Wertes Forum,
nach dem unglücklichen Ende des Gourfleets im Steigenberger Hotel habe ich seinen Nachfolger, das Sabai, besucht. Angeboten wird eine euro-asiatische Küche von Ramon Wichert und Marco Ambo-Masse.
Das 11 Gänge Menü "Euroasiatisches Potpourri" (70 €) bot eine gute Gelegenheit die Küche kennenzulernen.
Vor dem Menü wurde ein Kartoffelbrot und Knäckebrot mit Sesam und Tandoori gereicht. Dazu gab es Butter und Sesambutter. Alles sehr lecker.
Als Amuse Gueule gab es eine gebraten Meeräsche mit Thaispargel, rote Beete, eine Hollandaise und ein paar Kräutern (unter anderem Austernblätter). Thaispargel konnte ich allerdings nirgends entdecken und die rote Beete waren eher rosa, aber davon abgesehen war es sehr lecker.
Vorspeisen
Saibling - Gurke - Senf-Eis
Tataki vom Rind - Kandierte Perlzwiebeln - Pfifferlinge
Frische Frühlingsrolle - Apfelschwein - Chilisauce
Die drei Vorspeisen wurden gemeinsam auf einem Teller serviert. Der Saibling wurde bei 42 °C Sous Vide gegart und war sehr zart mit feinem Aroma. Dazu gab es ein fein säuerliches Senfeis, etwas Gurke und Koriander Joghurt. Sehr lecker.
Das Tataki vom Rind war schön rosa gebraten aber hatte wenig Aroma. Dazu gab es kandierte Perlzwiebeln, Pfifferlinge und rote Beete. Gerade noch sehr lecker, die roten Beete konnten weder von Geschmack noch von der Konsistenz überzeugen.
Das Apfelschwein wurde in Form merkwürdiger Krümel gereicht, dazu gab es eine frische Frühlingsrolle (eigentlich eine Goi cuon aus der vietnamesischen Küche) und eine Chilisauce mit feiner Schärfe. Sehr lecker.
Kürbis-Kokos-Suppe - Garnele - Sesam
Die Kürbis Kokos Suppe war mit ein paar Tropfen Kürbiskernöl und zwei Kürbiskernen dekoriert und hatte ein feines Aroma. Dazu gab es ein Garnelenbällchen das etwas fest und etwas zu salzig war (ganz lecker). Insgesamt gerade noch sehr lecker.
Die beiden ersten Hauptgerichte wurden zwar auf separaten Tellern aber gleichzeitig serviert. Da es sich um zwei warme Gerichte handelte eine etwas unglückliche Entscheidung.
Garnelencurry - Ananas - Jasminreis
Der Teller verströmte einen feines Duft. Die Garnelen waren knackig und das Curry aromatisch mit pikanter Schärfe das durch die Ananas auch eine fruchtige Note hatte. Dazu gab es noch etwas Hokkaido Kürbis, Macadamianüsse und Jasminreis. Sehr lecker.
Rochenflügel - Süßkartoffel - Mandarine
Der Rochenflügel war auf einem Süßkartoffelragout angerichtet. Dazu gab es grüne und gelbe Zucchini und eine Mandarinenspalte. Der Rochenflügel hatte wenig Aroma, die Zucchini dagegen um so mehr, ganz lecker.
Reh - Topinambur - Rotkohl
Hähnchenbrust - Mango - Pak Choi
Die letzten beiden Hauptgerichte wurden zusammen auf einem Teller serviert. Der Rehrücken war zart und aromatisch, dazu gab es Topinambur, Rotkohl (fast roh), eine Kirsche und etwas Sesamstaub. Sehr lecker.
Die Hähnchenbrust war zu Röllchen geformt und mit einer aromatischen pikanten Farce gefüllt. Die Konsistenz wirkte etwas "mehlig", dieser Eindruck wurde durch die Farce noch unterstützt, außerdem war es etwas zu salzig. Dazu gab es Pak Choi und ein Mango-Chili Chutney. Gerade noch sehr lecker, meine Frau mochte es nicht.
Die drei Desserts wurden gleichzeitig auf separaten Tellern gereicht.
Kaffee-Crème Brûlée - Orangen-Kardamomeis
Die Kaffee Creme Brulee hatte ein feines Kaffeearoma, das Orangen Kardamom Eis passte gut dazu, sehr lecker.
Tapioka - Beeren - Banane
Ein Tapioka Knödel war mit etwas Schokolade gefüllt, dazu gab es ein Bananenragout, einen halbfesten Honigschaum, Rote Grütze Geleewürfel und ein Stück Himbeere, Brombeere und Physalis. Ganz lecker, alles wirkte etwas wahllos zusammengestellt.
Weiße Kokosnuss - Pandan - Sanddorn
Das Süppchen aus Kokos verbarg unter einer Kuppel aus Karamellfäden. Dazu gab es Pandan "Spaghetti", etwas Sanddornragout und einen "Drop" aus Sanddorneis auf dem Tellerrand. Sehr lecker.
Nach dem Menü gab es noch ein paar Petit Fours, v.l.n.r. ein Küchlein mit Zitronengel, ein Eiskonfekt, ein Windbeutel mit Passionsfrucht und eine mit Caipirinha gefüllte Praline. Alles sehr lecker.
Bei der Auswahl des Weins (ja, manchmal trinken wir auch Wein zum Essen) habe ich mich vom werten Qwertz inspirieren lassen, zwar kein Forster, aber ein Hochheimer Kirchenstück von Künstler (38 €).
Das Menü im Sabai hinterlies bei uns einen zwiespältigen Eindruck. Der euro-asiatische Küchenstil macht es natürlich schwer Vergleiche zu ziehen aber zumindest ein Vergleich mit seiner Vorgänger, dem Gourfleets, muss sich das Sabai gefallen lassen. Bei diesem Vergleich schneidet das Sabai schlechter ab, das Gourfleets war da schon eine Klasse besser. Zur euro-asiatischen Küche fällt mir noch das Spices mit Sarah Henke ein, aber auch das war eine Klasse besser.
Am besten haben mir "Saibling - Gurke - Senf-Eis", "Garnelencurry - Ananas - Jasminreis" und "Weiße Kokosnuss - Pandan - Sanddorn" gefallen, vieles sah einfach besser aus als es dann geschmeckt hat. Auch das gleichzeitige Servieren von Hauptgängen verursachte unnötigen Stress beim Essen. Dem eigenen Anspruch "Geschmacksexplosionen mit Aromen von unglaublicher Intensität" wird das Sabai nicht ganz gerecht.
Gruß
Jürgen
nach dem unglücklichen Ende des Gourfleets im Steigenberger Hotel habe ich seinen Nachfolger, das Sabai, besucht. Angeboten wird eine euro-asiatische Küche von Ramon Wichert und Marco Ambo-Masse.
Das 11 Gänge Menü "Euroasiatisches Potpourri" (70 €) bot eine gute Gelegenheit die Küche kennenzulernen.
Vor dem Menü wurde ein Kartoffelbrot und Knäckebrot mit Sesam und Tandoori gereicht. Dazu gab es Butter und Sesambutter. Alles sehr lecker.
Als Amuse Gueule gab es eine gebraten Meeräsche mit Thaispargel, rote Beete, eine Hollandaise und ein paar Kräutern (unter anderem Austernblätter). Thaispargel konnte ich allerdings nirgends entdecken und die rote Beete waren eher rosa, aber davon abgesehen war es sehr lecker.
Vorspeisen
Saibling - Gurke - Senf-Eis
Tataki vom Rind - Kandierte Perlzwiebeln - Pfifferlinge
Frische Frühlingsrolle - Apfelschwein - Chilisauce
Die drei Vorspeisen wurden gemeinsam auf einem Teller serviert. Der Saibling wurde bei 42 °C Sous Vide gegart und war sehr zart mit feinem Aroma. Dazu gab es ein fein säuerliches Senfeis, etwas Gurke und Koriander Joghurt. Sehr lecker.
Das Tataki vom Rind war schön rosa gebraten aber hatte wenig Aroma. Dazu gab es kandierte Perlzwiebeln, Pfifferlinge und rote Beete. Gerade noch sehr lecker, die roten Beete konnten weder von Geschmack noch von der Konsistenz überzeugen.
Das Apfelschwein wurde in Form merkwürdiger Krümel gereicht, dazu gab es eine frische Frühlingsrolle (eigentlich eine Goi cuon aus der vietnamesischen Küche) und eine Chilisauce mit feiner Schärfe. Sehr lecker.
Kürbis-Kokos-Suppe - Garnele - Sesam
Die Kürbis Kokos Suppe war mit ein paar Tropfen Kürbiskernöl und zwei Kürbiskernen dekoriert und hatte ein feines Aroma. Dazu gab es ein Garnelenbällchen das etwas fest und etwas zu salzig war (ganz lecker). Insgesamt gerade noch sehr lecker.
Die beiden ersten Hauptgerichte wurden zwar auf separaten Tellern aber gleichzeitig serviert. Da es sich um zwei warme Gerichte handelte eine etwas unglückliche Entscheidung.
Garnelencurry - Ananas - Jasminreis
Der Teller verströmte einen feines Duft. Die Garnelen waren knackig und das Curry aromatisch mit pikanter Schärfe das durch die Ananas auch eine fruchtige Note hatte. Dazu gab es noch etwas Hokkaido Kürbis, Macadamianüsse und Jasminreis. Sehr lecker.
Rochenflügel - Süßkartoffel - Mandarine
Der Rochenflügel war auf einem Süßkartoffelragout angerichtet. Dazu gab es grüne und gelbe Zucchini und eine Mandarinenspalte. Der Rochenflügel hatte wenig Aroma, die Zucchini dagegen um so mehr, ganz lecker.
Reh - Topinambur - Rotkohl
Hähnchenbrust - Mango - Pak Choi
Die letzten beiden Hauptgerichte wurden zusammen auf einem Teller serviert. Der Rehrücken war zart und aromatisch, dazu gab es Topinambur, Rotkohl (fast roh), eine Kirsche und etwas Sesamstaub. Sehr lecker.
Die Hähnchenbrust war zu Röllchen geformt und mit einer aromatischen pikanten Farce gefüllt. Die Konsistenz wirkte etwas "mehlig", dieser Eindruck wurde durch die Farce noch unterstützt, außerdem war es etwas zu salzig. Dazu gab es Pak Choi und ein Mango-Chili Chutney. Gerade noch sehr lecker, meine Frau mochte es nicht.
Die drei Desserts wurden gleichzeitig auf separaten Tellern gereicht.
Kaffee-Crème Brûlée - Orangen-Kardamomeis
Die Kaffee Creme Brulee hatte ein feines Kaffeearoma, das Orangen Kardamom Eis passte gut dazu, sehr lecker.
Tapioka - Beeren - Banane
Ein Tapioka Knödel war mit etwas Schokolade gefüllt, dazu gab es ein Bananenragout, einen halbfesten Honigschaum, Rote Grütze Geleewürfel und ein Stück Himbeere, Brombeere und Physalis. Ganz lecker, alles wirkte etwas wahllos zusammengestellt.
Weiße Kokosnuss - Pandan - Sanddorn
Das Süppchen aus Kokos verbarg unter einer Kuppel aus Karamellfäden. Dazu gab es Pandan "Spaghetti", etwas Sanddornragout und einen "Drop" aus Sanddorneis auf dem Tellerrand. Sehr lecker.
Nach dem Menü gab es noch ein paar Petit Fours, v.l.n.r. ein Küchlein mit Zitronengel, ein Eiskonfekt, ein Windbeutel mit Passionsfrucht und eine mit Caipirinha gefüllte Praline. Alles sehr lecker.
Bei der Auswahl des Weins (ja, manchmal trinken wir auch Wein zum Essen) habe ich mich vom werten Qwertz inspirieren lassen, zwar kein Forster, aber ein Hochheimer Kirchenstück von Künstler (38 €).
Das Menü im Sabai hinterlies bei uns einen zwiespältigen Eindruck. Der euro-asiatische Küchenstil macht es natürlich schwer Vergleiche zu ziehen aber zumindest ein Vergleich mit seiner Vorgänger, dem Gourfleets, muss sich das Sabai gefallen lassen. Bei diesem Vergleich schneidet das Sabai schlechter ab, das Gourfleets war da schon eine Klasse besser. Zur euro-asiatischen Küche fällt mir noch das Spices mit Sarah Henke ein, aber auch das war eine Klasse besser.
Am besten haben mir "Saibling - Gurke - Senf-Eis", "Garnelencurry - Ananas - Jasminreis" und "Weiße Kokosnuss - Pandan - Sanddorn" gefallen, vieles sah einfach besser aus als es dann geschmeckt hat. Auch das gleichzeitige Servieren von Hauptgängen verursachte unnötigen Stress beim Essen. Dem eigenen Anspruch "Geschmacksexplosionen mit Aromen von unglaublicher Intensität" wird das Sabai nicht ganz gerecht.
Gruß
Jürgen
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