiterhin akzeptiert, aber eben mit der Möglichkeit der freien Auswahl.
Umso schöner eine Alternative von verlässlichen Menschen zu hören. Das Geld für's letzte asiatische Mittagessen in Mannheim hätte ich lieber im Engelhorn für Mode ausgegeben.
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Liebe Cynara,
danke für Ihre sympathische Antwort. Damit Sie mich nicht falsch verstehen: Meine Warnung vor den vermeintlichen Portionsgrößen im alc-Bereich ging nicht in Richtung "zu klein", sondern eher in die andere Richtung. Nicht, dass Ihre Freunde den Käse am Abend alleine essen müssen, ;-)
Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Lunch in Mannheim!
Besseresser
P.S.
Da Sie das Thema "frittierte Kartoffelstäbchen" ansprechen: Die Frites Maison im Le Comptoir waren m.E. recht gut. Sollten Sie Lust darauf haben, wäre ich auf Ihre Expertenmeinung gespannt.
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