Rundreise durch die Champagne

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  • Frab
    Gourmet aus Leidenschaft
    • 17.05.2016
    • 395

    Rundreise durch die Champagne

    Werte Mitforisten,

    zusammen mit meiner Freundin überlegen wir im Juli mit dem Auto eine einwöchige Rundreise durch die Champagne zu machen, die Champagnerhäuser und Winzer zu besuchen und abends bei diesen zu übernachten. Auf diese romatische und zugegebenermaßen evtl. auch sehr naiven Idee war ich durch einen Freund gekommen, der vor langer Zeit als Student genau dies in einer Weinregion in Frankreich gemacht hatte und dies stets als sehr unkompliziert beschrieben hatte.

    Startpunkt wäre von Frankfurt aus, ich spreche auch fließend Französisch und kann dadurch dieser Idee sehr viel abgewinnen. Zu meinen kulinarischen Freuden planen wir auch einen gehobenen Restaurantbesuch ein, entweder noch in Deutschland (Sonnora oder Erfort oder Bau) oder alternativ einen Tagestrip nach Paris (Epicure oder L'Ambroisie oder Alléno Paris).

    Meine Frage in die Runde:
    Ist dies eine gute und sinnvolle Idee? Oder sollte man die Champagne eher meiden und z.B. Alsace vorziehen? Ist es ohne weiteres möglich bei den Champagnerhäusern sich zu einer Probe anzumelden (oder gar spontan zu entscheiden) und was sind die Gepflogenheiten?

    Ich bin dankbar für jegliches gemeinsames Brainstorming!
  • besseresser
    Gourmet aus Leidenschaft
    • 29.01.2007
    • 414

    #2
    Lieber Frab,

    die Champagne ist (schaumwein)touristisch gut erschlossen, alle großen Häuser empfangen Sie auch ohne Anmeldung, Sie können (oft gg. geringe Gebühr) kosten, auf Wunsch auch besichtigen und kaufen. Wenn Sie mehr als dieses Standardprogramm suchen, recherchieren Sie, was bzw. wen Sie genau suchen und machen einen Termin per E-Mail oder Telefon. Die Preise bei den kleinen Winzern sind oft verlockend, die Qualität recht ansprechend. Man kann in der Region schon eine Woche verbringen, nur Champagnerhäuser zu besuchen wäre mir dann aber zu eindimensional. Das ist aber rein subjektiv.

    Das Elsass ist ein vollkommen anderer Schuh, deshalb hier nicht mehr dazu.

    b.

    P.S. Vergessen Sie bei Ihren kulinarischen Überlegungen nicht das Lalique oder das L'Arnsbourg, wenn auch von Frankfurt aus etwas sehr südlich gelegen.
    Zuletzt geändert von besseresser; 12.06.2017, 10:41.

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    • fragolini
      Leidenschaftlicher Gourmet mit Profession
      Gourmet-Club Mitglied
      • 09.12.2006
      • 1316

      #3
      Ist natürlich immer Ansichtssache.
      Ich war einmal 4 Tage in der Champagne unterwegs und fand es nicht so prickelnd (das musste jetzt sein).

      Warum?
      Die Champagne bietet jetzt landschaftlich, aber auch kulturell, nicht so viele Höhepunkte wie z.B. das Burgund.
      Viele der großen Häuser haben zwar umfangreiche Touren, aber das ist Massenauflauf.
      Die interessanten, kleinen Häuser müssen gut geplant sein, da nur eingeschränkte Öffnungszeiten.
      Die Spitzenhäuser wünschen großteils keine Besucher.
      Kulinarisch ist die Champagne jetzt auch nicht gerade aller erste Wahl.
      Wir haben bei einem Champagnerproduzenten gewohnt und hatten dort auch ein Essen. Über den Zustand des Kellers war ich, vorsichtig ausgedrückt, entsetzt. Viele Häuser arbeiten doch sehr profitorientiert und stecken wenig Geld in Verkostungsräume und Besuchsmöglichkeiten.

      Insgesamt gesehen hat mich der Besuch dort noch mehr überzeugt, dass erstklassiger deutscher Sekt oder auch Cremant weit mehr für das Geld bieten.

      Die Champagne ist bisher die einzige Region Frankreichs, die ich nicht mehr besuchen werde.


      Gruß!
      J.F.

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      • glauer
        Leidenschaftlicher Gourmet mit Profession
        • 14.12.2006
        • 1412

        #4
        Zitat von fragolini
        Insgesamt gesehen hat mich der Besuch dort noch mehr überzeugt, dass erstklassiger deutscher Sekt oder auch Cremant weit mehr für das Geld bieten.
        Da kann ich leider nicht ganz zustimmen, zum einen ist da bisschen wie im Burgund, wenn es in die besseren Qualitäten geht ist da schon ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Und man kann mit etwas Sorgfalt auch durchaus sehr gute Preise finden, vor allem vor Ort.

        Ansonsten völlig einverstanden, eine Woche muss man da nicht hin, es sei denn man wolle wirklich eine hardcore Verkostungstour machen und sich durch 20 Produzenten durchprobieren. Ein Tag Reims und 2 Tage aufs Land reicht völlig, gerade auch kulinarisch.

        In Reims unbedingt in die Epicerie au Bon Manger, gute Verpflegung und grossartiger Schampus kleiner Häuser. Dann angetrunken gegenüber in Les caves du Forum mit exzellenter Champagnerauswahl, aber auch sehr seltenen Weinen anderer Gebiete. Danach ist das Budget sowieso aufgebraucht.

        Was die Touren angeht, ein paar der sehr kommerziellen Besichtigungsevents sind wohl durchaus ein Erlebnis, da lohnt es sich vielleicht mal trivadvisor zu Rate zu ziehen, was einen so anspricht. Wunderbar sind viele der kleinen Häuser, die ja inzwischen in grosser Zahl auf sehr hohem Niveau arbeiten. Da würde ich mir ein paar aussuchen und dann anrufen bzw eine mail schicken. Marguet, Laval, Bereche sind inzwischen sehr populär bei kleiner bis kleinster Größe, aber versuchen kann man es immer. Sie sind nicht umsonst begehrt. Bei uns nicht so bekannte, aber hervorragende Häuser mit besonders netten Inhabern wären Mouzon-Leroux und Corbon. Es gibt aber noch viel viel mehr. Vielleicht einfach mal in den einschlägigen Läden in D probieren und dann anrufen wenn einem die Flasche besonders gut geschmeckt hat.
        Abraten würde ich davon einfach loszufahren und mal hier, mal da anzuhalten. Der Vermieter unserer Gite machte auch Champagner und liess uns eine Flasche im Kühlschrank. Rotkäppchen Niveau.

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        • Sphérico
          Leidenschaftlicher Gourmet mit Profession
          • 04.12.2006
          • 1858

          #5
          Ich bin selbst bei fragolini, Raumland steckt ab Triumvirat aufwärts doch einen Großteil der Champagner in die Tasche. Zuletzt im Mai hatten wir einen Raumland, „Chardonnay Vintage” brut 2004, das war ein echter Knaller.
          An einen Krug kommt jedoch meiner Ansicht nach kein Sekt ran, der kostet dann aber auch mind. 160€.
          Ich kann aber auch einen Triumvirat genauso wie einen Louis Roederer Vintage brut genießen. Soll es ein Rosé sein, dann gern Ruinart oder Pol Roger...

          Da ich meiner kleinen Schwester gerne etwas gutes tun möchte und Sie eine Krugliebhaberin ist, darf ich fragen, ob bekannt ist, ob Krug (gern nach Anmeldung) Besucher empfängt ?

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          • rocco
            Leidenschaftlicher Gourmet mit Profession
            Gourmet-Club Mitglied
            • 30.11.2010
            • 946

            #6
            Ich würde auch keine ganze Woche fahren. Ein Tag in Reims muss sein, vielleicht noch ein halber Tag in Epernay. Auf jeden Fall würde ich zu Selosse zum Essen und ggf. auch Übernachten fahren. Das Essen ist ordentlich und die Weinkarte phänomenal. Und wenn man da übernachtet, darf man auch eine Flasche Selosse zum Essen bestellen. Beim letzten Champagne-Besuch waren wir bei Tarlant, Marie-Noelle Ledru und Egly-Ouriet. Bei letzterem weiß ich nicht, ob die noch Neukunden annehmen. Bei Tarlant kostet die Probe ein paar Euro, man kriegt diese aber auf seinen Einkauf angerechnet (die Verkostungsgebühr wurde bei uns im Übrigen gar nicht erwähnt). Der Besuch bei Marie-Noelle Ledru war super, auch die Champagner finde ich spitze. Auch bei ihr bin ich aber nicht sicher, ob sie noch Neukunden annimmt. So richtig viel touristisch interessantes gibt es rund um Reims nicht. Insofern wäre der Trip im Zweifel geprägt durch gemütlich Autofahren, Champagner süffeln und ausgiebig mittag und abend essen, was ja auch etwas für sich hat. Wenn, dann würde ich auf jeden Fall alle Regionen einmal abdecken, auch die Côte de Bar und Montgueux. Das ist zwar echt weit weg, lohnt sich aber und macht den Trip etwas abwechslungsreicher.

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            • Sphérico
              Leidenschaftlicher Gourmet mit Profession
              • 04.12.2006
              • 1858

              #7
              Zitat von rocco
              Bei Tarlant kostet die Probe ein paar Euro, man kriegt diese aber auf seinen Einkauf angerechnet (die Verkostungsgebühr wurde bei uns im Übrigen gar nicht erwähnt).
              Lieber rocco,
              wie fanden sie die Tarlants ? Ich hatte mal ein Flascherl zum Aperitif, als ich für Freunde gekocht hatte und fand ihn solala...

              MkG, S

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              • Gast

                #8
                Diese Frage, welcher Sekt mit welchem Champagner mithalten kann, schreit doch geradezu nach einer Blindverkostung. Ich werd im Freundeskreis das mal versuchen.
                Perfekt wird eine Reise in die Champagne, wenn sie durch einen Schweinefuß in Sainte Ménehould, z.B. im Cheval Rouge, gekrönt wird.

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                • Frab
                  Gourmet aus Leidenschaft
                  • 17.05.2016
                  • 395

                  #9
                  Zitat von rocco
                  Ich würde auch keine ganze Woche fahren. Ein Tag in Reims muss sein, vielleicht noch ein halber Tag in Epernay. Auf jeden Fall würde ich zu Selosse zum Essen und ggf. auch Übernachten fahren. Das Essen ist ordentlich und die Weinkarte phänomenal. Und wenn man da übernachtet, darf man auch eine Flasche Selosse zum Essen bestellen. Beim letzten Champagne-Besuch waren wir bei Tarlant, Marie-Noelle Ledru und Egly-Ouriet. Bei letzterem weiß ich nicht, ob die noch Neukunden annehmen. Bei Tarlant kostet die Probe ein paar Euro, man kriegt diese aber auf seinen Einkauf angerechnet (die Verkostungsgebühr wurde bei uns im Übrigen gar nicht erwähnt). Der Besuch bei Marie-Noelle Ledru war super, auch die Champagner finde ich spitze. Auch bei ihr bin ich aber nicht sicher, ob sie noch Neukunden annimmt. So richtig viel touristisch interessantes gibt es rund um Reims nicht. Insofern wäre der Trip im Zweifel geprägt durch gemütlich Autofahren, Champagner süffeln und ausgiebig mittag und abend essen, was ja auch etwas für sich hat. Wenn, dann würde ich auf jeden Fall alle Regionen einmal abdecken, auch die Côte de Bar und Montgueux. Das ist zwar echt weit weg, lohnt sich aber und macht den Trip etwas abwechslungsreicher.
                  Werter rocco, und liebe Mitforisten, vielen Dank für die bisherigen Ideen. Die gesamte Zeit Champagner trinken und ausgiebig essen klänge für mich nach einer hervorragenden Zeit aber ich befürchte, dass ich dies bei meiner Freundin nicht durchkriegen werde. Schon etwas anderes als Epicure oder mehr als einen besternten Besuch wird schwer. Aktuell liebäugel ich durch Sie motiviert mit der Idee es in der Champagne bei 2,3 Tagen zu belassen und dann evtl. das Val de Loire anzupeilen für welches sich meine Freundin schon vor längerer Zeit ausgesprochen hatte (und welches ich auch sehr gerne besuchen würde). Alternativ verbringen wir die Zeit in Paris. Mit Fontainebleau und Versailles sind Tagesausflüge dann ja auch ohne weiteres möglich und das Autofahren in Paris bin ich ohnehin gewöhnt. Und von der Champagne sind es auch nur noch 2 Stunden (3h nach Orléans).

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